Scheinbergspitze (1926 m) NO-Grat und Übergang zum Lösertalkopf (1859 m) - einsame Ammergauer Alpen


Publiziert von Nic , 29. Juni 2016 um 19:11.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:22 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Ettal und Linderhof zum Parkplatz Sägertal
Kartennummer:DAV Karte BY6 - Ammergebirge West

Vielen wird die pyramidenförmige Berggestalt der Scheinbergspitze bei einer Fahrt durchs Ammertal schonmal ins Auge gestochen sein. Allen anderen ist sie aber wohl zumindest ein Begriff. Die Scheinbergspitze (auch Scheinberg) gehört zu den beliebtesten Wandergipfeln der Ammergauer Alpen und zählt auch im Winter zu den begehrtesten Zielen dieser Gebirgsgruppe. Neben dem gängigen Normalweg durch die Südflanke, existiert mit dem teils weglosen Anstieg über den Ostrücken und den oberen NO-Grat eine lohnende Alternative. Wer noch nicht genug hat, darf sich anschließend beim leicht rustikalen Übergang zum Lösertalkopf dann so richtig austoben. Eine Vorliebe für Latschenwühlerei und Bröselfels sollte man allerdings haben...andernfalls wird die Tour zur "Tortour".


Mein Dank gilt Boris von Gipfelsüchtig.de, dessen schöner Bericht mich zu dieser Tour inspirierte.
[www.gipfelsuechtig.de/touren/scheinbergspitze/scheinbergspit...]


Die Tour in Kürze:

Der Anstieg über den Ostrücken folgt im Wesentlichen der mit grünen Schildern markierten Skitourenroute. Der Zustieg zum Rücken ist variabel und gestaltet sich überwiegend weglos. Nach dem erreichen der Kammhöhe trifft man im Bereich einer Waldschneise unverhofft auf Pfadspuren und folgt diesen unschwierig hinauf zum Ansatz des kurzen Nordostgrats der Scheinbergspitze. Den Grat gewinnt man am besten von rechts über gut gestuftes Schrofengelände. Nach einer kurzen recht ausgesetzten Passage erreicht man auch schon den versicherten Schlussanstieg hinauf zum Gipfel mit Kreuz und GB.

Der Übergang zum benachbarten Lösertalkopf fällt unter die Kategorie "mühsam aber lohnend". Während der "Wanderung" musste ich immer wieder an den Gugger denken. Auch so ein "lohnender" Latschenmuggl. Nach dem dem etwas bröseligen Abstieg in die sogenannte Lammscharte und dem ungemein brüchigen Wiederanstieg, lässt sich der folgende Latschenurwald teilweise vorteilhaft auf der Nordseite umgehen.

Am Gipfel hat man dann das Gröbste hinter sich und der Genuss tritt wieder in den Vordergrund. Der Abstieg über den unschwierigen Westrücken wirkt gegen das vorher geleistete fast wie ein Spaziergang. Vor dem ziemlich langwierigen Rückweg durchs Sägertal mache ich noch einen kurzen Abstecher aufs Schlössel und lasse den Tag bei einem gepflegten Augustiner gemütlich ausklingen.


Schwierigkeiten:

Scheinbergspitze über Ostrücken und NO-Grat T3+ I
Überschreitung zum Lösertalkopf T4 I
Abstecher zum Schlössel T3


Fazit:


Der NO-Grat auf die Scheinbergspitze bietet eine lohnende Alternative zum gängigen Normalanstieg. Der etwas rustikale Übergang zum aussichtsreichen Lösertalkopf ist abschnittsweise recht mühsam zu begehen und daher nur Freunden derartigen Geländes zu empfehlen.

Tourengänger: Nic


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Kommentare (2)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 29. Juni 2016 um 20:14
Hey Nic, die Tour wollte ich vor vielen Jahren mal mit dem maxl machen. Nachdem wir erst in den von Neuschnee bedeckten Latschen gestrandet waren und es dann noch zu graupeln angefangen hat, sind wir entnervt umgekehrt. Seitdem habe ich es nicht mehr versucht. Deine Bilder bringen die Tour wieder in Erinnerung... Beste Grüße!

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Juni 2016 um 11:09
Hallo Stefan,

die Tour lohnt sich wirklich. Das gröbste Latschengewirr lässt sich meistens auch umgehen. Für Freunde wegloser Touren (zu denen du ja zählst) eine gelungene Unternehmung.

VG Nico


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