Doppelte Hammerspitzen-Überschreitung mit Südwandaufstieg
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Ja, es gibt sie, die Autoren, die jahrein, jahraus die gleichen Touren mit immer ähnlichen Bildern posten. Das möchte ich niemandem zumuten.
Aber auch Mainstreamrouten lassen sich durch kleinere Abweichungen oft zu einer neuen Unternehmung aufpeppen. Heute erhöhe ich die Ansprüche dieser Allerweltstour, indem ich sie hin und zurück laufe und auf dem Rückweg die Oberstdorfer Hammerspitze durch die Südwand klettere, eine Route, über die wir bereits vor zwei Wochen zu dritt aufgestiegen sind.
Über die Hammerspitzen-Überschreitung ist grundsätzlich alles gesagt, auch wenn man sich über diverse, längst breitgetretene Themen weiterhin trefflich steiten kann. Man braucht nur einzelne Wörter wie "Orientierungsprobleme" oder "T 6" in den Mund nehmen, schon geht die Diskussion los.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Gipfel häufig überschritten werden und
dieser Bericht der nach Stand 2016 mutmaßlich meistgelesene Allgäu-Tourenbericht auf hikr ist, wird die äußerst lohnende und interessante Gratüberschreitung selten publiziert. Begangen wird sie also oft, von mir selber dieses Jahr das zweite und dritte Mal. Am heutigen Sonntag sind zudem gut 20 andere Tourengänger, darunter Schweizer, Franzosen und Allgäuprominenz wie Bernd Urlaub, am Grat unterwegs.
Der eine oder andere Erstbegeher versucht heute sogar, sich an mich "dranzuhängen", was ich allgäuweit nicht oft erlebe.
Zur Schwierigkeit:
Überschreitung Nord-Süd:
Abstieg von der Oberstdorfer Hammerspitze II-III (bei Benutzung der Krampen II), sonst II und I sowie Gehgelände bis T 5+
Überschreitung Süd-Nord:
Oberstdorfer Hammerspitze Südwandroute: Stellen III+, sonst II-III, Gipfelwand II-III (bei Benutzung der Krampen II) und Gehgelände bis T 4, weitere Überschreitung II und I sowie Gehgelände bis T 5+
Zum Zeitbedarf:
Bergstation Kanzelwandbahn-Gratweg-Walser Hammerspitze: 45 min
Walser Hammerspitze-Hochgehrenspitze: 20 min
Hochgehrenspitze-Oberstdorfer Hammerspitze: 30-35 min
Oberstdorfer Hammerspitze-Fiderepasshütte: 30 min
Fiderepasshütte-Südwand-Oberstdorfer Hammerspitze: 35 min
Oberstdorfer Hammerspitze-Hochgehrenspitze: 30 min
Hochgehrenspitze-Walser Hammerspitze: 20 min
Walser Hammerspitze-Kanzelwandgipfel: 35 min
Kanzelwandgipfel-Bergstation Kanzelwandbahn: 5-10 min
Es gibt nicht nur den Wächter des Allgäu. In der Scharte zwischen Walser Hammerspitze und Kanzelwand-Vorgipfel (1972m) befindet sich ein kleiner, gut 5 Meter hoher Felszacken. An dessen Nordseite ist eine kleine Tafel "Wächter der Zwerenalp" angebracht. Die Zwerenalpe liegt knapp 400 Höhenmeter tiefer im Kanzelwand-Skigebiet.
Auf dem Zacken steht sogar ein kleines Gipfelkreuz. Das macht ihn zwar nicht zum Gipfel. Die Erkletterung ist aber dennoch nett, einige Züge II+ und II.
Auf dem Gratturm zwischen Hochgehrenspitze und Oberstdorfer Hammerspitze, auf den von Osten ein langes Fixseil hochführt, ist auf dem Scheitel an der Nordseite ein neuer Stand- bzw. Abseilhaken installiert.
Schade ist es um die beiden Schilder. Fahrradfahrer kreuzen jetzt nicht mehr am Gratabbruch vor dem Turm, und das kultige Schild auf der Walser Hammerspitze mit dem Hinweis, dass der Weg " nicht makiert" sei, ist mittlerweile aus der Verankerung gebrochen und wird wohl diesen Winter nicht auf dem Berg überleben.
Die Kletterei durch die Südwandroute ist bereits vom Matze
hier beschrieben. In der Wand hat die Bergschule Kleinwalsertal zahlreiche Haken gebohrt. Es gibt also reichlich Aufstiegsvarianten unterschiedlicher Schwierigkeit. Ich halte mich an folgende Linie:
Einstieg auf ca. 2160m.
Erste Seillänge 30m: wie der Matze die brüchige Rinne hoch, vorsichtig klettern, untendrunter verläuft der Normalweg, II. Am Ende Standhaken.
Zweite Seillänge 25 m: Querung nach links, allerdings noch etwas weiter bis an die ausgesetzte Gratkante. Durch eine steile Verschneidung rechts hochklettern (III+) und weniger schwierig zum nächsten Standhaken.
Dritte Seillänge gut 20m: Nicht rechts raus übers Band, sondern direkt über die Stufe (III), oben ausgesetzt um einen kleinen Vorsprung links herum (III) und über die steile, kleingriffige Wand (III+) zum Ausstieg nahe der Holzstange, dort Standhaken. Weiter über den Normalweg zum Gipfel.
Eine weitere interessante Aufstiegsmöglichkeit auf die Oberstdorfer Hammerspitze bietet der Ostgrat (III-IV, bis V möglich), der nun auch saniert und mit einem Gratbuch versehen ist.
Fazit: Zusammen mit dem Heuberggrat und dem Schattenberggrat ist es die absolute Standardtour, wenn man das Bergbahn-Inklusive-Ticket hat und umsonst auf die Kanzelwand fahren kann.
Aber auch Mainstreamrouten lassen sich durch kleinere Abweichungen oft zu einer neuen Unternehmung aufpeppen. Heute erhöhe ich die Ansprüche dieser Allerweltstour, indem ich sie hin und zurück laufe und auf dem Rückweg die Oberstdorfer Hammerspitze durch die Südwand klettere, eine Route, über die wir bereits vor zwei Wochen zu dritt aufgestiegen sind.
Über die Hammerspitzen-Überschreitung ist grundsätzlich alles gesagt, auch wenn man sich über diverse, längst breitgetretene Themen weiterhin trefflich steiten kann. Man braucht nur einzelne Wörter wie "Orientierungsprobleme" oder "T 6" in den Mund nehmen, schon geht die Diskussion los.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Gipfel häufig überschritten werden und

Der eine oder andere Erstbegeher versucht heute sogar, sich an mich "dranzuhängen", was ich allgäuweit nicht oft erlebe.
Zur Schwierigkeit:
Überschreitung Nord-Süd:
Abstieg von der Oberstdorfer Hammerspitze II-III (bei Benutzung der Krampen II), sonst II und I sowie Gehgelände bis T 5+
Überschreitung Süd-Nord:
Oberstdorfer Hammerspitze Südwandroute: Stellen III+, sonst II-III, Gipfelwand II-III (bei Benutzung der Krampen II) und Gehgelände bis T 4, weitere Überschreitung II und I sowie Gehgelände bis T 5+
Zum Zeitbedarf:
Bergstation Kanzelwandbahn-Gratweg-Walser Hammerspitze: 45 min
Walser Hammerspitze-Hochgehrenspitze: 20 min
Hochgehrenspitze-Oberstdorfer Hammerspitze: 30-35 min
Oberstdorfer Hammerspitze-Fiderepasshütte: 30 min
Fiderepasshütte-Südwand-Oberstdorfer Hammerspitze: 35 min
Oberstdorfer Hammerspitze-Hochgehrenspitze: 30 min
Hochgehrenspitze-Walser Hammerspitze: 20 min
Walser Hammerspitze-Kanzelwandgipfel: 35 min
Kanzelwandgipfel-Bergstation Kanzelwandbahn: 5-10 min
Es gibt nicht nur den Wächter des Allgäu. In der Scharte zwischen Walser Hammerspitze und Kanzelwand-Vorgipfel (1972m) befindet sich ein kleiner, gut 5 Meter hoher Felszacken. An dessen Nordseite ist eine kleine Tafel "Wächter der Zwerenalp" angebracht. Die Zwerenalpe liegt knapp 400 Höhenmeter tiefer im Kanzelwand-Skigebiet.
Auf dem Zacken steht sogar ein kleines Gipfelkreuz. Das macht ihn zwar nicht zum Gipfel. Die Erkletterung ist aber dennoch nett, einige Züge II+ und II.
Auf dem Gratturm zwischen Hochgehrenspitze und Oberstdorfer Hammerspitze, auf den von Osten ein langes Fixseil hochführt, ist auf dem Scheitel an der Nordseite ein neuer Stand- bzw. Abseilhaken installiert.
Schade ist es um die beiden Schilder. Fahrradfahrer kreuzen jetzt nicht mehr am Gratabbruch vor dem Turm, und das kultige Schild auf der Walser Hammerspitze mit dem Hinweis, dass der Weg " nicht makiert" sei, ist mittlerweile aus der Verankerung gebrochen und wird wohl diesen Winter nicht auf dem Berg überleben.
Die Kletterei durch die Südwandroute ist bereits vom Matze

Einstieg auf ca. 2160m.
Erste Seillänge 30m: wie der Matze die brüchige Rinne hoch, vorsichtig klettern, untendrunter verläuft der Normalweg, II. Am Ende Standhaken.
Zweite Seillänge 25 m: Querung nach links, allerdings noch etwas weiter bis an die ausgesetzte Gratkante. Durch eine steile Verschneidung rechts hochklettern (III+) und weniger schwierig zum nächsten Standhaken.
Dritte Seillänge gut 20m: Nicht rechts raus übers Band, sondern direkt über die Stufe (III), oben ausgesetzt um einen kleinen Vorsprung links herum (III) und über die steile, kleingriffige Wand (III+) zum Ausstieg nahe der Holzstange, dort Standhaken. Weiter über den Normalweg zum Gipfel.
Eine weitere interessante Aufstiegsmöglichkeit auf die Oberstdorfer Hammerspitze bietet der Ostgrat (III-IV, bis V möglich), der nun auch saniert und mit einem Gratbuch versehen ist.
Fazit: Zusammen mit dem Heuberggrat und dem Schattenberggrat ist es die absolute Standardtour, wenn man das Bergbahn-Inklusive-Ticket hat und umsonst auf die Kanzelwand fahren kann.
Tourengänger:
quacamozza

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