in der Bisenwalze: nichts zu sehen auf dem Sch-Nebelhorn
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Nach einer sonnigen Fahrt durch meine Stammlande (Seedamm mit Zürich- und Obersee) und durchs hintere Tösstal dürfen wir bereits beim Parkplatz Skilift Steg loslaufen (in Ohrüti ist jegliches Land mit Parkverboten belegt); dass wir bald in den länger anhaltenden Nebel eintreten werden, zeigt sich hier bereits deutlich …
Am linken Ufer der Töss folgen wir dem WW über Altschwändi nach Schwarzengrund, und überschreiten den Fluss hier zum P. 724 bei Ohrüti. Sogleich überqueren wir hier den Breitenbach und wandern erst gemächlich weiter.
Bei P. 760 steigt jedoch der WW deutlich an, und leitet uns - nun im „erwarteten“ Nebel - hoch zum Gratsträsschen, auf welchem wir meist flach in der „mystischen“ - oder einfach grauen - Ambiance zum Hof Rütiwis gelangen. Ab hier verläuft der Weg wieder etwas ansteigend zu P. 1015 und Rotengübel; alsbald stehen wir vor der Wahl, den höheren oder unteren, als „schmalen Weg - Vorsicht“ bezeichneten zu nehmen - klar doch, welcher ;-)
Über den Flühen von Rotengüblen geht es doch gelegentlich etwas abschüssig im von zahlreichen Föhren durchsetzten, lichten, Wald zum Roten Süd. Wenig aufregend gestaltet sich der Weiterweg bis vor den unmarkierten Aufstieg zur Hirzegg (der WW verläuft unterhalb, auf deren Ostseite); nach nur wenigen Metern Gipfelaussicht steigen wir sofort ab auf deren Südwestseite bis zum morastigen Fahrweg, welcher uns wieder zurückführt zum offiziellen Weg.
Unterhalb von P. 1125 erreichen wir Törli, weiter wandern wir in wenig erbaulicher Atmosphäre im Wald bis zum wieder offenen Gelände unterhalb von P. 1178 und nach Schwamm bei P. 1159. Hier folgen wir dem ausgeschilderten Wanderweg durch oft nasses Gelände zur Alpwirtschaft, welche den Schlüssel zum Goldloch uns aushändigen könnte. Erst jedoch sind wir völlig überrascht, wie sich wenige Meter vor Tierhag die Sonne durchsetzt - und wir in blendendes Sonnenlicht hinaustreten können. Zwar hat die Beiz heute ausserordentlicherweise geschlossen - doch das Naturschauspiel der vom Schnebelhorn herabströmenden Bisen-Wolkenwalze ist ein sensationelles; wir können uns kaum sattsehen, und sind absolut begeistert.
Windgeschützt stärken wir uns auf der Westseite des Ökonomiegebäudes (wo wir später den Gang zum Warten antreten werden), und sind weiterhin fasziniert von der so nahe stattfindenden Wetterstimmung.
Nun, wenn wir schon den höchsten Gipfel des Kantons zum Ziel haben, so müssen wir anschliessend exakt in diese eintauchen - mit überraschend wenig Wind sind wir dabei konfrontiert; der Nebel dicht, und insbesondere werden wir von den von den Bäumen herunter tropfenden Nebelprodukten doch unerwartet nass. Zum bald erreichten Schnebelhorn ist wenig zu sagen: nichts ist zu sehen - doch ist ein grosses, übervoll geschriebenes Gipfelbuch gegen ein neues auszutauschen …
Im dichten Nebel und Nieselregen setzen wir unsere Tour als Gratwanderung fort; via Buechstumpen und P. 1177 folgen wir weiter dem WW (wohl ein Teil des Toggenburger Höhenweges), bis wir westlich unterhalb der Schindelberghöchi weglos direkt zu dieser aufsteigen.
Im selben Stil sehr feucht und „unsichtig“ streben wir der nächsten Gipfelkuppe zu - in der Hoffnung, doch noch etwas Sonnenschein zu erhaschen; immerhin können wir die Sonne auch Schindelegg schemenhaft durch die Nebelbank erkennen - und etwas unterhalb des Grates bei akzeptablen (Wind)-Verhältnissen unsere Mittagsrast einlegen.
Nach dieser schreiten wir dem Grat entlang zur Schindelberghöchi zurück, und verfolgen diesen weiter, hinab bis zum P. 1177. Hier wählen wir den sanften, direkten Abstieg über selbstverständlich feuchtnasse Weideflächen zum Tierhag - nicht ganz unerwartet herrscht hier wieder schönstes Wetter; und wirkt die Bisenwalze nach wie vor in extremer Ausgestaltung.
Bei nun gleichbleibend schönem Wetter und viel Sonnenschein - nur einmal nähert sich uns am malerischen Grat die Nebelfront bis auf wenige Meter - überschreiten wir im sanften Auf und Ab die Erhebungen des Hinter Wartens und steigen schliesslich auf zum unscheinbaren Gipfelchen des Wartens mit einem sehr rudimentären Gipfelkreuzchen.
Gemächlich-gemütlich geht es auf einer deutlichen Spur mal sanfter, mal steiler, hinunter nach Platten und zur Vorderstrahlegg.
Erst auf sanft geneigtem Wiesenrücken, danach im Wald etwas steiler, steigen wir nun die letzten Höhenmeter ab zur Töss, welche wir bei P. 732, Chleger, zu Gesicht bekommen.
Über Chlegerhölzli, Stampfi und Hinterbleichi erreichen wir wieder die Einmündung des Breitenbachs bei P. 724 und Ohrüti; leider vermietet das ehemalige Restaurant nur noch Zimmer …
Erst auf der Strasse, dann nach Überquerung der Töss bei Schwändi wieder auf unserem morgendlichen Weg, erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt, Parkplatz Skilift Steg - auf geht’s nun zu einer grossen Geburtstagsfeier am Zürichhorn …
ñ 1 ¾ h Tierhag
ñ ¾ h Schnebelhorn
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