Über den Stelserberg zum Chrüz - Rätikon-Schaulaufen im Prättigau


Publiziert von Grimbart , 22. November 2015 um 20:14.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum: 8 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 960 m
Abstieg: 960 m
Strecke:ca. 15,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bei Landquart von der A13 ab (Richtung Davos) und auf der Bundesstraße 28 bis Schiers. Links ab ins Zentrum (Dorfstraße), vorbei an der Abzw. nach Schuders/Fanas und links ab in die Farbstraße. Über Fajauna und Stels auf den Stelserberg.
Kartennummer:Kompass WK-Nr. 113 (Davos, Arosa, Prättigau, Klosters)

Wenn die Tage kürzer werden und die Sonne immer tiefer steht, so richtet sich der Blick bei der Tourenplanung unweigerlich auf nach Süden ausgerichtete Hänge und Ziele. Die südlichen Gefilde des Rätikons versprachen apere Hänge und viel Sonnenstunden. So geriet dann auch das Chrüz im Prättigau in das Fadenkreuz meiner Planungen. Der Aufstieg vom Stelserberg über den Nordostrücken in Kombination mit dem Abstieg über den Südwestgrat versprach ein Rätikon-Schaulaufen erster Güte. Von Falknis bis zur Rätschenfluh ist praktisch der gesamte Rätikon Hauptkamm einzusehen. Selbst die Zimba über dem Schweizertor fehlt nicht. Großartig ist aber auch der Blick in die Silvretta und die gegenüberliegenden Plessuralpen. Am Rückweg zum Stelserberg war dann noch ein Abstecher zum Stelsersee angesagt, wobei sich dieser wohl im Frühling zur Blütezeit von seiner schönsten Seite zeigt.

 

Für die Anreise in den Prättigau fiel diesmal die Wahl auf den PKW. Bis Schiers war auch alles vorbildlich angeschrieben. Der Abzweig nach Stels war in den engen Gassen hingegen nicht so einfach zu finden. Die Straße hinauf nach Stels ist jedenfalls nichts für schreckhafte Gemüter: schmal, eng, kurvenreich und unübersichtlich. Aber dennoch kommt auch ein stattlicher Postbus diese Bergstraße hoch zum weitläufigen Plateau des Stelserbergs.

Ausgangspunkt unserer Runde war das bereits geschlossene Gasthaus Mottis. Gegenüber zogen Weissfluh und die sanften Formen rund um's Mattjischhorn die Blicke auf sich und vor uns baute sich das Chrüz auf. Unser ganzes Tagespensum ließ sich so schon von Beginn an einsehen.

Von Mottis geht es zu Beginn entlang der Straße hoch bis zum Berghaus am See. Dabei wird man bereits von herrlichen Ausblicken zu Schesaplana und den Südwänden von Drusenfluh und Drusentürmen (= Drei Türme) verwöhnt. Später rückt dann auch langsam die Sulzfluh über dem Schafberg ins Blickfeld.

Vorbei am Parkplatz beim Berghaus folgt man der Straße bis zu deren Ende. Hier geht’s nach links auf einem Wiesenpfad um eine erste Anhöhe herum. Die Neugier auf den Stelsersee bewog uns von der Anhöhe einen kurzen Abstecher zu machen. Da wir aber keine Höhenmeter herschenken wollten, verschoben wir den Besuch auf den Nachmittag.

Wieder zurück am Weg wartete nun der erste von drei Steilaufstiegen. Danach nähert man sich über den flachen Rücken dem zweiten – etwas längeren – Steilaufschwung. Oben an der Bergschulter des Gafall angelangt, geht’s vorbei an ein paar winzigen Seenaugen aussichtsreich an den Gipfelaufschwung des Chrüz heran. Hier war dann mal Pause angesagt.

Zwischen Alpenrosen, Heidelbeeren und sonstigem Zwerggesträuch überwindet man schließlich die letzten 150 Höhenmeter bis zum Chrüz. Der weiträumige Gipfel war bereits gut besucht. Die Aufstiegsvariante auf die „Rigi des Prättigaus“ von St. Antönien oder Pany scheint jedenfalls weitaus beliebter zu sein.

Der Abstieg über den stellenweise schmalen, teils schrofigen und steilen Südwestgrat sollte nicht unterschätzt werden. Er erfordert Trittsicherheit und sollte von Höhenangst geplagten Naturen besser vermieden werden. Vom Schwierigkeitsgrad her bewegt er sich irgendwo zwischen T2 und T3. Bei Nässe ist jedenfalls Vorsicht geboten.

Am Ende des SW-Grats angelangt geht’s geradeaus in einem kurzen Gegenanstieg hoch zum Alpbüel. Im Anschluss führt der Steig steil hinunter zu den Weiden von Gauis. Nun entlang einer Steinmauer nach rechts und in einem Linksbogen durch Buschwerk bis zu den Wiesen von Gauiseri. Da ich die auf der Karte eingezeichnete Abkürzung nach Tratza nicht ausfindig machen konnte, ging's notgedrungen über einen steilen Alpweg hinunter nach Unter Calondis.

Bei Unter Calondis nach rechts und über den Fahrweg mit kleinem Gegenanstieg durch den Wald bis man die offenen Weiden von Tratza erreicht hat. Über diese hinunter und bei der nächsten Wegkreuzung nach rechts auf einen äußerst ruppigen Forstweg. Auf diesem in einigen Kehren hinab zu einem Holzplatz. Ab hier nun über einen schönen Waldsteig ohne nennenswerten Höhenverlust Richtung Schaftobel.

Der wüste Schaftobel wird mittels Hängebrücke recht luftig überwunden. Danach geht’s um einen Rücken herum ins Ahorentöbeli, über das eine Holzkonstruktion hinweg hilft. Auf einem zu Beginn äußerst steilen Steiglein geht’s nun aus dem „Töbeli“ heraus zu einer Lichtung. Ab hier nun in mäßiger Steigung bis zu einer Jagdhütte. Die Bergmähder am Stelserberg waren damit wieder erreicht. Nun ging's nahezu eben hinüber zu einer Alpsiedlung. Über einen Bach hinweg, zweigt gleich dahinter nach rechts der Pfad zum Stelsersee ab.

Nach dem kurzem Abstecher zum nahen Stelsersee ging's wieder über den Bach zur Alpsiedlung und gleich nach rechts über einen zu Beginn recht undeutlich markierten Weg über sumpfige Wiesen hinunter Richtung Fulried. Beim Weg durch das sumpfige Gelände sorgen allerdings zahlreiche Bretter für trockene Füße. Gutes Schuhwerk ist dennoch ratsam. Beim Fulried trifft man schließlich wieder auf die vom Aufstieg bekannte Straße.

 

Gehzeiten:

Stels-Mottis – Berghaus zum See (ca. 40'') – Gafäll (ca. 1' 10'') – Chrüz (ca. 20'') – Alpbüel (ca. 35'') – Gauiseri – Unter Calondis – Tratza (ca. 1' 00'') – Schaftobel – Stelsersee (ca. 1' 00'') – Fulried – Stels-Mottis (ca. 40'')


Tourengänger: Grimbart


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