Hochkalter (2607) via Blaueisumrahmung - Ein (wenn nicht der) Klassiker im BGL
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Schon lange war die Blaueisumrahmung ein Traum von mir und nun sollte diese endlich klappen. Nach Bildern im Netz schien alles schon gut schneefrei und die Tage sind zur Zeit extrem lang, also war es trotz der Hitze der ideale Zeitpunkt es endlich anzugehen. Einen mutigen Vorsteiger für die Schlüsselstellen findet man auch nicht immer ;-)
Da sowohl Schärtenspitze Nordostwand wie Blaueisumrahmung als Topo auf Bergsteigen.com zu finden sind, beziehe ich mich etwas darauf und schildere meine Eindrücke/Anmerkungen dazu.
Vom Parkplatz über markierten Wanderweg bis zur Schärtenalm. Direkt bei dieser beginnt der unmarkierte Steig (am besten wenige Meter an der Alm vorbeigehen und sich umdrehen, dann sieht man in in der Wiese, direkt beim Übersteiger ist man noch ca. 10m zu weit vorne) direkt hoch zum Steinberg, den wir anstelle des Normalweges gewählt haben. Von hier über Normalweg und dann durch die Schrofenflanke querend in die Scharte vor der Schärtenspitze, wo die Nordostwand beginnt. Schwierigkeit hier bis 3 (meist etwas einfacher; 4 aus Topo hat es nirgends) und nach Topo sechs Seillängen. Selbst mit einen 50m Seil lassen sich problemlos immer 2 zusammen fassen und auf 3 verkürzen, um so etwas Zeit zu sparen.
Nun wird es (endlich) alpin, mit dem Aufstieg Richtung ersten Turm. Wegen Schnee in der Rinne gehen wir links davon. Hier hat es keine Steinmänner aber das Gelände ist durchgehen übersichtlich und mit T5/II zu begehen. Das zu treffende Band für Umgehung des ersten Turm ist dank zahlreicher Steinmänner und zum Teil noch Stecken in den Steinmänner nicht zu verfehlen. Am Ende der Querung bei dem Steinmann (und nicht weiter bis zur Rinne) über Schrofen die erste Seillänge der Topo noch in die Scharte (T6-; 2 bis 3). Ab hier sichern wir die vier Seillängen (2 und 3 bzw. 3 und 4 können leicht zu einer zusammen gefasst werden, ist der Stand von 3 und 4 gerade mal 5 bis 10m vertikal auseinander). Wie gut die wenigen Hacken zu finden sind kann ich nicht sagen, denn zum Vorsteigen ist mir das dann doch viel zu alpin abgesichert. Christian hatte damit keine Probleme und benötigte auch keine Zwischensicherungen.
Vom zweiten Turm über dritten Turm bis zur letzten Seillänge an der Blaueisspitze hat es dann doch überraschend wenig Gehgelände (wenigsten für mich) und es werden immer wieder die Hände benötigt. Auch ist es immer wieder ausgesetzt und Fehler sollte man keinen machen (bis T6-/II). Steinmänner signalisieren den richtigen Weg, wobei ich eher weniger darauf achte und dem für mich offensichtlichen Gelände folge und dabei immer wieder auf Steinmänner treffe.
Hatte es bisher keinen Schnee hat es noch einiges im Spalt direkt vor der Seillänge auf die Blaueisspitze. Aktuell war es ein gut machbarer 1m hohe „Brücke“, aber früher im Jahr könnte da das durchkommen durchaus spannend werden. Die letzte Seillänge wählen wir über die Variante mit Haken (einzige Sicherung), da es dort nur 3m 4+ hat und danach deutlich einfacher wird.
Ab der Blaueisspitze ist dann eh alles schon sehr oft beschrieben daher nur soviel. Durch Blaueisscharte waren so spät am Tag der Schnee gut zu stapfen, während in der Rinne unangenehm. Wir sind daher immer links von der Rinne bis auf Höhe der Scharte geklettert (bis II) um schneefrei auf den Hochkalter zu kommen. Abstieg dann über den Schönen Fleck wo es aktuell nur noch wenige Schneefelder hat.
Obwohl eigentlich alles sehr gut geklappt hat und wir im Aufstieg auch nicht langsam waren zieht sich das ganze mit dem Seilhandling schon ganz schön in die Länge. Wir haben ohne Pausen fast 10 Stunden bis zum Hochkalter benötigt.

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