Überschreitung Ofenhorn / Punta d'Arbola 3236m
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Von der Mittelberghütte 2395m aus gingen wir um 6 Uhr im Morgengrauen los und und folgten dem mit Steinmännchen markierten Weg, welcher uns zur Schwemmebene bei Pt 2578 leitete. Ungefähr bei Höhenlinie 2700 trafen wir auf den aperen Gletscher. Mit Steigeisen an den Schuhen und dem Pickel in der Hand gelangten wir seilfrei und auf den letzten Metern auf Firn zum von Wächtern auf dem Grat bewehrten Hohsandjoch 2901m. Dort stiegen wir auf der rechten Seite im über Felsen und Geröll problemlos zum Sabbione-Gletscher ab. Der Höhenlinie 2900 folgend gelangten wir in einem Linksbogen zuletzt ansteigend unterhalb des markanten Gendarmen zur Steilstufe mit dem Bergschrund. Dieser ist auf der linken Seite komplett überdeckt und war am Morgen gut überfroren, sodass die Überschreitung kein Problem darstellte. Oberhalb des Schrunds folgten wir dem Gratverlauf im weiterhin guten Firn, bis wir jenen auf ungefähr 3000m an einer flachen Stelle bestiegen. Von dort im unterdessen etwas weicheren Firn die letzten 200m hoch zum Gipfel des Ofenhorns 3236m.
Der Rundblick ist gigantisch und dank des tollen Wetters konnten wir bis zum Ortler im Osten und dem Mont Blanc (zumindest meinte ich seinen vergletscherten Gipfel erspäht zu haben) im Westen. Von den Berner 4000ern ganz zu schweigen. Da taten sich viele neue Gipfelziele auf...
Wir diskutieren dann kurz, ob wir auf gleichem Weg zurück sollten oder aber den alten Normalweg über die Eggerscharte nehmen sollen. Über eben jene Scharte hört man ganz grässliche Geschichten über Steinschlag und Ausrutschen, und irgendwie wollen wir es halt wissen, ob das denn stimmt oder nicht. Also nahmen wir den angenehmen Abstieg über die Reste des Ghiacciao d'Arbola unter die Füsse und mit geschickter Routenwahl konnten wir fast die komplette Strecke bis zum Zwischenboden unterhalb der Eggerscharte gemütlich abrutschen. Unten angelangt mussten wir feststellen, dass diese Scharte wirklich unangenehm aussieht. Noch unangenehmer waren jedoch die Steinböcke links und rechts davon, welche bei unserem Eintreffen zur Begrüssung gleich mal ein paar grosse Steinblöcke herunter warfen. Jetzt war guter Rat teuer. Wir beschlossen, links (südlich) der Scharte auf den Grat zu klettern und einen alternativen Ort für die Überschreitung zu suchen. In gutem Gelände und festem Fels bei den wenigen Kletterstellen (II) gelangten wir ungefähr 100m südlich der Scharte auf den Grat und fanden dort ein von steilen Felswänden begrenztes Couloir. Dieses erlaubte uns, zuerst 10m auf der linken Seite und dann nach rechts abwärts traversierend auf der rechten Seite problemlos abzusteigen (T5, siehe Photos). Eventuell könnte man auch gleich von Anfang an rechts absteigen. Wer sich getraut, ein bisschen zu klettern, der findet mit dieser Variante im Sommer eine zweifellos sicherere Möglichkeit, über den Grat zu gelangen statt die steinschlägige Eggerscharte begehen zu müssen. Über Feedback zu dieser Variante wäre ich dankbar!
Danach über Blöcke durch den Eggerofe zur Binntalhütte SAC 2267m, wo wir für sagenhafte 7 Franken einen Liter Suure Moscht serviert bekamen. Das nenne ich bergsteigerfreundliche Preispolitik und nur der noch zu erwartende lange Abstieg hinderte uns daran, von diesem Angebot mehrfach Gebrauch zu machen...
Im Brunnenbiel erwarben wir beim freundlichen Käser einen 1.5kg Laib Alpkäse und erreichten in der Hitze des Nachmittags Fäld, wo wir unser Ressourcenvernichterli zwischengelagert hatten.
Fazit:
Das Ofenhorn ist eine recht einfache aber sehr eindrückliche Tour im einsamen, wilden Ambiente des Binntals mit grossartigem Rundblick. Die Eggerscharte ist zurecht als heikel verschrieen, kann aber mit meiner Variante gut umgangen werden.
Der Rundblick ist gigantisch und dank des tollen Wetters konnten wir bis zum Ortler im Osten und dem Mont Blanc (zumindest meinte ich seinen vergletscherten Gipfel erspäht zu haben) im Westen. Von den Berner 4000ern ganz zu schweigen. Da taten sich viele neue Gipfelziele auf...
Wir diskutieren dann kurz, ob wir auf gleichem Weg zurück sollten oder aber den alten Normalweg über die Eggerscharte nehmen sollen. Über eben jene Scharte hört man ganz grässliche Geschichten über Steinschlag und Ausrutschen, und irgendwie wollen wir es halt wissen, ob das denn stimmt oder nicht. Also nahmen wir den angenehmen Abstieg über die Reste des Ghiacciao d'Arbola unter die Füsse und mit geschickter Routenwahl konnten wir fast die komplette Strecke bis zum Zwischenboden unterhalb der Eggerscharte gemütlich abrutschen. Unten angelangt mussten wir feststellen, dass diese Scharte wirklich unangenehm aussieht. Noch unangenehmer waren jedoch die Steinböcke links und rechts davon, welche bei unserem Eintreffen zur Begrüssung gleich mal ein paar grosse Steinblöcke herunter warfen. Jetzt war guter Rat teuer. Wir beschlossen, links (südlich) der Scharte auf den Grat zu klettern und einen alternativen Ort für die Überschreitung zu suchen. In gutem Gelände und festem Fels bei den wenigen Kletterstellen (II) gelangten wir ungefähr 100m südlich der Scharte auf den Grat und fanden dort ein von steilen Felswänden begrenztes Couloir. Dieses erlaubte uns, zuerst 10m auf der linken Seite und dann nach rechts abwärts traversierend auf der rechten Seite problemlos abzusteigen (T5, siehe Photos). Eventuell könnte man auch gleich von Anfang an rechts absteigen. Wer sich getraut, ein bisschen zu klettern, der findet mit dieser Variante im Sommer eine zweifellos sicherere Möglichkeit, über den Grat zu gelangen statt die steinschlägige Eggerscharte begehen zu müssen. Über Feedback zu dieser Variante wäre ich dankbar!
Danach über Blöcke durch den Eggerofe zur Binntalhütte SAC 2267m, wo wir für sagenhafte 7 Franken einen Liter Suure Moscht serviert bekamen. Das nenne ich bergsteigerfreundliche Preispolitik und nur der noch zu erwartende lange Abstieg hinderte uns daran, von diesem Angebot mehrfach Gebrauch zu machen...
Im Brunnenbiel erwarben wir beim freundlichen Käser einen 1.5kg Laib Alpkäse und erreichten in der Hitze des Nachmittags Fäld, wo wir unser Ressourcenvernichterli zwischengelagert hatten.
Fazit:
Das Ofenhorn ist eine recht einfache aber sehr eindrückliche Tour im einsamen, wilden Ambiente des Binntals mit grossartigem Rundblick. Die Eggerscharte ist zurecht als heikel verschrieen, kann aber mit meiner Variante gut umgangen werden.
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