Adula / Rheinwaldhorn über die Via Malvaglia
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Das Rheinwaldhorn (resp. die Adula) ist der höchste Gipfel des Kantons Tessin und liegt ganz im Norden, am oberen Ende des Bleniotals an der Grenze zum Bündnerland. Weil wir bei der letzten Besteigung vor fünf Jahren im Nebel herumstocherten, wollte ich diesen Berg nochmals besuchen. Und diesmal wurden wir mit einer schönen Aussicht belohnt.
Wegen eines Erdrutsches ist die Strasse zum Luzzone-Stausee gesperrt. Wir parkieren unser Auto deshalb in Ghirone und wandern hier los. Wir, das sind heute meine Eltern, ein Freund der Familie, und ich. Es ist immer wieder schön, mit den Eltern in den Bergen zu sein. Sie hatten in mir die Begeisterung für das Wandern und Bergsteigen geweckt und mich und meine Geschwister schon als Kinder auf viele Hügel und Berge mitgeschleppt. Nach einer Lunch-Pause oberhalb von Ghirone wandern wir durch einige Tunnels und über die Staumauer hinein ins Val Carassino. Der Weg durch das Tal zieht sich. Hier müsste man sich für das nächste Mal überlegen, die Mountainbikes mitzunehmen.
Nach der langen Wanderung durch das ziemlich flache Tal, steigt nun der Weg auf den letzten Höhenmetern steiler an. Als wir auf der Hütte ankommen, ist die Terrasse schon gut gefüllt, trotz des unangenehmen Windes. Die Capanna Adula UTOE wird hervorragend geführt von einer jungen Zürcher Oberländerin und ihrem Team.
Vor dem Sonnenuntergang steige ich noch einige Minuten auf dem Wanderweg weiter, um einen Blick auf die Route vom nächsten Tag zu erhalten. In der Woche zuvor hat es überraschenderweise bis auf 2000m hinunter geschneit. Doch die Verhältnisse an der Adula sehen gut aus - auch auf der Route der Via Malvaglia scheint kein Neuschnee mehr zu liegen.
Am nächsten Morgen starten wir um 5:30 Uhr. Es dämmert bereits, und die Stirnlampen können im Rucksack bleiben. Auf dem Wanderweg starten wir zum Passo del Laghetto, dem Übergang ins Val Malvaglia und zur Capanna Quarnei. Beim kleinen See - dem Laghetto eben - machen wir eine kurze Pause und sind gespannt, was uns nun auf der Via Malvaglia erwarten wird. Wir hatten uns für diese Route entschieden, um nicht zwei Mal über den langen Gletscher zu watscheln. Wir sind heute die einzigen auf dieser Route.
Vom Passo del Laghetto weisen blaue Markierungen den Weg durch das Geröll in Richtung Grat. Der längste Teil des Grats ist Blockgelände, durch welches gut emporgestiegen werden kann. Etwas weiter oben gelangen wir nun doch noch in ein Schneefeld, durch welches sich nur schlecht traversieren lässt. Wir suchen zuerst einen Weg nach oben, seilen uns dafür an, queren dann aber trotzdem, um nicht in steileres Gelände zu gelangen. Bald sind wir wieder auf dem blau markierten Weg. Nun folgen Passagen, die mit Seilen abgesichert sind.
Unterdessen ist die Sonne aufgegangen. Wie von so vielen hohen Tessiner Bergen hat man hier eine vorzügliche Aussicht auf die grossen Berge der Schweiz: Im Südwesten leuchten das Monte Rosa-Gebirge, die anderen Walliser Viertausender von Alphubel und Dom bis zum Weisshorn, und weiter nordwestlich die Berner Riesen Aletschhorn, Finsteraarhorn und Lauteraar-/Schreckhorn.
Nun folgt die Schlüsselstelle der Tour: Durch ein Kamin, welches mit Ketten gut abgesichert ist, führt die Route nun steil nach oben. Auch diese Stelle können wir gut meistern, und so stehen wir bald danach am Rand des Vadrecc di Bresciana. Hier montieren wir die Steigeisen für die letzten Meter zum Gipfel. Es ergeben sich nun zwei Möglichkeiten: Man kann entweder das Adulajoch ansteuern und so auf dem Normalweg zum Gipfel gelangen. Wir wählen jedoch die spannendere Alternative und steigen über den Gletscher zum Südgrat der Adula hoch (grosser, markanter Felsturm) und übersteigen diesen auf den letzten Metern bis zum Gipfelkreuz.
Auf dem Gipfel ist schon viel Betrieb. Dies ist auch nicht verwunderlich vor dem Hintergrund, dass heute prächtiges Wetter ist und weitere Routen aus dem Bündnerland (von der Läntahütte im Valsertal und von der Zapporthütte im Hinterrhein) auf das Rheinwaldhorn führen. Auf dem Gipfel weht wieder ein zügiger Wind, deshalb bleiben wir nicht allzu lange und steigen bald einmal auf der Normalroute via Adulajoch auf den Gletscher ab. Auf guter Spur geht es nun bis zum Gletscherende, wo wir nochmals eine ausgiebige Pause einlegen.
Nun gelangen wir wieder auf den Wanderweg und steigen über diesen zurück zur Adulahütte, wo das Bier bereits kühlgestellt ist. Später wandern wir auf dem bereits bekannten Weg durch das Val Carassino zurück. Unterwegs lädt der Ri di Carassino zum erfrischenden Bade. Als wir bei der Alpe Carassino ankommen, erzählt man uns, dass heute ein kostenloser Taxibetrieb nach Ghirone stattfinde - diese Gelegenheit lassen wir uns nicht entgehen, und so legen wir nach einem langen Tag die letzten Meter mit dem Bus zurück.
Als wir mit dem Auto über den Lukmanierpass nach Hause fahren, können wir zufrieden auf den Gipfel und das heute Erreichte zurückblicken. Es war eine tolle Tour: Perfektes Wetter, tolle Leute, und eine gelungene Routenwahl mit der Überschreitung vom Passo del Laghetto. Schon auf der Rückfahrt werden die nächsten Tourenpläne geschmiedet.
Wegen eines Erdrutsches ist die Strasse zum Luzzone-Stausee gesperrt. Wir parkieren unser Auto deshalb in Ghirone und wandern hier los. Wir, das sind heute meine Eltern, ein Freund der Familie, und ich. Es ist immer wieder schön, mit den Eltern in den Bergen zu sein. Sie hatten in mir die Begeisterung für das Wandern und Bergsteigen geweckt und mich und meine Geschwister schon als Kinder auf viele Hügel und Berge mitgeschleppt. Nach einer Lunch-Pause oberhalb von Ghirone wandern wir durch einige Tunnels und über die Staumauer hinein ins Val Carassino. Der Weg durch das Tal zieht sich. Hier müsste man sich für das nächste Mal überlegen, die Mountainbikes mitzunehmen.
Nach der langen Wanderung durch das ziemlich flache Tal, steigt nun der Weg auf den letzten Höhenmetern steiler an. Als wir auf der Hütte ankommen, ist die Terrasse schon gut gefüllt, trotz des unangenehmen Windes. Die Capanna Adula UTOE wird hervorragend geführt von einer jungen Zürcher Oberländerin und ihrem Team.
Vor dem Sonnenuntergang steige ich noch einige Minuten auf dem Wanderweg weiter, um einen Blick auf die Route vom nächsten Tag zu erhalten. In der Woche zuvor hat es überraschenderweise bis auf 2000m hinunter geschneit. Doch die Verhältnisse an der Adula sehen gut aus - auch auf der Route der Via Malvaglia scheint kein Neuschnee mehr zu liegen.
Am nächsten Morgen starten wir um 5:30 Uhr. Es dämmert bereits, und die Stirnlampen können im Rucksack bleiben. Auf dem Wanderweg starten wir zum Passo del Laghetto, dem Übergang ins Val Malvaglia und zur Capanna Quarnei. Beim kleinen See - dem Laghetto eben - machen wir eine kurze Pause und sind gespannt, was uns nun auf der Via Malvaglia erwarten wird. Wir hatten uns für diese Route entschieden, um nicht zwei Mal über den langen Gletscher zu watscheln. Wir sind heute die einzigen auf dieser Route.
Vom Passo del Laghetto weisen blaue Markierungen den Weg durch das Geröll in Richtung Grat. Der längste Teil des Grats ist Blockgelände, durch welches gut emporgestiegen werden kann. Etwas weiter oben gelangen wir nun doch noch in ein Schneefeld, durch welches sich nur schlecht traversieren lässt. Wir suchen zuerst einen Weg nach oben, seilen uns dafür an, queren dann aber trotzdem, um nicht in steileres Gelände zu gelangen. Bald sind wir wieder auf dem blau markierten Weg. Nun folgen Passagen, die mit Seilen abgesichert sind.
Unterdessen ist die Sonne aufgegangen. Wie von so vielen hohen Tessiner Bergen hat man hier eine vorzügliche Aussicht auf die grossen Berge der Schweiz: Im Südwesten leuchten das Monte Rosa-Gebirge, die anderen Walliser Viertausender von Alphubel und Dom bis zum Weisshorn, und weiter nordwestlich die Berner Riesen Aletschhorn, Finsteraarhorn und Lauteraar-/Schreckhorn.
Nun folgt die Schlüsselstelle der Tour: Durch ein Kamin, welches mit Ketten gut abgesichert ist, führt die Route nun steil nach oben. Auch diese Stelle können wir gut meistern, und so stehen wir bald danach am Rand des Vadrecc di Bresciana. Hier montieren wir die Steigeisen für die letzten Meter zum Gipfel. Es ergeben sich nun zwei Möglichkeiten: Man kann entweder das Adulajoch ansteuern und so auf dem Normalweg zum Gipfel gelangen. Wir wählen jedoch die spannendere Alternative und steigen über den Gletscher zum Südgrat der Adula hoch (grosser, markanter Felsturm) und übersteigen diesen auf den letzten Metern bis zum Gipfelkreuz.
Auf dem Gipfel ist schon viel Betrieb. Dies ist auch nicht verwunderlich vor dem Hintergrund, dass heute prächtiges Wetter ist und weitere Routen aus dem Bündnerland (von der Läntahütte im Valsertal und von der Zapporthütte im Hinterrhein) auf das Rheinwaldhorn führen. Auf dem Gipfel weht wieder ein zügiger Wind, deshalb bleiben wir nicht allzu lange und steigen bald einmal auf der Normalroute via Adulajoch auf den Gletscher ab. Auf guter Spur geht es nun bis zum Gletscherende, wo wir nochmals eine ausgiebige Pause einlegen.
Nun gelangen wir wieder auf den Wanderweg und steigen über diesen zurück zur Adulahütte, wo das Bier bereits kühlgestellt ist. Später wandern wir auf dem bereits bekannten Weg durch das Val Carassino zurück. Unterwegs lädt der Ri di Carassino zum erfrischenden Bade. Als wir bei der Alpe Carassino ankommen, erzählt man uns, dass heute ein kostenloser Taxibetrieb nach Ghirone stattfinde - diese Gelegenheit lassen wir uns nicht entgehen, und so legen wir nach einem langen Tag die letzten Meter mit dem Bus zurück.
Als wir mit dem Auto über den Lukmanierpass nach Hause fahren, können wir zufrieden auf den Gipfel und das heute Erreichte zurückblicken. Es war eine tolle Tour: Perfektes Wetter, tolle Leute, und eine gelungene Routenwahl mit der Überschreitung vom Passo del Laghetto. Schon auf der Rückfahrt werden die nächsten Tourenpläne geschmiedet.
Tourengänger:
xaendi
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