Überschreitung Fineilspitze 3514 m
|
||||||||||||||||||||||||||||
Der letzte Tag sollte der Höhepunkt der Tour werden und es wurde ein besonders schöner, wenngleich auch sehr langer Tag.
Um allen Vieren Rechnung zu tragen, gingen wir erst gegen 7.15 Uhr los, was in Anbetracht der Länge der Tour gerade noch vertretbar war. Zunächst stiegen wir durchs Skigebiet an die Sesselbahn ab (ca. 2790 m), dann jenseits auf der ersten nach links ansteigenden Schotterstraße hinauf bis an den ersten Gletscher. Selbiger ist weitgehend harmlos, Teil des Skigebietes und mit Schleppliften "verziert".
Den Gletscher, der nur mit wenig Neuschnee bedeckt war, überquerten wir noch seilfrei leicht ansteigend. Gegenüber trennt eine Moränen-ähnliche Steinwüste diesen ersten Gletscher von einem zweiten. Zu diesem hin konnten wir beinahe ebenerdig queren. Zu Beginn des zweiten Gletschers seilten wir uns an. T3, 1 h 15 min
Wir querten den Gletscher einmal komplett aufwärts nach links und umgingen so eine erste Spaltenzone. Man erreicht eine flache Terrasse, quert wieder in die Mitte des Gletschers und erreicht einen steileren Aufschwung. Links haben sich gewaltige Spalten gebildet, rechts deuten sich auch dezent einige Probleme an, in der Mitte geht es im Zickzack noch gut durch (kann sich im Verlauf der Saison ändern). Schließlich quert man zwischen großen Spalten flacher nach links raus und erreicht eine wellige, flachere Passage. Eine Spur wandte sich in weiten Kurven durch die Landschaft bis unmittelbar unter die felsigen Grate zwischen Fineilköpfen und Fineilspitze (ca. 3400 m). WS, 1 h 30 min
Es führte keine Spur bis in die Felsen, sondern die Spur führte uns nach links sanft hinab. Von P. 3498 kommt ein Kamm nach Westen herunter, den man im untersten Teil leicht überwinden kann. Alternativ kann man auch an den Fuß eines Hanges unter der Scharte zwischen P. 3498 und Fineilspitze absteigen. Wir nahmen den Kamm, wo man den Gletscher dann auch verlässt. Eine harmlos anmutende Abkürzung hierhin endete für mich mit einem Bein in einer Spalte, was uns dazu bewog, doch der Spur zu folgen.
Vom Kamm steigt man in ein Firnfeld ein (ab hier wieder seilfrei), welches man nach links traversierend verlässt (steil, Mitreißgefahr). Man erreicht einen kleinen Kessel unter einer Scharte. Diese kann man leicht erreichen und von hier den Südgrat erklettern. Dieser ist aber zunächst sehr steil, wenngleich dankbar und gut gestuft. Wir stiegen hingegen der Spur weiter folgend über zwei niedrige, wenngleich steile Wellen in die Westflanke, wo man über mäßig geneigte Geröllhänge bis auf den Grat aufsteigen kann. Über den scharfen, aber nirgends schwierigen Grat erreicht man bald den Gipfel. WS, I, 1 h 15 min.
Vom Gipfel bot sich eine herausragende Sicht auf die umliegenden Gletscherberge. Wir waren allein auf dem eher schmalen Gipfel und genossen das schöne Wetter. Wir waren auch froh, dass wir die Tour zu viert gemacht hatten, denn neben der Tatsache, das der nicht eben triviale Gletscher so sicherer zu bewältigen war, ergab sich ein Gemeinschaftsgefühl, welches man als eingespieltes Zweierteam in dieser Art nicht hat. Wir lagen uns in den Armen und waren einfach glücklich.
Für eine ausgedehnte Mittagspause ist der Gipfel aber eher unbequem. Entsprechend stiegen wir nach einer halben Stunde weiter. Zunächst geht es durch einige Felsen steil aber gutgriffig hinab (I-II), dann leicht hinüber zum Vorgipfel. Von dort folgt man dem linken Grat zunächst noch mit ein paar kurzen Kletterstellen, dann immer leichter bis an das Ende der Felsen (ab der Mitte nur mehr Gehgelände). T4+, I, 0 h 45 min
Nach einer längeren Mittagspause querten wir hinüber zum Hauslabjoch (3279 m). Von dort wieder als Viererseilschaft über den flachen Gletscher nach Nordwesten hinab. Der Gletscher war ordentlich aufgeweicht, oftmals wollte man nicht so genau wissen, was sich da unter der mehr als sulzigen Auflage befand, einige wenige schmale Spalten mussten überschritten werden. L, 1 h 00 min
Auf ca. 2900 m verlässt man den Gletscher nach rechts kurz vor seinem Ende. Ab hier durch Geröll nach rechts (Steinmänner) auf eine Spur, die zum Hauptwanderweg vom Saykogel führt. Nun über einen guten Weg, unterbrochen durch ein paar kurze Passagen Geröll, zur Brücke auf 2460 m, wo man wieder auf den Weg trifft, der von der Schönen Aussicht zum Hochjochhospiz führt. Diesem folgten wir hinab zur nächsten Brücke (2292 m). Dahinter trennten sich die Wege von uns Vieren, denn die beiden anderen blieben auf dem Hochjochhospiz. T3, 1 h 15 min
Es war für uns eine der schönsten Begegnungen auf unseren Wanderungen und wir werden die beiden in Erinnerung behalten. Während die beiden schon ihr erstes Bier (o. ä.) genießen konnten, querten wir auf schmaler Spur unterhalb des Hochjochhospizes hindurch, erreichten den Wanderweg jenseits und stiegen das lange Tal mit länger werdenden Schatten bis nach Rofen ab. T2 anfänglich, dann T1, 3 h 00 min
In Rofen taten uns die Füsse schon ordentlich weh. Zum Glück steht dort ein Gasthaus, welches uns nicht nur Speis und Trank anbot, sondern auch eine Mitfahrt nach Vent, wo ja unser Auto stand. Der Wirt vermittelte uns in Vent eine Unterkunft zum günstigen Preis, weil wir hatten uns gegen eine Heimfahrt am gleichen Abend entschieden. Nach dem Essen war es bereits gegen 21 Uhr und die 4 Stunden mit müden Beinen und noch müderen Köpfen wäre sicherlich unverantwortlich gewesen. So beendeten wir die Tour letztlich am sehr frühen Montagmorgen und erreichten unsere Arbeitsplätze in nicht ganz optimalem Zustand, dafür voll mit Erlebnissen und Gedanken an die superschöne Tour.
Um allen Vieren Rechnung zu tragen, gingen wir erst gegen 7.15 Uhr los, was in Anbetracht der Länge der Tour gerade noch vertretbar war. Zunächst stiegen wir durchs Skigebiet an die Sesselbahn ab (ca. 2790 m), dann jenseits auf der ersten nach links ansteigenden Schotterstraße hinauf bis an den ersten Gletscher. Selbiger ist weitgehend harmlos, Teil des Skigebietes und mit Schleppliften "verziert".
Den Gletscher, der nur mit wenig Neuschnee bedeckt war, überquerten wir noch seilfrei leicht ansteigend. Gegenüber trennt eine Moränen-ähnliche Steinwüste diesen ersten Gletscher von einem zweiten. Zu diesem hin konnten wir beinahe ebenerdig queren. Zu Beginn des zweiten Gletschers seilten wir uns an. T3, 1 h 15 min
Wir querten den Gletscher einmal komplett aufwärts nach links und umgingen so eine erste Spaltenzone. Man erreicht eine flache Terrasse, quert wieder in die Mitte des Gletschers und erreicht einen steileren Aufschwung. Links haben sich gewaltige Spalten gebildet, rechts deuten sich auch dezent einige Probleme an, in der Mitte geht es im Zickzack noch gut durch (kann sich im Verlauf der Saison ändern). Schließlich quert man zwischen großen Spalten flacher nach links raus und erreicht eine wellige, flachere Passage. Eine Spur wandte sich in weiten Kurven durch die Landschaft bis unmittelbar unter die felsigen Grate zwischen Fineilköpfen und Fineilspitze (ca. 3400 m). WS, 1 h 30 min
Es führte keine Spur bis in die Felsen, sondern die Spur führte uns nach links sanft hinab. Von P. 3498 kommt ein Kamm nach Westen herunter, den man im untersten Teil leicht überwinden kann. Alternativ kann man auch an den Fuß eines Hanges unter der Scharte zwischen P. 3498 und Fineilspitze absteigen. Wir nahmen den Kamm, wo man den Gletscher dann auch verlässt. Eine harmlos anmutende Abkürzung hierhin endete für mich mit einem Bein in einer Spalte, was uns dazu bewog, doch der Spur zu folgen.
Vom Kamm steigt man in ein Firnfeld ein (ab hier wieder seilfrei), welches man nach links traversierend verlässt (steil, Mitreißgefahr). Man erreicht einen kleinen Kessel unter einer Scharte. Diese kann man leicht erreichen und von hier den Südgrat erklettern. Dieser ist aber zunächst sehr steil, wenngleich dankbar und gut gestuft. Wir stiegen hingegen der Spur weiter folgend über zwei niedrige, wenngleich steile Wellen in die Westflanke, wo man über mäßig geneigte Geröllhänge bis auf den Grat aufsteigen kann. Über den scharfen, aber nirgends schwierigen Grat erreicht man bald den Gipfel. WS, I, 1 h 15 min.
Vom Gipfel bot sich eine herausragende Sicht auf die umliegenden Gletscherberge. Wir waren allein auf dem eher schmalen Gipfel und genossen das schöne Wetter. Wir waren auch froh, dass wir die Tour zu viert gemacht hatten, denn neben der Tatsache, das der nicht eben triviale Gletscher so sicherer zu bewältigen war, ergab sich ein Gemeinschaftsgefühl, welches man als eingespieltes Zweierteam in dieser Art nicht hat. Wir lagen uns in den Armen und waren einfach glücklich.
Für eine ausgedehnte Mittagspause ist der Gipfel aber eher unbequem. Entsprechend stiegen wir nach einer halben Stunde weiter. Zunächst geht es durch einige Felsen steil aber gutgriffig hinab (I-II), dann leicht hinüber zum Vorgipfel. Von dort folgt man dem linken Grat zunächst noch mit ein paar kurzen Kletterstellen, dann immer leichter bis an das Ende der Felsen (ab der Mitte nur mehr Gehgelände). T4+, I, 0 h 45 min
Nach einer längeren Mittagspause querten wir hinüber zum Hauslabjoch (3279 m). Von dort wieder als Viererseilschaft über den flachen Gletscher nach Nordwesten hinab. Der Gletscher war ordentlich aufgeweicht, oftmals wollte man nicht so genau wissen, was sich da unter der mehr als sulzigen Auflage befand, einige wenige schmale Spalten mussten überschritten werden. L, 1 h 00 min
Auf ca. 2900 m verlässt man den Gletscher nach rechts kurz vor seinem Ende. Ab hier durch Geröll nach rechts (Steinmänner) auf eine Spur, die zum Hauptwanderweg vom Saykogel führt. Nun über einen guten Weg, unterbrochen durch ein paar kurze Passagen Geröll, zur Brücke auf 2460 m, wo man wieder auf den Weg trifft, der von der Schönen Aussicht zum Hochjochhospiz führt. Diesem folgten wir hinab zur nächsten Brücke (2292 m). Dahinter trennten sich die Wege von uns Vieren, denn die beiden anderen blieben auf dem Hochjochhospiz. T3, 1 h 15 min
Es war für uns eine der schönsten Begegnungen auf unseren Wanderungen und wir werden die beiden in Erinnerung behalten. Während die beiden schon ihr erstes Bier (o. ä.) genießen konnten, querten wir auf schmaler Spur unterhalb des Hochjochhospizes hindurch, erreichten den Wanderweg jenseits und stiegen das lange Tal mit länger werdenden Schatten bis nach Rofen ab. T2 anfänglich, dann T1, 3 h 00 min
In Rofen taten uns die Füsse schon ordentlich weh. Zum Glück steht dort ein Gasthaus, welches uns nicht nur Speis und Trank anbot, sondern auch eine Mitfahrt nach Vent, wo ja unser Auto stand. Der Wirt vermittelte uns in Vent eine Unterkunft zum günstigen Preis, weil wir hatten uns gegen eine Heimfahrt am gleichen Abend entschieden. Nach dem Essen war es bereits gegen 21 Uhr und die 4 Stunden mit müden Beinen und noch müderen Köpfen wäre sicherlich unverantwortlich gewesen. So beendeten wir die Tour letztlich am sehr frühen Montagmorgen und erreichten unsere Arbeitsplätze in nicht ganz optimalem Zustand, dafür voll mit Erlebnissen und Gedanken an die superschöne Tour.
Tourengänger:
basodino,
tourinette
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare