Grundübelhörner (2096m/2084m), Knittelhorn (2015m) und dann noch einige mehr
|
||||||||||||||||||||||||||
Mal wieder stand ein kleines Abenteuer in den Berchtesgadenern auf dem Programm, zu dem ich nur Infos aus altem AV-Führer hatte, sowie Beschreibung im Abstieg von Kletterberichten. Noch dazu bin ich schon mal daran „gescheitert“ (nicht ordentlich informiert und Nebel, deswegen Einsteig der Barthrinne ganz wo anders gesucht), so dass eine für mich nötige ordentliche Portion an Motivation dabei war. Da der Zustieg und Weiterweg (Totensteig) hier schon von kardirk beschrieben ist (http://www.hikr.org/tour/post98144.html) konzentriere ich mich auf den Abstecher zu den selten besuchten Hörnern.
Vom Hintersee über Böselsteig und Totensteig (Abzweiger kurz nach der versicherten Steilstufe des Böselsteigs) unter die Nordwand von Knittel- und Grundübelhörner. Steinmänner und leichte Steigspuren im Schutt führen zur Nordwand mit der Barthrinne durch die der einfachste Weg nach oben führt. Gleich zu Beginn wartet die wohl schwierigste Kletterstelle, denn es gilt rechts von der Barthrinne die erste Steilstufe zu meistern um in die Rinne zu gelangen. Hier gibt es sicher mehrere Möglichkeiten. Ich habe die erste offensichtliche (5m Steilstufe, zum Glück nicht besonders ausgesetzt) genommen, die dann aber schon eher III wie noch II gewesen sein dürfte. Evtl. geht es weiter rechts noch einfacher, aber ganz darauf vertrauen würde ich auch nicht. Nun einfacher weiter in der Rinne, immer so nahe an der linken Felswand wie möglich, bis sich diese verengt und aufsteilt. Hier wartet die zweite Steilstufe, die wohl auch am besten ganz links (durchgehend II evtl. II+) erklettert wird um darauf etwas luftig (ca. 10m Luft unterm Hintern) noch rechts zu queren (ebenfalls II) in eine weiter Rinne. Weniger ausgesetzt kann das auch rechts geklettert werden, was allerdings schon (deutlich) schwerer wie II scheint. In der zweiten Rinne folgt dann sofort die dritte Steilstufe, die ich ebenfalls so weit links wie möglich mache (zuerst eher schon III, gefolgt von brüchiger II) um darauf in den Schrofenhang unter der Gipfelscharte zu kommen. Hier geht es dann deutlich einfacher (Stellen II, vermutlich lässt sich aber auch alles mit I meistern) in die Scharte zwischen den beiden Grundübelhörnern und einfach auf das Große.
Nach äußerst kurzer Pause (zugegeben war mit nicht besonders wohl im Wissen da auch wieder runter zu müssen) einfach rüber zum Kleinen (evtl. Stelle II eher nur I) und weil ich schon mal da bin am nun deutlich schwerer werdenden Grat (in etwa wie Gr. Mühlsturzhorn ↔ Stadelhorn, vielleicht noch leicht anspruchsvoller) runter zum Knittelhorn. Dabei am besten immer am Grat bleiben und durch die kurzen Latschenstellen mitten durch. Auf gleichen Weg wieder zurück zum Kleinen Grundübelhorn und die Barthrinne wieder runter. Habe ich beim Raufklettern noch dreimal mit den Gedanken gespielt abzubrechen, stellt sich das Abklettern zum Glück einfacher wie rauf raus (vielleicht auch weil es im Aufstieg noch stellenweise feucht war).
Weil der Tag noch recht lange war (habe aber trotzdem 3 Stunden für diesen „Abstecher“ gebraucht) geht es weiter wie im Bericht von kardirk zum Großen Mühlsturzhorn, Stadelhorn, Mayerbergscharte, Wagendrischelhorn und über Böselsteig wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Schon ein leicht abenteuerlicher Abstecher auf drei selten besuchte Gesellen, mit deren Schwierigkeitsbewertung ich mir doch schwer tue. Nur II, wie im AV-Führer, finde ich zu gering und auch in den Kletterberichten wird von III- gesprochen, weswegen man sich doch besser auf Stellen bis zu III einstellen sollte. Ob jetzt die Schlüsselstellen im Aufstieg T5+ oder T6- fällt auch schwer zu bewerten, aber da ich mich in Rinnen meist wohler fühle wie in Hängen/Wände habe ich mich für T5+ entschieden.
Kommentare (3)