Monte Cevedale im Nebel (mit geplanter Überschreitung)


Publiziert von kaos , 4. Juli 2016 um 15:43.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 2 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   Gruppo Monte Cevedale 
Zeitbedarf: 2 Tage

Vor fünf Jahren war der Monte Cevedale meine erste Hochtour, um so mehr freute es mich dass die Sektionskameraden in diesem Sommer genau diesen Gipfel ansteuern wollten. Von ursprünglich 12 Teilnehmnern reisten am Donnerstag Morgen 10 Personen nach Sulden an. Eine 4er Gruppe wanderte zur Schaubachhütte hoch, der Rest nutzte um 14 Uhr die erste Gondel um bequem auf 2581m zu gelangen.

Nach Bezug der Zimmer starteten wir eine kleine Eingehrunde über die Madritschütte (2820m) zur Vorderen Schöntraufspitze (3214m) wobei der Großteil ca. 100 Höhenmeter wegen dem Wetter umgekehrt ist. Die Gipfelschtürmer mussten bereits im Starkregen zurück zur Schaubachhütte wandern.

Am nächsten Morgen (Freitag) ging es bei gutem Wetter los in Richtung Casati Hütte. Der Weg ist relativ einfach zu finden, breite Spuren führen über den Gletscher nach oben. Etwas oberhalb der großen Spalten führte ich unsere 4er Seilschaft dann links direkt auf den Grat hoch statt der Spur weiter rechts zu folgen. Leider erwies sich der Feld am Grat als extrem bröckelig und der Schnee als sehr sulzig. Wir waren die ersten, die diese Aufstiegsroute wählten weshalb ich den Weg komplett spuren musste. Unser Weg endete ca. 15 Höhenmeter unterhalb der Suldenspitze und wir folgten den 1. WK Unterständen bis zur Casati Hütte.
Am Nachmittag ging es noch bei den Drei Kanonen vorbei.

Samstag Morgens starteten wir mit schlechtem Café und noch mieserem Frühstück nach einer grauenvollen Nacht (jaja die Casati Hütte...) um 6 Uhr bei bestem Wetter in Richtung Cevedale. Ich war mit einer 4er Seilschaft unterwegs da wir weiter über das Colle de la Mare zum Palon de la Mare wollten. Als nächster Übernachtungspunkt stand die Branca Hütte fest. Leider änderte sich das Wetter kurz nach 7 Uhr innerhalb von 10 Minuten und wir hatten einen totalen White-Out. Die Sichtweite betrug teilweise keine 15m mehr. Oben am Sattel vom Cevedale liessen wir eine Bandschlinge als Markierung liegen und standen nach 1:40 Stunden auf dem Gipfel. Dort harrten wir 30 Minuten aus und suchten den Einstieg zum Grat in Richtung Palon de la Mare verzichteten dann aber aus Sicherheitsgründen auf den Weiterweg da es noch keine Spur gab (das sagte uns auch Stephano auf der Hütte dass noch niemand gespurt hat). Nachdem unsere zweite Seilschaft den Gipfel erreichte ging es für uns wieder retour, nach 1:20 waren wir wieder auf der Casatihütte. Einer niederländischen Seilschaft war die Überschreitung bei dem Wetter auch zu Riskant.

Es folgte eine Pause mit Diskussion wie es weiter gehen sollte und die Mehrheit entschied sich zum Abstieg über den Eisseepass was wir auch in Angriff nahmen. Leider stellte sich heraus, dass der Weg vom Pass hinab Richtung Sulden auch keine Spur hatte und daher schwer zu finden war, zumal es immer wieder etwas regnete und alles rutisch war. Nach einem Blick auf die Karte gingen wir weiter über den Geletscher hoch zur Eisseespitze um von dort aus den Abstieg zu wagen. Leider kostete das umhergehen und suchen einigen Teilnehmern zuviel Kraft weshalb wir uns dann auch gegen den Abstieg von der Eiseespitze entschieden (wir hätten den Weg suchen müssen). Also ging es wieder hoch zur Casati Hütte.

Das Wetter wurde nicht besser, die Vorhersage für den Sonntag war auch schlecht. Also ging stiegen wir um 16 Uhr voll über die Suldenspitze bei starkem Wind und Nebel ab. Von unserer Gruppe blieben vier über Nacht auf der Schaubachhütte welche ausgebucht war, die anderen nahmen die Bergbahn und ich stieg mit einem Mitgeher in 45min bis Sulden ab wo wir ein Hotel bezogen.


Leider endete die Tour so einen Tag früher ohne die Überschreitung aber eine weitere Nacht auf der Casatihütte stand nicht zur Diskussion und die Schaubachhütte was total ausgebucht. Der Sonntag Morgen began mit Sonnenschein und bestem Wetter, erst gegen Mittag zogen dann die Wolken über den Ortler rein. Wir verbrachten noch einen schönen Vormittag in Sulden und besuchten das Messner Mountain Museum und traten dann den Heimweg an.


So kann es gehen wenn man mit unterschiedlich starken Leuten unterwegs ist und das Wetter Kapriolen schlägt. Eine tolle Tour war es natürlich trotzdem.

Tourengänger: kaos


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Kommentare (1)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 6. Juli 2016 um 20:16
Hallo kaos, genau das ist mir auch passiert: Start bei bestem Wetter, am Monte Cevedale dann dichter Nebel. Aber so ist das eben - war bestimmt trotzdem ein schönes Erlebnis. Beste Grüße!


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