Leonhardstein (1452 m) - Poker am Tegernsee

Südlich des Tegernsees wartet ein versierter Pokerspieler auf den unbedarften Touristen, der auf dem Weg in Richtung Achensee an ihm vorbei fährt. Mit seinem steilen Felsgipfel schindet er ordentlich Eindruck, aber es ist alles nichts als ein großer Bluff: Auf der Rückseite, vor den Blicken aus dem Tal geschützt, hat der Leonhardstein seine schwache Seite und die versucht er vergeblich zu verstecken, wie ein Pokerspieler sein schlechtes Blatt. Schaut man auf die Karte, sieht man gleich, dass dort ein Wanderweg zum steilen Gipfel nach oben leitet - und schon ist der Wunsch geboren, dem Leonhardstein aufs Haupt zu steigen. Und es lohnt, denn man erhält einen wunderbaren Rundumblick für wenig Aufwand!

Durch den Ort geht's zur Kirche von Kreuth, wo die Tour startet. Ein geteerter Wirtschaftsweg leitet direkt in Richtung Leonhardstein durch eine Wiese hinüber zum Waldrand. Ein Bach wird auf einer Brücke überquert und man trifft auf den "Authenried-Urban-Weg".

Dem breiten Wanderweg nach rechts folgend, geht es durch schönen Mischwald im Zickzack bergauf, bis auf Höhe der Duslaualm ein Fahrweg gequert wird. Weiter durch eine Senke hinauf zum unscheinbaren Sattel zwischen Leonhardstein und Filzenkogel. Kurz nach dem Sattel erreicht man eine beschilderte Verzweigung, wo der Gipfelanstieg zum Leonhardstein nach links abzweigt.

Durch Wald leitet der gut ausgetretene Steig mächtig steil und felsdurchsetzt (zwei ganz kurze Stellen bis I) nach oben. Kurz unter dem Gipfel lichtet sich der Wald und die ersten schönen Blicke auf die umliegende Bergwelt werden frei. Am höchsten Punkt findet sich ein Gipfelkreuz (mit -buch), die eindrucksvolle Rundumsicht kann man sogar auf einem kleinen Holzbänkchen genießen. Der Blick reicht von einem kleinen Zipfel des Tegernsees bis zur Zugspitze, das Karwendelgebirge mit seinen kecken Zacken bildet einen Blickfang und der markante Buchstein im Westen zeigt sich aus einer erfrischend einmaligen Perspektive. Schön ist es hier oben und man verweilt bei gutem Wetter gerne länger, als eigentlich geplant.

Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg.

Schwierigkeiten:
Leonhardstein via Normalweg: T3 (durchgehend am Gipfelaufbau), I (zwei ganz kurze, unproblematische Stellen).

Fazit:
Eine kurzweilige 3*-Unternehmung, meist leider recht stark frequentiert. Für den kurzen Aufstieg wird am Gipfel eine hervorragende Rundumsicht geboten - Prädikat "lohnend"! Am Gipfelaufbau muss man auch mal Hand anlegen, so richtig brenzlig ist es aber nie. Achtung bei Nässe!

Kategorien: Bayerische Voralpen, 3*-Tour, 1400er, T3.