Gelati & Snow oder Einige haben heute den Gipfel nicht erreicht...


Publiziert von mountainrescue , 25. Oktober 2015 um 09:20. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ennstaler Alpen » Eisenerzer Alpen
Tour Datum:24 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-ST 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1007 m
Abstieg: 1025 m
Strecke:9,757 km / Präbichl-Reichensteinhütte-Gipfel-Reichensteinhütte-Präbichl
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Leoben, Trofaiach, Vordernberg auf den Präbichl und am Ende der Passhöhe scharf links abzweigen. Weiter bis zum großen Parkplatz beim Präbichlerhof fahren; dort bleibt das Auto stehen.
Unterkunftmöglichkeiten:Eisenerzer Reichenstein Schutzhütte
Kartennummer:Amap Digital, WK 041 Hochschwab - Veitschalpe - Eisenerz - Bruck an der Mur, Wanderkarte 1:50.000

Für heute war wieder ein herrlicher "Spätherbsttag" von den Meteorologen prophezeit worden und was muss ich auch diesmal wieder feststellen - sie haben uns nicht enttäuscht! 

Den Eisenerzer Reichenstein haben wir heuer "sträflich" vernachlässigt (es gibt ja noch so viele Berge zu entdecken) und daher stand der Entschluss schnell fest, bevor die Hüttenwirtsleute in den verdienten "Winterschlaf" fallen, sie noch einmal mit einem Besuch zu "beehren"!Übersicht über die heutige Tour

Bei der Fahrt Richtung Vordernberg stecken wir noch in einer dichten Nebelsuppe, die sich jedoch kurz nach der idyllisch gelegenen kleinen Gemeinde, aufzulösen beginnt und wir fahren in einen wunderschönen und herrlichen "Spätherbsttag". Am Ausgangspunkt unserer Tour, dem großen Parkplatz beim Gasthof Präbichlerhof, präsentiert sich dieser schon wohlgefüllt, jedoch sind nur wenige Wanderer zu sehen. Offensichtlich sind die "Massen" schon alle Richtung Berg unterwegs.Start beim Präbichlerhof Bergschuhe an, Gamaschen darüber und es kann losgehen. Bevor wir jedoch den Gipfel "erstürmen" können, ersucht uns der Vater des Hüttenwirts, ob wir nicht etwas auf den Berg mitnehmen könnten. Machen wir natürlich gerne und so kommen Tomaten, Kaffeefilter und einige andere Dinge in den Rucksack. Gemütlich starten wir nun auf den Reichenstein, der ganz klein über dem Präbichlhof "hervorlugt".

Zuerst geht es ein Stück entlang der Schipiste bis zur Bergstation der Schiarena.Anstieg über die Schipiste Da der erste Teil des Anstiegs noch im Schatten liegt, ist der Weg bereits hier ziemlich vereist und rutschig.Ziemlich "glädi"...☺
Luca genießt den herrlichen Tag am Berg
Bedächtig und vorsichtig beginnen wir nach der Bergstation, wo der Weg auch etwas steiler wird, unsere Schritte zu setzen. Obwohl im Schatten, weht ein ungewöhnlich warmer Wind vom Rössl herunter und am "Parkplatz" des Hüttenwirts legt harlem bereits eine Kleidungsschicht ab, während es für mich noch genau passt! ...es ist warm...Nach dem "Parkplatz" geht es in einer großen S-Schleife der Sonne entgegen und wir erreichen den Tümpel, der nun allerdings dick und fest zugefroren ist. Dick zugefrorenAn ihm vorbei tauchen wir wieder in den Schatten ein und es geht weiter Richtung Rössl. Der Reichenstein "grüßt" herunter Auch dieses wird in einem großen S-Schleife erreicht und endlich kommen wir wieder aus dem kühlen Schatten in die wärmende Sonne. Genau über Luca, das Rössl

Wie gewohnt beginnt am Rössl ein für mich unangenehmer Wind zu blasen, während harlem noch kurzärmlig unterwegs ist. Beim Rössl treffen wir einen Bergkameraden der sich nicht sicher ist, ob er noch auf den Gipfel geht und so wird auch harlems Rucksack nun mit einigen wichtigen Dingen für die Hüttenleute gefüllt."Nahrungsmitteltransport" auf die Reichensteinhütte
Vom Rössl geht es nun ein kurzes Stück ganz leicht ansteigenden Grat entlang bis wir wieder in die "Schattenseite" des Berges "eintauchen". Sanft ansteigend geht es dem "Schatten" entgegen...Wir tauchen in den "Schatten" ein...Dort wird nun die Schneedecke etwas höher und kompakter und noch eisiger, sodass wir beschließen die Steigeisen anzuziehen. Es wird Zeit für die "Eisen"
Wenn wir sie schon mithaben, werden wir sie nicht auf den Berg schleppen und es folgt nun ein ziemlich entspanntes "Steigen" auf den Berg.

Die ersten kommen uns nun bereits entgegen, die sich wegen falscher Schuhwahl nicht über die Treppe weiter getraut haben.Bei uns geht es, immer den Blick in die herrliche Bergwelt schweifen lassend, weiter den Berg hinauf. Wir beschließen im Aufstieg über die "Stiege" anzusteigen. Da wir relativ früh an sind, "tauchen" wir nun wieder in den kühlen Schatten des Reichensteins ein. Die Spur ist zwar schön ausgetreten, jedoch ziemlich eisig und glatt. Als der Blick zur Treppe frei wird, sehen wir, wie der Hüttenwirtsvater, der uns unterwegs überholt hat, beginnt, für einige nicht ganz passend ausgerüstete Wanderer, Tritte in den harten Schnee zu stapfen. Als wir in Sichtweite kommen bittet er mich, die im Unterstand (eine kleine Höhle am Beginn der Felsen) sich befindliche Schaufel mitzubringen, damit er eine bessere Spur machen kann. Mach' ma natürlich gerne! Die Ersten "hängen" schon fest...☺Der Übergang zur Treppe ist wirklich heikel und als wir zu dieser ansteigen kommen wieder einige Wanderer bereits vom Berg runter; auch ihnen war der weitere Anstieg zu haarig.Die Ersten drehen bereit um...

Während wir bedächtig über die Treppe kraxeln, ist Luca bereits über dieselbe nach oben verschwunden und "grinst" frech von oben herunter. Luca hat mit der Stiege keine Probleme
Los kommt's schon, ist gar nicht schwer...☺
Anstieg über die Stiege
Nach oben nimmt nun die Schneemenge beständig zu und auch der Weg ist, zumindest meiner Meinung nach, mit Steigeisen wesentlich "entspannter" zu begehen.Der Gipfel kommt schon in unser Blickfeld Es muss geregnet haben, denn es haben sich teilweise spektakuläre Eisformationen gebildet, die selbst im Schatten unglaublich glitzern. Spektakuläre EisformationenOffensichtlich muss gestern am Berg eine Beachparty gewesen sein, denn es kommen uns einige "Kurzbehoste" entgegen - sch...eibenkleister, wieder einmal am falschen Tag am Berg; aber egal! Sch...eibenkleister, für die Beachparty sind wir zu spät gekommen...Es geht nun in einer gut ausgetretenen Zick-zack-Spur fast direkt Richtung Schutzhaus und am Grat glitzern weitere, spektakuläre Eisgebilde herunter. Spektakulär


Luca ist, wie immer, bereits mit der guten Seele der Hütte, Richtung Schutzhaus unterwegs, während wir uns an den Schnee-/Eisskulpturen erfreuen. Am Schutzhaus angelangt "leeren" wir kurz unsere Rucksäcke und gehen danach noch flott auf den Gipfel, den wir schließlich komplett für uns allein genießen dürfen; am Reichenstein eine Seltenheit, vor allem bei so einem herrlichen Wetter, wie es uns heute geschenkt wurde.Aufstieg auf den Reichenstein
Blumenkohlfelder am Reichenstein ☺
Anstieg auf den Gipfel
Eisenerzer Reichenstein
Ich will jetzt endlich mein Käsebrot...☺
Da am Gipfel wieder ein frischer Wind weht, geht es bald zurück zur gastlichen Schutzhütte und Luca, dort wegen seiner "Vorlieben" bestens bekannt, "bestellt" gleich, bei der Chefin des Hauses, sein obligates Käsebrot. Während wir gerade erst die Hütte betreten haben, steht ein riesengroßes Käsebrot für unseren vierbeinigen "Bergsteiger" bereits am Tisch - das nenne ich wirklich ein perfektes Service! Es ist heimelig warm und wir genießen eine ausgiebige Mittagsrast. Nach einem netten Plauscherl mit unserem Bergkameraden, der nun doch auch noch auf den Reichenstein gekommen ist, geht es zurück ins Tal.Gibst du mir was ab?

Da allerdings der Zustrom über die "Treppe" nicht abebbt, entschließen wir uns über den Sommerweg abzusteigen, um nicht in einen unnötigen Stress zu geraten. Abstieg zurück ins TalAbstieg über den SommerwegWo sich die Wege, Sommerweg mit Weg über die Treppe, vereinigen, können wir nun die Steigeisen wieder in den Rucksack packen. Es ist nun auch in der Höhe sehr warm geworden und dementsprechend rutschig, weil schlammig, ist nun der weitere Abstieg zurück ins Tal.Ziemliche Gatschpartie beim Abstieg
Auch Luca musste der Gatschpartie Tribut zollen...
Einige Male werden wir Zeuge, wie Absteigende, plötzlich und unvermutet, auf einmal sich auf ihren vier Buchstaben wiederfinden; uns bleibt es, Gott sei Dank, erspart; schaut aber ganz lustig aus, wenn man nicht selbst betroffen ist, wie so ein Ausrutscher sich auf den vier Buchstaben "abzeichnet"!Wir wünschen den Hüttenwirtsleuten einen wohlverdienten "Winterschlaf" ☺


Fazit der Tour: Der Reichenstein ist ein sehr beliebter Berg; natürlich auch verständlich, weil es in Gipfelnähe eine Schutzhütte gibt und er ein genial schöner Aussichtpunkt ist; auch ist er in relativ kurzer Zeit zu erklimmen. Nichtsdestotrotz bin ich immer wieder verwundert, wie bzw. mit welcher, nicht immer ganz passenden Ausrüstung versucht wird, den Berg zu erklimmen. Für mich war es klar, heute Steigeisen mit in den den Rucksack zu packen. Schließlich geht es auf über 2000m Seehöhe und es hat in den letzten Tag des öfteren am Berg geschneit. Vereinzelt waren Wanderer mit Grödeln unterwegs, Steigeisen hatten nur wir mit, die Masse jedoch ist, mehr oder minder, den Berg hinauf- und dann wieder "hinunterschwommen" - aber jeder wie er glaubt. Bei dem Massenansturm den der Berg immer erlebt, bin ich wirklich verwundert, dass, Gott sei Dank, nicht mehr passiert!!!

Twonav Anima 3*/CGPSL 7* 
Dauer: 5:50
Zeit in Bewegung: 4:10
Zeit im Stillstand: 1:40
Strecke: 9,757 km
Maximale Höhe: 2165 m
Maximale Höhendifferenz: 874 m
Kumuliertes Steigen: ↑ 1007 m
Gesamt Abstieg: ↓ 1025 m

Tourengänger: mountainrescue, harlem
Communities: Hikr's Dogs


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Geodaten
 27818.kmz Track der Tour

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Kommentare (2)


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OskarDDorf hat gesagt: Ein Genuss, vielen Dank.
Gesendet am 25. Oktober 2015 um 16:48
Toller Bericht und ein warer Augenschmaus wenn die Bilder bereits eingebettet sind. :)

mountainrescue hat gesagt: RE:Ein Genuss, vielen Dank.
Gesendet am 25. Oktober 2015 um 19:38
Danke Oskar!
Freut mich wenn der Bericht Gefallen gefunden hat!
Herzliche Grüße
MR


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