Große Schlicke (2059 m) - Hahlekopf (1758 m) - Allerheiligen in den Tannheimern
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Wer hat schon mal was vom Hahlekopf gehört - jenem phantastischen Aussichtspunkt hoch über dem Lechtal bei Reutte, der nicht einmal die 1800m-Marke erreicht? Bisher gehörte ich nicht zum Kreis der Erlesenen, die dort oben standen - die Tannheimer Felsklötze im Westen und die Ammergauer Berge im Osten gegenüber.
Noch vor der Morgendämmerung starte ich im Schein der Stirnlampe hinein in das Reintal, am Sababach entlang; das Ziel ist die Große Schlicke, aber es wird ein unerwartet langer Tag werden: das Wetter ist spätherbstlich großartig, ich werde später die Tour hinauf zum Hahlekopf erweitern. Die Forststraße leitet rasch aufwärts, nach 1 1/2 Std. habe ich die Musauer Alm (1297 m) erreicht. Sie ist bereits geschlossen und winterfest verbarrikadiert - genauso wie weiter droben die Hütten. Kurz nach den Almgebäuden zweigt beschildert der Steig zur Großen Schlicke ab: er führt über die Südflanke der Schlicke aufwärts, zunächst durch Wald, später durch Latschen bis etwa 100 m an den Gipfelhang heran - eine präzise Beschreibung erübrigt sich, die Markierungen und Wegweiser sind zahlreich. Zuletzt geht es schrofig hinauf zum Gipfel der Großen Schlicke (2059 m): es ist jetzt 10:30 Uhr, ich habe knapp 4 Std. einschließlich aller Fotopausen benötigt.
Ist schon großartig, welche Aussicht dieser Tannheimer Alpenberg zu bieten hat: südlich gegenüber die Nordwände des Gimpel-Kellespitz-Kammes, nach Norden reicht der Blick über den Forggensee bis weit ins Alpenvorland hinein.
Heute weht allerdings ein kalter, böiger Westwind - trotz des prächtigen Sonnenscheins bleibt das körperliche Wohlbefinden recht unterkühlt. Nach kurzer Brotzeit mache ich mich wieder an den Abstieg, ich wähle jetzt den Steig hinunter zur Otto-Mayr-Hütte (1530 m). Hier läßt es sich schon besser aushalten: geschützt durch die umstehenden Bäume, sitze ich auf einem Bankerl in der Sonne und lasse es mir gut gehen. Dann geht es durch das Reintal hinab zur Musauer Alm - es ist jetzt 12:20 Uhr und eindeutig noch zu früh, um an diesem herrlichen Spätherbsttag bereits wieder ins Tal abzusteigen.
Ich beschließe, die Tour mit einem Wiederanstieg zum Hahlejoch zu erweitern und dann jenseits Richtung Frauensee abzusteigen. Kurz nach der Musauer Alm muß man aufpassen, nicht den Anstieg Richtung Sabajoch zu erwischen, sondern zum Hahlejoch und nach Frauensee zu gelangen. Man muß ab jetzt ein Minimum an Geländespürsinn besitzen: der Steig scheint wesentlich seltener begangen zu sein als alle anderen Pfade in dieser Gegend. Die Markierungen sind verwaschen und der Steig etwas weniger ausgeprägt. Er führt ziemlich steil durch Wald bis fast an den Fuß der Gehrenspitz-Nordwand heran (hier nochmals Abzweig zum Sabajoch), schwenkt unter dieser nach Südosten und leitet hinauf zum Hahlejoch (1700 m). Auf schwach ausgeprägtem Wiesensteig erreiche ich absteigend in wenigen Minuten die Schallerkapelle (1690 m) - ein herrlicher Platz zum Träumen, hoch über dem Reuttener Talkessel.
Ein Wegweiser zeigt zum Hahlekopf: die ausgewiesenen 30 Minuten sind mühelos zu unterbieten. Durch Latschen führt ein schöner Steig teils rot, teils blau-weiß markiert, mit etwas Auf und Ab zum schrofigen, außerordentlich aussichtsreichen Gipfel. Der Abstecher lohnt sich wirklich: der an sich unbedeutende Hahlekopf (1758 m) ist ein ostseitig der Gehrenspitze vorgelagerter Sporn hoch über dem Lechtal. Ich stehe hier oben und staune über dieses unerwartet großartige Plätzchen!
Tief drunten ist mitten im Wald bereits das nächste Ziel zu erkennen: als blaugrünes Wasserauge blinkt der Frauensee herauf. Der Abstieg dorthin führt zunächst südostseitig über Wiesen zur Hahlealpe (1556 m); die etwas großspurig als "Hahlehütte" bezeichnete Almhütte ist nicht viel mehr als ein besserer Schuppen. Dann betrete ich auf dem weiteren Abstieg verhältnismäßig düsteren Wald, der Steig wird naß und rutschig, er ist deshalb etwas mit Vorsicht zu begehen.
Etwas später kommt man noch an der Sulztaler Hütte (1428 m) vorbei und erreicht danach eine von vielen Forststraßen, die oberhalb von Frauensee kreuz und quer durch den Wald verlaufen. Viele deren Kehren kürzt der Fußweg nun ab, indem er in Fallinie stangerlgrad hinabführt. Die Markierungen und Wegweiser werden zunehmend seltener, aber man kann kaum fehlgehen.
Ich muß im folgenden lediglich aufpassen, nicht den Abzweig hinüber zur Bärenfalle zu versäumen. Und nun muß ich passen, was eine exakte Wegbeschreibung angeht: an KEINEM der vielen Wegweiser ist die Bärenfalle angeschrieben! Es geht immer wieder Richtung Musauer Alm, Otto-Mayr-Hütte und zur Füssener Hütte! Die AV-Karte nützt mir trotz des 25.000-Maßstabes herzlich wenig - sie weist nur einen Bruchteil der vielen Waldstraßen aus! Mein GPS wird zum treuen Weggefährten, es weist mir mehrfach den richtigen Weg. Es wird nun auch höchste Zeit: als ich um 16 Uhr wieder am Parkplatz Bärenfalle ankomme, sind die Schatten bedenklich lang geworden, und bald wird die Dämmerung einsetzen. Die Tage sind inzwischen unerfreulich kurz, lange Touren dieser Art werden möglicherweise zu einem Wettrennen gegen die Zeit.
Anmerkung: statt meines Weges würde ich empfehlen, hinunter nach Frauensee und dann ins Tal nach Oberletzen abzusteigen, um von dort nach Bärenfalle zurück zu finden. Ich denke, dies ist der Weg des geringeren Widerstandes!
Noch vor der Morgendämmerung starte ich im Schein der Stirnlampe hinein in das Reintal, am Sababach entlang; das Ziel ist die Große Schlicke, aber es wird ein unerwartet langer Tag werden: das Wetter ist spätherbstlich großartig, ich werde später die Tour hinauf zum Hahlekopf erweitern. Die Forststraße leitet rasch aufwärts, nach 1 1/2 Std. habe ich die Musauer Alm (1297 m) erreicht. Sie ist bereits geschlossen und winterfest verbarrikadiert - genauso wie weiter droben die Hütten. Kurz nach den Almgebäuden zweigt beschildert der Steig zur Großen Schlicke ab: er führt über die Südflanke der Schlicke aufwärts, zunächst durch Wald, später durch Latschen bis etwa 100 m an den Gipfelhang heran - eine präzise Beschreibung erübrigt sich, die Markierungen und Wegweiser sind zahlreich. Zuletzt geht es schrofig hinauf zum Gipfel der Großen Schlicke (2059 m): es ist jetzt 10:30 Uhr, ich habe knapp 4 Std. einschließlich aller Fotopausen benötigt.
Ist schon großartig, welche Aussicht dieser Tannheimer Alpenberg zu bieten hat: südlich gegenüber die Nordwände des Gimpel-Kellespitz-Kammes, nach Norden reicht der Blick über den Forggensee bis weit ins Alpenvorland hinein.
Heute weht allerdings ein kalter, böiger Westwind - trotz des prächtigen Sonnenscheins bleibt das körperliche Wohlbefinden recht unterkühlt. Nach kurzer Brotzeit mache ich mich wieder an den Abstieg, ich wähle jetzt den Steig hinunter zur Otto-Mayr-Hütte (1530 m). Hier läßt es sich schon besser aushalten: geschützt durch die umstehenden Bäume, sitze ich auf einem Bankerl in der Sonne und lasse es mir gut gehen. Dann geht es durch das Reintal hinab zur Musauer Alm - es ist jetzt 12:20 Uhr und eindeutig noch zu früh, um an diesem herrlichen Spätherbsttag bereits wieder ins Tal abzusteigen.
Ich beschließe, die Tour mit einem Wiederanstieg zum Hahlejoch zu erweitern und dann jenseits Richtung Frauensee abzusteigen. Kurz nach der Musauer Alm muß man aufpassen, nicht den Anstieg Richtung Sabajoch zu erwischen, sondern zum Hahlejoch und nach Frauensee zu gelangen. Man muß ab jetzt ein Minimum an Geländespürsinn besitzen: der Steig scheint wesentlich seltener begangen zu sein als alle anderen Pfade in dieser Gegend. Die Markierungen sind verwaschen und der Steig etwas weniger ausgeprägt. Er führt ziemlich steil durch Wald bis fast an den Fuß der Gehrenspitz-Nordwand heran (hier nochmals Abzweig zum Sabajoch), schwenkt unter dieser nach Südosten und leitet hinauf zum Hahlejoch (1700 m). Auf schwach ausgeprägtem Wiesensteig erreiche ich absteigend in wenigen Minuten die Schallerkapelle (1690 m) - ein herrlicher Platz zum Träumen, hoch über dem Reuttener Talkessel.
Ein Wegweiser zeigt zum Hahlekopf: die ausgewiesenen 30 Minuten sind mühelos zu unterbieten. Durch Latschen führt ein schöner Steig teils rot, teils blau-weiß markiert, mit etwas Auf und Ab zum schrofigen, außerordentlich aussichtsreichen Gipfel. Der Abstecher lohnt sich wirklich: der an sich unbedeutende Hahlekopf (1758 m) ist ein ostseitig der Gehrenspitze vorgelagerter Sporn hoch über dem Lechtal. Ich stehe hier oben und staune über dieses unerwartet großartige Plätzchen!
Tief drunten ist mitten im Wald bereits das nächste Ziel zu erkennen: als blaugrünes Wasserauge blinkt der Frauensee herauf. Der Abstieg dorthin führt zunächst südostseitig über Wiesen zur Hahlealpe (1556 m); die etwas großspurig als "Hahlehütte" bezeichnete Almhütte ist nicht viel mehr als ein besserer Schuppen. Dann betrete ich auf dem weiteren Abstieg verhältnismäßig düsteren Wald, der Steig wird naß und rutschig, er ist deshalb etwas mit Vorsicht zu begehen.
Etwas später kommt man noch an der Sulztaler Hütte (1428 m) vorbei und erreicht danach eine von vielen Forststraßen, die oberhalb von Frauensee kreuz und quer durch den Wald verlaufen. Viele deren Kehren kürzt der Fußweg nun ab, indem er in Fallinie stangerlgrad hinabführt. Die Markierungen und Wegweiser werden zunehmend seltener, aber man kann kaum fehlgehen.
Ich muß im folgenden lediglich aufpassen, nicht den Abzweig hinüber zur Bärenfalle zu versäumen. Und nun muß ich passen, was eine exakte Wegbeschreibung angeht: an KEINEM der vielen Wegweiser ist die Bärenfalle angeschrieben! Es geht immer wieder Richtung Musauer Alm, Otto-Mayr-Hütte und zur Füssener Hütte! Die AV-Karte nützt mir trotz des 25.000-Maßstabes herzlich wenig - sie weist nur einen Bruchteil der vielen Waldstraßen aus! Mein GPS wird zum treuen Weggefährten, es weist mir mehrfach den richtigen Weg. Es wird nun auch höchste Zeit: als ich um 16 Uhr wieder am Parkplatz Bärenfalle ankomme, sind die Schatten bedenklich lang geworden, und bald wird die Dämmerung einsetzen. Die Tage sind inzwischen unerfreulich kurz, lange Touren dieser Art werden möglicherweise zu einem Wettrennen gegen die Zeit.
Anmerkung: statt meines Weges würde ich empfehlen, hinunter nach Frauensee und dann ins Tal nach Oberletzen abzusteigen, um von dort nach Bärenfalle zurück zu finden. Ich denke, dies ist der Weg des geringeren Widerstandes!
Tourengänger:
gero

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