Bälmetentor - die luftige KS-Variante zum Bälmeten
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Um zum heutigen Ziel, der Begehung des neuen, von Fabienne Scheiber eingerichteten Klettersteiges am bekannten Bälmeten zu gelangen, ist ein doch langer Anmarsch ab Haldi (Anfahrt mit der LSB ab Schattdorf) nötig.
Über die Schattdorfer Bergen wandern wir bei viel Sonnenschein länger sanft hoch - und schliesslich einige Höhenmeter hinab nach P. 1219, Süessberg; hier beginnt nun der beträchtlich steile und „dauernde“ Anstieg durch Wald und Schrofen - an der flachen Zwischenebene der Alp Gampelen vorbei - hinauf zum Grätli | Schwarz Grat - Sattel, P. 1993 - knapp 800 Höhenmeter sind hier zu bewältigen!
Auf diesem überaus hübschen kleinen Hochplateau gönnen wir uns eine Rast, bevor wir, nun wbw und mit erstmaligem Hinweis auf den KS, erst über noch grünes, dann über zunehmend gerölliges Gelände hochsteigen - dabei können wir gut unseren Einstieg zum herrlichen NW-Grat-Anstieg, welcher uns seppu vor gut vier Jahren aufgezeigt hat, erkennen.
Die im Schatten liegende Nordwestflanke des Ausläufers des N-Grates des Bälmeten erhebt sich nun Respekt erheischend vor uns: ich erahne „Unheilvolles“ … und wie wir, nach wenigen Metern Aufstieg im Geröll zum Einstieg KS Bälmetentor, diesen erreichen, und uns für die Begehung ausrüsten, äussere ich die Befürchtung, dass nach den ersten KS-Metern das Sicherungsseil doch sehr hoch über Eisensprossen und -stäben gespannt sei …
Dies wird sich als unbegründet erweisen (auch wenn etwas weniger grosse Begeher doch gelegentlich doch vielleicht etwas Mühe bekunden können mit der doch oft grösseren Distanz zwischen Steighilfen und Drahtseil). Für mich stellt dies jedoch - im Vergleich zu einem andern - ein kleines Problem dar: beinahe die gesamte Wand, welche zu durchsteigen ist, wirkt auf mich beinahe senkrecht - unter den Füssen beinahe jederzeit nur Luft … und wenn dann wieder eine Querung folgt, gelegentlich auch auf schmalen Felsbändern (ohne zusätzliche Eisen), ist diese auch sehr schmal, und die Tritte ebenso (welche erst zu finden sind …). Unterwegs, ob der KS-Schwierigkeit nicht sehr angetan, verwünschte ich es, mich auf diese Tour eingelassen zu haben - nun, von Schatzi eingebrachte interessante, Ideen müssen doch realisiert werden, auch wenn erst im Nachhinein mir kommuniziert wurde, dass es sich um ein K4 handle ;-(
Zum unbestritten Positiven: der Steig ist sehr kühn, und sehr gut eingerichtet, angelegt, bietet „attraktive“ Tief - und Ausblicke, lässt kaum eine Verschnaufpause (i.e. eine Gehgelegenheit) zu bis zum effektiven Ausstieg, wo eine nur noch kurze und vergleichsweise „harmlose“ Kletterei folgt - und eröffnet mit dem Schlussanstieg zum Felsentor und dem Gang durchs „Chämi“ auf die Gegenseite, einen würdigen, genussvollen Höhepunkt. Unschwierig erreichen wir anschliessend in Kürze den Grat und den wbw - als Abstiegsroute empfohlenen - Alpinwanderweg.
Diesen kennen wir seit der Begehung mit seppu; unproblematisch gewinnen wir auf diesem über Fels (oft gesichert), Schrofen und zuletzt flaches Wiesengelände Gipfel und -kreuz des Bälmeten: jupii, geschafft!
Nach einer langen Gipfelrast - während derer der Blick zum Urnersee stets frei ist, viele der umliegenden Bergspitzen von Wolken verhüllt sind, und von S her immer wieder Wolkenfetzen zu unserem Gipfel aufziehen - machen wir uns auf den Abstieg. Erst sehr beschaulich über den breiten Rücken (südseitig jedoch mit uneinschaubaren „gächen“ Flühen) wandern wir übers Bälmeter Grätli bis zum Abzweig vor (P. 2294).
Ab hier folgt der Marsch - mal etwas steiler, dann wieder angenehmer, in teilweise doch sehr uriger Landschaft via Bödmer und am Butzenboden vorbei hinunter zur Stafelalp. Hier sind die Alpleute „ausgeflogen - eine gekühlte Box hält jedoch willkommene Getränke bereit; ins darin bereitgestellte Kässeli dürfen nach Belieben die geschätzten Entgelte entrichtet werden.
Nach einem steileren Abstieg flacht die Route auf dem Fahrweg nach Ober Oberfeld ab; die anschliessende Höhenwanderung ob der bewaldeten Steilflanke des Riedertales führt uns am Berg- und Skihaus Oberfeld vorbei nach Säumli.
Am Sonntagsboden vorbei erreichen wir den lauschigen Studenbergliwald; angenehm leitet uns die gute Wegspur im erfrischenden Wald abwärts, und zurück zum Strässchen, auf welchem wir - sehr zeitgerecht (der Maschinist schliesst hinter uns sekundengenau die LSB-Türe) - in Haldi unsere anspruchsvolle KS-Tour beenden.
ñ 1 ⅛ h bis Abzweig, P. 1561
ñ 50 min bis Grätli
ñ ⅜ h bis Einstieg KS
ñ > 1 h bis Bälmeten
ò 1 h bis Stafel
ò 1 h bis Haldi
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