Ein Gipfelbuch für den Steckenberg
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Läden Nordgipfel Pkt. 1867 (T6): Wir wollen als Vorspeise die Läden bis zum Hauptgipfel überschreiten. Spätestens beim Nordgipfel brechen wir die Übung ab, denn eigentlich haben wir ja anderes vor....
Vom Weg Schäfler-Säntis ab ins Gras und auf den Grat. Anfangs einfach auf Trittspuren, wird der Grat bald sehr schmal und brüchig. Das Ganze erinnert an Eierkartons, die irgendwie gestapelt wurden. Unten führt der heute stark frequentierte Wanderweg durch und wir können nicht mehr garantieren, dass wir nicht auch einige Steine runterschicken. Nach einer kurzen Pause auf einem aussichtsreichen Gipfelchen kehren wir um. Insgesamt ein T6 der gehobenen Sorte.
Steckenberg über die Via Hampi (T6/T6+, IV)
Referenztour: www.hikr.org/dir/Steckenberg_68578/
Hampi und sein Seilgefährte Ivo haben uns eine ausserordentlich interessante Route auf einen spektakulären Gipfel hinterlassen. Mitten im Wandergebiet strebt der Steckenberg wie eine Speerspitze auf. Während überall bunte sportliche Menschen ihres Weges ziehen -man hört sie sogar auf dem Gipfel- stehen wir völlig isoliert auf einem kaum begangenen Berg, eindrücklich. Hampi hat die Tour bestens beschrieben, ich füge hier meine Ergänzungen hinzu.
Zustieg (T4): Man verlässt den Weg "Steckenberg-Mesmer" nach Querung einer Runse, steigt einfach über einen Wiesenrücken ab und quert horizontal zum Einschnitt hinüber, der unter die Südflanke des Steckenbergs führt. Der Einschnitt ist gut sichtbar, man erkennt sogar das zerfallene Metallgeländer. Die Südflanke wird solange gequert, bis man den deutlichen Einschnitt des Grascouloirs erreicht hat.
Aufstieg unter die Überhänge (T6): Das Grascouloir ist gut gestuft, es liegt aber viel loses Gestein herum. Bald steilt es sich auf und erreicht die T6-Marke. Eine Grasflanke lädt ein, das Couloir nach links zu verlassen. Wir steigen aber noch einige Meter höher auf den nächsten ebenen Flecken und erblicken hier die Grasrinne, die Hampi erwähnt hat. In ehrgeiziger Kletterei (T6+, II) hoch und in der Folge in angenehmerem Grasgelände unter die Überhänge. Vom Grascouloir bis unter die Überhänge hält man stets leicht links. Kurz unter den Felsen wird's dann wieder ordentlich steil.
Überhang (IV): Uiuiui. Plaisir ist anders. Wir eiern leicht aufwärtshaltend nach rechts, wo wir einen Fixkeil erblicken. Nach dem Keil einen Meter weiter nach rechts und über eine abwärts geschichtete plattige Stelle gerade hoch an die rettenden Legföhrenäste. Griffe findet man zudem im Gras und im splittrigen Fels. Nach einem engagierten Kampf mit und in der Föhre ist der Stand im Wald erreicht. Wer Blutverdünner nimmt, sollte hier etwas Langärmliges anziehen.
Hampi und Ivo haben hier einen Abseilstand an einem guten Ast eingerichtet. Ich habe ein Fixseil an einem massiven Baum verankert, unter den Ästen durchgeführt und es über den Überhang baumeln lassen. Die Route verliert damit keineswegs an Abenteuerlichkeit, die Stufe sollte jetzt aber ein wenig sicherer zu machen sein.
Grande Finale (T5): Zuerst einige hübsche Schrofen in gehobenem T5-Gelände. Schliesslich folgt der Moment, den wir so intensiv Begehren, dem der gepflegte Alpinwanderer nie wird widerstehen können: Der Kampf mit den Legföhren! In freier Routenführung arbeitet man sich die kurze Strecke zum Gipfel, wobei das Geäst gar nicht mal so dicht steht.
Der höchste Punkt wird von einem Haufen herumliegender Steine gebildet. Hier verstecken wir unser Gipfelbuch in der Hoffnung, die erste Seite möge in den nächsten zehn Jahren noch voll werden, immerhin die Hälfte davon ist bereits beschrieben.
Abseilen: Mit zwei 60m-Halbseilen kommt man problemlos in die Scharte zwischen dem Steckenberg und einen vorgelagerten schuttigen Gratkopf. Wenige Meter neben dem höchsten Punkt bauen wir eine Abseilstelle, indem wir Bandschlingen um allerlei "Gewurzel" herumschlingen. Man findet die Abseilstelle westlich des höchsten Punktes.
Leider gelingt es uns nicht, die kostbaren Halbseile abzuziehen. Wer dieses Jahr noch den Steckenberg erreicht, findet also eine tiptop eingerichtete Abseilstelle inkusive daran hängender, gebrauchstauglicher Halbseile (in einem Jahr sind sie dann wohl etwas steifer?). Wenn der Gipfel weiterhin so sparsam besucht wird wie bisher, werden die Seile wohl noch jahrelang vom Steckenberg herabhängen!
Abstieg zum Wanderweg: Aus der Scharte wenige Meter durch sehr lockeres Material auf den Graskopf und weiter zu einer Föhre. Wer noch ein Seil dabei hat, kann hier knappe zehn Meter zum Wanderweg abseilen. Leider haben wir bereits das halbe Vermögen und sämtliche Seilstricke am Steckenberg zurückgelassen, weshalb wir durch steiles Grasgelände kurz, aber dennoch anspruchsvoll, vom Graskopf zum Wanderweg absteigen (T6, ca. 50m).
Fazit: Überaus anspruchsvolle, sehr eindrückliche und einsame Tour auf einen exklusiven Gipfel. Es hat uns sehr viel Freude bereitet und wir danken Hampi und Ivo für das, was sie hier mit uns geteilt haben. Für mich vielleicht nicht so die ganz kostengünstige Tour...
Vom Weg Schäfler-Säntis ab ins Gras und auf den Grat. Anfangs einfach auf Trittspuren, wird der Grat bald sehr schmal und brüchig. Das Ganze erinnert an Eierkartons, die irgendwie gestapelt wurden. Unten führt der heute stark frequentierte Wanderweg durch und wir können nicht mehr garantieren, dass wir nicht auch einige Steine runterschicken. Nach einer kurzen Pause auf einem aussichtsreichen Gipfelchen kehren wir um. Insgesamt ein T6 der gehobenen Sorte.
Steckenberg über die Via Hampi (T6/T6+, IV)
Referenztour: www.hikr.org/dir/Steckenberg_68578/
Hampi und sein Seilgefährte Ivo haben uns eine ausserordentlich interessante Route auf einen spektakulären Gipfel hinterlassen. Mitten im Wandergebiet strebt der Steckenberg wie eine Speerspitze auf. Während überall bunte sportliche Menschen ihres Weges ziehen -man hört sie sogar auf dem Gipfel- stehen wir völlig isoliert auf einem kaum begangenen Berg, eindrücklich. Hampi hat die Tour bestens beschrieben, ich füge hier meine Ergänzungen hinzu.
Zustieg (T4): Man verlässt den Weg "Steckenberg-Mesmer" nach Querung einer Runse, steigt einfach über einen Wiesenrücken ab und quert horizontal zum Einschnitt hinüber, der unter die Südflanke des Steckenbergs führt. Der Einschnitt ist gut sichtbar, man erkennt sogar das zerfallene Metallgeländer. Die Südflanke wird solange gequert, bis man den deutlichen Einschnitt des Grascouloirs erreicht hat.
Aufstieg unter die Überhänge (T6): Das Grascouloir ist gut gestuft, es liegt aber viel loses Gestein herum. Bald steilt es sich auf und erreicht die T6-Marke. Eine Grasflanke lädt ein, das Couloir nach links zu verlassen. Wir steigen aber noch einige Meter höher auf den nächsten ebenen Flecken und erblicken hier die Grasrinne, die Hampi erwähnt hat. In ehrgeiziger Kletterei (T6+, II) hoch und in der Folge in angenehmerem Grasgelände unter die Überhänge. Vom Grascouloir bis unter die Überhänge hält man stets leicht links. Kurz unter den Felsen wird's dann wieder ordentlich steil.
Überhang (IV): Uiuiui. Plaisir ist anders. Wir eiern leicht aufwärtshaltend nach rechts, wo wir einen Fixkeil erblicken. Nach dem Keil einen Meter weiter nach rechts und über eine abwärts geschichtete plattige Stelle gerade hoch an die rettenden Legföhrenäste. Griffe findet man zudem im Gras und im splittrigen Fels. Nach einem engagierten Kampf mit und in der Föhre ist der Stand im Wald erreicht. Wer Blutverdünner nimmt, sollte hier etwas Langärmliges anziehen.
Hampi und Ivo haben hier einen Abseilstand an einem guten Ast eingerichtet. Ich habe ein Fixseil an einem massiven Baum verankert, unter den Ästen durchgeführt und es über den Überhang baumeln lassen. Die Route verliert damit keineswegs an Abenteuerlichkeit, die Stufe sollte jetzt aber ein wenig sicherer zu machen sein.
Grande Finale (T5): Zuerst einige hübsche Schrofen in gehobenem T5-Gelände. Schliesslich folgt der Moment, den wir so intensiv Begehren, dem der gepflegte Alpinwanderer nie wird widerstehen können: Der Kampf mit den Legföhren! In freier Routenführung arbeitet man sich die kurze Strecke zum Gipfel, wobei das Geäst gar nicht mal so dicht steht.
Der höchste Punkt wird von einem Haufen herumliegender Steine gebildet. Hier verstecken wir unser Gipfelbuch in der Hoffnung, die erste Seite möge in den nächsten zehn Jahren noch voll werden, immerhin die Hälfte davon ist bereits beschrieben.
Abseilen: Mit zwei 60m-Halbseilen kommt man problemlos in die Scharte zwischen dem Steckenberg und einen vorgelagerten schuttigen Gratkopf. Wenige Meter neben dem höchsten Punkt bauen wir eine Abseilstelle, indem wir Bandschlingen um allerlei "Gewurzel" herumschlingen. Man findet die Abseilstelle westlich des höchsten Punktes.
Leider gelingt es uns nicht, die kostbaren Halbseile abzuziehen. Wer dieses Jahr noch den Steckenberg erreicht, findet also eine tiptop eingerichtete Abseilstelle inkusive daran hängender, gebrauchstauglicher Halbseile (in einem Jahr sind sie dann wohl etwas steifer?). Wenn der Gipfel weiterhin so sparsam besucht wird wie bisher, werden die Seile wohl noch jahrelang vom Steckenberg herabhängen!
Abstieg zum Wanderweg: Aus der Scharte wenige Meter durch sehr lockeres Material auf den Graskopf und weiter zu einer Föhre. Wer noch ein Seil dabei hat, kann hier knappe zehn Meter zum Wanderweg abseilen. Leider haben wir bereits das halbe Vermögen und sämtliche Seilstricke am Steckenberg zurückgelassen, weshalb wir durch steiles Grasgelände kurz, aber dennoch anspruchsvoll, vom Graskopf zum Wanderweg absteigen (T6, ca. 50m).
Fazit: Überaus anspruchsvolle, sehr eindrückliche und einsame Tour auf einen exklusiven Gipfel. Es hat uns sehr viel Freude bereitet und wir danken Hampi und Ivo für das, was sie hier mit uns geteilt haben. Für mich vielleicht nicht so die ganz kostengünstige Tour...
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