Zugspitze (2962m) über das Höllental


Publiziert von Sebi4190 , 24. Juli 2017 um 12:10.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:17 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 2200 m

Ein Mal aus eigener Kraft auf den höchsten Berg Deutschlands zu steigen wollen bekannterweise viele, heute war es für uns so weit.
Um halb 4 stehen wir auf und machen uns auf den Weg nach Hammersbach. Nach einem kurzen Frühstück am gebührenpflichtigen Parkplatz (3€ für 12 Stunden) wandern wir gemütlich um kurz nach 5 los richtung Höllentalklamm. Zunächst geht es über einen Forstweg durch einen Wald bis zur Materialseilbahn, wo sich ein Bergweg anschließt. Kurz vor der Höllentaleingangshütte, die wir noch vor 6 Uhr erreichen(also bevor man als AV Mitglied 1€ bzw. als Nichtmitglied 4€ Eintritt bezahlt), werden die Felswände über uns in Sonnenlicht getaucht. 
Die Höllentalklamm ist eine unglaublich schöne, tiefe Schlucht durch die sich das Wasser seinen Weg bahnt. Früh am morgen ist es hier natürlich noch kühl und ganz trocken bleibt man hier auch nicht. Gegen halb 7 passieren wir die Höllentalangerhütte wo wir von einer Gruppe angeschaut werden als ob wir UFOs wären. Weiter gehts richtung Brett, der Stelle wo üblicherweise der Stau beginnt. Schließlich sind wir selbstverständlich nicht die einzigen die heute unterwegs sind. An der Ersten Leiter staut es sich also erst mal ein Weilchen, und bis man die Drahtseilpassagen hinter sich hat, gibt es auch keine Möglichkeit irgendwo vorbei zu kommen. 
Nun folgt ein längerer Wanderweg durch das landschaftlich wunderschöne Höllental. Ringsherum Senkrechte Felswände und wir mittendrin auf kräftig grünen Wiesen. Nach einer Kuppe, von wo aus man erstmals den Höllentalferner aus der Nähe sieht wechselt der Untergrund auf Geröll. Auf halber Strecke zum Gletscher machen wir eine Rast und essen etwas. Am Anlegeplatz für die Steigeisen sitzen immerhin gut und gerne 40 Leute, weshalb wir lieber vorher noch unsere Ruhe haben.
Den Ferner überqueren wir in einem großen Linksbogen, die Gletscherpassage ist vielleicht 300 Meter lang. Ohne Steigeisen wäre es auch möglich gewesen, jedoch sehr unangenehm. Die Randkluft am oberen Einstieg des Klettersteigs ist noch ganz gut zu, der untere Einstieg ist diese Saison nicht mehr möglich. Auf dem kleinen Plateau haben aktuell ungefähr 10 Leute Platz, weshalb wir auch hier wieder kurz warten mussten. Nachdem wir die Steigeisen aber wieder verstaut haben und einsteigen, entzerrt sich das ganze aber ganz gut. Da es immer wieder Stellen gibt an denen man problemlos überholen kann, konnte jeder sein eigenes Tempo gehen und solang man nicht gerade einen etwas ängstigeren Kandidaten vor sich hatte war man zumindest gefühlt relativ allein unterwegs. Der Klettersteig ist nirgends schwer, die Schlüsselstelle ist eigentlich schon der Einstieg. Danach wird er nach oben hin eigentlich immer leichter, zieht sich aber ganz schön. Trotzdem muss man natürlich aufpassen dass man keinen Fehltritt macht, gerade weil man nach 2000 hm nicht mehr ganz so frisch ist.
Nach dem relativ entspannten Klettersteig war es schließlich um kurz vor 12 vorbei mit der Ruhe, denn wir kommen am Gipfel an. Das Kurze Stück zum Kreuz ist gar nicht mal so ungefährlich, da es unglaublich abgespeckt ist. Wäre ich hier mit Lackschuhen unterwegs wie manch anderer müsste ich eventuell auch auf die Krabbeltechnik zurückgreifen. Nach einem schnellen Bild machen wir uns auf den Weg zur Leiter die in die Scharte zwischen Gipfel und dem bebauten Gipfelplateau führt. Glücklicherweise erwischen wir gerade einen Rutsch der die Treppe herunter geht. Der Stau an der Treppe geht zurück bis auf die Plattform und als wir dort ankommen, bekommen wir eine schöne Schreierei mit, da manche Leute wohl schon eine halbe Stunde warten um endlich die Leiter erklimmen zu können...
Nach einem Bier und ein bisschen Panorama schauen fahren wir gemütlich mit der Seilbahn zum Platt und von dort aus mit der Zahnradbahn nach Grainau, wo wir noch ein mal umsteigen müssen um die eine Station zurück nach Hammersbach zu fahren. 
Die Tour ist sicher eine der schönsten die man in Bayern machen kann. Jedoch muss man wohl immer mit viel Betrieb rechnen und das Gipfelerlebnis ist jetzt auch nicht besonders schön. Trotzdem würde ich die Tour jederzeit wieder gehen.

Tourengänger: Sebi4190


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Kommentare (2)


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Ole hat gesagt:
Gesendet am 24. Juli 2017 um 16:44
Schöne Bilder hast du uns mitgebracht.
Wahnsinn wie viele Leute unterwegs sind.
Grüße
Ole

scan hat gesagt:
Gesendet am 25. Juli 2017 um 14:33
Servus, Gratulation zu der schönen Tour. Die Fotos sind wirklich sehr gut geworden! Deine Erfahrungen decken sich mit meinen, wobei ich Glück hatte, nicht so viele Menschen im Klettersteig zu haben. Aber es gehört einfach schon zur Zugspitze dazu, dass die Seilbahntouries in Sandalen die Leiter hoch zum Gipfel drängen, ein Geruch von Bratenfett in der Luft liegt und die Leute keine Hemmungen haben, Schlitten auf Gletscher zu fahren.

Entgegen dessen stehen natürlich die wirklich außergewöhnlich schönen landschaftlichen Eindrücke, die das alles wieder vergessen machen.

Wünsche dir noch viele weitere so schöne Touren,

scan


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