Am Tor des Morteratschgletschers
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Zusammen mit sursass58 laufen wir zur Zunge des Morteratschgletschers. Während der Hinweg zur Gletscherzunge ein glaziologisches Ereignis erster Güte ist, bildet der Rückweg botanischen Anschauungsunterricht, wie sich die Vegetation nach dem Rückzug des Gletschers vorarbeitet.
Der Wanderweg vom Bahnhof Morteratsch RhB (1896 m) durch das Trogtal ist sehr breit und wirkt eher wie eine Piste. Doch jetzt, Mitte Dezember, sind wir fast allein und so kommt nicht der Eindruck einer "Wanderautobahn" wie bei Linard03 hier auf. Anscheinend ist die Breite des Wegs der Loipe geschuldet (meint sursass58), die aktuell mangels Schnee (siehe mein Posting Muragl-Modul 5: "No Snow" am 19. Dezember... kein Thema ist.
Das Zurückweichen der Gletscherzunge seit 1860 wird durch Info-Tafeln mit Jahresangabe am Wegrand dokumentiert (Gletscherlehrpfad von Bernina Glaciers). Am Ende der Piste, nach fast 3 km beim Wegpunkt Gletscherzunge (2138 m), findet sich die letzte Jahrestafel (2015) und zwei Bänke, wo man rasten und die Szenerie beobachten kann. Wer noch näher an die Gletscherzunge heran resp. einen Blick auf das Gletschertor werfen will, muss über einige Bächlein steigen. Das Gletschertor befindet sich zurzeit nicht vorne an der Gletscherzunge, sondern an der östlichen Flanke der Gletscherzunge. Den alten Wegpunkt habe ich aktualisiert: Gletschertor Dez. 2015 (2172 m).
Kurz vor der Gletscherzunge beginnt wie auf Knopfdruck der Gletscherwind zu wehen, es wird sichtlich kalt. Die Stimmung in nächster Nähe der Gletscherzunge hat fast etwas Sakrales, Erhabenes. Im Vorfeld zum Gletscher ist es ganz still, und die Stille wird ab und zu durch Steinschlag förmlich zerrissen. Wenn man direkt vor der Gletscherzunge steht (zu nahe geht nicht, wegen Steinschlag), wird einem durch den Eindruck der schieren Masse und der verborgenen Lebendigkeit des Eises ganz mulmig. Die Infotafel 2015 meint hierzu: "Schauen Sie auf den Gletscher und schauen Sie damit in Ihre eigene Zukunft!"
Der Rückweg (auf derselben Piste) ist auch eindrücklich: Man kann sehr gut nachvollziehen, wie sich die Vegetation nach dem Rückzug des Gletschers Schritt für Schritt vorarbeitet: Bereits beim letzten Wegpunkt ("2015") wachsen Weidenröschen, dann folgen Gräser, bald erste kleine Pionierbäume (Weiden, Lärchen, Arven, Birken) etc.
Dokumentation der Veränderung des Gletscher mit Hilfe von Hikr-Bildern:
August 2015, Foto von Felix aus der Vogelperspektive vom Munt Pers
September 2014, Foto von shuber
August 2014, Foto von rkroebl
August 2011, Foto von gebre
August 2010, Foto von Bolivar
Bilder von Glaciers online:
September 2008, Fotos von Glaciers online
Vergleich 1985 - 2002, Fotos von Glaciers online
Achtung: In der Nähe der Gletscherzunge ist nicht nur auf abrechendes Eis zu achten, sondern ebenso auf Steine, die beim Abrutschen auf dem Gletscherrücken zu gefährlichen Geschossen werden können (Helm tragen!).
Infos: Siehe Glaciers online
Fotos: Einige Fotos sind vom Bovalweg aus gemacht, wo ich einen Tag vorher unterwegs war.
Literatur: M. Maisch, C. A. Burga & P. Fitze: "Lebendiges Gletschervorfeld. Von schwindenden Eisströmen, schuttreichen Moränenwällen und wagemutigen Pionierpflanzen im Vorfeld des Morteratschgletschers" (Geographisches Institut Uni Zürich, 1. Auflage 1993, 2. Auflage 1999).
Der Wanderweg vom Bahnhof Morteratsch RhB (1896 m) durch das Trogtal ist sehr breit und wirkt eher wie eine Piste. Doch jetzt, Mitte Dezember, sind wir fast allein und so kommt nicht der Eindruck einer "Wanderautobahn" wie bei Linard03 hier auf. Anscheinend ist die Breite des Wegs der Loipe geschuldet (meint sursass58), die aktuell mangels Schnee (siehe mein Posting Muragl-Modul 5: "No Snow" am 19. Dezember... kein Thema ist.
Das Zurückweichen der Gletscherzunge seit 1860 wird durch Info-Tafeln mit Jahresangabe am Wegrand dokumentiert (Gletscherlehrpfad von Bernina Glaciers). Am Ende der Piste, nach fast 3 km beim Wegpunkt Gletscherzunge (2138 m), findet sich die letzte Jahrestafel (2015) und zwei Bänke, wo man rasten und die Szenerie beobachten kann. Wer noch näher an die Gletscherzunge heran resp. einen Blick auf das Gletschertor werfen will, muss über einige Bächlein steigen. Das Gletschertor befindet sich zurzeit nicht vorne an der Gletscherzunge, sondern an der östlichen Flanke der Gletscherzunge. Den alten Wegpunkt habe ich aktualisiert: Gletschertor Dez. 2015 (2172 m).
Kurz vor der Gletscherzunge beginnt wie auf Knopfdruck der Gletscherwind zu wehen, es wird sichtlich kalt. Die Stimmung in nächster Nähe der Gletscherzunge hat fast etwas Sakrales, Erhabenes. Im Vorfeld zum Gletscher ist es ganz still, und die Stille wird ab und zu durch Steinschlag förmlich zerrissen. Wenn man direkt vor der Gletscherzunge steht (zu nahe geht nicht, wegen Steinschlag), wird einem durch den Eindruck der schieren Masse und der verborgenen Lebendigkeit des Eises ganz mulmig. Die Infotafel 2015 meint hierzu: "Schauen Sie auf den Gletscher und schauen Sie damit in Ihre eigene Zukunft!"
Der Rückweg (auf derselben Piste) ist auch eindrücklich: Man kann sehr gut nachvollziehen, wie sich die Vegetation nach dem Rückzug des Gletschers Schritt für Schritt vorarbeitet: Bereits beim letzten Wegpunkt ("2015") wachsen Weidenröschen, dann folgen Gräser, bald erste kleine Pionierbäume (Weiden, Lärchen, Arven, Birken) etc.
Dokumentation der Veränderung des Gletscher mit Hilfe von Hikr-Bildern:
August 2015, Foto von Felix aus der Vogelperspektive vom Munt Pers
September 2014, Foto von shuber
August 2014, Foto von rkroebl
August 2011, Foto von gebre
August 2010, Foto von Bolivar
Bilder von Glaciers online:
September 2008, Fotos von Glaciers online
Vergleich 1985 - 2002, Fotos von Glaciers online
Achtung: In der Nähe der Gletscherzunge ist nicht nur auf abrechendes Eis zu achten, sondern ebenso auf Steine, die beim Abrutschen auf dem Gletscherrücken zu gefährlichen Geschossen werden können (Helm tragen!).
Infos: Siehe Glaciers online
Fotos: Einige Fotos sind vom Bovalweg aus gemacht, wo ich einen Tag vorher unterwegs war.
Literatur: M. Maisch, C. A. Burga & P. Fitze: "Lebendiges Gletschervorfeld. Von schwindenden Eisströmen, schuttreichen Moränenwällen und wagemutigen Pionierpflanzen im Vorfeld des Morteratschgletschers" (Geographisches Institut Uni Zürich, 1. Auflage 1993, 2. Auflage 1999).
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