Gambarogno TI - Rundweg vom See zum Paglione und Covreto
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Die Kirche von Sant Abbondio wurde 1264 erstmals mit dem Patrozinium der heiligen Abbondio und Andreas erwähnt. 1558 trennte sich der Ort kirchlich und administrativ von Vira; seither nennt sich das Dorf Sant’Abbondio. 1774 lösten sich Gerra, 1850 Caviano von Sant’Abbondio. (Wikipedia)
Der Vorgängerbau war zweischiffig und mündete in zwei Chöre. Einige alte Säulen sind vor der Kirche zu bestaunen. 1852 wurde sie abgebrochen und im jetzigen Stil neu aufgebaut. (Kunstführer durch die Schweiz 1976)
Dass aber ein Saumweg von Sant Abbondio nach Indemini führte scheint die Geschichte vergessen zu haben! Nicht nur die Geschichte, sondern auch deren Zustand zeugt davon. Schon einige Jahre her wunderte ich mich über den tiefeingeschnittenen und teils schön gepflasterten Weg und meinte, dass dies doch ein sehr nobler Weg auf die Monti gewesen sein muss. Nun habe ich des Rätsels Lösung: Auf der beigefügten Karte habe ich in Punktlinie deren wahrscheinlichster Verlauf im oberen Teil eingezeichnet.
Doch heute gilt mein Ziel nicht dem Weg, sondern dem Paglione. Nach dem Motto „seeger is back“ will ich wieder einmal seit langem 1500 Höhenmeter in einem Tag meistern. Nicht der Anstieg, sondern der Abstieg wird anspruchsvoll sein. Diese gepflasterten, alten Saumwege sind wahre „Knie-Schleisser“!
Bei schönstem Frühlingswetter starte ich in Sant Abbondio 240m und steige nach Monti di Sant Abbondio 800m hinauf. Zwei Wege stehen zur Verfügung : Die Via Cruzis direkt oberhalb dem Kirchplatz und der rot/weiss – markierte und gelb beschilderte Wanderweg weiter links (Laufrichtung), welchen ich einschlage. Da stosse ich auf den oben genannten alten Saumweg und verfolge diesen, obwohl der Wanderweg weiter links einiges bequemer zu begehen ist. Aber eben – meine Neugierde kennt keine Grenzen.
Nachdem ich auf den Monti mein Menü 1 eingenommen habe – dieses Mal mit Appenzeller Biberli zum Dessert – folge ich oberhalb der Häuser dem markierten Wanderweg und kreuze den Höhenweg, welcher die monti verbindet. Nun alles bergwärts, das heisst geradeaus. Unter Benützung des alten Saumwegs steigt der Wanderweg Richtung Alpe Tempelina. Auf 1160m, oberhalb von Gaggio, zweigt der alte Saumweg nach links ab, umgeht den Pt. 1215 links herum, um durch die Flanke Sant Anna zu erreichen.
Ich folge dem nun tendenziell nach rechts ansteigenden, markierten, Wanderweg. Nachdem ich die Alpe Tempelina (Wasserschloss von Sant Abbondio) rechts liegen lasse führt der Weg nach links auf eine Rippe und alsbald nach rechts hoch auf den Punkt 1533. Nun „ersteige“ ich die liebliche Kuppe des Monte Paglione 1554m, überzogen mit tausenden von blauen und weissen Krokussen. Wow! Was für eine 360° - Aussicht öffnet sich hier oben bei den Grenzsteinen. Nach kurzem Aufenthalt geht’s wieder hinunter zum Pt. 1533, dann Richtung Westen auf den Covreto 1593.9m hinauf. Nun öffnet sich der Blick ins Verbania und zum Lago d’Elio, ein Stausee aus der Mussolini-Zeit.
Soweit – so gut. Nun folgt aber der Abstieg. Schön vorsichtig folge ich der rot/weissen Markierung entlang der Grenze hinunter auf einer offenen Weide, dann beim Wegweiser nach rechts in den Buchenwald hinein. Noch einigermassen angenehm zum Rifugio Alpetto 1255m hinunter, dann aber steil über die alte Mulatteria zu den Monti di Caviano (Cento Campi) 695m.
In der Abendsonne geniesse ich auf der Holzbank unter einem kapitalen Kastanienbaum die letzte Stärkung. Die Sonne geht hinter dem Gridone unter und ich erreiche Caviano 274m. Ich schlendere das Dorf hinunter bis zur Abzweigung nach rechts Richtung Sant Abbondio 240m.
Im letzten Abendlicht bin ich zuhause. Oder haben die Strassenlampen wohl etwas nachgeholfen?
Nachtrag vom 18. Juni 2016:
Der alte Hohlweg von Sant Abbondio führt auf die Monti di Sant Abbondio. Dort weiter ist er mit dem rot/weiss-markierten Weg identisch bis 1140m (L von Laresino). Er verlässt den Wanderweg nach links und steigt in einigen S-Kurven an Stallruinen vorbei (alles ehemalige Alpen!) auf den Sattel von Laresino 1240m(Muss einst eine stolze Alp gewesen sein: Wohnhaus und Ställe). Ich rekognoszierte die Kante des wilden Abbruchs ins Valle di Gerra: Auf dem Sattel Laresino 1240m führt ein Saumweg in Kurven in das Valle hinab.(Werde ich nächstes Mal besuchen). Bis auf 1440m sind keine erhaltenen Traversen auszumachen, da der obere Teil des Valle di Gerra konstant in Bewegung ist. Ich traversierte auf einem Wildwechsel und erreichte den Wanderweg vom Paglione nach Sant Anna auf 1400m.
Der Vorgängerbau war zweischiffig und mündete in zwei Chöre. Einige alte Säulen sind vor der Kirche zu bestaunen. 1852 wurde sie abgebrochen und im jetzigen Stil neu aufgebaut. (Kunstführer durch die Schweiz 1976)
Dass aber ein Saumweg von Sant Abbondio nach Indemini führte scheint die Geschichte vergessen zu haben! Nicht nur die Geschichte, sondern auch deren Zustand zeugt davon. Schon einige Jahre her wunderte ich mich über den tiefeingeschnittenen und teils schön gepflasterten Weg und meinte, dass dies doch ein sehr nobler Weg auf die Monti gewesen sein muss. Nun habe ich des Rätsels Lösung: Auf der beigefügten Karte habe ich in Punktlinie deren wahrscheinlichster Verlauf im oberen Teil eingezeichnet.
Doch heute gilt mein Ziel nicht dem Weg, sondern dem Paglione. Nach dem Motto „seeger is back“ will ich wieder einmal seit langem 1500 Höhenmeter in einem Tag meistern. Nicht der Anstieg, sondern der Abstieg wird anspruchsvoll sein. Diese gepflasterten, alten Saumwege sind wahre „Knie-Schleisser“!
Bei schönstem Frühlingswetter starte ich in Sant Abbondio 240m und steige nach Monti di Sant Abbondio 800m hinauf. Zwei Wege stehen zur Verfügung : Die Via Cruzis direkt oberhalb dem Kirchplatz und der rot/weiss – markierte und gelb beschilderte Wanderweg weiter links (Laufrichtung), welchen ich einschlage. Da stosse ich auf den oben genannten alten Saumweg und verfolge diesen, obwohl der Wanderweg weiter links einiges bequemer zu begehen ist. Aber eben – meine Neugierde kennt keine Grenzen.
Nachdem ich auf den Monti mein Menü 1 eingenommen habe – dieses Mal mit Appenzeller Biberli zum Dessert – folge ich oberhalb der Häuser dem markierten Wanderweg und kreuze den Höhenweg, welcher die monti verbindet. Nun alles bergwärts, das heisst geradeaus. Unter Benützung des alten Saumwegs steigt der Wanderweg Richtung Alpe Tempelina. Auf 1160m, oberhalb von Gaggio, zweigt der alte Saumweg nach links ab, umgeht den Pt. 1215 links herum, um durch die Flanke Sant Anna zu erreichen.
Ich folge dem nun tendenziell nach rechts ansteigenden, markierten, Wanderweg. Nachdem ich die Alpe Tempelina (Wasserschloss von Sant Abbondio) rechts liegen lasse führt der Weg nach links auf eine Rippe und alsbald nach rechts hoch auf den Punkt 1533. Nun „ersteige“ ich die liebliche Kuppe des Monte Paglione 1554m, überzogen mit tausenden von blauen und weissen Krokussen. Wow! Was für eine 360° - Aussicht öffnet sich hier oben bei den Grenzsteinen. Nach kurzem Aufenthalt geht’s wieder hinunter zum Pt. 1533, dann Richtung Westen auf den Covreto 1593.9m hinauf. Nun öffnet sich der Blick ins Verbania und zum Lago d’Elio, ein Stausee aus der Mussolini-Zeit.
Soweit – so gut. Nun folgt aber der Abstieg. Schön vorsichtig folge ich der rot/weissen Markierung entlang der Grenze hinunter auf einer offenen Weide, dann beim Wegweiser nach rechts in den Buchenwald hinein. Noch einigermassen angenehm zum Rifugio Alpetto 1255m hinunter, dann aber steil über die alte Mulatteria zu den Monti di Caviano (Cento Campi) 695m.
In der Abendsonne geniesse ich auf der Holzbank unter einem kapitalen Kastanienbaum die letzte Stärkung. Die Sonne geht hinter dem Gridone unter und ich erreiche Caviano 274m. Ich schlendere das Dorf hinunter bis zur Abzweigung nach rechts Richtung Sant Abbondio 240m.
Im letzten Abendlicht bin ich zuhause. Oder haben die Strassenlampen wohl etwas nachgeholfen?
Nachtrag vom 18. Juni 2016:
Der alte Hohlweg von Sant Abbondio führt auf die Monti di Sant Abbondio. Dort weiter ist er mit dem rot/weiss-markierten Weg identisch bis 1140m (L von Laresino). Er verlässt den Wanderweg nach links und steigt in einigen S-Kurven an Stallruinen vorbei (alles ehemalige Alpen!) auf den Sattel von Laresino 1240m(Muss einst eine stolze Alp gewesen sein: Wohnhaus und Ställe). Ich rekognoszierte die Kante des wilden Abbruchs ins Valle di Gerra: Auf dem Sattel Laresino 1240m führt ein Saumweg in Kurven in das Valle hinab.(Werde ich nächstes Mal besuchen). Bis auf 1440m sind keine erhaltenen Traversen auszumachen, da der obere Teil des Valle di Gerra konstant in Bewegung ist. Ich traversierte auf einem Wildwechsel und erreichte den Wanderweg vom Paglione nach Sant Anna auf 1400m.
Tourengänger:
Seeger
Communities: Ticino Selvaggio
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