Pizzo d'Orsalia 2664 m


Publiziert von basodino , 2. November 2016 um 09:35.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:31 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Biela 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1180 m
Abstieg: 1180 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Bus oder Pkw via Cevio (Vallemaggia) nach Bosco Gurin
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel und Pension in Bosco Gurin, am Weg sonst keine Einkehrmöglichkeit

Beim Hikr-Treffen vor 4 Wochen wurde ich gefragt, wie wir uns eigentlich fit halten, da wir doch so weit von den Bergen entfernt wohnen. Ich könnte jetzt sagen: ja, leider gar nicht. Wir treiben zwar beide ein wenig Sport, aber für steile Anstiege in den Bergen ist es sicherlich kein ausreichendes Training. Und so war die gestrige Tour in unseren Beinen angekommen und zwar auf die eher ziehende, schmerzhafte Art, was dann auch seinen Tribut forderte.

Trotzdem fanden wir uns am Morgen um 7.30 Uhr in Bosco Gurin ein und erreichten knapp oberhalb des Dorfes die ersten Sonnenstrahlen. Der Weg ist gut bezeichnet und beginnt auf den Wiesen oberhalb des in der Karte mit Ferder bezeichneten Ortsteiles. Wir schoben gleich eine Kleidungslage in den Rucksack zurück und gingen in der wärmenden Sonne in den Wald. Der Weg wechselt zwischen flachen Abschnitten und gut gestuften Anstiegen. Schließlich lichtet sich der Wald und einige Minuten später erreicht man eine Steinhütte auf dem Endra Staful. T2, 1 h 15 min

An der Hütte machten wir eine erste Pause und durften eine kleine, graue Maus beobachten, die dann aber eher scheu verschwand. Links der Hütte beginnt eine gut gekennzeichnete, aber zunächst eher schwache Spur durch mittelsteilen Grashänge. Weiter oben wird die Spur richtig angenehm und auf ca. 2100 m überquert man einen Bach, der die letzte Wasserquelle für eine Weile darstellt, will man sich nicht unmittelbar an den Seen bedienen. Kurz vor dem letzten rot-weißen Wegzeichen biegt man rechts ab und erreicht in einer Senke den Lago Melo. T2, 1 h 05 min

Bei Tourinette machten sich die gestrigen Anstrengungen doch deutlicher bemerkbar und sie entschloss sich nur noch bis zum Lago Pero mitzukommen. Der Weg dorthin ist nun auch dankbar, da er nur eine kurze Steilstelle aufweist, ansonsten aber eher flach über den Rücken führt, der die beiden Seen und einige Tümpel dazwischen nach Süden begrenzt. Auf der Nordseite dieser Welle hatte sich sogar ein wenig Schnee gehalten, was aber kein Hindernis darstellte. Der Lago Pero ist dann einen Ticken größer und beim heutigen Licht deutlich grüner. T2, 0 h 20 min

Vom Wegweiser südlich des Sees zog ich jetzt alleine los und ging in einem Rechtsbogen zur Bocchetta d'Orsalia (2443 m), von der man einen schönen Blick zum Lago d'Orsalia und die umliegenden Berge hat. Knapp 5 Meter unterhalb der Bocchetta (auf der Lago Pero Seite) setzt ein Ziegenpfad an, der zunächst den Grat zum Pizzo d'Orsalia unterhalb traversiert, bevor er auf ca. 2540 m selbigen erreicht. Das Weglein erreicht zunächst eine Kante, die man leicht exponiert überschreitet, dann wechseln sich flache Querung und ansteigende Passagen ab. Bis auf 2 Stellen setzt sich der Weg immer direkt fort. An besagten 2 Stellen muss man im Gras einfach wenige Meter aufsteigen, um die bessere Spur oberhalb wieder aufzunehmen.
Am Grat selbst fand sich dann den ersten Schnee, der mir evtl. den absolut einfachsten Weg verborgen hat. Es kommt flaches Blockgelände ins Spiel, dazwischen ist aber immer wieder ein Ausweichen in einfache Wiesen möglich. Zumindest in Gipfelnähe gibt es ein, zwei mittelsteile Platten, die man auf Reibung begeht. Die Flechten sorgen hierbei nicht für das beste Gefühl, weshalb ich auch auf T3+ einstufe im Gegensatz zu den bisher verfassten Berichten hier. T3+, 55 min

Vom Gipfel hat man eine hervorragende Rundsicht auf die Berge von Bosco Gurin, aber auch der Tödi, die Bernina und Teile des Wallis sind gut zu sehen. Schön ist auch, dass man von hier den Lago Robiei erkennen kann, was sonst aus der Ferne kaum gelingt.

Im Abstieg nahm ich dieselbe Route bis zum Lago Pero. T3+, 40 min

Dort kann man nach Süden abbiegen und über ein Weglein bis nach Üssera Staful absteigen. Warum der Weg auf der Karte unterbrochen ist, weiß ich nicht, er ist durchgängig leicht zu finden. Im unteren Teil erschien er mir aber ein wenig ruppig, was ich deutlich in den Beinen spürte (die Fitnessthematik wurde angesprochen). T3-, 50 min.

Vom Üssera Staful wieder mit Tourinette vereint nahmen wir den ab hier besseren Weg wieder auf, der einen zum Endra Staful leitet und von dort auf der Aufstiegsroute zurück nach Bosco Gurin. Die letzten Sonnenstrahlen verließen uns am unteren Waldrand und so erreichten wir das schöne Walserdort einmal mehr im Schatten. Das ist der Nachteil im Herbst, aber dafür konnten wir die beiden warmen Tage nochmals genießen, mit viel Sonne und wenig Publikum. Ein perfekter Ausstand der diesjährigen Sommersaison für uns. T2, 1 h 05 min

PS: Meine Kamera tickt noch in Sommerzeit. Man ziehe bei den Fotos jeweils 1 Stunde ab.

Tourengänger: basodino, tourinette


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Kommentare (1)


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igor hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2016 um 17:44
Bellissima montagna ! Complimenti ciao


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