Piz Calandari (2556 m), Vizan Pintg (2513 m) und Piz Vizan (2471 m) - von Sufers nach Andeer


Publiziert von dulac , 25. November 2015 um 14:22.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:19 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus ab Thusis
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus nach Thusis/Chur
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Die letzte Tour der diesjährigen Sommer-/Herbst-Wandersaison: Mit am meisten Sonnenschein und den wenigsten Wind versprachen die Wetterfrösche heute für die Region Hinterrhein. Da traf es sich gut, dass ich hier bisher nur den Tambò kannte, nicht aber die gegenüberliegende Gegend mit den markanten Kalkbergen. Nach kurzer hikr-Recherche schien mir das Gebiet um die Cufercalhütte am interessantesten. Nach der schieren Anzahl der Berichte zu urteilen scheint die Hütte wohl besonders bei den Hikrn von jenseits des San Bernardino beliebt zu sein. Für die von der Hütte gut erreichbare Kette vom Piz Calandari zum Piz Vizan boten dann die beiden Berichte von Ivo66 *hier bzw. *da gute Orientierung.

 

Nach der Anfahrt mit dem Bus ab Thusis war Sufers mein Ausgangspunkt. Der Weg zur Cufercalhütte ist gut markiert, angenehm zu begehen und führt rasch in die Höhe. Erste Etappe nach etwas über einer Stunde war die weitläufige Alp Glattenberg auf 2000 m. Auf weiterhin sehr guten Wegen dann in einer weiteren Stunde durch freies Alpgelände bis zur Hütte, die – wie nicht anders zu erwarten – geschlossen war. Bei ihrer attraktiven Aussichtslage wundert es mich nicht, dass sie derart gerne besucht wird.

 

Für den Aufstieg zum Piz Calandari bin ich dem markierten Steig zum Lai da Calandari bis zur Farcletta, dem Gratübergang, gefolgt. In der Annahme, dass von hier der Gipfel über den Grat erreichbar sein müsste.

 

Wie ich allerdings bald feststellen musste, dürfte er dies durchaus sein. Doch nicht für mich. Am unteren Ende des Gipfelaufbaus wandte ich mich drum peu à peu nach Osten um eine mir zuträglichere Alternative zu finden. Versuch und Irrtum kosteten ein wenig Zeit. Doch dann gelang es relativ einfach über eine Rinne, für die es natürlich den Umweg über die Farcletta nicht gebraucht hätte.

 

Ein schöner Aussichtspunkt, dieser ansonsten nicht überaus geräumige Gipfel. Das dicke Gipfelbuch von 2005 ist noch nicht einmal zur Hälfte gefüllt, leider aber schon etwas mitgenommen und zerfleddert.

 

Danach weiter zum Vizan Pintg, zunächst noch auf dem Gipfelgrat, das letzte Stück dann aber etwas unterhalb des Felsgewirrs in der Flanke. Hier endet dann auch der anspruchsvollere Teil des heutigen Tages und die folgenden vielleicht 90 Prozent bis zum Pintg sind einfaches Gehgelände.

 

Der Gipfel des Vizan Pintg bietet ebenfalls sehr schöne Aussicht. Wäre da nicht der Gipfelsteinmann würde man ihn aus Richtung Calandari aber nicht unbedingt als eigentlichen Gipfel empfinden.

 

Hier ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, auf den Proviant im Rucksack zurückzugreifen. Während der Rast schnappe ich mir auch das Gipfelbuch. Ebenfalls aus 2005, nur halb so dick wie das andere zuvor, doch ebenfalls bereits ein wenig mitgenommen und erst knapp zur Hälfte voll.

 

Der letzte Eintrag ist bereits mehr als einen Monat her – und er stammt von einem hikrStefanP. Hier sein *Bericht von damals.

 

Danach geht es durch das steile Geröllfeld entlang des Ostabbruchs gut 100 hm hinab in eine Mulde und auf der anderen Seite wieder hinauf zum Piz Vizan. Von dieser Seite her scheint er dem Vizan Pintg zu ähneln, doch dann ist zu erkennen, dass der Piz Vizan nicht der vermeintlich sanfte Hügel ist, sondern neben Grasflächen auch eine Ansammlung von Felsen mit tiefen und breiten Spalten dazwischen. Als Gipfel deutlich attraktiver als der eher langweilige Vizan Pintg.

 

Lt. Ivo66s Bericht aus 2009 sollte es hier ein (nicht leicht auffindbares) Gipfelbuch geben. Trotz intensiver Suche in allen vorhandenen Steinmännern konnte ich es allerdings nicht entdecken, vorausgesetzt es existierte überhaupt noch.

 

Der Lai da Vons, der als sehr attraktiv beschrieben wird, war von hier aus sehr gut zu sehen. Für meinen geplanten Abstieg nach Andeer bedeutete er zwar einen Umweg. Den wollte ich aber gerne auf mich nehmen. Dazu einfach weglos einen Abstieg durch die Flanke gesucht, dann war er nach ca. einer Dreiviertelstunde erreicht.

 

Da ich in Andeer noch den Bus kurz nach 17.00 erreichen wollte, konnte ich am See nicht allzu lange verweilen. :-(

 

Dann auf ebenfalls markierten Wegen, und nun fast nur noch im Schatten, in knapp zwei Stunden hinab nach Andeer.

 

Schwierigkeiten:

Mit Ausnahme des Gipfelaufstiegs zum Piz Calandari und des Abstiegs Richtung P2542 (T3+ bis T4 je nach Route) und der weglosen Passage Piz Vizan – Lai da Vons (T3) wird T2 nicht überschritten.


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 26. November 2015 um 08:33
eine schöne Tour - in (wieder) einsamer, attraktiver, in mir wenig bekannter Gegend ...

dulac hat gesagt:
Gesendet am 26. November 2015 um 09:30
Danke Felix!

„wieder einsam“ - absolut! Doch das hat sicher auch etwas mit der Jahreszeit zu tun: Nach der Anzahl der Berichte zur Cufercalhütte zu urteilen ist die ansonsten sehr gut besucht.

Hinterrhein ist von der Zentralschweiz sicherlich etwas abgelegen. Und obwohl ich etwas näher dran bin, war es auch für mich Neuland. Doch das ist ja gerade das Schöne, wenn man immer wieder noch Unbekanntes entdecken kann. :-)

LG Wolfgang


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