Heiss war der Tag bei den Drei Schwestern


Publiziert von alpstein , 22. Juni 2017 um 19:48.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:22 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL   A   A-V 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Vaduz - Triesenberg - Gaflei - Wanderparkplatz
Kartennummer:map.geo.admin.ch oder Wanderkarte FL 1:25.000

Ein heisser Tag wurde für heute prognostiziert. Zur Vermeidung einer Hitzeschlacht hielt ich es daher für angebracht, nicht in einer unteren Etage zu starten und mich im Wesentlichen in Gipfellagen aufzuhalten. Bei der Überschreitung vom Fürstensteig über Kuegrat (2123 m) und Garsellikopf (2105 m) zu den Drei Schwestern (2052 m) lässt sich ein solches Ansinnen sehr gut in die Tat umsetzen, insbesondere wenn man auch dieselbe Strecke wieder zurückgeht und sich so stundenlang meist wenig unter oder über der 2000 m Marke bewegt. Auf dem Rückweg nahm ich noch das Gafleichöpfli (1982 m) mit. Ziemlich genau vor 10 Jahren habe ich die Tour mit Abstieg nach Planken schon mal gemacht.

Relativ früh startete ich am Wanderparkplatz Gaflei (1491 m) in einen wunderschönen Tag. Viel Restfeuchte hing noch in der Luft und Bewölkung. Bei schon 19 Grad kam ich rasch ins Schwitzen. Vorteilhaft war, dass ich auf dem wohlbekannten Fürstensteig bis zum Gafleisattel (1853 m) im Schatten unterwegs war. Am Sattel sieht man den Kuegrat (2123 m) als nächstes Ziel. Bei dem Aufstieg in der Ostflanke war mir der Wettergott hold, eine hartnäckige Wolke hielt sich tapfer vor der Sonne. Die Lichtverhältnisse zum Fotografieren waren so zwar suboptimal, dafür war ich meistens im Schatten. Am Kuegrat angekommen genehmigte ich mir eine Teepause.

Der Garsellikopf (2105 m) als nächstes Ziel war nun in Sicht. Ihn muss man sich aber nach einem Zwischenabstieg von gut 100 Hm mit dem Wiederaufstieg erkämpfen. Aus der Distanz ist kaum zu glauben, dass er sich erwandern lässt. Drahtseile und teilweise auch Stufen machen es aber ohne Probleme möglich. Nun waren auch die Drei Schwestern im Norden zu sehen, die erobert sein wollen. Auch das geht nur wieder mit einem Zwischenabstieg und dem Gang durch die grüne Bergflanke.

Der Aufstieg (wbw) ist dann schon etwas anspruchsvoller, als am Gipfel zuvor. Stufen, Eisen und Drahtseile machen es aber möglich. Zuletzt kraxelt man noch durch einen Riss hinunter und schon bald sieht man den höchsten Punkt der Großen Schwester (2052 m) vor sich. Eine felsig, rundliche Kuppe, für deren Erreichen auch ein Drahtseil zur Verfügung steht.  Mit diesem Gipfel ließ ich es bewenden. Für die Kleine und Mittlere Schwester bedarf die Eroberung weiterreichender Fähigkeiten. Auf die mittlere zu klettern läge evtl. noch drin, aber runter ginge es wohl nur mit der REGA.

Der Gipfel ist weder eben noch sehr geräumig und nach Nordosten fällt er in eine Felswand ab. Etwas Vorsicht ist beim Gipfelaufenthalt daher schon angebracht. Eine zeitgleich mit mir von Planken ankommende Local leistete mir am Gipfel Gesellschaft. Sie kannte sich in der Gegend sehr gut aus. Die Fernsicht war bescheiden. An den höchsten Alpsteingipfeln waren im Dunst nur die weißen Schneefelder auszumachen. Im Südosten reichte die Sicht bis zur Zimba und Schesaplana. Die Alviergruppe kam auch nur zögerlich zum Vorschein.

Mit einer ersten Brotzeit gestärkt, machte ich mich dann wieder auf den Rückweg. Inclusive dem Gafleichöpfli (1982 m) sind dabei 4 Zwischenaufstiege zu bewältigen. Im Grat- und Gipfelbereich war es leicht windig und daher ganz angenehm. Erst der letzte Aufstieg zum Gafleisattel wurde dann zur Hitzeschlacht und neue Trinkvorräte wurden angezapft und der letzte Rest der Essvorräte vertilgt. Bei 31 Grad im Schatten auf fast 1500 m Höhe kam ich schließlich an den Ausgangspunkt zurück. In Vaduz unten zeigte das Autothermometer 37 Grad.

Fazit: Für die heutigen Verhältnisse war es die ideale Tour. Den ganzen Tag sind mir insgesamt 5 Wandersleute über den Weg gelaufen, einer nach schon fast 1600 Hm Aufstieg ab Feldkirch. Für den Werktag kann ich die Tour bestens empfehlen. Wer nicht menschenscheu ist, fühlt sich aber sicher auch am Wochenende wohl.

Hinweis: Genügend Flüssigkeit ist mitzuführen, da es keinerlei Wasserquellen gibt. Bei meiner ersten Tour auf die Drei Schwestern habe ich meinen PKW in Vaduz deponiert und bin mit dem ÖV nach Gaflei gefahren. Nach dem Abstieg nach Planken konnte ich mit freundlichen Locals nach Vaduz runterfahren. ÖV ginge aber auch.

Route: Gaflei - Fürstensteig - Gafleisattel - Kuegrat - Garsellikopf - Drei Schwestern und retour incl. Gafleichöpfli. Der Auf- und Abstieg zur Großen Schwester reicht an T4 ran, der Rest ist T3.

Tourengänger: alpstein


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