Tüfels Chile, Giessen und Urwald
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Weil diese Woche die Touren wegen Ferienablösung etwas kürzer ausfallen sollten, entschliessen wir uns zu einer Wanderung hier im Tösstal mit kurzer Anfahr-und Rückkehrzeit.
In Rämismühle werden wir von bissigkaltem Nordwind und Hochnebel empfangen. Kaum vorstellbar, dass es in den Bergen sonnig und warm sein soll. Was solls, wandern kann man auch so.
Die Strassenüberführung bringt uns gleich auf den Wanderweg nach Zell, bekannt durch Paul Burkharts Kindermusical Zellerwiehnacht. An der Kirche mit dem niedlichen Turm sowie am Friedhof vorbei geht es über eine Brücke und dann auf dem Wanderweg dem Zellerbach entlang ins Gartentobel. Nach der Einmündung des Krebsbaches steigt der Weg an und bald stehen wir vor einem ersten Wasserfall. Über eine hohe seitliche Felsstufe rauscht bei stärkeren Niederschlägen bestimmt noch ein zweiter in dasselbe Becken. Wir steigen weiter auf in einem Durcheinander von gefallenen Bäumen und stehen bald vor einer Infotafel über den Giessen im Königstal, für uns etwas verwirrend, ist doch das Königstal laut Karte weiter westlich. Aber der Giessen mit seinen harten und weichen Schichten aus Mergel, Sandstein und der betonähnlichen Nagelfluh, zuoberst ein Rechen aus Eis, zieht die Blicke magisch an. Keine Ingenieurskunst kann so etwas schaffen, nur die Natur in Jahrtausenden.
Auf schmalem Weg gehts steil hinauf. Dort, wo der Wald wieder flacher wird, halten wir uns erst rechts und kurz vor Ende des Holzes wieder links einen Waldrücken hinauf. Bei Horagen verlassen wir den Wald. Links unten sehen wir die einsamen Höfe Garten. Eigentlich wollten wir rechts hinauf zum Höchholz P 790 und über die Krete wieder bei P 742 auf den Wanderweg Richtung Schlatt. Aber den Hängen entlang ist es bedeutend windstiller. Bei P 692 gehen wir auf der Waldstrasse weiter, um noch einen Blick auf den eingezäunten, gefrorenen Weiher zu werfen. Gleich danach sind wir wieder auf dem Wanderweg, passieren die kleine Badi und erreichen den Bäntalbach und den untersten Dorfteil von Unterschlatt. Ein kurzes Stück folgen wir der Fahrstrasse am Rapperfelsen Richtung Oberlangenhard, tauchen aber bald rechts ab ins Röhrlitobel.
So wild wie hier ist es ja nicht mal im Nationalpark! Ein richtiges Paradies für viele Vogelarten und Wildtiere. Links und rechts sieht man immer wieder grosse Rutsche in Sandstein und Mergel, die üppig mit Moos und Efeu verkleideten Bäume liegen kreuz und quer wie in einem Urwald. Der Bäntalbach fliesst teilweise über harte Kalkplatten. Der Weg ist stellenweise recht vereist, die eisigen Stellen können aber gut umgangen werden. Über Brücklein und eine gut gesicherte hohe Eisentreppe nähern wir uns der Abzweigung zu der Tüfels Chilen.
An der Einmündung eines orografisch links einmündenden Nebenbaches steigen wir etwas auf und stehen bald vor einem riesigen, moosbewachsenen, pyramidenförmigen Tuffgebilde. Hoch oben als Krönung liegt der Herscher dieses Wunderwerkes, ein liegender, Wasser speiender Löwe mit spitzen Zähnen. Natur pur. Wir folgen dem Wanderweg hinauf zu der Quelle dieses Baches, eine der wenigen naturbelassenen Quellen ausserhalb der Alpen. Unter uns fliesst das Wasser auf einem Grätlein ganz gegen das Naturgesetz. Das Bachbettlein besteht aus hartem Kalk. Gleich oberhalb der Quelle befindet sich ein Picnicplatz. Das ganze Gebiet ist unter Naturschutz und die Wege dürfen nicht verlassen werden. Hoffen wir, dass dies eingehalten wird und diese einmalig wunderschönen bemoosten Tuffgebilde nicht zertrampelt werden.
Wir verlassen den Wald und erreichen die windgepeitschte Hochebene von Langenhard. Nach dem Hof „Zehntenfrei“ wechseln wir auf den Wanderweg Richtung Kollbrunn, vorbei an zwei weiteren Bauernhöfen. Zum erstenmal sehen wir ausserhalb eines Zoos einen Vogel Strauss, stolz, imposant, schön. Er reckt seinen langen Hals so weit wie möglich übers Gehege, um uns zu begrüssen und entfernt sich dann wieder in rascham Tempo, rennt schneller als ein Hund seinem Stalle zu.
Über den Tierlisberg am Burgstock vorbei steigen wir hinunter nach Kollbrunn. Hier verabschieden wir uns auch vom Bäntalbach, der in origineller Art in die Töss mündet.
In Kollbrunn fährt schon nach kurzer Wartezeit der Zug Richtung oberes Tösstal ein.
Die hier angegebenen Wanderzeiten sind inklusive Fotografieren und Staunen.
>> Unsere Wasser-Touren nach dem Buch <Wasserwunder> von Michel und Ueli Brunner
In Rämismühle werden wir von bissigkaltem Nordwind und Hochnebel empfangen. Kaum vorstellbar, dass es in den Bergen sonnig und warm sein soll. Was solls, wandern kann man auch so.
Die Strassenüberführung bringt uns gleich auf den Wanderweg nach Zell, bekannt durch Paul Burkharts Kindermusical Zellerwiehnacht. An der Kirche mit dem niedlichen Turm sowie am Friedhof vorbei geht es über eine Brücke und dann auf dem Wanderweg dem Zellerbach entlang ins Gartentobel. Nach der Einmündung des Krebsbaches steigt der Weg an und bald stehen wir vor einem ersten Wasserfall. Über eine hohe seitliche Felsstufe rauscht bei stärkeren Niederschlägen bestimmt noch ein zweiter in dasselbe Becken. Wir steigen weiter auf in einem Durcheinander von gefallenen Bäumen und stehen bald vor einer Infotafel über den Giessen im Königstal, für uns etwas verwirrend, ist doch das Königstal laut Karte weiter westlich. Aber der Giessen mit seinen harten und weichen Schichten aus Mergel, Sandstein und der betonähnlichen Nagelfluh, zuoberst ein Rechen aus Eis, zieht die Blicke magisch an. Keine Ingenieurskunst kann so etwas schaffen, nur die Natur in Jahrtausenden.
Auf schmalem Weg gehts steil hinauf. Dort, wo der Wald wieder flacher wird, halten wir uns erst rechts und kurz vor Ende des Holzes wieder links einen Waldrücken hinauf. Bei Horagen verlassen wir den Wald. Links unten sehen wir die einsamen Höfe Garten. Eigentlich wollten wir rechts hinauf zum Höchholz P 790 und über die Krete wieder bei P 742 auf den Wanderweg Richtung Schlatt. Aber den Hängen entlang ist es bedeutend windstiller. Bei P 692 gehen wir auf der Waldstrasse weiter, um noch einen Blick auf den eingezäunten, gefrorenen Weiher zu werfen. Gleich danach sind wir wieder auf dem Wanderweg, passieren die kleine Badi und erreichen den Bäntalbach und den untersten Dorfteil von Unterschlatt. Ein kurzes Stück folgen wir der Fahrstrasse am Rapperfelsen Richtung Oberlangenhard, tauchen aber bald rechts ab ins Röhrlitobel.
So wild wie hier ist es ja nicht mal im Nationalpark! Ein richtiges Paradies für viele Vogelarten und Wildtiere. Links und rechts sieht man immer wieder grosse Rutsche in Sandstein und Mergel, die üppig mit Moos und Efeu verkleideten Bäume liegen kreuz und quer wie in einem Urwald. Der Bäntalbach fliesst teilweise über harte Kalkplatten. Der Weg ist stellenweise recht vereist, die eisigen Stellen können aber gut umgangen werden. Über Brücklein und eine gut gesicherte hohe Eisentreppe nähern wir uns der Abzweigung zu der Tüfels Chilen.
An der Einmündung eines orografisch links einmündenden Nebenbaches steigen wir etwas auf und stehen bald vor einem riesigen, moosbewachsenen, pyramidenförmigen Tuffgebilde. Hoch oben als Krönung liegt der Herscher dieses Wunderwerkes, ein liegender, Wasser speiender Löwe mit spitzen Zähnen. Natur pur. Wir folgen dem Wanderweg hinauf zu der Quelle dieses Baches, eine der wenigen naturbelassenen Quellen ausserhalb der Alpen. Unter uns fliesst das Wasser auf einem Grätlein ganz gegen das Naturgesetz. Das Bachbettlein besteht aus hartem Kalk. Gleich oberhalb der Quelle befindet sich ein Picnicplatz. Das ganze Gebiet ist unter Naturschutz und die Wege dürfen nicht verlassen werden. Hoffen wir, dass dies eingehalten wird und diese einmalig wunderschönen bemoosten Tuffgebilde nicht zertrampelt werden.
Wir verlassen den Wald und erreichen die windgepeitschte Hochebene von Langenhard. Nach dem Hof „Zehntenfrei“ wechseln wir auf den Wanderweg Richtung Kollbrunn, vorbei an zwei weiteren Bauernhöfen. Zum erstenmal sehen wir ausserhalb eines Zoos einen Vogel Strauss, stolz, imposant, schön. Er reckt seinen langen Hals so weit wie möglich übers Gehege, um uns zu begrüssen und entfernt sich dann wieder in rascham Tempo, rennt schneller als ein Hund seinem Stalle zu.
Über den Tierlisberg am Burgstock vorbei steigen wir hinunter nach Kollbrunn. Hier verabschieden wir uns auch vom Bäntalbach, der in origineller Art in die Töss mündet.
In Kollbrunn fährt schon nach kurzer Wartezeit der Zug Richtung oberes Tösstal ein.
Die hier angegebenen Wanderzeiten sind inklusive Fotografieren und Staunen.
>> Unsere Wasser-Touren nach dem Buch <Wasserwunder> von Michel und Ueli Brunner
Tourengänger:
CampoTencia,
Krokus
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