Rappasteinkamm - Eine fürstliche Höhenwanderung über dem Rheintal
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Der Rappasteinkamm ist die südliche Fortsetzung der Drei-Schwestern-Kette und trennt das Valünatal vom Rheintal ab. Bei einer Rundwanderung ab Steg lässt sich die Weite des Rheintals und die Enge eines malerischen Tals mit herrlichem Talabschluss erleben. Dies wirft die Frage nach der idealen Begehungsrichtung auf. Zuerst mit Naafkopf und Schwarzhorn vor Augen durch ein enges Tal wandern oder hoch über dem Rheintal den Kamm entlang auf Naafkopf, Grauspitz und Falknis zuhalten? Meine Wahl fiel auf die Nord-Südbegehung mit anschließendem flanieren durch das reizvolle Valünatal.
Der angekündigten Hitze wegen, nahm ich den ersten Bus nach Steg. Die Alp- und Feriensiedlung lag noch im Schatten, was sich aber im Aufstieg zum Kulm bald einmal änderte. Kurz nach der Bushaltestelle wechselt man dazu auf die andere Seite der Samina und auf dem Fahrsträßchen hoch bis links der Fußweg nach Sücka abzweigt. Bei Sücka hält man sich nun rechts und folgt der alten Straßenverbindung aufwärts bis zum Tunnel beim Kulm. Hier beginnt nun die Kammwanderung zum Rappastein.
Zu Beginn führt ein Wiesenpfad abwechselnd über Alpweiden und Wald gemütlich an den ersten bewaldeten Aufschwung heran. Auf einem stellenweise wurzeligen Weg, der kurz vor der Minihütte am Chrüppel auch mit einer versicherten Stelle aufwartet, geht’s nun anstrengender durch den Wald zur besagten Hütte hoch. Man erreicht dabei bald einmal den Grat, wobei der Steig – bis auf die eine mit Holzsteg und Drahtseil gesicherte Stelle vor dem Chrüppel – stets links der Abbruchkante durch abschüssiges Waldgelände verläuft.
Am Chrüppel vorbei umgeht der Steig eine Anhöhe linksseitig um dann steil zwischen Heidelbeeren zum mit latschenüberzogenen Heubüal hinaufzuziehen. Die Waldgrenze hinter sich lassend, verbessern sich die Ausblicke schlagartig und das Kreuz des Rappasteins rückt nun auch erstmals ins Blickfeld. Bis dorthin ist aber noch einiges an Auf und Ab in Kauf zu nehmen. Vom Heubüal zieht der Steig zunächst angenehm hinunter zu einer Latschenkuppe. Über diese hinweg geht’s auf steinigem Weg steil hinab in eine Scharte (P. 1877) und im Anschluss entlang eines Weidezauns über eine weitere Gratwelle hinüber zum Wangsattel.
Aus dem Wangsattel führt ein mit Holztreppen ausgebauter Weg im Zick-Zack zwischen Buschwerk bis unter eine Felsrippe. Nach dem versicherten Durchstieg der Rippe quert man schließlich über eine blühende Bergwiese hinüber in den weiten Wiesensattel zwischen Kolme und Goldlochspitze. Auf einem Trampelpfad nähert man sich nun dem Gipfelaufbau der Goldlochspitze. In die NO-Flanke ausweichend gewinnt man in Kehren rasch an Höhe und erreicht den grasigen und schmalen Gipfelgrat. Über diesen hinweg geht’s hinüber zum felsigen Vorgipfel. Drahtseilsicherungen entschärfen dabei den Aufstieg über die kleine Felsstufe. Danach folgt ein kurzer aber sehr steiler Abstieg über den von Blumen gesäumten Grasgrat in den Rappasteinsattel. Bei Nässe ist von einer Überschreitung der Goldlochspitze abzuraten. Ein Ausrutscher auf dem erdigen Steiglein kann bei den steilen Graspleisen fatale Folgen haben.
Eine mit Drahtseilen versicherte Felsstufe trennt den Gipfelaspiranten noch vom grasüberzogenen Gipfelhang des Rappasteins. Im Zick-Zack und unter Zuhilfenahme der Hände steigt man über die Felsstufe hoch zu den Bergmatten. Ein erdiger Pfad führt nun an den Gipfel heran, der links umgangen wird um dann von hinten dem Rappastein mühelos aufs Haupt steigen zu können. Oben angelangt können die famosen Tiefblicke ins Rheintal nun bei einer ausgiebigen Brotzeit unbeschwert genossen werden.
Wieder zurück im Rappasteinsattel hält man sich rechts und steigt in Kehren über blühende Bergwiesen zu einem Alpweg ab. Dieser führt nun in einem weiten Bogen durch den malerischen Alpkessel von Gapfahl zur Alphütte am Obersäss. Ab dem Obersäss führt ein Fahrweg durch lichten Lärchenwald in Kehren hinab ins Valünatal. An der Abzweigung nach Sücka vorbei und das Gapfahl Untersäss passierend, gilt im Abstieg in den Talboden die vollste Aufmerksamkeit dem Talabschluss mit Naafkopf und Schwarzhorn. Nach der Waldboda Alpe geht’s in einer weiten Schleife auf die andere Seite des Valünatals. Begleitet vom Rauschen des Valünerbachs lädt auf halber Strecke nach Steg noch die Valüna Alpe zur Einkehr ein.
Ab der Valüna Alpe besteht nun die Möglichkeit auf einem Spazierweg entlang des Valünerbachs zum Gänglesee hinauszuschlendern, oder dem Fahrweg zu folgen. Beim Gänglesee wechselt man wieder auf die andere Talseite und folgt einem Fußweg hinauf zu den Hütten von Kleinsteg. An diesen vorbei zur Kapelle beim Malbunbach und hinunter zur Bushaltestelle.
Gehzeiten:
Steg, Hst. Tunnel – Kulm – Chrüppel (ca. 1' 10'') – Heubüal – Wangsattel (ca. 1' 00'') – Goldlochspitz – Rappasteinsattel (ca. 50'') – Rappastein (ca. 20'') – Gapfahl Obersäss (ca. 40'') – Waldboda – Valünaalpe (ca. 1' 15'') – Steg, Kapelle (ca. 45'')
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