Grosses & Hinteres Fiescherhorn (4049m & 4025m)
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Am dritten Tag im Jungfraugebiet hatten wir zwar immer noch etwas Kopfweh, doch für einen bis zwei Viertausender sollten die Matschbirnen reichen. Dass wir am Vortag bloss auf den Trugberg stiegen (statt mit unseren Freunden aufs Gross Grünhorn), zahlte sich schliesslich aus.
Um 7.00 Uhr starteten wir zu dritt bei der Mönchsjochhütte und fuhren auf hartem Schnee das Ewigschneefäld runter. Auf ca. 3250m fellten wir an. Nach Osten ausholend umgingen wir die grossen Spaltenzonen. Schmal oder steil wurde es nirgends. Nach rund eineinhalbstündigem Aufstieg erreichten wir das Skidepot unter dem Fieschersattel und wechselten auf Steigeisen und Pickel.
Wie auf dem Foto ersichtlich ist, konnten die beiden Bergschründe gut umgangen werden. Schwierig ist der Fussaufstieg zum Fieschersattel nicht, aber durchwegs steil. Im harten Schnee sollte man hier auf keinen Fall ausrutschen. Im oberen Teil quert man unter ein paar Felsen (Schlaghaken gesichtet) nach links, bevor es nochmals recht exponiert gerade zum Fieschersattel hochgeht. Um 10.20 Uhr erreichten wir schliesslich den Sattel.
Zunächst knöpften wir uns das Hintere Fiescherhorn vor. Technische Schwierigkeiten bietet es keine und Ski wären zwar praktisch, doch nicht notwendig für den kurzen Aufstieg. Man umgeht die ersten beiden Felszacken in der Flanke (8-ung Schrund!) und wechselt kurz vor dem Gipfel hoch auf den einfachen Grat. Um 11.00 Uhr standen wir oben und N., die zum ersten Mal Steigeisen an den Füssen hatte, auf ihrem allerersten Viertausender.
Danach zogen wir zum Fieschersattel zurück und zu zweit weiter in Richtung Grosses Fiescherhorn. Auch hier umgeht man die ersten Zacken in der Ostflanke, bevor man steil zum Grat hochkraxelt. Wir machten den Grat am kurzen bzw. halblangen Seil und sicherten an Zacken. Allzu viele davon hat es nicht, aber es reicht gerade so aus. Manche machen den Aufstieg auch seilfrei, was sicherlich zu verantworten ist. Der Grat ist zwar stellenweise ziemlich exponiert und nicht zu unterschätzen, aber technisch nicht wirklich anspruchsvoll. Man bewegt sich oft auf dem Grat oder knapp unterhalb auf der westlichen Seite. Je mehr Schnee liegt, desto besser.
Um 12.15 Uhr erreichten wir schliesslich das Grosse Fiescherhorn, dessen Gipfel nicht allzu viel Platz bietet. Entsprechend begaben wir uns gleich wieder in den Abstieg. Aufgrund der vorgerückten Zeit machten wir am Fieschersattel vorwärts. Den ersten Abschnitt bis zur Querung unter den Felsen konnten wir aufgrund eines Hakens am Fieschersattel sichern (40m-Seil). Danach gingen wir seilfrei weiter. Die Flanke war mittlerweile etwas aufgeweicht, weshalb es mich doch etwas wurmte, die Ski unten gelassen zu haben.
Kurz vor dem Skidepot mussten wir aufgrund des nun weicheren Schnees auf den Bergschrund achtgeben. Von oben war die Stelle kaum zu erkennen. Die nachfolgende Abfahrt aufs Ewigschneefäld war ein Traum: Sulz der allerbesten Sorte, nur halt etwas kurz. Zum Rückweg zur Mönchsjochhütte gibt's nicht viele Worte zu verlieren: ein Pflichtprogramm von 1h 45min, das man am besten mit guter Laune absolviert. Immerhin wehte ein leichtes Lüftchen, weshalb sich die Schwitzerei in Grenzen hielt.

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