Gratkraxelei à discretion: Vom Sparrhorn zum Hülsenhorn und weiter über drei Hohstöcke
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Am Wanderdreitausender Sparrhorn beginnt in Richtung Nesthorn ein spannender Grat, der zu einer Höhenwanderung mit leichter Kletterei geradezu einlädt. Leichter Zugang, meist schöner Fels und eine atemberaubende Aussicht ins Oberaletschgebiet zeichnen ihn aus - daher ist es mir ein Rätsel, warum der Grat nicht längst ein viel begangener Klassiker ist.
Auf hikr sind bislang zwei Begehungen dokumentiert, eine von Aendu bis zum Hülsenhorn und eine weitere bis zum Hohstock Hauptgipfel von Schneeluchs. Erstere rief mir denn auch das fast vergessene Projekt wieder in Erinnerung.
Nach dem im Juli noch der Südgrat am benachbarten Grisighorn den Vorzug erhielt, war die Unternehmung heute ideal, um das soeben genesene Knie des Tourenpartners im Gelände zu testen: Es kann fast jederzeit vom Grat gegen die Belalp ausgestiegen werden. Mit einer Verlängerung zum Unterbächhorn oder gar Nesthorn wahrlich eine Grattour à discretion!
Luftiger Grenzgang zwischen Skipistenmekka und Hochgebirge
Als Aufwärmrunde vor der eigentlichen Überschreitung gehts von der Belalp am Tyndall-Denkmal vorbei auf bequemem Wanderweg zum Sparrhorn, welches wie so oft gut besucht ist. Am Gipfel startet die Traverse zum Hülsenhorn erst mit einfachem Gelände (T4) bis in die markante Scharte. Hier beginnt der schönste Abschnitt der Tour: leichte Kletterei (II-III) in erstaunlich gutem Fels, die bis zum Hülsenhorn immer exponierter wird. Der Übergang vom höchsten Punkt zum Gipfelkreuz ist exponiert, aber sehr griffig (ca. II+). Das Gipfelbuch erhellt, dass die Tour vor allem bei einheimischen Wiederholungstätern sehr beliebt ist; die meisten verlassen hier den Grat und steigen entlang des SE-Grates wieder ab, genau so wie Aendu exakt einen Monat zuvor. Wir können zwei Führerseilschaften beobachten, die eben dies gerade tun.
Da uns der Weg vom Sparrhorn hierher nur etwas mehr als eine Stunde gekostet hat, beschliessen wir den Grat weiter zu verfolgen. Die Abseilstelle bringt uns bequem an den Fuss des Gipfelaufbaus (20m, erste 10m durch eine einfachere Rinne, dann zehn steile, gut griffige Meter mit 2 BH). Die Fortsetzung zum Hohstock Hauptgipfel ist nicht mehr ganz so exponiert: Nette Blockkraxelei, wobei zwischen der Gratschneide (II-III) und nordseitigen Umgehungen (T5) gewählt werden kann. Das Gipfelerlebnis am Hohstock „Hauptgipfel“ ist nicht besonders spektakulär, interessant sind die vielen Installationen des Skibetriebs inkl. Tunnel einige Dutzend Höhenmeter südlich unterm Grat.
Auch dieser Übergang ging fix, wir ziehen abermals weiter. Das nächste Gratstück ist wieder interessanter, dafür auch der Fels brüchiger. Man lasse sich nicht zu weit in die Südflanke abdrängen und prüfe Griffe und Tritte... P. 3228 offeriert interessante Tiefblicke in die Oberaletsch-Arena.
Nun haben wir doch langsam genug und beschliessen, bei nächster Gelegenheit nach Süden abzusteigen. Dazu hinüber zu P. 3279, entweder einfach in der Nordflanke (T5) oder etwas kraxliger am Grat (II-III). Bevor der nächste Aufschwung zum nicht kotierten "Belgrat" wieder mit höheren Schwierigkeiten (III?) aufwartet, steigen wir in Hoffnung auf einen machbaren Durchschlupf nach Süden hinunter. Der Gletscherschwund hat nicht gerade erbauliches Gelände hinterlassen; mit etwas Spürsinn (und Glück sowie leitenden Tierspuren) finden wir einen erstaunlich einfachen Abgang im T6-Bereich hinunter auf den Gletscherrest. Firnfelder rutschend gelangen wir schnell und bequem ins Gebiet der „Roti Blatte“ und weiter über Schenu Biel zur Abkühlung in den Lüsgasee.
Material: Helm. Wenn gesichert werden soll, reicht ein 40m Seil und einige Schlingen. Wird die Abseilstelle zur Hälfte abgeklettert, reicht ein 20m Seil.
Zeitbedarf: Zum Sparrhorn etwa zwei Stunden, Gratüberschreitung hängt stark vom Sicherungsmodus ab Sparrhorn - Hülsenhorn 1-2:30 / Hülsenhorn – Hohstock Hauptgipfel 0:45 – 1:30 / HS HG – P. 3228 0:30 – 1:00, / P. 3228 – 3279 0:15 – 0:30 / Abstieg zur Belalp je nach Schneefeldern 1:30 – 2:30, Total 6:00 – 10:00
Tour mit CJ, danke für dieses schöne Geschenk!
Auf hikr sind bislang zwei Begehungen dokumentiert, eine von Aendu bis zum Hülsenhorn und eine weitere bis zum Hohstock Hauptgipfel von Schneeluchs. Erstere rief mir denn auch das fast vergessene Projekt wieder in Erinnerung.
Nach dem im Juli noch der Südgrat am benachbarten Grisighorn den Vorzug erhielt, war die Unternehmung heute ideal, um das soeben genesene Knie des Tourenpartners im Gelände zu testen: Es kann fast jederzeit vom Grat gegen die Belalp ausgestiegen werden. Mit einer Verlängerung zum Unterbächhorn oder gar Nesthorn wahrlich eine Grattour à discretion!
Luftiger Grenzgang zwischen Skipistenmekka und Hochgebirge
Als Aufwärmrunde vor der eigentlichen Überschreitung gehts von der Belalp am Tyndall-Denkmal vorbei auf bequemem Wanderweg zum Sparrhorn, welches wie so oft gut besucht ist. Am Gipfel startet die Traverse zum Hülsenhorn erst mit einfachem Gelände (T4) bis in die markante Scharte. Hier beginnt der schönste Abschnitt der Tour: leichte Kletterei (II-III) in erstaunlich gutem Fels, die bis zum Hülsenhorn immer exponierter wird. Der Übergang vom höchsten Punkt zum Gipfelkreuz ist exponiert, aber sehr griffig (ca. II+). Das Gipfelbuch erhellt, dass die Tour vor allem bei einheimischen Wiederholungstätern sehr beliebt ist; die meisten verlassen hier den Grat und steigen entlang des SE-Grates wieder ab, genau so wie Aendu exakt einen Monat zuvor. Wir können zwei Führerseilschaften beobachten, die eben dies gerade tun.
Da uns der Weg vom Sparrhorn hierher nur etwas mehr als eine Stunde gekostet hat, beschliessen wir den Grat weiter zu verfolgen. Die Abseilstelle bringt uns bequem an den Fuss des Gipfelaufbaus (20m, erste 10m durch eine einfachere Rinne, dann zehn steile, gut griffige Meter mit 2 BH). Die Fortsetzung zum Hohstock Hauptgipfel ist nicht mehr ganz so exponiert: Nette Blockkraxelei, wobei zwischen der Gratschneide (II-III) und nordseitigen Umgehungen (T5) gewählt werden kann. Das Gipfelerlebnis am Hohstock „Hauptgipfel“ ist nicht besonders spektakulär, interessant sind die vielen Installationen des Skibetriebs inkl. Tunnel einige Dutzend Höhenmeter südlich unterm Grat.
Auch dieser Übergang ging fix, wir ziehen abermals weiter. Das nächste Gratstück ist wieder interessanter, dafür auch der Fels brüchiger. Man lasse sich nicht zu weit in die Südflanke abdrängen und prüfe Griffe und Tritte... P. 3228 offeriert interessante Tiefblicke in die Oberaletsch-Arena.
Nun haben wir doch langsam genug und beschliessen, bei nächster Gelegenheit nach Süden abzusteigen. Dazu hinüber zu P. 3279, entweder einfach in der Nordflanke (T5) oder etwas kraxliger am Grat (II-III). Bevor der nächste Aufschwung zum nicht kotierten "Belgrat" wieder mit höheren Schwierigkeiten (III?) aufwartet, steigen wir in Hoffnung auf einen machbaren Durchschlupf nach Süden hinunter. Der Gletscherschwund hat nicht gerade erbauliches Gelände hinterlassen; mit etwas Spürsinn (und Glück sowie leitenden Tierspuren) finden wir einen erstaunlich einfachen Abgang im T6-Bereich hinunter auf den Gletscherrest. Firnfelder rutschend gelangen wir schnell und bequem ins Gebiet der „Roti Blatte“ und weiter über Schenu Biel zur Abkühlung in den Lüsgasee.
Material: Helm. Wenn gesichert werden soll, reicht ein 40m Seil und einige Schlingen. Wird die Abseilstelle zur Hälfte abgeklettert, reicht ein 20m Seil.
Zeitbedarf: Zum Sparrhorn etwa zwei Stunden, Gratüberschreitung hängt stark vom Sicherungsmodus ab Sparrhorn - Hülsenhorn 1-2:30 / Hülsenhorn – Hohstock Hauptgipfel 0:45 – 1:30 / HS HG – P. 3228 0:30 – 1:00, / P. 3228 – 3279 0:15 – 0:30 / Abstieg zur Belalp je nach Schneefeldern 1:30 – 2:30, Total 6:00 – 10:00
Tour mit CJ, danke für dieses schöne Geschenk!
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