Biet (1965m): Von Weglosen nach Unteriberg, Waag


Publiziert von Chrichen , 7. Februar 2016 um 17:50.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:25 Januar 2016
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Westliche Sihltaler Alpen   Nördliche Muotataler Alpen 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 1050 m
Strecke:ca. 12.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem ÖV: Zug bis Einsiedeln / Bus bis Weglosen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem ÖV: Bus ab Unteriberg, Waag bis Einsiedeln / Weiter mit dem Zug

Nach einer längeren Pause zwecks Schneemangel usw. sollte es nun doch endlich klappen mit dem verspäteten Start in die Wintersaison. Eine gemütliche Schneeschuhwanderung auf's Biet (1965m) erschien mir dazu perfekt. Dabei wählte ich der Abwechslung zuliebe die Route von Weglosen bis Unteriberg, Waag.

Weglosen - Druesberghütte
Schon morgens um 9 Uhr ist es in Weglosen trotz tiefem Schatten erstaunlich angenehm. Die Schneedecke ist zwar noch leicht gefroren, beginnt aber schon langsam zu tauen. Von der Bushaltestelle gehe ich wenige Meter dem Strässchen entlang in Richtung P.1057. Am Rand der Skipiste montiere ich schliesslich die Schneeschuhe und folge ein Stück weit derselben. In Diretissima geht es danach einen stark verspurten Hang hoch, bis zum Strässchen, welches zur Druesberghütte führt. Die Hangneigung bewegt sich kurz im Bereich um die 35°. Im noch etwas harten Schnee greifen die Harschkrallen der Schneschuhe hervorragend, was den Aufstieg effizient und angenehm macht. Nachdem das gepistete Strässchen erreicht ist, kann man diesem gemütlich bis zur Druesberghütte folgen. Ich erlaube mir die eine oder andere Abkürzung durch's Gebüsch und über offene Felder.

Druesberghütte - Hinter Wannenhöchi
Bei der Druesberghütte kommt die Sonne endlich langsam hinter dem Druesberg hervor. Schlagartig wird es sehr warm. Ich gehe noch ein Stück weiter und gönne mir vor der Sattlerhütte eine sonnige Pause. Aus purer Lebensfreude nehme ich anschliessend die auf den ersten Blick wenig sinnreiche Überschreitung des Stöckli (1655m) in Angriff. Nur wenige Meter und Höhenmeter Umweg kostet dieser kleine Hügel. Danach geht's unterhalb des Schülberg via P.1683 weiter zur Lehhütte. In der Südflanke vom Fidisberg sind bereits etliche kleinere Nasschneelawinen abgegangen. Nach Erreichen eines sanften Übergangs folge ich den Spuren unterhalb vom Fidisberg hindurch zur Hinter Wannenhöchi (P. 1834) hinauf. In Anbetracht der recht hohen Temperaturen achte ich auf genügend Sicherheitsabstand zur steilen Fidisberg Südostflanke. Wie sich später zeigen wird, ist das durchaus angebracht.

Hinter Wannenhöchi - Biet
Von der Hinter Wannenhöchi ist es schliesslich nur noch ein Katzensprung zum Gipfel des Biet. Über einen schwach ausgeprägten Grat kann mehr oder weniger dem Sommerwanderweg folgend der sanfte breite Rücken des Gipfelbereichs erreicht werden. Es ist unglaublich warm, und ich trage mittlerweile nur noch ein dünnes T-Shirt. Beim Gipfelkreuz ziehe ich wieder die Jacke an für eine ausgedehnte Pause. Wunderbar das schöne Wetter und die phantastische Aussicht! Ich mache einige Fotos und bestaune die eindrücklichen Grate des östlichen Sihltals. Zwei drei andere Schneeschuhgeher und Tourer gesellen sich später dazu. Während ich mein Sandwich geniesse, ist plötzlich ein deutlicher Knall zu vernehmen. Wir suchen nach einer frischen Lawine und werden schliesslich bei der Südostflanke des Fidisberg fündig. Der Nassschneerutsch ist ca. 20-30 m oberhalb der Aufstiegsspuren zum Stillstand gekommen.

Biet - Hinter Wannenhöchi - Tierfäderenegg
Nach der gemütlichen Rast mache ich mich schliesslich auf den Weiterweg. Zunächst geht's wieder zurück zur Hinter Wannenhöchi. Der am Vorabend heruntergeladene GPS-Track leitet mich hinunter nach Galtenbüel. Dann folgt eine mit Schneeschuhten eher unangenehme Querung ein gutes Stück oberhalb einer kleinen Felsstufe. Mein Track würde mich schliesslich kurz in ca. 40-45° Steilgelände leiten. Um dies zu vermeiden folge ich vorhandenen Spuren ziemlich genau dem Sommerwanderweg entlang. Das ist immer noch hinreichend steil aber wesentlich besser. Mein Track ist eigentlich als Skitour konzipiert. Mit Schneeschuhen wäre es vermutlich angenehmer, bei Galtenbüel eher links haltend durch weniger steiles Gelände ein Stück weit abzusteigen, und dann eine kleine Gegensteigung nach rechts in Kauf zu nehmen. Hier hätte sich eine detailliertere Planung am Vortag sicherlich bezahlt gemacht.

Bald sind die Hütten bei Ober Weid erreicht. Via P.1602 geht schliesslich einem Strässchen folgend weiter hinab zum Tierfäderenegg (P.1431). Dort wo das Strässchen durch steiles Gelände führt, hat ein kleiner Nassschneerutsch das Trasse verschüttet. An anderer Stelle kullern gerade einige Schneebrocken auf den Weg. Es ist definitiv zu warm. Möglichst rasch überwinde ich deshalb diese Stelle.

Tierfäderenegg - Waag
Vom Tierfäderenegg folgt die Route kurz dem Wanderweg, dann einer Strasse, bis diese nahe bei P.1348 vom Schnee freigeräumt ist. Ab da führt ein schneebedecktes Strässchen fast flach zu P.1331. Nun geht es über sanfte Alpwiesen mehr oder weniger in der Falllinie hinab nach Waag. Die genaue Wegwahl ist relativ frei, nur der geräumten Strasse muss man zwei Mal knapp links ausweichen. Der Schnee wird immer weniger, und am Schluss bedecken nur noch 15-20 cm Nassschnee das Gras. In der Ebene angekommen muss noch ein Strässchen gequert werden, danach geht's zuerst querfeldein, dann der Langlaufloipe folgend bis zur Postautohaltestelle.

Abwechslungsreiche Voralpentour mit schönen Ausblicken, die sich durchaus weiterempfehlen lässt. Der Aufstieg bis zur Druesberghütte ist eher schattig. Das letzte Teilstück hinunter nach Waag apert bei wärmeren Bedingungen vermutlich schnell aus (SW-exponiert).


Verhältnisse: Je nach Tageszeit, Exposition und Höhe Bruchharsch oder Nassschnee, meist geringe Einsinktiefen, sehr warm für einen Januar-Tag

SLF: mässig

Tourengänger: Chrichen


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