Von Balsthal nach Frinvillier - Etappe 5-6 Jura Höhenweg
10 Jurafans erhoffen sich endlich einmal schönes Wetter; im Oberland regnet es noch regional. Je weiter wir aber gegen Westen fahren, desto heller werden die Wolken.
Um 7.30 Uhr starten wir bei der Station Balsthal Thalbrücke, natürlich wieder bei leichtem Nebel. Die Regenschirme dürfen aber im Rucksack bleiben. Die Waldstrasse bietet genau das richtige Gefälle zum Einlaufen. Weil der befürchtete Regen ausbleibt, wechseln wir schon in der zweiten Kehre auf den steilen Wanderweg, was uns beinahe eine Dreiviertelstunde Vorsprung auf die Marschtabelle bringt. So ist unsere Freude gross, als bei der Schwengimatt auf genau 1000m Höhe eine Tafel anzeigt, dass heute offen ist, nicht gerade in Übereinstimmung mit dem Eintrag auf der Homepage. So kommen alle noch zum erwünschten Kaffeegenuss bei den freundlichen Wirtsleuten.
So verpflegt und durch den zunehmend blauen Himmel motiviert wandern wir weiter aufs Hällchöpfli, 1232m, ein Aussichtsfelsen gleich neben einem eingezäunten Militärgelände. Wir machen eine Znüni- und Genusspause.
Steil fällt der schmale Weg dann ab zum P.1077, wo wir den Originalhöhenweg verlassen. Wir steigen hoch auf den Grat des Schatteberg und wie in einer Achterbahn geht es dann hinauf und hinunter, immer wieder mit überraschenden Tiefblicken über die Felswand hinaus. Der Hauptgipfel empfängt uns gar mit Sitzgelegenheiten auf einer Felskanzel, einer Feuerstelle und zwei prächtigen Steinmännern. Wir folgen dem Grat zur alten Bättlerchuchi, einem Felsen mit vielen Kletterrouten, wandern dann kurz auf einer Strasse und erreichen, wieder auf Wanderwegen, nach weiterem Auf und Ab das Hochchrüz und für kurze Zeit wieder die Originalroute. Tisch, Bänke und eine Skulptur erinnern uns, dass es Zeit ist für die Mittagspause. Doch mit Sünnele ist es nichts, denn der Wind bläst unangenehm kalt, und wir brechen schnell wieder auf.
Nur gerade 500m benutzen wir die Route 5. Dem nächsten Staudenhag nach steigen wir wieder hinauf, erst über die Weide, dann steil im Wald auf den Rücken des Chamben. Auf interessanten Felswegen und schönen Aussichtspunkten erfreuen wir uns bei zunehmender Wärme und Sonnenschein an den jetzt sichtbaren, verschneiten Alpen. Endlich entspricht alles unseren Vorstellungen.
Über einen Wiesenkamm erreichen wir die Alpwirtschaft Niederwiler Stierenberg, die gerade ihre Tore geöffnet hat. Wir haben uns etwas Flüssiges redlich verdient und plaudernd stellen wir fest, dass sich die Um- und Gratwege gelohnt haben.
Auf einer Kiesstrasse erreichen wir den Hochseilgarten des Oberen Balmberg und verlassen gleich wieder die Originalroute. Steil führt ein Bergweg über den Nordostgrat hinauf auf die Röti, ein wunderbarer Aussichtsgipfel mit Gipfelkreuz und einer riesigen Alpweide mit unzähligen Knabenkräutern. Auf dem Bergrücken wandern wir hinüber zum wieder eröffneten Kurhaus Weissenstein. Auch die neue Gondelbahn wird ihren Betrieb auf die Wintersaison wieder aufnehmen. Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir, jetzt wieder auf der Route 5, unser Etappenziel Hinterweissenstein. Auf der sonnigen Terrasse geniessen wir den Apero. Dillitschkopf und Nidleloch sparen wir uns für ein anderes Mal auf. Wir lassen uns mit einem feinen Nachtessen und anschliessendem Dessert in der heimeligen Gaststube verwöhnen. Schon kurz nach zehn Uhr machen sich alle zum Schlafen bereit.
Nach einer ruhigen Nacht im geräumigen Matratzenlager und einem feinen Frühstück verabschieden wir uns von der freundlichen Wirtin und vom Hinterweissenstein. Endlich eine Etappe ohne Nebel, Regen und Wind. Erst wandern wir auf einer Alpstrasse zum Schilizmätteli, steigen dann auf den Grat der Gitziflue und weiter zur höchsten Solothurnerin, der Hasenmatt. Während einer kurzen Trinkpause geniessen wir die Aussicht.
Nach kurzem, steilen Abstieg gehts gleich wieder gratwegs und kurzweilig hinauf, über die Stallflue zum Tiergarten und auf die Küeferegg. Und weil diese Gratwege so einladend sind, nehmen wir auch noch die Wandflue dazu, wo wir während einer ausgiebigen Zehnuhrpause die Tiefblicke ins Aaretal, auf die drei Seen und den Chasseral geniessen. Einfach traumhaft schön. Wir wandern weiter zum Ängloch, wo wir die gewaltige Felskulisse fotografieren, eine Arena wie am Creux du Van.
Über eine Alpweide erreichen wir den unteren Grenchenberg und werden von einer Herde schwarzer Kühe mit ihren Kälbern begrüsst. Die letzte Einkehr im deutsch sprechenden Gebiet lassen wir uns natürlich nicht nehmen. Durch einen langen Wald kommen wir beim Grenchner Stierenberg auf die Strasse, folgen dieser aufsteigend bis ins Wäsmeli und schon sind wir wieder auf Waldpfaden, auf dem sogenannten Stützliweg. Er führt uns nochmals hinauf auf 1200 m. Hier halten wir Mittagsrast, um gleich darauf die Sprachgrenze zu passieren, denn nach einem Drehkreuz am Ende des Waldes heisst es plötzlich nicht mehr Jurahöhenweg, sondern Chemin de Crêtes. Und schon wandern wir inmitten einer Herde von Freiberger Pferden mit ihren Fohlen. Einfach ein herrlicher Anblick. So haben wir uns den Jura erträumt.
Natürlich wollen wir unsere Französischkenntnisse erproben und steuern deshalb die Alpwirtschaft Montagne de Romont an. Doch wir brauchen uns nicht anzustrengen, die Wirtin spricht deutsch.
Plaudernd und fotografierend sind auch die 2 Kilometer Staubstrasse schnell überwunden. Wir sind wieder auf einem Waldwanderweg hinunter nach Plagne, das offenbar gerade einen kleineren Bauboom erlebt. Nach weiteren 300 Höhenmetern Abstieg stehen wir am Bahnhof von Frinvillier-Taubenloch, 45 Minuten zu früh, kein Wasser und kein WC in der Nähe. Ein ebenfalls wartender Wanderer erzählt uns, dass es im Dorf ein Restaurant gibt. Zu fünft wandern wir hinunter zum Hotel de la Truite. Gerade anmächelig sieht das Ganze nicht aus und das Bier ist offenbar schon bis auf zwei Flaschen ausverkauft. Nach einigem Hin und Her können wir die beiden Bierli ergattern und unseren Kollegen am Bahnhof bringen. Den Besuch der Toilette verhindert ein wachsamer Köter.
Wir nehmen den Zug Frinvillier ab 16.03 und sind um halb acht wieder im Zürcher Oberland.
Witterung: 1. Tag: bewölkt und eher kühl
2. Tag: sonnig und warm
>Alle unsere Etappen des Jura Höhenweg
Um 7.30 Uhr starten wir bei der Station Balsthal Thalbrücke, natürlich wieder bei leichtem Nebel. Die Regenschirme dürfen aber im Rucksack bleiben. Die Waldstrasse bietet genau das richtige Gefälle zum Einlaufen. Weil der befürchtete Regen ausbleibt, wechseln wir schon in der zweiten Kehre auf den steilen Wanderweg, was uns beinahe eine Dreiviertelstunde Vorsprung auf die Marschtabelle bringt. So ist unsere Freude gross, als bei der Schwengimatt auf genau 1000m Höhe eine Tafel anzeigt, dass heute offen ist, nicht gerade in Übereinstimmung mit dem Eintrag auf der Homepage. So kommen alle noch zum erwünschten Kaffeegenuss bei den freundlichen Wirtsleuten.
So verpflegt und durch den zunehmend blauen Himmel motiviert wandern wir weiter aufs Hällchöpfli, 1232m, ein Aussichtsfelsen gleich neben einem eingezäunten Militärgelände. Wir machen eine Znüni- und Genusspause.
Steil fällt der schmale Weg dann ab zum P.1077, wo wir den Originalhöhenweg verlassen. Wir steigen hoch auf den Grat des Schatteberg und wie in einer Achterbahn geht es dann hinauf und hinunter, immer wieder mit überraschenden Tiefblicken über die Felswand hinaus. Der Hauptgipfel empfängt uns gar mit Sitzgelegenheiten auf einer Felskanzel, einer Feuerstelle und zwei prächtigen Steinmännern. Wir folgen dem Grat zur alten Bättlerchuchi, einem Felsen mit vielen Kletterrouten, wandern dann kurz auf einer Strasse und erreichen, wieder auf Wanderwegen, nach weiterem Auf und Ab das Hochchrüz und für kurze Zeit wieder die Originalroute. Tisch, Bänke und eine Skulptur erinnern uns, dass es Zeit ist für die Mittagspause. Doch mit Sünnele ist es nichts, denn der Wind bläst unangenehm kalt, und wir brechen schnell wieder auf.
Nur gerade 500m benutzen wir die Route 5. Dem nächsten Staudenhag nach steigen wir wieder hinauf, erst über die Weide, dann steil im Wald auf den Rücken des Chamben. Auf interessanten Felswegen und schönen Aussichtspunkten erfreuen wir uns bei zunehmender Wärme und Sonnenschein an den jetzt sichtbaren, verschneiten Alpen. Endlich entspricht alles unseren Vorstellungen.
Über einen Wiesenkamm erreichen wir die Alpwirtschaft Niederwiler Stierenberg, die gerade ihre Tore geöffnet hat. Wir haben uns etwas Flüssiges redlich verdient und plaudernd stellen wir fest, dass sich die Um- und Gratwege gelohnt haben.
Auf einer Kiesstrasse erreichen wir den Hochseilgarten des Oberen Balmberg und verlassen gleich wieder die Originalroute. Steil führt ein Bergweg über den Nordostgrat hinauf auf die Röti, ein wunderbarer Aussichtsgipfel mit Gipfelkreuz und einer riesigen Alpweide mit unzähligen Knabenkräutern. Auf dem Bergrücken wandern wir hinüber zum wieder eröffneten Kurhaus Weissenstein. Auch die neue Gondelbahn wird ihren Betrieb auf die Wintersaison wieder aufnehmen. Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir, jetzt wieder auf der Route 5, unser Etappenziel Hinterweissenstein. Auf der sonnigen Terrasse geniessen wir den Apero. Dillitschkopf und Nidleloch sparen wir uns für ein anderes Mal auf. Wir lassen uns mit einem feinen Nachtessen und anschliessendem Dessert in der heimeligen Gaststube verwöhnen. Schon kurz nach zehn Uhr machen sich alle zum Schlafen bereit.
Nach einer ruhigen Nacht im geräumigen Matratzenlager und einem feinen Frühstück verabschieden wir uns von der freundlichen Wirtin und vom Hinterweissenstein. Endlich eine Etappe ohne Nebel, Regen und Wind. Erst wandern wir auf einer Alpstrasse zum Schilizmätteli, steigen dann auf den Grat der Gitziflue und weiter zur höchsten Solothurnerin, der Hasenmatt. Während einer kurzen Trinkpause geniessen wir die Aussicht.
Nach kurzem, steilen Abstieg gehts gleich wieder gratwegs und kurzweilig hinauf, über die Stallflue zum Tiergarten und auf die Küeferegg. Und weil diese Gratwege so einladend sind, nehmen wir auch noch die Wandflue dazu, wo wir während einer ausgiebigen Zehnuhrpause die Tiefblicke ins Aaretal, auf die drei Seen und den Chasseral geniessen. Einfach traumhaft schön. Wir wandern weiter zum Ängloch, wo wir die gewaltige Felskulisse fotografieren, eine Arena wie am Creux du Van.
Über eine Alpweide erreichen wir den unteren Grenchenberg und werden von einer Herde schwarzer Kühe mit ihren Kälbern begrüsst. Die letzte Einkehr im deutsch sprechenden Gebiet lassen wir uns natürlich nicht nehmen. Durch einen langen Wald kommen wir beim Grenchner Stierenberg auf die Strasse, folgen dieser aufsteigend bis ins Wäsmeli und schon sind wir wieder auf Waldpfaden, auf dem sogenannten Stützliweg. Er führt uns nochmals hinauf auf 1200 m. Hier halten wir Mittagsrast, um gleich darauf die Sprachgrenze zu passieren, denn nach einem Drehkreuz am Ende des Waldes heisst es plötzlich nicht mehr Jurahöhenweg, sondern Chemin de Crêtes. Und schon wandern wir inmitten einer Herde von Freiberger Pferden mit ihren Fohlen. Einfach ein herrlicher Anblick. So haben wir uns den Jura erträumt.
Natürlich wollen wir unsere Französischkenntnisse erproben und steuern deshalb die Alpwirtschaft Montagne de Romont an. Doch wir brauchen uns nicht anzustrengen, die Wirtin spricht deutsch.
Plaudernd und fotografierend sind auch die 2 Kilometer Staubstrasse schnell überwunden. Wir sind wieder auf einem Waldwanderweg hinunter nach Plagne, das offenbar gerade einen kleineren Bauboom erlebt. Nach weiteren 300 Höhenmetern Abstieg stehen wir am Bahnhof von Frinvillier-Taubenloch, 45 Minuten zu früh, kein Wasser und kein WC in der Nähe. Ein ebenfalls wartender Wanderer erzählt uns, dass es im Dorf ein Restaurant gibt. Zu fünft wandern wir hinunter zum Hotel de la Truite. Gerade anmächelig sieht das Ganze nicht aus und das Bier ist offenbar schon bis auf zwei Flaschen ausverkauft. Nach einigem Hin und Her können wir die beiden Bierli ergattern und unseren Kollegen am Bahnhof bringen. Den Besuch der Toilette verhindert ein wachsamer Köter.
Wir nehmen den Zug Frinvillier ab 16.03 und sind um halb acht wieder im Zürcher Oberland.
Witterung: 1. Tag: bewölkt und eher kühl
2. Tag: sonnig und warm
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