Gantrisch N-Wand: neue Formel
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Aus Respekt vor den beiden anspruchsvollen Steilgras- bzw. Mixedrouten von Martin Zahn und Bruno Schmid (2006, siehe auch 2014) sowie von jfk (2015) hatte ich um die Gantrisch N-Wand bisher einen grossen Bogen gemacht. Kürzlich entdeckte ich aber vom Zustieg zur Nüneneflue zwischen diesen beiden Routen zwei von rechts nach links aufsteigende Grasrampen, die einen "bequemen" Zustieg zum mittleren Wandteil versprachen. Auch dieser und der zum Gipfel führende Trichter sahen von Weitem nach "gutmütigem" Steilgras aus, so dass ein Durchstieg durch den ganzen zentralen Wandsektor im Bereich T5-6 möglich schien.
Einen ersten Versuch über die obere Rampe vor einigen Tagen brach ich mangels Material für einen allfälligen Rückzug vor einer nassen, glitschigen und ausgesetzten Felsstufe ab und wich auf den schönen N-Grat aus. Diesmal probierte ich die untere Rampe, die gut zu begehen war. Auch die nachfolgenden Gras- und Schrofenpartien schräg nach rechts hinauf über mehrere Rippen und durch den Trichter stellten bis auf eine steile Passage mit wackeligen Moospolstern keine grösseren Probleme. Diese könnte bei besserer Sicht ev. vermieden werden, andernfalls sollte man sie nur mit 2 Eisgeräten, Steigeisen und wenn möglich gesichert angehen. Was sich also prima vista als T5-6 ausnahm, erwies sich bei näherer Betrachtung und konkreter Durchführung - wenigstens an einer Stelle - ebenfalls als mindestens T6+. So kann man es drehen und wenden wie man will, die Gantrisch N-Wand ist und bleibt ein harter Brocken...
Zentrale Gantrisch N-Wand
Von Wasserscheidi (1584m) oder dem Parkplatz (1604m) auf der weiss-rot (wr) markierten Alpstrasse bis zur Gürbe, nach SSW über die Weide zum Leiterebode und über Gras, Geröll und Schneereste bis ca. 1825m. Nach SW eine felsige Rinne hinauf (I-II) bis ca. 1875m und nach SE über steiles Gras und Schrofen zum Beginn der auf der LK eingezeichneten unteren Rampe bei ca. 1900m. Über diese (Gras, Stauden, Fels I, Wildwechsel) nach links hinauf bis ca. 1960m. Durch ein Grascouloir kurz gerade hinauf, dann nach rechts aufsteigend über steiles Gras und Schrofen (50 Grad, II) zu einer nach oben felsigen 1. Rippe, die gequert wird. Weiter nach rechts durch eine Grasmulde (50 Grad) aufsteigend zu einer 2. Rippe und an deren linkem Rand über Gras und federndes Moos (ca. 25m, 60-70 Grad, délicat!) hinauf (Schlüsselstelle) bis ca. 2100m. Querung nach rechts hinauf in den Gipfeltrichter und durch diesen über Gras (50-30 Grad) auf den Gantrisch (2176m), 2h, T6+.
Abstieg über den Leiterepass
Auf dem Normalweg entlang dem SW-Grat (wr, Kabel) bis P. 2107, dann nach E auf dem Bergweg durch die S-Flanke (Kabel) zum Leiterepass (1905m), T3, und wr über Obernünene (1989m) zurück, 1h, T2.
Material: zusätzlich Helm, 1-2 alte Eisgeräte und ev. Steigeisen. Ich hatte sicherheitshalber die Kletterausrüstung mit einem 50m 7,5mm Seil, flexiblem Sicherungsmaterial und einigen Haken mitgenommen, aber nicht gebraucht.
Bemerkungen: nach der Einstiegsrampe sind vermutlich verschiedene Aufstiegsvarianten im Bereich T6-T6+ möglich (ev. direkt zum E-Gipfel). Bis zur Rampe Gefahr von Steinschlag durch flüchtende Gemsen, Vorsicht zudem wegen Blindgängern!
Einen ersten Versuch über die obere Rampe vor einigen Tagen brach ich mangels Material für einen allfälligen Rückzug vor einer nassen, glitschigen und ausgesetzten Felsstufe ab und wich auf den schönen N-Grat aus. Diesmal probierte ich die untere Rampe, die gut zu begehen war. Auch die nachfolgenden Gras- und Schrofenpartien schräg nach rechts hinauf über mehrere Rippen und durch den Trichter stellten bis auf eine steile Passage mit wackeligen Moospolstern keine grösseren Probleme. Diese könnte bei besserer Sicht ev. vermieden werden, andernfalls sollte man sie nur mit 2 Eisgeräten, Steigeisen und wenn möglich gesichert angehen. Was sich also prima vista als T5-6 ausnahm, erwies sich bei näherer Betrachtung und konkreter Durchführung - wenigstens an einer Stelle - ebenfalls als mindestens T6+. So kann man es drehen und wenden wie man will, die Gantrisch N-Wand ist und bleibt ein harter Brocken...
Zentrale Gantrisch N-Wand
Von Wasserscheidi (1584m) oder dem Parkplatz (1604m) auf der weiss-rot (wr) markierten Alpstrasse bis zur Gürbe, nach SSW über die Weide zum Leiterebode und über Gras, Geröll und Schneereste bis ca. 1825m. Nach SW eine felsige Rinne hinauf (I-II) bis ca. 1875m und nach SE über steiles Gras und Schrofen zum Beginn der auf der LK eingezeichneten unteren Rampe bei ca. 1900m. Über diese (Gras, Stauden, Fels I, Wildwechsel) nach links hinauf bis ca. 1960m. Durch ein Grascouloir kurz gerade hinauf, dann nach rechts aufsteigend über steiles Gras und Schrofen (50 Grad, II) zu einer nach oben felsigen 1. Rippe, die gequert wird. Weiter nach rechts durch eine Grasmulde (50 Grad) aufsteigend zu einer 2. Rippe und an deren linkem Rand über Gras und federndes Moos (ca. 25m, 60-70 Grad, délicat!) hinauf (Schlüsselstelle) bis ca. 2100m. Querung nach rechts hinauf in den Gipfeltrichter und durch diesen über Gras (50-30 Grad) auf den Gantrisch (2176m), 2h, T6+.
Abstieg über den Leiterepass
Auf dem Normalweg entlang dem SW-Grat (wr, Kabel) bis P. 2107, dann nach E auf dem Bergweg durch die S-Flanke (Kabel) zum Leiterepass (1905m), T3, und wr über Obernünene (1989m) zurück, 1h, T2.
Material: zusätzlich Helm, 1-2 alte Eisgeräte und ev. Steigeisen. Ich hatte sicherheitshalber die Kletterausrüstung mit einem 50m 7,5mm Seil, flexiblem Sicherungsmaterial und einigen Haken mitgenommen, aber nicht gebraucht.
Bemerkungen: nach der Einstiegsrampe sind vermutlich verschiedene Aufstiegsvarianten im Bereich T6-T6+ möglich (ev. direkt zum E-Gipfel). Bis zur Rampe Gefahr von Steinschlag durch flüchtende Gemsen, Vorsicht zudem wegen Blindgängern!
Tourengänger:
lorenzo
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