Mutterberger Seespitze Versuch


Publiziert von alpensucht , 13. September 2017 um 05:36.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:30 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m

Weil nun die vorigen 4 Tage mit drei anstrengenden Touren gefüllt waren, bleibt Dirk heute zur Erholung auf der Hütte. Es ist erneut ein wolkiger und trockner Tag vorhergesagt. Wir gehen zu dritt in Richtung Mutterberger Seespitze, von der unser Hüttenwirt gesagt hat, es sei eine wilde, alpine Angelegenheit ohne Markierungen.

 

Um 5:45 Uhr starten wir am heutigen Tag erneut ins Sulztal und zur Moräne vom Schwarzenbergferner. Diesmal halten wir uns rechts, bevor der Weg auf der stärker ausgeprägten Schneide der Moräne verläuft. Reichlich und ganz neu markiert leitet uns ein kaum erkennbarer Trampelpfad zum Übergang des Gletscherbachs. Dahinter führt der Pfad nicht immer eindeutig aber bestens markiert zwischen riesigen Granitblöcken seicht aufwärts.

 

Nach einem knappen Kilometer rauschen zwei Schmelzwasserbäche von rechts herab. Zwischen ihnen führen Steinmännchen rechts hinauf. Das Gelände wird steil, schmierig und kleinkörniger – typisch Moräne eben. Ein senkrechter Felsriegel versperrt auf etwa 2650m den Zugang zum Gletscher oberhalb. Wir legen die Rucksäcke ab und klettern einige Meter hinauf. Der Fels scheint solide. Eine Linksquerung vermittelt wahrscheinlich eine machbare Route, doch sind wir keineswegs sicher. Mit Jens wollen wir keinesfalls den III. Grad überschreiten und entscheiden uns nach einigem Hin und Her zur Umkehr. Vorher schaue ich noch flott nach einem möglichen Zugang rechts herum nahe am stark erodierten Bett des Sturzbachs. Siehe da – auf der anderen Seite genau auf meiner Höhe entdecke ich eine alte Markierung. Hier kommen wir aber niemals über die Schlucht des Bachs.

 

Also geht’s wieder bald 100Hm hinab. Ich baue jeweils einen gut sichtbaren Steinmann, wo man momentan gut hinüber kommt. Der Aufstieg jenseits erweist sich als sehr rutschig und heikel (T5-). Vor wenigen Tagen wurden hier Spuren getreten. Schlussendlich erreichen wir das Blockgelände darüber und den Rand des Gletschers. Schon nach 9 Uhr!

 

Wir legen alle Eisausrüstung an. Die ersten Meter am Gletscher sind gleich ziemlich steil und blank. Wir gehen bald am gleitenden Seil, setzen jeweils Eissschrauben und wechseln die Führung nach Aufbrauchen des Materials. Im oberen Plateau liegt nun genügend Firn auf, so dass wir gemütlich rechts hinüber gen Scharte am Einstieg zum Westgrat der Mutterberger Seespitze gehen. Aufgrund der nun sehr fortgeschrittenen Zeit, sehen wir vom Einstieg in den Grat ab. Wir begnügen uns bei herrlichstem mildem Wetter noch einige Meter rechts oberhalb der Scharte zu kraxeln und zufrieden lange zu pausieren. 12:30 Uhr.

Der Wegpunkt "Gipfel zw. Bockkogel u. Nördl. Daunkopf" liegt auf dem Westgrat etwas weiter oben östlich gegenüber von unserem Pausenplatz. 

 

Erst nach über einen Stunde machen wir uns an den Abstieg. Die steile Eisflanke hinab in den Fels legen wir am rechten Rand durch viermaliges Abseilen an Abalakovs zurück. Gutes Training für jeden von uns.

 

Der Abstieg der schmierigen Moränenflanke ist nochmals unangenehm. In Absprache mit den beiden anderen steige ich den Rest der Route im eigenen Tempo ab und eile im Laufschritt der Hütte entgegen. Zu gern möchte ich noch im Schwefelsee vor dem möglichen Gewitter baden.

 

Der Hüttenwirt möchte in den nächsten Tagen die Route zur Mutterberger Seespitze (sehr gute Informationen auf Hüttenseite) weiter hinauf markieren und evtl. sogar Drahtseile durch den Felsriegel unter dem Gletscher legen.
Am Folgetag nehmen wir aufgrund der schlechten Witterung leider nur noch den Abstieg unter die Füße und kehren nach Hause zurück.


Tourengänger: alpensucht


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Kommentare (1)


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Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II hat gesagt: Nördlichster Daunkogel
Gesendet am 13. Januar 2019 um 21:00
Servus Alpensucht:

ich habe in der Aufstellung der Gipfel der Ostalpen, die mindestens 2000m hoch sind, einen Namen für den 3118m hohen Gipfel, der nördlich des Nördlichen Daunkogels liegt gefunden u. den Namen des Wepunktes daraufhin geändert: Nördlichster Daunkogel.
Da dieser Wegpunkt im Text genannt wird, kann er geändert werden.

Grüße,

Ötzi II


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