Vom Montalin über den Hochwang zum Cunggel entlang der Grate - ab Maladers bis Peist
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Die Idee war schon länger da. Doch der entscheidende Impuls kam von diesem inspirierenden Tourenbericht, einer Begehung, die Flylu erst wenige Tage zuvor durchgeführt hatte.
Allerdings wollte ich die Grattour zwischen Hochwang und Montalin in entgegengesetzter Richtung angehen.
Als Ausgangspunkt hatte ich mir Maladers ausgesucht. Dort am Morgen gegen 08.30 mit dem Postbus angekommen führte mich die markierte Route über breite Wege, zumeist durch Wald, in rund einer Stunde knapp 600 m höher, wo der Wegweiser als Ort Ochsenberg/Bargis angab.
In der Folge mutiert der zuvor breite Weg zu einem schmalen Steig, der nun aber durch blumenreiches Wiesengelände, die Maladerser Heuberge führt.
Auf rund 1800 m macht ein Wegweiser auf einen möglichen Abstecher zum Fürhörnli aufmerksam. Ich habe darauf verzichtet. Doch das war ein Fehler, wie ich später feststellen musste. Doch davon bei anderer Gelegenheit mehr.
War der Weg bis anhin wrw markiert so ändert er hier seine Farbe in wbw. Zugleich taucht in der Ferne eine riesige nach Norden ansteigende Abbruchkante auf, die dort an ihrem höchsten Punkt offensichtlich eine Biegung macht und sich – von hier aus nicht erkennbar – fortsetzt. Man hätte meinen können, diese Spitze wäre der Montalin, doch nein, der liegt erst dahinter, von diesem Standort ein zahmer breitschultriger Grasbuckel – wenig aufregend.
Kurzzeitig führt der Steig in die Nähe der Kante und man erhält Gelegenheit, die Abstürze etwas genauer zu betrachten. Danach geht es dann zunächst eher gelegen, dann steiler über die Grasflanken hinauf zum Gipfel.
Dort nur eine kurze Rast und ein Schwatz mit einem anderen Wanderer, ein wie sich herausstellte aktiver hikr-Leser. Er hatte mich bereits zuvor überholt und wollte ebenfalls zum Hochwang. Also „bis zum Hochwang“ war die Verabschiedung als wir uns am Montalin trennten.
Auf dem kurzen Abstieg zur Furgga kamen einige Wanderer entgegen. Zur selben Zeit kreiste etwas über uns, was ich - durch Flylus Bericht vorgespannt - für einen Bartgeier gehalten hatte. Es sei „nur“ ein Adler, meinte mein Gesprächspartner und erklärte mir, wie die beiden sich unterscheiden. „Ein Adler“ - immerhin!
Ab der Furgga und bis kurz vor den Hochwang hatte es dann nur noch Wegspuren, der Wegverlauf allerdings war offensichtlich: immer dem Gratverlauf folgen.
Steil ging es hinauf, zuerst zum Gromser Chopf. Bei den zwei Türmen die weiter oben dann auf dem Weg zum Ful Berg „im Weg standen“, tat ich mir etwas schwer: Letztendlich entschied ich mich dafür, durch die etwas bröselige Flanke rechts zu queren und später dann auf Gras wieder den Grat zu erreichen. Keine gute Entscheidung, doch auch dazu später mehr.
Dies war übrigens die einzige Stelle, an der ich kurzzeitig ein wenig ins Grübeln kam, ob das Gelände wirklich für mich taugt. Das Gehen auf der Gratschneide wie zumeist im folgenden war jedenfalls kein Problem. Viel Auf und Ab nun, per Saldo in dieser Richtung allerdings deutlich mehr Auf.
Bei der Begehung in dieser Richtung wandert man auf eine Reihe von Erhebungen zu, deren Identität aber trotz detaillierter Karte nur schwer auszumachen war.
Ein guter Orientierungspunkt wäre der schon von weitem weiter oben deutlich zu erkennende Steinmann gewesen. Zumindest wenn ich damals schon gewusst hätte, dass es sich dabei um den Schafläger handelt.
Als ich in die Nähe des Tüfelsch Chopf kam hielt ich mich an die Wegspuren in der Flanke und kam so zuerst zu dem markanten, annähernd kugelförmigen Felsen und erst von hier zum höchsten Punkt mit Steinmann. Dass es möglich und auch einfacher gewesen wäre, bereits zuvor direkt über die Steilstufe hochzusteigen, auch das habe ich erst später erfahren.
Vom Tüfelsch Chopf war gut zu erkennen, wie ein Wanderer sich gerade auf den Abstieg vom Hochwang machte: War wohl der deutlich schnellere Kollege vom Montalin.
Vom Tüfelsch Chopf dann durch die Senke auf direktem Weg aber weglos zum Hochwang. Dort dann die lange aufgeschobene Mittagsrast nachgeholt und die Aussicht vom höchsten Punkt der heutigen Tour genossen.
Nach einer knappen Stunde Aufbruch und vom folgenden, insgesamt über das Mattjischhorn bis zum Chistenstein reichenden Grat das vergleichsweise kurze Stück über Ratoser Stein, Dänggelstöck und Cunggel „mitgenommen“. Vom östlichen Ende des Cunggel-Grats dann in ziemlich direkter Linie weglos durch die Grasflanken auf die Wegspinne unweit des Skihaus Hochwang zugesteuert. Da die Zeit leider nicht mehr für ein Bier dort reichte, gleich von der Wegverzweigung zunächst auf einem Fahrweg, dann auf Fusswegen hinab bis Peist.
Lang war´s und schön. Wieder zu Hause habe ich mich dann intensiver mit den (gar nicht so zahlreichen) Berichten beschäftigt und mir in den Kopf gesetzt, diese spannende Route bei nächster Gelegenheit auch noch in der Gegenrichtung zu begehen.
Nur eine knappe Woche hat es gedauert bis es soweit war. Hier der Bericht dazu
Meine Gehzeiten:
Maladers – Montalin: 2h45
Montalin – Hochwang: 3h15
Hochwang – Cunggel – Peist: 2h45
Schwierigkeiten:
Maladers – Saldein: T2
Saldein – Montalin: offiziell wbw, m.E. aber eher T3 als T4
Montalin – Furgga: T2
Furgga – Hochwang T4
Hochwang – Cunggel – Peist: T2 - T3
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