GKÜ 5: Puitkogel Nordostgipfel, 3278m und Rheinlandpfalz-Biwak
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GKÜ Tag 5: lesen hilft bzw. wie man es nicht machen sollte!
Die heutige, vergleichsweise kurze Etappe von der Rüsselsheimer Hütte zum Rheinlandpfalz-Biwak lässt sich würzen mit einer Besteigung des Puitkogels. Allerdings hätte ich VOR der Tour diesen Hikr-Bericht lesen sollen, das hätte uns die Besteigung deutlich erleichtert.
Da sowohl mein 15-jähriger Sohn und ich als auch Ingo, den wir auf der Rüsselsheimer und zuvor schon auf der Erlanger Hüte getroffen haben, diese Tour heute gehen wollen, tun wir uns zusammen. Der Aufstieg ins Weißmaurachjoch und in die darüber liegende Scharte mit Wegweiser sind kein Problem. Hier lassen wir unsere Rucksäcke, denn laut Hüttenwirt zweigt hier - vor dem Abstieg über die Eisenleitern - der Grat ab, über den man in leichter Kletterei - von II-er ist die Rede - auf den Gipfel des Puitkogels kommt. Aber vermutlich haben wir etwas falsch verstanden, denn der Grat beginnt zwar mit einem alten Drahtseil, wird aber sehr schnell recht anspruchsvoll. Um einem imposanten Gratturm auszuweichen, queren wir in die Südostwand und verlassen damit endgültig die Komfortzone. Wir kämpfen uns durch exponiertes Gelände und diverse III/III+ Stellen bis zu zwei kleinen Scharten im Ostgrat, von denen aus jeweils eine arg schuttige Rinne nach unten zu den Resten des Südlichen Puitkogelfernes führt. An einem Block in der westlicheren kleinen Scharte hängt eine alte Bandschlinge, hier hat also schon mal jemand abgeseilt. Danach beginnt der breite Rücken, über den man mühsam, aber problemlos teils über Blöcke, teils über Firnfelder den Vorgipfel, also den Nordostgipfel des Puitkogels erreicht. Ingo geht noch zum Hauptgipfel mit kleinem Holzkreuz, wir genießen die phantastische Aussicht. Im Abstieg gehen wir zurück zur Bandschlinge und klettern von dort ab wie auf rohen Eiern durch die enge, sehr schuttige Rinne - meist I oder II, eine Stelle III+, dort müssen wir erstmal einen großen Klemmblock vom Schutt freilegen. Wir sind sehr froh, auf dem Firn endlich wieder die Spuren des Mainzer Höhenweges zu erreichen und steigen gerne über die Eisenleitern auf zu unserem Rucksackdepot am Wegweiser.
Fazit:
1) Wir haben uns am Ostgrat des Vorgipfels versucht, sind eine Scharte zu früh vom Mainzer Höhenweg abgezweigt, nämlich in der ersten Scharte nach dem Weißmaurachjoch am Wegweiser, dort wo die Eisenleitern beginnen. Vermutlich einfacher ist ein Aufstieg über den breiten Südostgrat (Grat zwischen Vor- und Hauptgipfel), der oberhalb des Südlichen Puitkogelferners beginnt, dort, wo man an Ketten steil, aber ohne Leitern zum Firn/Gletscher hinunter absteigt.
2) Wer auf den Nordostgipfel möchte, tut dies besser vom Hauptgipfel aus, nicht auf der von uns gewählten Route.
Der weitere Verlauf des Mainzer Höhenweges ist dann vergleichsweise harmlos - totmarkiert für Sichtweiten nachts mit Sonnenbrille bei Smog in der Pekinger Innenstadt - ein Mix aus großen Blöcken, weichem Firn und hin und wieder mit Ketten und Trittbügeln entschärfte Platten bzw. Steilstufen. Es zieht sich allerdings noch ganz schön, bis wir endlich das ufo-artige orange Biwak auf dem Wassertalkogel erreichen.
3 x 3 Stockbetten, Decken, Geschirr und Kocher vorhanden, Gaskartuschen muss man selbst mitbringen. Später im Jahr, wenn der Schnee weggetaut ist, gibt es kein Wasser!!
vorherige Etappe:
Luibiskogel und Rüsselsheimer Hütte
nächste Etappe:
Mainzer Höhenweg - Braunschweiger Hütte - Mittelberg
Die heutige, vergleichsweise kurze Etappe von der Rüsselsheimer Hütte zum Rheinlandpfalz-Biwak lässt sich würzen mit einer Besteigung des Puitkogels. Allerdings hätte ich VOR der Tour diesen Hikr-Bericht lesen sollen, das hätte uns die Besteigung deutlich erleichtert.
Da sowohl mein 15-jähriger Sohn und ich als auch Ingo, den wir auf der Rüsselsheimer und zuvor schon auf der Erlanger Hüte getroffen haben, diese Tour heute gehen wollen, tun wir uns zusammen. Der Aufstieg ins Weißmaurachjoch und in die darüber liegende Scharte mit Wegweiser sind kein Problem. Hier lassen wir unsere Rucksäcke, denn laut Hüttenwirt zweigt hier - vor dem Abstieg über die Eisenleitern - der Grat ab, über den man in leichter Kletterei - von II-er ist die Rede - auf den Gipfel des Puitkogels kommt. Aber vermutlich haben wir etwas falsch verstanden, denn der Grat beginnt zwar mit einem alten Drahtseil, wird aber sehr schnell recht anspruchsvoll. Um einem imposanten Gratturm auszuweichen, queren wir in die Südostwand und verlassen damit endgültig die Komfortzone. Wir kämpfen uns durch exponiertes Gelände und diverse III/III+ Stellen bis zu zwei kleinen Scharten im Ostgrat, von denen aus jeweils eine arg schuttige Rinne nach unten zu den Resten des Südlichen Puitkogelfernes führt. An einem Block in der westlicheren kleinen Scharte hängt eine alte Bandschlinge, hier hat also schon mal jemand abgeseilt. Danach beginnt der breite Rücken, über den man mühsam, aber problemlos teils über Blöcke, teils über Firnfelder den Vorgipfel, also den Nordostgipfel des Puitkogels erreicht. Ingo geht noch zum Hauptgipfel mit kleinem Holzkreuz, wir genießen die phantastische Aussicht. Im Abstieg gehen wir zurück zur Bandschlinge und klettern von dort ab wie auf rohen Eiern durch die enge, sehr schuttige Rinne - meist I oder II, eine Stelle III+, dort müssen wir erstmal einen großen Klemmblock vom Schutt freilegen. Wir sind sehr froh, auf dem Firn endlich wieder die Spuren des Mainzer Höhenweges zu erreichen und steigen gerne über die Eisenleitern auf zu unserem Rucksackdepot am Wegweiser.
Fazit:
1) Wir haben uns am Ostgrat des Vorgipfels versucht, sind eine Scharte zu früh vom Mainzer Höhenweg abgezweigt, nämlich in der ersten Scharte nach dem Weißmaurachjoch am Wegweiser, dort wo die Eisenleitern beginnen. Vermutlich einfacher ist ein Aufstieg über den breiten Südostgrat (Grat zwischen Vor- und Hauptgipfel), der oberhalb des Südlichen Puitkogelferners beginnt, dort, wo man an Ketten steil, aber ohne Leitern zum Firn/Gletscher hinunter absteigt.
2) Wer auf den Nordostgipfel möchte, tut dies besser vom Hauptgipfel aus, nicht auf der von uns gewählten Route.
Der weitere Verlauf des Mainzer Höhenweges ist dann vergleichsweise harmlos - totmarkiert für Sichtweiten nachts mit Sonnenbrille bei Smog in der Pekinger Innenstadt - ein Mix aus großen Blöcken, weichem Firn und hin und wieder mit Ketten und Trittbügeln entschärfte Platten bzw. Steilstufen. Es zieht sich allerdings noch ganz schön, bis wir endlich das ufo-artige orange Biwak auf dem Wassertalkogel erreichen.
- Rüsselsheimer Hütte - Rucksackdepot: 1 Std 45 min, T3+
- Scharte - Puitkogel-Nordostgipfel: 2 Std, T6
- Nordostgipfel - Hauptgipfel - Nordostgipfel: 1 Std, T5
- Nordostgipfel - Rucksackdepot: 2 Std, T6
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Rucksackdepot - Biwak: 3 Std 30 min, T3+
3 x 3 Stockbetten, Decken, Geschirr und Kocher vorhanden, Gaskartuschen muss man selbst mitbringen. Später im Jahr, wenn der Schnee weggetaut ist, gibt es kein Wasser!!
vorherige Etappe:
Luibiskogel und Rüsselsheimer Hütte
nächste Etappe:
Mainzer Höhenweg - Braunschweiger Hütte - Mittelberg
Tourengänger:
lila

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