Im Donautal steht eine Scheibe...


Publiziert von Nik Brückner , 23. Juli 2016 um 09:27.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwäbische Alb
Tour Datum:21 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2981 m
Abstieg: 3021 m
Strecke:47km
Unterkunftmöglichkeiten:z. B: in Sigmaringen

...auf die man natürlich rauf muss! Wenn man schonmal da ist. Ein 20, 30cm breites T6-Rasiermesser aus Fels: Der Rabenfelsen. Da war ich, weil ich mit Simone und ihrem Vater drei Etappen des Donau-Zollernalb-Wegs gegangen bin. In zwei Tagen, versteht sich. Sind ja insgesamt 47 Kilometer, das geht in zwei Tagen besser.

Der 2009 fertiggestellte Donau-Zollernalb-Weg ist ein „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ und entsprechend im Netz präsent. Ich werde also gar nicht viel schreiben, außer dass es schön war! Und wir Watchtowers "Concepts of Math: Book One" gehört haben. Die Route, die wir gegangen sind, von Beuron nach Sigmaringen, ist geprägt von senkrechten Felswänden, tiefen Tälern, wilden Höhlen und romantischen Burgen. Und - öhrm - wie die offizielle Seite sagt - von verschlafenen Dörfern. Nun ja.



1. Tag: Beuron - Neidingen

Los ging's in Beuron (627m) im Donautal, wo das Kloster allein schon einen Besuch wert ist. Unsere erste Etappe führte bis nach Neidingen.

Beuron ist umzingelt von bizarren Kalksteinfelsen, unter denen man auch bald hoch über dem Tal quert.  Bald geht es hinunter und auf die andere Talseite, zur Ritterburg Wildenstein (810m), wo es sich gut pausen lässt. Leider wird davor einiges schönes ausgelassen, das ist schade. Die Burg ist heute eine JuHe, man kann sich aber auch verpflegen, wenn man, wie wir, schon 25 ist.

Von dort geht es im Wald weiter, zunächst steil hinunter und wieder hinauf zum Bandfelsen (805m), gegenüber der Burg, aber immer noch auf der gleichen Talseite. Die Donau dreht hier einige malerische Kurven. Unterhalb senkrechter Kletterfelsen bei Hausen begegnet man skurrilerweise einem Skilift, und bald geht es hinunter nach Hausen (600m). Von dort sind es dann nur noch 3, 4 Talkilometer hinüber nach Neidingen (598m).

Schade ist's, dass der Donau-Zollernalb-Weg das Schloss Werenwag auslässt. Aber man hat eine schöne Aussicht hinüber. Weitere eindrucksvolle Aussichten bieten der Rauhe Stein, der Eichfelsen und der Bandfelsen. Ein weiteres Highlight ist der Felsengarten bei Irndorf. Hier bewahren ein paar engagierte Menschen einen vielfältigen Artenreichtum an Felsenpflanzen.



2. Tag: Neidingen - Sigmaringen

Am nächsten Tag ging es in Neidingen (600m) weiter. Durch eine wildromantische Talschlucht geht es hinauf zu den Schaufelsen (800m) mit dem Ebinger Turm (785m) und dem Blicklesfels (800m), der höchsten und beeindruckendsten Felswand des Donautals. Das nächste Highlight ist die Ruine Falkenstein (747m), eine Anlage der Grafen von Zimmern, wo man nett pausen kann.

Es folgt Niks Highlight: Der Rabenfelsen (720m). Als eine riesige, extrem schmale Scheibe steht er über dem Donautal, dutzende Meter hoch - und 30, 40 Zentimeter breit. Ein Traum für jeden Liebhaber schmaler T6-Grate. Raufraufrauf! und oben rüber. Zu dem kleinen Kreuz kam ich zwar nicht, das steht weiter unten in der Kante, aber ich hab es immerhin oben ganz rüber geschafft. Sehr sehr geil.

Der Weg führt weiter Richtung Gutenstein. Etwa 5 Kilometer nach dem Ort steht auf einer Felsnadel die Ruine „Gebrochen Gutenstein“ (660m), ein weiteres Highlight der Tour. Leider nicht erreichbar, aber äußerst fotografabel. An einem weiteren Felsbrocken vorbei geht es hinunter zum alten Bahnhof (580m) von Inzigkofen, wo man die Donau wieder überschreitet. Auf der gegenüberliegenden Talseite geht es dann durch den romantischen fürstlichen Felsenpark Inzigkofen. Die Jurakalkfelsen bilden hier wilde Höhlen und Grotten, durch die sich der Wanderweg malerisch hindurchschlängelt. Kühn angelegte Treppen und Brücken führen durch die Anlage. Die Teufelsbrücke (600m) leitet über einen 20 Meter tiefen Tobel. Bald darauf gelangt man an das Kloster Inzigkofen, das ebenfalls sehenswert ist.

Nun führt der Weg zurück zur Donau und schließlich hin zu dem schon weithin sichtbaren Schloss Sigmaringen. Hier haben wir den Zweitager mit Bergen von Eis ausklingen lassen.

Tourengänger: Nik Brückner


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