Mutschen
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Weil ich keine Zeit im frostigen Schatten verbringen möchte, wähle ich einen nach Süden ausgerichteten Aufstieg, der schon früh von der Sonne angeschienen wird. Von Wildhaus aus wandere ich deshalb dem Schönenbodensee entgegen und steige anschliessend über die Alp Sess zum Punkt 2048 hinauf, der sich zwischen dem Gätterifirst und dem Mutschen befindet. Etwas südwestlich von Punkt 2048 halte ich auf einer kleinen Erhebung vor dem Gätterifirst Mittagsrast, während sich die Leute auf dem Mutschen tummeln.
Für eine detaillierte Beschreibung der teilweise blau markierten Route von Wildhaus über die Alp Sess zum Punkt 2048 verweise ich auf den Bericht Mutschen und Kreuzberg VIII, wobei der besagte Punkt neuerdings nicht mehr in der Landkarte verzeichnet ist.
Von der kleinen Erhebung aus sieht der Gätterifirst ziemlich abweisend aus (Bild). Nach wenigen Metern erreiche ich den Einstieg bei den Felsen des Gätterfirst-Ostgrates. Nach den ersten paar Metern weicht man ein wenig auf die Nordseite aus. Die Felsen machen einen soliden Eindruck und es sind zahlreiche Griffe und Tritte vorhanden. Allerdings ist die Kletterei, obwohl technisch nicht sehr schwierig, für meinen Geschmack sehr exponiert, was die psychische Belastung erhöht (Bild 1, Bild 2). Dass die Sonne diese Stelle noch nicht erreicht hat und meine Finger durch die Kälte ganz klamm sind, kommt erschwerend hinzu. Ich klettere weiter aufwärts und erreiche den Absatz mit der Eisenstange, die wohl zum Abseilen da ist. Hier wärme ich meine kalten Hände auf und werfe einen Blick auf den weiteren Verlauf der Route. Unmittelbar vor mir befindet sich eine sehr ausgesetzte Stelle und was folgt, ist nicht weniger exponiert; und dabei geht es erst um die Besteigung des Ostgipfels, vom Hauptgipfel ganz zu schweigen. Wärmer wird es in der nächsten halben Stunde auch nicht, zudem hat der strenge Aufstieg durch die Südflanke ganz schön an meinen Energiereserven gezehrt. Ich beschliesse, die Übung abzubrechen und das Vorhaben auf ein anderes Mal zu verschieben. Ich klettere vorsichtig hinab und bin froh, als ich mich wieder in weniger exponiertem Gelände befinde.
Dem grasigen Grat entlang, kurz in die mit Raureif bedeckte Nordflanke ausweichend, erreiche ich den Mutschen. Ich geniesse die wärmende Sonne und die schöne Aussicht. Anschliessend wandere ich über den weitläufigen Rücken des Chreialpfirsts und steige über die Chreialp zur Teselalp ab. Mit den letzten Sonnenstrahlen treffe ich in Wildhaus ein und gönne mir ein Zitronensorbet.
Tourengänger:
carpintero
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