Trekkingtour im Dovrefjell-Sunndalsfjella Nationalpark
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2. September 2016
Von Zürich geht mein Flug bereits um 6.50 Uhr, so dass ich in Oslo genügend Zeit habe, Gaskartuschen, Proviant und eine Karte zu kaufen. Unterdessen kenne ich die Stadt recht gut und weiss, wo ich die Sachen bekomme. Nach einem kurzen Stadtbummel ohne Rucksack gehe ich zur Sentralstajon und hole meinen Rucksack aus dem Schliessfach und steuere das Perron an, von wo mein Zug in Richtung Trondheim abfährt.
Nach guten vier Stunden Fahrt komme ich in Kongsvoll an. Vom hübschen Bahnhof geht es zuerst ein paar Meter der Strasse entlang, bevor ich auf einer Brücke die Driva überqueren kann. Hier startet meine eigentliche Tour mit dem Aufstieg ins Fjell. Nach gut einer Stunde komme ich aus dem lockeren Birkenwald ins offene Fjell und geniesse das mir vertraute, weiche Gehen auf einem Teppich aus Rentierflechten. Ich kann gerade noch mein Zelt bei Tageslicht aufstellen und verkrieche mich müde von der Reise in den Schlafsack.
3. September 2016
Es hat in der Nacht leicht geregnet und als ich am Morgen aus dem Zelt krieche ist es nebelverhangen. Der Wetterbericht hat aber gutes Wetter vorausgesagt und so starte ich voller Tatendrang meine nächste Etappe. Schon bald habe ich einen Einblick ins Dovrefjell und das Wetter wird von Stunde zu Stunde besser. Nach etwa zwei Stunden Marsch sehe ich auch bereits einen ersten Moschusochsen. Es ist ein einzelnes Tier, vermutlich ein Männchen, das weit weg auf der anderen Talseite grast. Zu weit weg für gute Fotos. Ich bin aber zufrieden, bereits einen Moschusochsen gesehen zu haben. Sie sind ja die grosse Attraktion des Parkes. Ich nehme es gemütlich und unterdessen scheint die Sonne. Schon von weitem sehe ich die Reinheim Hütte. Eine Gruppe des DNT hat die Hütte als Ausgangspunkt für die Tour auf den Snøhetta ausgesucht. So übernachte ich lieber im Zelt, auch wenn es gegen Abend empfindlich kalt und windig wird.
4. September 2016
Ich habe schlecht geschlafen weil der Wind ununterbrochen am Zelt rüttelte. Als ich aufstehe bläst mir ein kalter Schneewind um die Ohren. Das Wetter ist aber immer noch gut und ich breche das Zelt ab und marschiere weiter in Richtung Åmotdalshytta. Beim steilen, felsigen Aufstieg zum Leirspullskardet kommen mir zwei Jäger entgegen. Sie fragen mich, ob ich die Moschusochsen gesehen habe? Nein, habe ich tatsächlich nicht gesehen, obwohl ich vermutlich keine 200 Meter an Ihnen vorbeimarschiert bin. Wie blind laufe ich denn herum, denke ich bei mir. Die Tiere bewegen sich allerdings kaum und einige liegen sogar. So hatte ich sie im steinigen Gelände tatsächlich nicht bemerkt. Vom Grat aus steige ich ohne Rucksack wieder ein paar Meter ab, um bessere Aufnahmen machen zu können. In den meterhohen Felsblöcken fühle ich mich sicher. Obwohl die Tiere sich im Gelände trotz ihres Gewichtes sehr behende bewegen, hätten sie nicht über die grossen Felsbrocken aufsteigen können. Aus gut 200 Meter kann ich die ersten Aufnahmen der Moschusochsen aufnehmen. Wie gut wäre jetzt, ein stabiles Stativ dabei zu haben, das sich leicht verstellen liesse. Mit vollem Zoom ist es fast unmöglich, ruhige Aufnahmen machen zu können, auch wenn ich die Kamera mit den Händen auf dem Fels aufstütze. Die imposanten Tiere werden fälschlicherweise als Ochsen bezeichnet. Sie gehören zur Gattung der Ziegen und wurden im Dovrefjell nach dem 2. Weltkrieg wieder angesiedelt. Sie sind Überlebende der letzten Eiszeit und flössen mit ihren Hörnern, dem langen und zotteligem Fell und ihrem strengen Blick Angst ein. Man will ihnen nicht zu nahe kommen. So faszinierend die Tiere auch sind, setze ich doch nach einer Stunde meine Tour in Richtung Åmotdalshytta fort. Als ich die Hütte erreiche, ist nur eine Person dort und ich kann mir ein Bett aussuchen. Gegen Abend kommen dann noch ein paar Jäger dazu. Sie kommen bereits im Dunkeln mit Stirnlampen und beginnen noch um 23.oo Uhr zu kochen und ihre Erfahrungen auszutauschen. Ich bin müde genug und schlafe trotzdem schnell ein.
5. September 2016
Der Wetterbericht hat gemäss den Aussagen der Jäger auf heute einen strahlenden Tag vorausgesagt. Ich ziehe also entgegen meinem Plan die Tour auf den Snøhetta vor. Diese Tour habe ich in einem eigenen Bericht beschrieben.[tour113689 Snøhetta]
6. September 2016
Nach dem wunderschönen Tag von gestern soll es heute sehr windig werden mit Spitzen bis zu 20m pro Sekunde. Die Jäger sollten auch diesmal Recht bekommen. Als ich am Morgen losmarschiere, bläst der Wind dann wirklich sehr stark und mehr als einmal, dreht mich der Wind wegen der grossen Angriffsfläche des Rucksackes fast um. Im Aufstieg in das Tal des Langvatnet ist der Wind plötzlich wie abgestellt. Das Tal ist mit den fast schwarzen Felswänden, den jetzt grünlich erscheinenden Seen und dem rötlichen, dürren Gras sehr eindrücklich. Es ist auch sehr still und ich begegne den ganzen Tag über nur zwei Personen. Der Aufstieg vom Langvatnet in Richtung Larstinden ist sehr, sehr anstrengend. Noch grösser sind die Felsen, die es mit dem schweren Rucksack zu übersteigen gilt. An Markierungen fehlt es nicht, aber als Weg kann man dies absolut nicht mehr bezeichnen und man benötigt häufig auch die Hände um vorwärts zu kommen. Als ich endlich auf dem Grat ankomme, bläst es mich mehrere Male fast von den Beinen. Ich muss eine Weile zwischen Grossen Felsblöcken rasten, trinke heissen Tee und esse etwas. Der Abstieg ist ebenfalls sehr anstrengend und der „Weg“ am Ufer der namenlosen Seen entlang ist nicht etwa ein schöner Trampelpfad. Es ist mehr ein Springen von Stein zu Stein und macht mit dem Rucksack und bereits müden Beinen keine Freude mehr. Ich bin wirklich froh, dass ich weiter unten endlich wieder Gras unter meinen Füssen spüre und auf einem Weg normal laufen kann. Als ich bei der Snøheim Hytta ankomme, freue ich mich auf eine warme Dusche. Nach einem guten Nachtessen lade ich meine Akkus wieder auf und bin darauf schnell im Bett. Mit einer Powerbank und Ersatzakkus bin ich zwar gut ausgerüstet, trotzdem gibt es ein gutes Gefühl, wieder bereit zu sein. Snøheim war ursprünglich eine Militärkaserne und wurde später zur DNT-Hütte ausgebaut. Sie ist die grösste Hütte im Dovrefjell und man kann von Hjerkinn mit einem Shuttlebus bis zu Hütte fahren. Wohl deswegen wird die Tour auf den Snøhetta von hier aus viel mehr begangen. Man braucht dann nur zwei Tage dafür.
7. September 2016
Bei wieder besserem Wetter starte ich am nächsten Morgen in Richtung Reinheim mit dem Ziel, nochmals irgendwo Moschusochsen filmen und fotografieren zu können. Ich treffe zwei Deutsche, die ich in der Åmotdalshytta kennengelernt hatte. Nach einem kurzen Schwatz steige ich weiter abwärts ins Tal in Richtung Reinheim Hytta. Und dann plötzlich entdecke ich auf der anderen Talseite aus einer Entfernung von gut einem km Moschusochsen. Sie grasen auf einem Plateau an der Sonne. Als ich endlich den Aufstieg im Gegenhang beginne, werde ich allerdings nervös. Was ist wenn ich im Aufstieg plötzlich 20m vor den Tieren stehe, denke ich. Ich entschliesse mich, in einem grossen Bogen rund um die Tiere zu laufen, um sie von oben auszumachen. Den Rucksack deponiere ich vorher bei einem grossen Felsblock. So leicht wie das vom Gegenhang aussah, wird es allerdings nicht. Ich muss grosse Wege gehen und habe immer ein leicht mulmiges Gefühl. Endlich entdecke ich die Tiere wieder. Sie sind aber noch immer zu weit weg. Ich nähere mich langsam auf etwa 300m und gehe so, dass sie mich gut sehen. Mit vielen Zwischenhalten getraue ich mich auf gut 200 m ran. Aber auch hier vermisse ich das Stativ, das ich aus Gewichtsgründen einfach nicht mitnehmen konnte. Bei maximalem Zoom ist der Autofokus überfordert und braucht zu lange um scharfzustellen. Es gelingen mir ein paar gute Fotos, die Filmaufnahmen wurden leider nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte.
8. September 2016
Die Reinheimhütte war auch gestern voll belegt, so dass ich erneut im Zelt übernachtete. Es ist ein schöner und warmer Morgen und ich bin trotz meiner Filmmisere zufrieden über den bisherigen Verlauf meiner Tour. Ich möchte heute zurück in Richtung Kongsvoll laufen. Ich hoffe insgeheim, dass ich entlang der Stropla, die das ganze Tal durchzieht, nochmals Moschusochsen antreffe. Leider hatte ich kein Glück mehr. Ich genoss trotzdem einen herrlichen Tag mit milden Temperaturen und ich lief das erste mal im T-Shirt. In einer eingezäunten Alp für Pferde stelle ich mein Zelt auf. Langsam machen sie die Strapazen der letzten Tage bemerkbar und ich schlafe schnell ein.
9. September 2016
Heute möchte ich noch zum Bahnhof Kongsvoll absteigen und eventuell auf dem gegenüberliegenden Hang noch etwas aufsteigen, um einen schönen Ueberblick über das Dovrefjell zu erhalten. Mein Zugticket ist auf den morgigen Tag ausgestellt und so bin ich nicht gestresst. Beim Bahnhof angekommen, frage ich einen Einheimischen, ob es evenuell möglich ist, bereits heute in den Zug einzusteigen, obwohl mein Ticket erst für morgen gültig sei. Er meint, ich solle doch den Schaffner fragen, wenn der Zug hält. Es fährt ein ganz moderner Zug ein der an diesem alten Bahnhof etwas seltsam in der Landschaft steht. Der Schaffner beantwortet meine Frage mit einem „Yes, jump in“. So liess ich die Aufnahmen vom Gegenhang sausen und meine Tour endete etwas früher als geplant. Ich habe aber auch dieses Jahr eine wunderbare Trekkingtour in Norwegen erleben dürfen. Takk.
Von Zürich geht mein Flug bereits um 6.50 Uhr, so dass ich in Oslo genügend Zeit habe, Gaskartuschen, Proviant und eine Karte zu kaufen. Unterdessen kenne ich die Stadt recht gut und weiss, wo ich die Sachen bekomme. Nach einem kurzen Stadtbummel ohne Rucksack gehe ich zur Sentralstajon und hole meinen Rucksack aus dem Schliessfach und steuere das Perron an, von wo mein Zug in Richtung Trondheim abfährt.
Nach guten vier Stunden Fahrt komme ich in Kongsvoll an. Vom hübschen Bahnhof geht es zuerst ein paar Meter der Strasse entlang, bevor ich auf einer Brücke die Driva überqueren kann. Hier startet meine eigentliche Tour mit dem Aufstieg ins Fjell. Nach gut einer Stunde komme ich aus dem lockeren Birkenwald ins offene Fjell und geniesse das mir vertraute, weiche Gehen auf einem Teppich aus Rentierflechten. Ich kann gerade noch mein Zelt bei Tageslicht aufstellen und verkrieche mich müde von der Reise in den Schlafsack.
3. September 2016
Es hat in der Nacht leicht geregnet und als ich am Morgen aus dem Zelt krieche ist es nebelverhangen. Der Wetterbericht hat aber gutes Wetter vorausgesagt und so starte ich voller Tatendrang meine nächste Etappe. Schon bald habe ich einen Einblick ins Dovrefjell und das Wetter wird von Stunde zu Stunde besser. Nach etwa zwei Stunden Marsch sehe ich auch bereits einen ersten Moschusochsen. Es ist ein einzelnes Tier, vermutlich ein Männchen, das weit weg auf der anderen Talseite grast. Zu weit weg für gute Fotos. Ich bin aber zufrieden, bereits einen Moschusochsen gesehen zu haben. Sie sind ja die grosse Attraktion des Parkes. Ich nehme es gemütlich und unterdessen scheint die Sonne. Schon von weitem sehe ich die Reinheim Hütte. Eine Gruppe des DNT hat die Hütte als Ausgangspunkt für die Tour auf den Snøhetta ausgesucht. So übernachte ich lieber im Zelt, auch wenn es gegen Abend empfindlich kalt und windig wird.
4. September 2016
Ich habe schlecht geschlafen weil der Wind ununterbrochen am Zelt rüttelte. Als ich aufstehe bläst mir ein kalter Schneewind um die Ohren. Das Wetter ist aber immer noch gut und ich breche das Zelt ab und marschiere weiter in Richtung Åmotdalshytta. Beim steilen, felsigen Aufstieg zum Leirspullskardet kommen mir zwei Jäger entgegen. Sie fragen mich, ob ich die Moschusochsen gesehen habe? Nein, habe ich tatsächlich nicht gesehen, obwohl ich vermutlich keine 200 Meter an Ihnen vorbeimarschiert bin. Wie blind laufe ich denn herum, denke ich bei mir. Die Tiere bewegen sich allerdings kaum und einige liegen sogar. So hatte ich sie im steinigen Gelände tatsächlich nicht bemerkt. Vom Grat aus steige ich ohne Rucksack wieder ein paar Meter ab, um bessere Aufnahmen machen zu können. In den meterhohen Felsblöcken fühle ich mich sicher. Obwohl die Tiere sich im Gelände trotz ihres Gewichtes sehr behende bewegen, hätten sie nicht über die grossen Felsbrocken aufsteigen können. Aus gut 200 Meter kann ich die ersten Aufnahmen der Moschusochsen aufnehmen. Wie gut wäre jetzt, ein stabiles Stativ dabei zu haben, das sich leicht verstellen liesse. Mit vollem Zoom ist es fast unmöglich, ruhige Aufnahmen machen zu können, auch wenn ich die Kamera mit den Händen auf dem Fels aufstütze. Die imposanten Tiere werden fälschlicherweise als Ochsen bezeichnet. Sie gehören zur Gattung der Ziegen und wurden im Dovrefjell nach dem 2. Weltkrieg wieder angesiedelt. Sie sind Überlebende der letzten Eiszeit und flössen mit ihren Hörnern, dem langen und zotteligem Fell und ihrem strengen Blick Angst ein. Man will ihnen nicht zu nahe kommen. So faszinierend die Tiere auch sind, setze ich doch nach einer Stunde meine Tour in Richtung Åmotdalshytta fort. Als ich die Hütte erreiche, ist nur eine Person dort und ich kann mir ein Bett aussuchen. Gegen Abend kommen dann noch ein paar Jäger dazu. Sie kommen bereits im Dunkeln mit Stirnlampen und beginnen noch um 23.oo Uhr zu kochen und ihre Erfahrungen auszutauschen. Ich bin müde genug und schlafe trotzdem schnell ein.
5. September 2016
Der Wetterbericht hat gemäss den Aussagen der Jäger auf heute einen strahlenden Tag vorausgesagt. Ich ziehe also entgegen meinem Plan die Tour auf den Snøhetta vor. Diese Tour habe ich in einem eigenen Bericht beschrieben.[tour113689 Snøhetta]
6. September 2016
Nach dem wunderschönen Tag von gestern soll es heute sehr windig werden mit Spitzen bis zu 20m pro Sekunde. Die Jäger sollten auch diesmal Recht bekommen. Als ich am Morgen losmarschiere, bläst der Wind dann wirklich sehr stark und mehr als einmal, dreht mich der Wind wegen der grossen Angriffsfläche des Rucksackes fast um. Im Aufstieg in das Tal des Langvatnet ist der Wind plötzlich wie abgestellt. Das Tal ist mit den fast schwarzen Felswänden, den jetzt grünlich erscheinenden Seen und dem rötlichen, dürren Gras sehr eindrücklich. Es ist auch sehr still und ich begegne den ganzen Tag über nur zwei Personen. Der Aufstieg vom Langvatnet in Richtung Larstinden ist sehr, sehr anstrengend. Noch grösser sind die Felsen, die es mit dem schweren Rucksack zu übersteigen gilt. An Markierungen fehlt es nicht, aber als Weg kann man dies absolut nicht mehr bezeichnen und man benötigt häufig auch die Hände um vorwärts zu kommen. Als ich endlich auf dem Grat ankomme, bläst es mich mehrere Male fast von den Beinen. Ich muss eine Weile zwischen Grossen Felsblöcken rasten, trinke heissen Tee und esse etwas. Der Abstieg ist ebenfalls sehr anstrengend und der „Weg“ am Ufer der namenlosen Seen entlang ist nicht etwa ein schöner Trampelpfad. Es ist mehr ein Springen von Stein zu Stein und macht mit dem Rucksack und bereits müden Beinen keine Freude mehr. Ich bin wirklich froh, dass ich weiter unten endlich wieder Gras unter meinen Füssen spüre und auf einem Weg normal laufen kann. Als ich bei der Snøheim Hytta ankomme, freue ich mich auf eine warme Dusche. Nach einem guten Nachtessen lade ich meine Akkus wieder auf und bin darauf schnell im Bett. Mit einer Powerbank und Ersatzakkus bin ich zwar gut ausgerüstet, trotzdem gibt es ein gutes Gefühl, wieder bereit zu sein. Snøheim war ursprünglich eine Militärkaserne und wurde später zur DNT-Hütte ausgebaut. Sie ist die grösste Hütte im Dovrefjell und man kann von Hjerkinn mit einem Shuttlebus bis zu Hütte fahren. Wohl deswegen wird die Tour auf den Snøhetta von hier aus viel mehr begangen. Man braucht dann nur zwei Tage dafür.
7. September 2016
Bei wieder besserem Wetter starte ich am nächsten Morgen in Richtung Reinheim mit dem Ziel, nochmals irgendwo Moschusochsen filmen und fotografieren zu können. Ich treffe zwei Deutsche, die ich in der Åmotdalshytta kennengelernt hatte. Nach einem kurzen Schwatz steige ich weiter abwärts ins Tal in Richtung Reinheim Hytta. Und dann plötzlich entdecke ich auf der anderen Talseite aus einer Entfernung von gut einem km Moschusochsen. Sie grasen auf einem Plateau an der Sonne. Als ich endlich den Aufstieg im Gegenhang beginne, werde ich allerdings nervös. Was ist wenn ich im Aufstieg plötzlich 20m vor den Tieren stehe, denke ich. Ich entschliesse mich, in einem grossen Bogen rund um die Tiere zu laufen, um sie von oben auszumachen. Den Rucksack deponiere ich vorher bei einem grossen Felsblock. So leicht wie das vom Gegenhang aussah, wird es allerdings nicht. Ich muss grosse Wege gehen und habe immer ein leicht mulmiges Gefühl. Endlich entdecke ich die Tiere wieder. Sie sind aber noch immer zu weit weg. Ich nähere mich langsam auf etwa 300m und gehe so, dass sie mich gut sehen. Mit vielen Zwischenhalten getraue ich mich auf gut 200 m ran. Aber auch hier vermisse ich das Stativ, das ich aus Gewichtsgründen einfach nicht mitnehmen konnte. Bei maximalem Zoom ist der Autofokus überfordert und braucht zu lange um scharfzustellen. Es gelingen mir ein paar gute Fotos, die Filmaufnahmen wurden leider nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte.
8. September 2016
Die Reinheimhütte war auch gestern voll belegt, so dass ich erneut im Zelt übernachtete. Es ist ein schöner und warmer Morgen und ich bin trotz meiner Filmmisere zufrieden über den bisherigen Verlauf meiner Tour. Ich möchte heute zurück in Richtung Kongsvoll laufen. Ich hoffe insgeheim, dass ich entlang der Stropla, die das ganze Tal durchzieht, nochmals Moschusochsen antreffe. Leider hatte ich kein Glück mehr. Ich genoss trotzdem einen herrlichen Tag mit milden Temperaturen und ich lief das erste mal im T-Shirt. In einer eingezäunten Alp für Pferde stelle ich mein Zelt auf. Langsam machen sie die Strapazen der letzten Tage bemerkbar und ich schlafe schnell ein.
9. September 2016
Heute möchte ich noch zum Bahnhof Kongsvoll absteigen und eventuell auf dem gegenüberliegenden Hang noch etwas aufsteigen, um einen schönen Ueberblick über das Dovrefjell zu erhalten. Mein Zugticket ist auf den morgigen Tag ausgestellt und so bin ich nicht gestresst. Beim Bahnhof angekommen, frage ich einen Einheimischen, ob es evenuell möglich ist, bereits heute in den Zug einzusteigen, obwohl mein Ticket erst für morgen gültig sei. Er meint, ich solle doch den Schaffner fragen, wenn der Zug hält. Es fährt ein ganz moderner Zug ein der an diesem alten Bahnhof etwas seltsam in der Landschaft steht. Der Schaffner beantwortet meine Frage mit einem „Yes, jump in“. So liess ich die Aufnahmen vom Gegenhang sausen und meine Tour endete etwas früher als geplant. Ich habe aber auch dieses Jahr eine wunderbare Trekkingtour in Norwegen erleben dürfen. Takk.
Tourengänger:
heluka
Communities: Skandinavien Forum
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