130 Felsen, 45 Kilometer: Der Felsenwanderweg Rodalben als Eintager
Der Felsenwanderweg Rodalben ist einer der schönsten Felsenwege der Pfalz. Er wird als Dreitager empfohlen - aber das muss nicht sein.
Man kann - wenn man spinnert genug ist - die 45 Kilometer auch an einem Tag gehen. Es hat nämlich trotz der Länge nicht viele Höhenmeter (knapp 1000): Zwegenz der geologischen Gegebenheiten der Gegend liegen alle Felsen ungefähr auf gleiche Höhe (ca. 300 m ü. N.N.), weshalb der Felsenweg mehr oder weniger den Höhenlinien folgt. Daher auch seine lustige Form, die aussieht, als würde man von oben auf eine Gruppe betrunkener Außerirdischer mit riesigen Nasen schauen, die durcheinander auf dem Boden herumliegen.
Der Verkehrsverein Rodalben und der Pfälzerwaldverein Rodalben haben die vielen Felsen und Felsformationen rund um Rodalben (über 130 Felsen mit einer Länge von mindestens 15 bis zu 500 Metern wurden dabei aufgelistet) mit einem Wanderweg verbunden. Teilweise konnten vorhandene Forstwirtschaftswege und Pfade mit einbezogen werden, teilweise mussten neue Pfade angelegt werden. Anfang 2007 wurde dann der Rodalber Felsenwanderweg als erster pfälzischer Wanderweg mit dem begehrten Zertifikat "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" ausgezeichnet.
Die Felsen am Rodalber Felsenwanderweg bestehen aus Sedimenten, die zu Beginn des Erdmittelalters abgelagert wurden. Die dieser Zeit entsprechende geologische Formation heißt Trias und besteht, wie der Name besagt, aus drei Abteilungen. Deren unterste (und somit älteste) ist der Buntsandstein. Die Rodalber Felsen gehören in dessen jüngeren Teil und sind etwa 200 Millionen Jahre alt.
Der Weg
Der Rodalber Felsenwanderweg hat eine eigene Website und ist durchgängig sehr gut markiert (mit "F"). Es macht aus diesen Gründen wenig Sinn, den Wegverlauf detailliert zu beschreiben. Ein paar Worte zum Charakter des Wegs dürften ausreichend sein: Im Grunde geht es immer am Hang entlang, über weichen Waldboden, Wurzeln und Felsen. Da der Weg den Höhenlinien folgt, um von Fels zu Fels zu gelangen, schwingt man ständig in ein Seitental der Rodalb hinein und drüben wieder hinaus. Lediglich zwei Mal steig man aus dem Wald ins Tal ab, westlich und östlich von Rodalben, weil man den Ort ja einmal komplett umrundet. Wenn man dabei, wie ich, im Uhrzeigersinn geht, hat man typischerweise links eindrucksvolle Sandsteinwände, und rechts dicht bewaldete Abhänge. Und obwohl man nie weiter als 30 Minuten vom Ort entfernt ist, sieht man Rodalben so gut wie nie.
Meine Strecke
Los geht's! Passenderweise "Perdurance" von Jute Gyte im Player. Start am Hirschbrunnen (8:30Uhr), über die Straße und die Rodalb, einen netten kleinen Bach, nach dem auch der Ort benannt ist. Dann hinauf zum Hoher-Kopf-Felsen (3 Km, 40 Min.), zum Karl-May-Felsen (4 Km, 1 Std.), Hungerpfuhl, auf dem Rösselsteig an der (ehemaligen) Dicken Buche vorbei zum Seibelsbachfelsen (10km, 2 Std.), weiter zum Langenbachfelsen, über den Langenbach zur Bärenhöhle (13 Km, 2:45 Std.), das Langenbachtal vor zum Bruderfelsen (16 Km, 3:15 Std.), weiter zum Alten Bierkeller an der Bergstraße (17 Km, 3:30 Std.), am Schlangenbrunnen vorbei zu Fohnbach- und Kiesfelsen und zur Alten Burg, einer Keltischen Fliehburg (19 Km, 3:45 Std.). Von dort aus zum Hettersbachfelsen (21 Km, 4:10 Std.), Horbergfelsen (22 Km, 4:30 Std.) und um die Horbergsiedlung herum, wo man dann am westlichen Ende von Rodalben das Tal durchquert. Drüben hinauf in die Hänge der Mühlköpfe und weiter zum Zigeunerfelsen (26 Km, 5:10 Std.). Das Hodental (OMG!) hinter und wieder vor zum Maibrunnenfelsen (28 Km, 5:30 Std.), dort dasselbe nochmal mit dem Leiterstal (Friedhof) mit dem Kanzelfelsen (30 Km, 6:00 Std.) auf der anderen Talseite. Nun am Schweinefelsen, dem Lindersbachfelsen (33 Km, 6:45 Std.) und dem Schützenhaus vorbei einmal um den Ortsteil Lindersbach herum zum Hilschberghaus des Pfälzerwaldvereins (Einkehrmöglichkeit) (35 Km, 7:00 Std.). Von dort an Krappenfelsen , Hilschbergfelsen , Saufelsen (36 Km, 7:30 Std.), Rappenteich- und Rappenkopffelsen vo rbei zum Eingang des Clausertals (wo man zum Hirschbrunnen hin abkürzen könnte), von wo aus es nochmal ca. acht Kilometer hinter zum Kuhfelsen (42 Km, 8:45 Std.) und an Eisenbörnchen , Clausfelsen und Fuchsfelsen vorb ei wieder vor zum Hirschbrunnen (45 Km, 9:30 Std.) sind. Um 18 Uhr hatte ich's geschafft!
Meine Pausen waren kurz, drei, vier mal zehn Minuten, deshalb habe sie nicht herausgerechnet. Die reine Gehzeit betrug etwa neun Stunden.
Orientierung
Probleme mit der Ori hatte ich praktisch nicht, der Weg ist sehr gut beschildert. Lediglich mit den Rodungen beim Ortsteil Neuhof und westlich der Horbergsiedlung sind offenbar einige Markierungen verschwunden. Diese werden aber sicher bald nachjustiert. Auch die Route im Hang gleich nördlich der Bärenhöhle ist ein bisschen schwierig zu finden. Hier nicht ins Tal absteigen, sondern im Hang hinauf und unterhalb der Straße weiter Richtung Bruderfelsen.
Besonders hilfreich sind die Wegepunkte: Eine an jedem Pfosten befindliche Zahl zeigt den Standort an, an dem man sich befindet. So kann man die zurückgelegte bzw. die verbleibende Strecke jederzeit gut überschauen.
Fazit
Jou! War gut! Bis zum Schützenhaus lief alles perfekt. Dann musste ich die Schuhe wechseln - die brandneuen Treter waren dabei, mir eine Blase zu bescheren. Bis dahin ging's aber super und ich kam mit Moon Safaris "Himlabacken Vol. 1" vollkommen aus. Ab dem Hilschberghaus spürte ich es dann langsam - und langsamer wurde ich auch. Ich brauchte eine ordentliche Dosis "Meridian" von The Helix Nebula, um weiterzukommen. Aber eine Selbstdiagnose ergab: Ich hatte noch Spaß! Und so blieb es dann bis zum Schluss. Ist ja auch ein fantastischer Weg! Wenngleich ich schon ziemlich erleichtert war, als auf einem Schild stand: Hirschbrunnen: 2,7 Kilometer...
Man kann - wenn man spinnert genug ist - die 45 Kilometer auch an einem Tag gehen. Es hat nämlich trotz der Länge nicht viele Höhenmeter (knapp 1000): Zwegenz der geologischen Gegebenheiten der Gegend liegen alle Felsen ungefähr auf gleiche Höhe (ca. 300 m ü. N.N.), weshalb der Felsenweg mehr oder weniger den Höhenlinien folgt. Daher auch seine lustige Form, die aussieht, als würde man von oben auf eine Gruppe betrunkener Außerirdischer mit riesigen Nasen schauen, die durcheinander auf dem Boden herumliegen.
Der Verkehrsverein Rodalben und der Pfälzerwaldverein Rodalben haben die vielen Felsen und Felsformationen rund um Rodalben (über 130 Felsen mit einer Länge von mindestens 15 bis zu 500 Metern wurden dabei aufgelistet) mit einem Wanderweg verbunden. Teilweise konnten vorhandene Forstwirtschaftswege und Pfade mit einbezogen werden, teilweise mussten neue Pfade angelegt werden. Anfang 2007 wurde dann der Rodalber Felsenwanderweg als erster pfälzischer Wanderweg mit dem begehrten Zertifikat "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" ausgezeichnet.
Die Felsen am Rodalber Felsenwanderweg bestehen aus Sedimenten, die zu Beginn des Erdmittelalters abgelagert wurden. Die dieser Zeit entsprechende geologische Formation heißt Trias und besteht, wie der Name besagt, aus drei Abteilungen. Deren unterste (und somit älteste) ist der Buntsandstein. Die Rodalber Felsen gehören in dessen jüngeren Teil und sind etwa 200 Millionen Jahre alt.
Der Weg
Der Rodalber Felsenwanderweg hat eine eigene Website und ist durchgängig sehr gut markiert (mit "F"). Es macht aus diesen Gründen wenig Sinn, den Wegverlauf detailliert zu beschreiben. Ein paar Worte zum Charakter des Wegs dürften ausreichend sein: Im Grunde geht es immer am Hang entlang, über weichen Waldboden, Wurzeln und Felsen. Da der Weg den Höhenlinien folgt, um von Fels zu Fels zu gelangen, schwingt man ständig in ein Seitental der Rodalb hinein und drüben wieder hinaus. Lediglich zwei Mal steig man aus dem Wald ins Tal ab, westlich und östlich von Rodalben, weil man den Ort ja einmal komplett umrundet. Wenn man dabei, wie ich, im Uhrzeigersinn geht, hat man typischerweise links eindrucksvolle Sandsteinwände, und rechts dicht bewaldete Abhänge. Und obwohl man nie weiter als 30 Minuten vom Ort entfernt ist, sieht man Rodalben so gut wie nie.
Meine Strecke
Los geht's! Passenderweise "Perdurance" von Jute Gyte im Player. Start am Hirschbrunnen (8:30Uhr), über die Straße und die Rodalb, einen netten kleinen Bach, nach dem auch der Ort benannt ist. Dann hinauf zum Hoher-Kopf-Felsen (3 Km, 40 Min.), zum Karl-May-Felsen (4 Km, 1 Std.), Hungerpfuhl, auf dem Rösselsteig an der (ehemaligen) Dicken Buche vorbei zum Seibelsbachfelsen (10km, 2 Std.), weiter zum Langenbachfelsen, über den Langenbach zur Bärenhöhle (13 Km, 2:45 Std.), das Langenbachtal vor zum Bruderfelsen (16 Km, 3:15 Std.), weiter zum Alten Bierkeller an der Bergstraße (17 Km, 3:30 Std.), am Schlangenbrunnen vorbei zu Fohnbach- und Kiesfelsen und zur Alten Burg, einer Keltischen Fliehburg (19 Km, 3:45 Std.). Von dort aus zum Hettersbachfelsen (21 Km, 4:10 Std.), Horbergfelsen (22 Km, 4:30 Std.) und um die Horbergsiedlung herum, wo man dann am westlichen Ende von Rodalben das Tal durchquert. Drüben hinauf in die Hänge der Mühlköpfe und weiter zum Zigeunerfelsen (26 Km, 5:10 Std.). Das Hodental (OMG!) hinter und wieder vor zum Maibrunnenfelsen (28 Km, 5:30 Std.), dort dasselbe nochmal mit dem Leiterstal (Friedhof) mit dem Kanzelfelsen (30 Km, 6:00 Std.) auf der anderen Talseite. Nun am Schweinefelsen, dem Lindersbachfelsen (33 Km, 6:45 Std.) und dem Schützenhaus vorbei einmal um den Ortsteil Lindersbach herum zum Hilschberghaus des Pfälzerwaldvereins (Einkehrmöglichkeit) (35 Km, 7:00 Std.). Von dort an Krappenfelsen , Hilschbergfelsen , Saufelsen (36 Km, 7:30 Std.), Rappenteich- und Rappenkopffelsen vo rbei zum Eingang des Clausertals (wo man zum Hirschbrunnen hin abkürzen könnte), von wo aus es nochmal ca. acht Kilometer hinter zum Kuhfelsen (42 Km, 8:45 Std.) und an Eisenbörnchen , Clausfelsen und Fuchsfelsen vorb ei wieder vor zum Hirschbrunnen (45 Km, 9:30 Std.) sind. Um 18 Uhr hatte ich's geschafft!
Meine Pausen waren kurz, drei, vier mal zehn Minuten, deshalb habe sie nicht herausgerechnet. Die reine Gehzeit betrug etwa neun Stunden.
Orientierung
Probleme mit der Ori hatte ich praktisch nicht, der Weg ist sehr gut beschildert. Lediglich mit den Rodungen beim Ortsteil Neuhof und westlich der Horbergsiedlung sind offenbar einige Markierungen verschwunden. Diese werden aber sicher bald nachjustiert. Auch die Route im Hang gleich nördlich der Bärenhöhle ist ein bisschen schwierig zu finden. Hier nicht ins Tal absteigen, sondern im Hang hinauf und unterhalb der Straße weiter Richtung Bruderfelsen.
Besonders hilfreich sind die Wegepunkte: Eine an jedem Pfosten befindliche Zahl zeigt den Standort an, an dem man sich befindet. So kann man die zurückgelegte bzw. die verbleibende Strecke jederzeit gut überschauen.
Fazit
Jou! War gut! Bis zum Schützenhaus lief alles perfekt. Dann musste ich die Schuhe wechseln - die brandneuen Treter waren dabei, mir eine Blase zu bescheren. Bis dahin ging's aber super und ich kam mit Moon Safaris "Himlabacken Vol. 1" vollkommen aus. Ab dem Hilschberghaus spürte ich es dann langsam - und langsamer wurde ich auch. Ich brauchte eine ordentliche Dosis "Meridian" von The Helix Nebula, um weiterzukommen. Aber eine Selbstdiagnose ergab: Ich hatte noch Spaß! Und so blieb es dann bis zum Schluss. Ist ja auch ein fantastischer Weg! Wenngleich ich schon ziemlich erleichtert war, als auf einem Schild stand: Hirschbrunnen: 2,7 Kilometer...
Tourengänger:
Nik Brückner

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