Kochelsee-Umrundung und Herzogstand-Besteigung - ein Hoch auf die Spontanität
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Ok, eine Umrundung des Kochelsees und eine mittendrin eingeflickte Besteigung des Herzogstands sprechen nicht gerade von guter Tourenplanung, allerdings aber von Spontanität und Improvisation.
Bei angesagtem wechselhaften Wetter wollte ich mal für mich eine Umrundung des Kochelsees realisieren, einfach weil es darüber kaum aussagekräftige Angaben gibt. Zu Recht, wie ich später erfahren musste, denn über die Hälfte der Strecke führt entlang stark befahrener Straßen.
Weil ich ursprünglich eh nur den See machen wollte, mit ca. 15km Länge eher ein längerer Spaziergang, bin ich erst sehr spät kurz vor 10 Uhr Richtung See eingetrudelt und stand gleich vor Kochel am See im Stau – weil sich die Blechlawinen alle durch den Ort Richtung Kesselbergpass schieben. Nach 100m im Schneckentempo parke ich spontan an der Loisachbrücke und verzichte auf den ursprünglichen Startpunkt am Kraftwerk.
Gegen den Uhrzeigersinn geht es an den Fahrradweg der stark befahrenen Straße um den halben See Richtung Schlehdorf. Die Westseite wird dann attraktiver, weil viel ruhiger. Viel vom See sieht man aber nach wie vor nicht. Allerdings ist das Wetter ein Traum, statt der vorhergesagten Wolken nur reine Sonne. Nachdem ich die ganze Zeit das Herzogmassiv vor den Augen hatte, sage ich mir, rein aus Konditionszwecken musst du da jetzt auch noch hoch. Ich nehme die Variante über den Pionierweg und bin total überrascht: Der Pionierweg entpuppt sich als wirklich sehr schöner und abwechslungsreicher Steig, der noch dazu sehr wenig frequentiert wird. (Beschilderter Zustieg entweder über Raut, bzw. Schlehdorf oder vom Kraftwerk am Kochelsee über den Felsenweg direkt am Ufer)
Den Grund dafür bemerke ich, als weiter oben der Steig in die Route von Kesselberg her einmündet. Klar, die laufen alle von dort los, spart man sich doch so 200 Höhenmeter. Der Weg geht danach auf breiter Forststraße nach oben, allerdings durchaus steil. Kurz vor dem Herzogstand-Haus überlege ich mir allerdings ernsthaft, den Gipfel auszulassen: Es ist abartig, was sich da um die Mittagszeit an puren Menschenmassen von der Seilbahn aus zum Gipfel schiebt. Ernsthaft, sowas hab ich noch nie erlebt, wohl weil ich solche Hotspots entweder nicht oder in der Früh aufsuche. Es reicht zu sagen, dass 85% Prozent der Menschen Turnschuhe trugen, was selbst für einen Seilbahnberg miserabel ist. Allerdings zwingt mich dann doch mein persönlicher Ehrgeiz zum Gipfel.
Beim Abstieg erlebe ich dann eine Gruppe absolut behinderter Mountainbiker: Ohne Helm mit einem Affenzahn wird da runter geballert, ohne Rücksicht auf Verluste, die Forststraße wird noch noch extra verlassen, um völlig unnötig über eine Weidewiese zu brettern. Selbstredend werden auch die steilen Wiesenabstecher genutzt und nicht etwa die Forststraße. Kein Wunder, dass die Pfadspur da eher einem glattgebügelten Bachlauf gleicht. Das nennt sich dann wohl Völkerverständigung der anderen Art.
Ich schau also, dass ich schnell wieder nach unten komme, wobei jetzt aber auch zunehmend die Wolken vom Herzogstand hereindrängen. Etwas erschöpft mache ich mich unten am Kochelsee weiter an die Umrundung, die südliche Hälfte liegt ja noch vor mir. Der Felsenweg entpuppt sich dabei als leichte Enttäuschung: Batzig zu gehen ohne große Aussicht auf den See. Immerhin gibt es in Kochel zumindest teilweise sowas wie einen Panoramaweg. Der Rest bis zum Auto zieht sich aber noch, wo ich dann wirklich fertig mit der Welt ankomme.
Insgesamt eine schöne improvisierte Tour, wobei ich aber doch sagen muss: Eine Kochelsee-Umrundung zu Fuß ist kaum lohnend, weil man doch sehr lang neben stark befahrenen Straßen läuft. Dafür kann ich den Herzogstand über den Pionierweg nur empfehlen. Die Wege sind ausgeschildert und lassen sich mit Karte auch gut ohne Wegbeschreibung machen. Dabei kann man gut den Startpunkt variieren. Wer dann noch den Gratweg zum Heimgarten läuft und über die Kaseralm absteigt, macht sogar eine Rundtour.
Insgesamt eine anstrengende, aber wirklich sehr schöne Tour, oder genauer gesagt waren es ja eigentlich zwei Touren.
Meine bisherigen See-Umrundungen zu Fuß:
Chiemsee
Starnberger See
Ammersee
Walchensee
Tegernsee
Brombachsee
Waginger- Tachlingersee
Staffelsee
Kochelsee
Wörthsee
Pilsensee
Weßlinger see
Die größten Seen Bayerns*:
1. Chiemsee
2. Starnberger See
3. Ammersee
4. Walchensee
5. Forggensee (derzeit wg. Reparaturarbeiten dauerhaft abgelassen)
6. Tegernsee
7. Brombachsee
[8. Oberpfälzer Seenlandschaft (kein einzelner See)]
9. Staffelsee
10. Waginger- Tachlingersee
11. Simssee
12. Kochelsee ohne Herzogstand :-)
*die 10 größten Seen komplett in Bayern: Der Bodensee gehört daher bei mir nicht dazu.
Bei angesagtem wechselhaften Wetter wollte ich mal für mich eine Umrundung des Kochelsees realisieren, einfach weil es darüber kaum aussagekräftige Angaben gibt. Zu Recht, wie ich später erfahren musste, denn über die Hälfte der Strecke führt entlang stark befahrener Straßen.
Weil ich ursprünglich eh nur den See machen wollte, mit ca. 15km Länge eher ein längerer Spaziergang, bin ich erst sehr spät kurz vor 10 Uhr Richtung See eingetrudelt und stand gleich vor Kochel am See im Stau – weil sich die Blechlawinen alle durch den Ort Richtung Kesselbergpass schieben. Nach 100m im Schneckentempo parke ich spontan an der Loisachbrücke und verzichte auf den ursprünglichen Startpunkt am Kraftwerk.
Gegen den Uhrzeigersinn geht es an den Fahrradweg der stark befahrenen Straße um den halben See Richtung Schlehdorf. Die Westseite wird dann attraktiver, weil viel ruhiger. Viel vom See sieht man aber nach wie vor nicht. Allerdings ist das Wetter ein Traum, statt der vorhergesagten Wolken nur reine Sonne. Nachdem ich die ganze Zeit das Herzogmassiv vor den Augen hatte, sage ich mir, rein aus Konditionszwecken musst du da jetzt auch noch hoch. Ich nehme die Variante über den Pionierweg und bin total überrascht: Der Pionierweg entpuppt sich als wirklich sehr schöner und abwechslungsreicher Steig, der noch dazu sehr wenig frequentiert wird. (Beschilderter Zustieg entweder über Raut, bzw. Schlehdorf oder vom Kraftwerk am Kochelsee über den Felsenweg direkt am Ufer)
Den Grund dafür bemerke ich, als weiter oben der Steig in die Route von Kesselberg her einmündet. Klar, die laufen alle von dort los, spart man sich doch so 200 Höhenmeter. Der Weg geht danach auf breiter Forststraße nach oben, allerdings durchaus steil. Kurz vor dem Herzogstand-Haus überlege ich mir allerdings ernsthaft, den Gipfel auszulassen: Es ist abartig, was sich da um die Mittagszeit an puren Menschenmassen von der Seilbahn aus zum Gipfel schiebt. Ernsthaft, sowas hab ich noch nie erlebt, wohl weil ich solche Hotspots entweder nicht oder in der Früh aufsuche. Es reicht zu sagen, dass 85% Prozent der Menschen Turnschuhe trugen, was selbst für einen Seilbahnberg miserabel ist. Allerdings zwingt mich dann doch mein persönlicher Ehrgeiz zum Gipfel.
Beim Abstieg erlebe ich dann eine Gruppe absolut behinderter Mountainbiker: Ohne Helm mit einem Affenzahn wird da runter geballert, ohne Rücksicht auf Verluste, die Forststraße wird noch noch extra verlassen, um völlig unnötig über eine Weidewiese zu brettern. Selbstredend werden auch die steilen Wiesenabstecher genutzt und nicht etwa die Forststraße. Kein Wunder, dass die Pfadspur da eher einem glattgebügelten Bachlauf gleicht. Das nennt sich dann wohl Völkerverständigung der anderen Art.
Ich schau also, dass ich schnell wieder nach unten komme, wobei jetzt aber auch zunehmend die Wolken vom Herzogstand hereindrängen. Etwas erschöpft mache ich mich unten am Kochelsee weiter an die Umrundung, die südliche Hälfte liegt ja noch vor mir. Der Felsenweg entpuppt sich dabei als leichte Enttäuschung: Batzig zu gehen ohne große Aussicht auf den See. Immerhin gibt es in Kochel zumindest teilweise sowas wie einen Panoramaweg. Der Rest bis zum Auto zieht sich aber noch, wo ich dann wirklich fertig mit der Welt ankomme.
Insgesamt eine schöne improvisierte Tour, wobei ich aber doch sagen muss: Eine Kochelsee-Umrundung zu Fuß ist kaum lohnend, weil man doch sehr lang neben stark befahrenen Straßen läuft. Dafür kann ich den Herzogstand über den Pionierweg nur empfehlen. Die Wege sind ausgeschildert und lassen sich mit Karte auch gut ohne Wegbeschreibung machen. Dabei kann man gut den Startpunkt variieren. Wer dann noch den Gratweg zum Heimgarten läuft und über die Kaseralm absteigt, macht sogar eine Rundtour.
Insgesamt eine anstrengende, aber wirklich sehr schöne Tour, oder genauer gesagt waren es ja eigentlich zwei Touren.
Meine bisherigen See-Umrundungen zu Fuß:
Chiemsee
Starnberger See
Ammersee
Walchensee
Tegernsee
Brombachsee
Waginger- Tachlingersee
Staffelsee
Kochelsee
Wörthsee
Pilsensee
Weßlinger see
Die größten Seen Bayerns*:
1. Chiemsee
2. Starnberger See
3. Ammersee
4. Walchensee
5. Forggensee (derzeit wg. Reparaturarbeiten dauerhaft abgelassen)
6. Tegernsee
7. Brombachsee
[8. Oberpfälzer Seenlandschaft (kein einzelner See)]
9. Staffelsee
10. Waginger- Tachlingersee
11. Simssee
12. Kochelsee ohne Herzogstand :-)
*die 10 größten Seen komplett in Bayern: Der Bodensee gehört daher bei mir nicht dazu.
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