Von Noiraigue zum Sentier du Réservoir und weiter nach Boudry

Nun war ich schon so oft an der Areuse und Creux du Van, aber eine Tour fehlte immer noch, der Sentier du Réservoir. Den hatte ich mir für die heutige Tour ausgesucht.

Gestartet bin ich heute Morgen in Noiraigue. Einige Gruppen stiegen aus dem Zug aber nach kurzer Zeit war ich schon allein unterwegs. Im Aufstieg folgte ich dem Wanderweg zur Ferme Robert. Auch dort herrschte schon reger Betrieb, kein Wunder bei diesem schönen Wetter.

Bei P 1064 verließ ich den Wanderweg, in der Karte hatte ich eine gestrichelte Linie ausgemacht. Der Weg schien kürzer als der Umweg auf dem Wanderweg. Von der Länge her wohl kürzer, von der Zeit her nicht. Es dauerte nicht lange und ich stand in der absoluten Wildnis und das immer am Abgrund. Eine Spur war meistens zu erkennen, aber jede Menge umgefallener Bäume, neue Buchen und Fichten versperrten immer wieder den Weg. Manchmal hatte ich richtig Mühe überhaupt noch eine Spur auszumachen. Deshalb auch das T4-. Mehr als einmal habe ich überlegt, wieder zurück zu gehen, dann fand ich doch wieder einen Durchschlupf. Der Pfad erinnert mich an mein Erlebnis im Frühjahr in Frankreich. Aber irgendwann musste der Pfad laut Karte wieder auf dem Wanderweg auskommen. Erfreulich, dass dort ein Schild stand, dass dies kein Wanderweg sondern eine Sackgasse ist. Einen Sackgasse zwar nicht aber Gespür braucht es schon. Und immer lockt der Abgrund.

Zurück auf dem Wanderweg konnte ich erst mal wieder richtig Luft holen. Weiter ging es nun auf dem Wanderweg nach Pré au Favre, häufig durch Wald, was bei diesen Temperaturen sehr angenehm war.  In Les Lessy gibt es ein Restaurant, leider hatte ich keine Zeit mehr um hier einzukehren, denn es lag noch ein weiter Weg vor mir. Entlang des Waldrandes ging es nun hinauf zum Signal du Lessy, ein wunderschöner Aussichtspunkt. Die Bank hier ludt ein zur Mittagspause. Signal du Lessy war der höchste Punkt der heutigen Tour.

Zuerst noch immer dem Waldrand entlang bis zu P 1335. Dann geht es rauf auf den Grat, eine wunderschöne Wanderung oberhalb der Rochers des Miroirs. Lediglich für den Abstieg bedarf es etwas Konzentration. Teilweise recht steil geht es hinunter, zum Schluss noch eine lange Treppe.

Dann stößt man unten auf einen breite Forststrasse. Zwei große Zacken muss ich laufen bevor ich zum Einstieg in den Sentier du Réservoir komme. Ein Gesperrt-Schild gibt es nicht mehr, einige Teile sind neu markiert. Der Hinweis, diesen Weg nur mit entsprechender Kondition und guten Schuhen zu gehen erscheint mir sinnvoll. Zwar sind die ausgesetztesten Stellen mit Ketten oder Seilen gesichert, es gibt aber noch genügend Stellen, wo ein Abrutschen einem nicht gut bekommen würde. In stetigem Auf und Ab zieht sich der Weg an der Felswand entlang, eine größere Stufe wird mit einer Leiter überwunden. Zwischendrin gibt es in einer kleinen Wandbucht auch ein Wandbuch. Klar, dass ich mich dort eingetragen habe.

Bei P 838 Pré de Treymont sind dann alle Schwierigkeiten vorbei. Jetzt wartet nur noch der lange Rückweg nach Boudry. Die Regiobahn hat eine Viertelstunde Verspätung, der ganze Zeitplan scheint Makulatur. Gut dass der ICN auch Verspätung hat, so kann ich in Neuchâtel gerade noch in den Zug springen. Über Biel geht es zurück nach Basel.

Von Noiraigue ist es eine sehr lange Tour, für den Sentier du Réservoir ist ein näherer Ausgangspunkt günstiger.

Tour solo