Valluga (2809 m) ausgedehnte Runde ab/bis St. Anton über Leutkircher und Ulmer Hütte


Publiziert von dulac , 11. November 2016 um 18:10.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:28 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:OeBB St. Anton a.A.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dto.

 

Dies ist mein zweiter Bericht zur Valluga! Mit Blick auf die gegenwärtige Diskussion über Tourenwiederholungen möchte ich zu meiner Verteidigung allerdings anführen, dass es zwar derselbe Gipfel ist, er allerdings über andere Routen erreicht wird, und dort wo doch ein kurzes Stück gemeinsam ist, dieses dann zumindest in Gegenrichtung begangen wurde. ;-)

 

Eigentlich hatte ich heute ja auf den Hohen Riffler gewollt. Doch bei Ankunft in St. Anton musste ich feststellen, dass es auf der Südseite des Stanzertals mehr Wolken als erwartet hatte, die Nordseite dagegen weitgehend wolkenlos war. Ich verwarf daher den Riffler (den ich wenige Tage später dann nachholte) und kam auf die Idee, nach langer Zeit wieder einmal zur Leutkircher Hütte aufzusteigen und dann Richtung Valluga und evtl. auch zur Stuttgarter Hütte weiterzuwandern.

 

Nun also erst einmal ein gutes Stück in St. Anton nach Osten, wo dann in Nasserein der Aufstieg zunächst entlang eines Fahrwegs beginnt, welcher sich im weiteren Verlauf gelegentlich auch gut abkürzen liess. Auf gut 1700 m und noch vor Erreichen der Putzenalpe folgt man dann dem links abbiegenden Bergweg (642) bis zur Leutkircher Hütte. Mein Zeitbedarf bis hierher rund 2½ Stunden.

 

Danach wird dem Kamm in westlicher Richtung gefolgt, das Almajurjoch gequert, und dabei stetig etwas Höhe gewonnen bis der Weg sich gabelt, links die Alternative über den Kapallsattel und rechts das „Original“. So macht es zumindest den Eindruck. Und da ich keine Lust hatte, über den Kapallsattel Höhe zu verlieren, andererseits aber auch nicht erwartete, viel hochsteigen zu müssen, lag meine Entscheidung auf der Hand – nach rechts.

 

Was ich freilich nicht ahnte, war, dass dieser Weg nicht nur erst einmal ein gutes Stück weiter in die Höhe führte (die man am Ende wieder hergeben musste), sondern auch nicht ohne Anspruch war, wenn er schmal auf bröseligem Grund durch ausgesetzte Flanken führte und dgl. mehr. Auf jeden Fall war vorsichtiges Gehen erforderlich, was auch nicht ohne Auswirkungen auf den Zeitbedarf geblieben ist. Mein Resumé jedenfalls als die beiden Alternativen wieder zusammenkamen: Ich hätte doch besser den Weg über den Kapallsattel gewählt, wäre vermutlich um einiges schneller gewesen und auf den T4- Abschnitt hätte ich auch gut verzichten können.

 

Danach geht es weiter entlang der Flanken zum Valfagehrjoch, wo mehrere Wege zusammenkommen. Zur Valluga geht es in NNW-Richtung in der Flanke rechts um eine Erhebung herum und danach dann noch eine Stufe weiter in die Höhe zur Station Vallugagrat der Valluga-Seilbahn.

 

In früheren Zeiten hätte man von hier zunächst ein (erst später in der Saison ausgeapertes) Schneefeld gequert und wäre an dessen Ende ziemlich direkt zum Gipfel aufgestiegen. Jetzt aber führt die Markierung gleich hinter der Station direkt hoch zum Grat und danach ihm entlang zum Gipfel. Dieser Steig ist streckenweise mit Drahtseilen ausgestattet, ähnlich wie sie sich auch auf Klettersteigen finden. Die Seile sind sehr hilfreich, aber Ausrüstung braucht es keine. Da es bis zum Gipfel lediglich rund 150 hm sind, ist dieses Stück auch rasch überwunden.

 

Die vielen Wolken heute beeinträchtigten leider die Fernsicht erheblich. Auch dass es früher oder später ein Gewitter geben könnte, war nicht auszuschliessen. Daher nur ein kurzer Aufenthalt auf der Aussichtsterrasse.

 

Ursprünglich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, vom Gipfel über die Stuttgarter Hütte nach Zürs abzusteigen. Angesichts der labilen Wetterlage schien mir dies nun nicht mehr sinnvoll. Allerdings hatte der etwas unterhalb des Gipfels in blauer Farbe angebrachte Hinweis auf den „neuen Weg“ zur Stuttgarter Hütte mein Interesse geweckt. Ich folgte ihm ein kurzes Stück abwärts. Er war zu Recht wbw markiert, zwar stellenweise seilversichert, doch im steilen Abstieg wegen des lockeren Untergrunds eher unangenehm zu begehen. So empfand zumindest ich es. Anders als in Gegenrichtung, was ich in der Vergangenheit schon gelegentlich, zuletzt *hier gemacht hatte.

 

Nach der Rückkehr zur Station Vallugagrat und dem Valfagehrjoch nun für den weiteren Abstieg eine andere Variante, nämlich durch das Valfagehrkar an der Ulmer Hütte vorbei und danach durch das Steissbachtal hinunter und zurück nach St. Anton. Dass die Gegend rund um die Ulmer Hütte durch die Anpassung der Natur an die Bedürfnisse für den Wintersport arg gelitten hat, dürfte hinlänglich bekannt sein. St. Anton trägt zur Unterscheidung von anderen St. Antons den Zusatz „a. A.“. Irgendwie schien mir, dass er auch für die malträtierte Natur um die Ulmer Hütte nicht schlecht passen würde.


 

Schwierigkeiten:

 

St. Anton bis zur Verzweigung westlich des Almajuhrjochs: T2

Steig unterhalb der Bacherspitze bis zur Alternativroute über den Kapallsattel: T4

danach bis Station Vallugagrat: T2

Station Vallugagrat – Valluga Gipfel und retour: T4

Station Vallugagrat – Ulmer Hütte – St. Anton T2


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (7)


Kommentar hinzufügen

georgb hat gesagt:
Gesendet am 11. November 2016 um 18:25
Servus dulac, du Witzbold ;-)
Die aktuelle Diskussion hat sogar m.E. dazu beigetragen, dass man entspannter auch Wiederholungsberichte veröffentlichen kann und niemand sich rechtfertigen muss! Die Mehrheit der hikr sieht das entspannt, mach weiter so!
Du wolltest doch Rückmeldung, bitteschön ;-)))
Grüße Georg

dulac hat gesagt:
Gesendet am 13. November 2016 um 12:08
Hallo Georg,

keine Sorge, ich mach' ganz sicher weiter so!

LG Wolfgang

Nic hat gesagt:
Gesendet am 11. November 2016 um 18:36
Hallo Dulac,

Sehr informativer Bericht über einen Berg der schon lange auf meiner Liste steht! Beim Thema "Tourenwiederholungen" ging es ja eher um reine Bildberichte ohne informativen Nutzen für die Community. So hab ich es zumindest verstanden.

VG Nico

dulac hat gesagt:
Gesendet am 13. November 2016 um 12:09
Hallo Nico,

freut mich zu hören, dass mein Bericht hilfreich ist für deine Tourenplanung. :-)

LG Wolfgang

dulac hat gesagt:
Gesendet am 11. November 2016 um 18:53
Bitte das " ;-) " am Ende des ersten Absatzes nicht übersehen!

Felix hat gesagt:
Gesendet am 14. November 2016 um 08:48
so würde ich es gern auch machen - erst mal die Valluga, dann den Hohen Riffler; besten Dank!

dulac hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. November 2016 um 10:44
gern geschehen!

Sicher ein schönes Projekt für Eure nächste Sommersaison.

LG Wolfgang


Kommentar hinzufügen»