Jomsom Trek 2007 – Wie es war, aber nie mehr sein wird
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Der Jomsom-Trek war einst, jahrzehntelang, einer der beliebtesten und demzufolge meistbegangenen Routen in Nepal. Ohne größere technische Schwierigkeit erlebte der/die Trekker/in atemberaubende Landschaften, und man kann - wenn man will - in einer der beiden Richtungen sogar fliegen. Die Route führte durch das Kali Gandaki, das tiefste Tal der Welt. Seine Sohle liegt nur zwischen 1800m und 1100m über dem Meeresspiegel, während zu beiden Seiten Achttausender aufragen: im Westen der Dhaulagiri, im Osten das Annapurna-Massiv. [Fußnote: in Peru hört man, der Colca Canyon am Südwestrand der Anden sei das tiefste Tal der Welt, aber das ist gerade einmal halb so tief - schmunzel]. Die einstige Trekkingroute hat heutzutage ihre Attraktivität fast völlig eingebüßt, denn nun geht eine Autostraße das ganze Kali Gandaki hinauf.
Den Jomsom-Trek hatte ich eigentlich schon 1989 machen wollen, hatte mir dann aber beim Fußballspielen einen Muskel gezerrt und mußte die Tour damals absagen. So machten wir diesen Trek dann (zu zweit) im Jahre 2007. Wir entschieden uns, hinauf zu laufen und dann von Jomsom zurück zu fliegen. Das gab uns mehr Flexibilität, denn die Route geht am oberen Ende noch ein bis zwei Tagesmärsche über den Flugplatz hinaus, man kann diese Etappen aber abkürzen oder ganz auslassen, und diese Entscheidung kann man ziemlich am Ende der ganzen Unternehmung fällen. Wenn man hinauf fliegt und dann hinuter läuft, hat man diese Flexibilität am Ende der Tour nicht mehr.
Die Tour hatten wir mit einer einheimischen Agentur gebucht, beginnend ab Katmandu. Der erste Tag der Unternehmung war daher die Busfahrt nach Pokhara, der zweitgrößten Stadt Nepals, einige hundert Kilometer westlich von Katmandu gelegen. Dort erlebten wir als erstes, am Morgen des zweiten Tages, wie die aufgehende Sonne die Berge beleuchtete. Das Panorama wird dominiert vom Hausberg Pokhara´s, dem Machha Puchre (Fish Tail Mountain).
Auch am ersten wirklichen Trekking-Tag fuhren wir noch einmal eine kleine Strecke mit dem Auto, bis zum Startpunkt des Treks bei dem Dorf Lumle. Nach einigen Stunden erreichten wir das Dorf Birethanti, das in einem tiefen Tal liegt. Hier machten wir die erste Mittagspause. Am weiteren Weg sahen wir diese Interpretation des Landesnamens:
N-ever
E-nding
P-eace
A-nd
L-ove
Bemerkenswert, daß ausgerechnet die Maoisten diese Parole unterzeichnet hatten, denn genau die hatten ja den Bürgerkrieg von 1996 bis 2006 angezettelt. Als wir 2007 diesen Trek machten, war gerade Frieden eingetreten (ein ziemlicher labiler Frieden, wie die kommenden Jahre dann zeigen sollten).
Die erste Übernachtung machten wir, wie es üblich war, in einem der Gästehäuser von Tikkedhunga, einem kleinen Ort, der nicht weiter sehenswert ist.
Dieser zweite Tag war recht anstrengend; denn er beinhaltete den Aufstieg nach Gorepani, das rund 2800m hoch liegt. Gleich am Anfang kam die berüchtigte „Himmelstreppe von Ulleri“, ein Abschnitt, auf dem man weit über eine Stunde buchstäblich eine endlose Treppe hinauf läuft. Notabene: wir hatten durch die Querung des Tales gleich nach Tikkedhunga ja erst einmal wieder einen erheblichen Teil der mühsam gewonnenen Höhe eingebüßt!
Schließlich erreichten wir – es war schon später Nachmittag – das Dorf Gorepani. Hier lag noch Schnee. Wir gingen früh schlafen, denn gleich am kommenden frühen Morgen, eine Stunde vor Sonnenaufgang, wollten wir den Anstieg zum Poon Hill beginnen. Dies ist ein Aussichtspunkt auf 3210m Höhe. Obwohl er damit deutlich höher ist als die Zugspitze, wird er in Nepal nur als Hügel geführt – das sagt ja schon einiges.
Wir erreichten den Poon Hill auch pünktlich zum Sonnenaufgang und genossen das atemberaubende Panorama.
Dann folgte ein sehr langer Abstieg ins Kali Gandaki: von 3210m Höhe (Poon Hill) auf rund 1100m beim Dorf Tatopani. Diese Gegend ist niederschlagsreich (die Monsunregen!) und daher durchaus stark bewaldet.
Wir sahen hier auch die erste Maultierkarawane. Diese Karawanen waren 2007 noch recht zahlreich, sind aber jetzt, nach Fertigstellung der Straße, mit Sicherheit sehr viel weniger geworden und im Haupttal wahrscheinlich ganz verschwunden.
Im Abendlicht erreichten wir Tatopani. Satellitenschüsseln und solare Warmwasseraufbereitung gab es auch schon 2007. Übrigens bedeutet der Dorfname „Heißes Wasser“, denn es gibt hier eine heiße Quelle. In der Talsohle ist ein kleines Becken für dieses „Thermalbad“.
Nach dem langen Abstieg vom Vortag ging es ab jetzt wieder bergauf. Es war damals ein schöner Wanderweg, der nun wohl der Straße gewichen ist. Es war ein langer Weg zum nächsten Dorf, Ghasa, und wir waren abends einigermaßen müde. Vor allem meiner Begleiterin saß die Anstrengung des langen Abstiegs vom Poon Hill am Vortag noch in den Knochen. Wir waren die einzigen beiden Gäste in unserer Unterkunft; dennoch wurde für uns ein Huhn geschlachtet, und es mundete uns auch trefflich.
Auch am folgenden Tag sahen wir wunderschöne Berglandschaft im Frühlingskleid sowie – ihr habt es erraten – weitere Maultierkarawanen. Dann passierten wir den eindrucksvollen Wasserfall des Rukse Khola und machten Mittagsrast in dem Teehaus, das an seinem Fuß liegt. Dies ist der steilste Abschnitt des Kali Gandaki; hier tost der Fluß mit reißender Kraft der Fluß durch die Schlucht. So erreichten wir das nächste Dorf: Lete.
Etwas oberhalb von Lete ändert sich das Landschaftsbild schlagartig: statt einer tief eingeschnittenen Schlucht sieht man plötzlich weite Schotterfelder, durch die der Fluß relativ gemächlich mäandriert.
Normalen Touristen mag dies nicht weiter auffallen, aber euer Autor ist geographisch-geologisch vorbelastet und fragte sich sofort „warum das?“. Die Antwort fand er später beim häuslichen Studium: wir hatten die „Kalopani shear zone“ passiert. Wen es interessiert, der kann danach googeln. Oberhalb dieser geologischen Störungszone (auf einer Strecke von einigen Dutzend Kilometern) ist das Gefälle des Flusses relativ gering, während es unterhalb davon durchaus stark ist.
Wir übernachteten in dem Dorf Larjang, wo es anfing zu nieseln. Der Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen zeigte uns, daß es bis kurz über dem Talboden in der Nacht sogar geschneit hatte. Hier in Larjang betritt man die Region, deren Kultur mehr vom tibetanischen Buddhismus als vom indischen Hinduismus geprägt ist. Die architektonischen Zeugnisse dieser Tatsache sind immer wieder zu sehen.
Endlich erreichten wir Jomsom, später als geplant, denn wir hatten unterwegs zwei Etappen wegen schlechten Wetters abgekürzt. In Jomsom also erst einmal hinein in eine schöne warme Gaststube, fast nach alpiner Art, mit spektakulärem Ausblick auf den Nilgiri, einen Siebentausender.
Am folgenden Tag wanderten wir weiter nach Kagbeni. Die Vegetation ist hier schon sehr karg, wie in Zentralasien. Dabei sind wir hier nicht höher als die Wälder bei Gorepani. Es liegt also nicht an der Höhe, daß hier die Vegetation so karg ist, es liegt an den Niederschlägen, die hier schon sehr viel geringer sind als an den unteren Hängen des Himalaya, wo die Monsunregen niedergehen. Hier ist es schon eine ziemlich tibetanisch anmutende Landschaft. Und immer noch wird das Flußbett gebildet von großen Schotterbänken; an bzw. auf diesen waren wir tagelang entlang gewandert.
Kagbeni ist nur einen guten halben Tagesmarsch von Jomsom entfernt. Hier gibt es ein Kloster mit interessanten tibetanischen Wand- und Deckenmalereien. Es war auch unglaublich windig, ja regelrecht stürmisch. Wir sahen eine Fahne, die nicht nur im Wind flatterte, wie Fahnen das eben so tun, sondern die knatterte wie ein ununterbrochen feuerndes Maschinengewehr. Entsprechend zerfranst sah sie aus, obwohl sie offensichtlich nicht sehr alt war. Ein Blick auf die Landkarte zeigt den Grund für diesen ständigen starken Wind: dieser Abschnitt des Kali Gandaki ist eine Lücke in der Bergkette des Himalaya, hier findet ein großer Teil des Luftmassenaustauschs zwischen Südasien und Zentralasien statt, und durch die Düsenwirkung entstehen enorme Windgeschwindigkeiten.
Tags darauf wanderten wir wieder nach Jomsom zurück, entlang einiger weniger Felder, die es dort gibt. Den ursprünglich geplanten Aufstieg nach Muktinath mußten wir von unserem Programm streichen, weil wir, wie gesagt, weiter unten wegen schlechten Wetters langsamer voran gekommen waren als geplant. Aber der Vorteil der von uns gewählten Routenführung war eben genau diese Flexibiltät der Programmgestaltung.
Letztlich flogen wir dann von Jomsom wieder nach Pokhara zurück und schauten uns noch einmal aus der Luft an, wo wir gewandert waren. In einer halben Stunde hatten wir die Strecke zurückgelegt, für die wir zu Fuß eine Woche gebraucht hatten; dann landeten wir in Pokhara, von wo wir mit dem Bus wieder nach Katmandu zurückkehrten.
Eine bebilderte Version dieses Berichts findet ihr auf
https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/78778-NP-Jomsom-Trek-2007-%C2%96-Die-ber%C3%BChmte-Trekkingroute-wie-sie-einmal-war
EPILOG
Diesen Trek kann man heute so nicht mehr machen, glaube ich; denn große Teile der einstigen Wanderstrecke sind nun Autostraße, und die Maultier-Karawanen sind, wenigstens im Haupttal, obsolet geworden. Umso besser, daß wir 2007 noch erlebt haben, wie es seinerzeit war.
Den Jomsom-Trek hatte ich eigentlich schon 1989 machen wollen, hatte mir dann aber beim Fußballspielen einen Muskel gezerrt und mußte die Tour damals absagen. So machten wir diesen Trek dann (zu zweit) im Jahre 2007. Wir entschieden uns, hinauf zu laufen und dann von Jomsom zurück zu fliegen. Das gab uns mehr Flexibilität, denn die Route geht am oberen Ende noch ein bis zwei Tagesmärsche über den Flugplatz hinaus, man kann diese Etappen aber abkürzen oder ganz auslassen, und diese Entscheidung kann man ziemlich am Ende der ganzen Unternehmung fällen. Wenn man hinauf fliegt und dann hinuter läuft, hat man diese Flexibilität am Ende der Tour nicht mehr.
Die Tour hatten wir mit einer einheimischen Agentur gebucht, beginnend ab Katmandu. Der erste Tag der Unternehmung war daher die Busfahrt nach Pokhara, der zweitgrößten Stadt Nepals, einige hundert Kilometer westlich von Katmandu gelegen. Dort erlebten wir als erstes, am Morgen des zweiten Tages, wie die aufgehende Sonne die Berge beleuchtete. Das Panorama wird dominiert vom Hausberg Pokhara´s, dem Machha Puchre (Fish Tail Mountain).
Auch am ersten wirklichen Trekking-Tag fuhren wir noch einmal eine kleine Strecke mit dem Auto, bis zum Startpunkt des Treks bei dem Dorf Lumle. Nach einigen Stunden erreichten wir das Dorf Birethanti, das in einem tiefen Tal liegt. Hier machten wir die erste Mittagspause. Am weiteren Weg sahen wir diese Interpretation des Landesnamens:
N-ever
E-nding
P-eace
A-nd
L-ove
Bemerkenswert, daß ausgerechnet die Maoisten diese Parole unterzeichnet hatten, denn genau die hatten ja den Bürgerkrieg von 1996 bis 2006 angezettelt. Als wir 2007 diesen Trek machten, war gerade Frieden eingetreten (ein ziemlicher labiler Frieden, wie die kommenden Jahre dann zeigen sollten).
Die erste Übernachtung machten wir, wie es üblich war, in einem der Gästehäuser von Tikkedhunga, einem kleinen Ort, der nicht weiter sehenswert ist.
Dieser zweite Tag war recht anstrengend; denn er beinhaltete den Aufstieg nach Gorepani, das rund 2800m hoch liegt. Gleich am Anfang kam die berüchtigte „Himmelstreppe von Ulleri“, ein Abschnitt, auf dem man weit über eine Stunde buchstäblich eine endlose Treppe hinauf läuft. Notabene: wir hatten durch die Querung des Tales gleich nach Tikkedhunga ja erst einmal wieder einen erheblichen Teil der mühsam gewonnenen Höhe eingebüßt!
Schließlich erreichten wir – es war schon später Nachmittag – das Dorf Gorepani. Hier lag noch Schnee. Wir gingen früh schlafen, denn gleich am kommenden frühen Morgen, eine Stunde vor Sonnenaufgang, wollten wir den Anstieg zum Poon Hill beginnen. Dies ist ein Aussichtspunkt auf 3210m Höhe. Obwohl er damit deutlich höher ist als die Zugspitze, wird er in Nepal nur als Hügel geführt – das sagt ja schon einiges.
Wir erreichten den Poon Hill auch pünktlich zum Sonnenaufgang und genossen das atemberaubende Panorama.
Dann folgte ein sehr langer Abstieg ins Kali Gandaki: von 3210m Höhe (Poon Hill) auf rund 1100m beim Dorf Tatopani. Diese Gegend ist niederschlagsreich (die Monsunregen!) und daher durchaus stark bewaldet.
Wir sahen hier auch die erste Maultierkarawane. Diese Karawanen waren 2007 noch recht zahlreich, sind aber jetzt, nach Fertigstellung der Straße, mit Sicherheit sehr viel weniger geworden und im Haupttal wahrscheinlich ganz verschwunden.
Im Abendlicht erreichten wir Tatopani. Satellitenschüsseln und solare Warmwasseraufbereitung gab es auch schon 2007. Übrigens bedeutet der Dorfname „Heißes Wasser“, denn es gibt hier eine heiße Quelle. In der Talsohle ist ein kleines Becken für dieses „Thermalbad“.
Nach dem langen Abstieg vom Vortag ging es ab jetzt wieder bergauf. Es war damals ein schöner Wanderweg, der nun wohl der Straße gewichen ist. Es war ein langer Weg zum nächsten Dorf, Ghasa, und wir waren abends einigermaßen müde. Vor allem meiner Begleiterin saß die Anstrengung des langen Abstiegs vom Poon Hill am Vortag noch in den Knochen. Wir waren die einzigen beiden Gäste in unserer Unterkunft; dennoch wurde für uns ein Huhn geschlachtet, und es mundete uns auch trefflich.
Auch am folgenden Tag sahen wir wunderschöne Berglandschaft im Frühlingskleid sowie – ihr habt es erraten – weitere Maultierkarawanen. Dann passierten wir den eindrucksvollen Wasserfall des Rukse Khola und machten Mittagsrast in dem Teehaus, das an seinem Fuß liegt. Dies ist der steilste Abschnitt des Kali Gandaki; hier tost der Fluß mit reißender Kraft der Fluß durch die Schlucht. So erreichten wir das nächste Dorf: Lete.
Etwas oberhalb von Lete ändert sich das Landschaftsbild schlagartig: statt einer tief eingeschnittenen Schlucht sieht man plötzlich weite Schotterfelder, durch die der Fluß relativ gemächlich mäandriert.
Normalen Touristen mag dies nicht weiter auffallen, aber euer Autor ist geographisch-geologisch vorbelastet und fragte sich sofort „warum das?“. Die Antwort fand er später beim häuslichen Studium: wir hatten die „Kalopani shear zone“ passiert. Wen es interessiert, der kann danach googeln. Oberhalb dieser geologischen Störungszone (auf einer Strecke von einigen Dutzend Kilometern) ist das Gefälle des Flusses relativ gering, während es unterhalb davon durchaus stark ist.
Wir übernachteten in dem Dorf Larjang, wo es anfing zu nieseln. Der Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen zeigte uns, daß es bis kurz über dem Talboden in der Nacht sogar geschneit hatte. Hier in Larjang betritt man die Region, deren Kultur mehr vom tibetanischen Buddhismus als vom indischen Hinduismus geprägt ist. Die architektonischen Zeugnisse dieser Tatsache sind immer wieder zu sehen.
Endlich erreichten wir Jomsom, später als geplant, denn wir hatten unterwegs zwei Etappen wegen schlechten Wetters abgekürzt. In Jomsom also erst einmal hinein in eine schöne warme Gaststube, fast nach alpiner Art, mit spektakulärem Ausblick auf den Nilgiri, einen Siebentausender.
Am folgenden Tag wanderten wir weiter nach Kagbeni. Die Vegetation ist hier schon sehr karg, wie in Zentralasien. Dabei sind wir hier nicht höher als die Wälder bei Gorepani. Es liegt also nicht an der Höhe, daß hier die Vegetation so karg ist, es liegt an den Niederschlägen, die hier schon sehr viel geringer sind als an den unteren Hängen des Himalaya, wo die Monsunregen niedergehen. Hier ist es schon eine ziemlich tibetanisch anmutende Landschaft. Und immer noch wird das Flußbett gebildet von großen Schotterbänken; an bzw. auf diesen waren wir tagelang entlang gewandert.
Kagbeni ist nur einen guten halben Tagesmarsch von Jomsom entfernt. Hier gibt es ein Kloster mit interessanten tibetanischen Wand- und Deckenmalereien. Es war auch unglaublich windig, ja regelrecht stürmisch. Wir sahen eine Fahne, die nicht nur im Wind flatterte, wie Fahnen das eben so tun, sondern die knatterte wie ein ununterbrochen feuerndes Maschinengewehr. Entsprechend zerfranst sah sie aus, obwohl sie offensichtlich nicht sehr alt war. Ein Blick auf die Landkarte zeigt den Grund für diesen ständigen starken Wind: dieser Abschnitt des Kali Gandaki ist eine Lücke in der Bergkette des Himalaya, hier findet ein großer Teil des Luftmassenaustauschs zwischen Südasien und Zentralasien statt, und durch die Düsenwirkung entstehen enorme Windgeschwindigkeiten.
Tags darauf wanderten wir wieder nach Jomsom zurück, entlang einiger weniger Felder, die es dort gibt. Den ursprünglich geplanten Aufstieg nach Muktinath mußten wir von unserem Programm streichen, weil wir, wie gesagt, weiter unten wegen schlechten Wetters langsamer voran gekommen waren als geplant. Aber der Vorteil der von uns gewählten Routenführung war eben genau diese Flexibiltät der Programmgestaltung.
Letztlich flogen wir dann von Jomsom wieder nach Pokhara zurück und schauten uns noch einmal aus der Luft an, wo wir gewandert waren. In einer halben Stunde hatten wir die Strecke zurückgelegt, für die wir zu Fuß eine Woche gebraucht hatten; dann landeten wir in Pokhara, von wo wir mit dem Bus wieder nach Katmandu zurückkehrten.
Eine bebilderte Version dieses Berichts findet ihr auf
https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/78778-NP-Jomsom-Trek-2007-%C2%96-Die-ber%C3%BChmte-Trekkingroute-wie-sie-einmal-war
EPILOG
Diesen Trek kann man heute so nicht mehr machen, glaube ich; denn große Teile der einstigen Wanderstrecke sind nun Autostraße, und die Maultier-Karawanen sind, wenigstens im Haupttal, obsolet geworden. Umso besser, daß wir 2007 noch erlebt haben, wie es seinerzeit war.
Tourengänger:
Saigoner

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