Basecamp am Matterhorn schlecht besucht


Publiziert von Manolo7, 4. September 2014 um 00:09. Diese Seite wurde 3459 mal angezeigt.

Hat jemand von Euch in diesem Sommer im Basecamp am Matterhorn übernachtet?
War recht schlecht besucht. Lags einfach am Wetter oder wars halt doch nicht das richtige?

Basecamp am Matterhorn schlecht besucht



Kommentare (50)


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roger_h hat gesagt:
Gesendet am 4. September 2014 um 07:42
Es gab anscheinend praktisch keine Matterhorn-Besteigungen durch einheimische Bergführer und wohl auch ansonsten wenige bis keine. Von daher ist es nachvollziehbar, dass auch das Camp wenig besucht wurde.

Vonti* hat gesagt: Wetter & Verhältnisse
Gesendet am 4. September 2014 um 07:48
Manolo7 überleg doch mal selber: Wie oft konnte diesen "Sommer" das Matterhorn bestiegen werden? Wie oft war das Wetter einladend, damit man Lust hat, um in einem mittelmässig komfortablen Blechzelt zu übernachten?

eva79 hat gesagt:
Gesendet am 4. September 2014 um 08:23
Mal abgesehen davon, dass wohl nicht alle Lust haben 150 Stutz für eine Übernachtung zu bezahlen - die Bedingungen für kombinierte Touren waren diesen Sommer so schlecht wie (gefühlt) noch nie und passende Wetterfenster gab es quasi nie. Zugegeben, in Bezug auf das Basecamp erfüllt mich das mit leichter Schadenfreude;-), wohingegen mir im Normalfall die Hüttenwarte, die "nur" einen anspruchsvolleren Berg "im Angebot"haben, diese Saison wirklich leid getan haben.

Vonti* hat gesagt: RE: Schadenfreude vs. kundenfreundliches Angebot
Gesendet am 4. September 2014 um 13:37
Ist doch kundenfreundlich, dass eine provisorische Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeit geboten wird! Ich sehe kaum Grund zur Schadenfreude. Wer kein Interesse hat, kann jederzeit alternative Ziele wählen.

Übrigens, aus verlässlicher Quelle weiss ich, dass die Übernachtung in der zukünftigen Hörnlihütte voraussichtlich ebenfalls 150 Fr. kosten wird...

eva79 hat gesagt: RE: Schadenfreude vs. kundenfreundliches Angebot
Gesendet am 4. September 2014 um 14:29
Nun, die Alternative zu biwakieren, fällt ja aufgrund der angedrohten Bussen weg, ansonsten wäre mir das wuppe. Und nicht alle Bergsteiger können und wollen 150 Stutz bezahlen, es soll ja auch Länder geben, in denen das monatliche Ein kommen tiefer als in der CH ist;-).Mal abgesehen davon, dass ich bislang keinen berechtigten Grund sehe, dass die Übernachtung doppelt so teuer wie in einer SAC Hütte ist.
Aber ernsthaft beschäftigen tut mich das nun auch nicht, denn über den Hörnligrat muss ich auch kein zweites Mal aufs Horu.

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 4. September 2014 um 16:53
Hallo Vonti,

Nun diie Preise der neuen Hütte und die des Aluzeltlagers sind reine Geldmacherei. Dass es auch anders geht, und man neben einer Hütte direkt gratis zelten darf, habe ich letzten Monat in Georgien gesehen: f.hikr.org/files/1533877.jpg

Deshalb werde ich das Matterhorn nur in der Nebensaison versuchen, dann nämlich wenn die Hütte oder das Aluzeltlager geschlossen sind!

Becks hat gesagt: 150 CHF
Gesendet am 8. September 2014 um 13:36
Naja, bei dem Preis ist das Horn aus Zermatt raus für mich gestorben. Auf 150 CHF für eine Nacht habe ich nicht einmal Lust wenn der Hüttenwirt mir persönlich ein Ständchen singt. Das ist nämlich grob doppelöt so viel wie ich auf anderen Hütten für HP bezahle und die können auch nicht alles vom Markt weg kaufen und per Auto an die Hütte karren.

Das mit dem Biwakierverbot tut ihr übriges und ergibt für mich einen Zwang zur Zahlung von 150CHF für einen Besteigungsversuch inklusive Abendessen.

Ne ne.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 8. September 2014 um 14:25
eine gute gelegenheit, auch meine unverhohlene schadenfreude kund zu tun.

Vonti* hat gesagt: 150 Stutz für das Base Camp und Hüttenübernachtung
Gesendet am 8. September 2014 um 16:37
Die Hörnlihütte ist derzeit bekanntlich geschlossen, weil sie umgebaut wird. Als Alternative für die Bergsteiger baute die Stiftung Hörnlihütte extra ein Base-Camp auf – für rund 1,5 Millionen Franken.

Die Kosten für die Sanierung und den Erweiterungsbau Hörnlihütte belaufen sich auf 8,3 Millionen Franken. Wie sollen variable/fix Kosten gedeckt werden, sich Investitionskosten rechnen - beispielsweise bei einem schlechten Sommer, bei einer Saison die nur wenige Monate dauert?

Ich mache nun keine Investitionsrechnung um den Beweis zu liefern, dass die 150 Fr. für das Base Camp wie auch für die neue Hörnlihütte nicht aus der Luft gegriffen sind...

NB. Campieren ist bekanntlich aus Umweltschutzgründen verboten.

kopfsalat hat gesagt: RE:150 Stutz für das Base Camp und Hüttenübernachtung
Gesendet am 8. September 2014 um 16:49
> Campieren ist bekanntlich aus Umweltschutzgründen verboten.

wohl auf der selben rechtlichen basis wie die helikopterflüge fürs heli-skiing ...

Vonti* hat gesagt: RE:150 Stutz für das Base Camp und Hüttenübernachtung
Gesendet am 8. September 2014 um 16:56
Nein, aus Umweltschutzgründen - wie die Elektroautos (Solarstrom) und Pferdekutschen in Zermatt-Dorf...

Sputnik Pro hat gesagt: Umweltschutzgründe als faule Ausrede gegen das Biwakieren
Gesendet am 8. September 2014 um 19:06
Das glaubst du ja selbst nicht, da lachen ja die Hühner!

Aus Umweltschutzgründen in einer Umgebung aus Stein und Eis sollte biwakieren nach den Zermattern verboten sein - und im Gegensatz wird sämtliches Material auf die Hütten geflogen. Da fragt sich echt jeder was umweltschädlicher ist...

Wenn schon müssten täglich Maultiere das Essen zu den Hütten hochbringen und den Abfall wieder ins Tal, das wäre viel umweltfreundlicher... und gehfaule Touristen kämen so noch mit einem Aufpreis auf dem Sattel zur Hörnlihütte!

Vonti* hat gesagt: Von Maultieren...
Gesendet am 8. September 2014 um 20:29
Hey Andrej, das war mehr als Witz und vor allem ironisch gemeint auf die Helikopterflüge von Kopfsalat ;-)

Mein Eindruck: Die wollen eine schicke Hörnlihütte, geldausgebende "Premium"-Gäste, keine Abfälle in der Umgebung und sowieso keine Bergsteiger die den Food selber mitbringen und kein Geld ausgeben und wohlmöglich noch die Umgebung versch....., etc. Freistehende Toitoitoi-Häuschen und Mülltonnen verschandeln zudem das Matterhornbild, etc.

Gute Idee Andrej, die 5*-Esel- und Maultiertour wird möglicherweise irgendwann angeboten inkl. kuscheligem Fellsattel, Champagner-Foto-Stopp und Klimazelt :-))

kopfsalat hat gesagt: RE:150 Stutz für das Base Camp und Hüttenübernachtung
Gesendet am 8. September 2014 um 16:55
als betriebswirtschafter muss ich dir ja wohl nicht erklären, dass sich der bezahlte preis einzig aus angebot und nachfrage ergibt. die betriebswirtschaftlichen kosten interessieren den käufer einen feuchten furz. die sind unternehmer-risiko. es besteht ja schliesslich kein zwang eine hörnlihütte zu betreiben.

Vonti* hat gesagt: RE:150 Stutz für das Base Camp und Hüttenübernachtung
Gesendet am 8. September 2014 um 17:26
Oha, BWL-h verpasst?

Die Nachfrage ist eben hoch - in der Hörnlihütte, Bergführer Matterhorn, Hotels Zermatt, etc. daher können auch entsprechende Preise verlangt werden!
Thema Investitionsrechnung, ROE, ROCE, etc. aus Eigentümer/Investorensicht schon bekannt, oder?

kopfsalat hat gesagt: RE:150 Stutz für das Base Camp und Hüttenübernachtung
Gesendet am 8. September 2014 um 17:33
> Die Nachfrage ist eben hoch

dann muss es wohl am angebot gelegen haben, dass die blechzelte leer waren.

Vonti* hat gesagt: Nachfrage Base Camp
Gesendet am 8. September 2014 um 17:50
Die Berg-Hütten blicken auf eine schlechte Sommersaison zurück!

Die mehrheitlich trübe und nasse Sommersaison hat es denkbar schlecht mit dem Tourismus gemeint. Laut Mitteilung des Schweizer Alpen-Clubs SAC verzeichneten auch die 152 Schweizer Hütten einen der schlechtesten Sommer überhaupt.

"Weil sehr selten längere, stabile Schönwetterperioden herrschten, mussten viele Bergbegeisterte auf ihre Aktivitäten verzichten. Insbesondere Hoch- und Gletschertouren waren schwierig zu planen und durchzuführen, was in den betroffenen Hütten zu Einbussen von 50 Prozent und mehr geführt hat", heisst es.

Das Hüttenwartepaar in der Monte-Rosa Hütte hat beispielsweise Einbussen von nicht ganz 50 Prozent zu beklagen...

Ok Kopfsalat, nun die Rahmenbedingungen auf den Base Camp Case anwenden. Glaubst du, dass bei zB. 80Fr, die Nachfrage bedeutend grösser gewesen wäre resp. mehr Leute das Matterhorn bestiegen hätten? Oder verliebte Paare sich eine romantische Übernachtung im Base Camp geleistet hätten?

Vonti* hat gesagt: RE:150 Stutz für das Base Camp und Hüttenübernachtung
Gesendet am 8. September 2014 um 18:22
>besteht ja schliesslich kein zwang eine hörnlihütte zu betreiben.

Kopfsalat, als Betriebswirtschaften ist dir das Konzept freie Marktwirtschaft, Einsatz Produktionsfaktoren (Arbeit, Land, Kapital), Wahlfreiheit hinsichtlich Konsum, Berufstätigkeit, Sparen und Investieren etc. bestens bekannt, oder?

Ich finde es toll wenn Arbeitsplätze geschaffen und Steuern bezahlt werden, eine Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeit geboten wird, etc.

xaendi hat gesagt: RE:150 Stutz für das Base Camp und Hüttenübernachtung
Gesendet am 8. September 2014 um 19:01
Ich glaube nicht, dass bei den SAC-Hütten freie Marktwirtschaft herrscht, Regulatorien wie Naturschutz- und Raumplanungsgesetze schränken den unternehmerischen Spielraum beim Angebot (Bau SAC-Hütten) ziemlich ein. Auch hat bei der Preisbildung der SAC bestimmt ein Wörtchen mitzureden, sonst würde bei mir glatt der Verdacht eines Kartells in Form von Preisabsprachen geweckt. In einem freien Markt hätten chronisch ausgebuchte Hütte wie die Monte Rosa-Hütte schon längst die Preise anheben müssen, weil ja offenbar Nachfrage über Angebot liegt.

Meine Interpretation, ohne wirklich alle Hintergründe zu kennen: Die Zermatter wollten den Verkehr am Matterhorn etwas dosieren mit weniger Schlafplätzen und höheren Preisen; der SAC stimmte dem zu.

Vonti* hat gesagt: SAC vs. "private" Hütten
Gesendet am 8. September 2014 um 19:41
Hoi Xaendi

Absolut einverstanden - insbesondere auch mit dem Aspekt SAC-Hütten resp. Einschränkung Preisbildung sowie mit deinem letzten Absatz!

Die Hörnlihütte ist jedoch als Stiftung inkl. Patronatskomitee organisiert und eben keine klassische "SAC-Hütte"! Damit eine umfassende Sanierung beider Häuser möglich ist, hat die Sektion Monte Rosa damals beschlossen, die Hörnlihütte an die Burgergemeinde Zermatt abzutreten. Ich bin der Meinung, dass dadurch nun andere Rahmenbedingungen gelten, als für SAC-Hütten...www.hoernlihuette.ch/hoernlihuette.html

Übrigens, es werden noch Spender gesucht :-))

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 8. September 2014 um 21:28
Besten Dank für den Link. Da steht Interessantes:

"... die heutige Abwasserentsorgung [der Hörnlihütte] ist nicht mehr zeitgemäss. Heute werden Abwasser und Fäkalien unbereinigt in die Nordflanke geleitet."

Das heisst also, obwohl man sich über ein Jahrhundert lang nicht einen Deut darum scherte, die Scheisse einfach so die Nordflanke runterzukippen, ist es just in dem Augenblick aus naturschützerischen Gründen verboten, wild zu campieren, als man dringend Geld benötigt (das man vergass rechtzeitig zurückzustellen und stattdessen wohl verjubelte?), um die Hütte endlich zu sanieren.

Wen will man hier eigentlich für dumm verkaufen?

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 9. September 2014 um 09:58
Also dass man freche 150 Franken pro Nacht verlangt, ist die eine Sache. Damit kann ich mich arangieren, denn entweder man nimmt das Angebot an oder eben nicht.

Die andere Sache ist die, dass man durch Biwakverbot inklusive Strafandrohung die Leute dazu zwingen will, für eine Besteigung garantiert dieses Geld auszugeben. Damit kann ich mich nicht abfinden, denn ich möchte mir nicht die Entscheidung aufzwingen lassen, ob ich bereit bin, dieses Geld aufzuwenden oder ob ich lieber auf jeglichen Luxus verzichte und irgendwo in der Wildnis nächtige. Aber zum Glück obliegt mir nach wie vor die Entscheidung, ob ich diesen Hügel überhaupt besteigen möchte und die ist einfach gefällt... warum auf diesen Touri-Abschöpf-Steinhaufen steigen, wenn's rundherum so viele andere Berge gibt?!?

Jeder Einzelne kann die Situation verändern - der Markt sind schließlich wir alle. Und gut, dass sich der Markt dieses Jahr offenbar großteils gegen die Abzocke entschieden hat!

Biwakverbot "aus Umweltschutzgründen"... dass ich nicht lache!!!

fino hat gesagt:
Gesendet am 9. September 2014 um 10:24
Wenn in der neuen Hütte dann wirklich 150.- verlangt werden muss halt jeder selber entscheiden ob es ihm das wert ist. Sicher eine eher kofortable Hütte, mit den bekannt schrulligen Walliser Bergführern und der bis jetzt mindestens ziemlich zickigen Hüttencrew, oder dann halt eine andere Route. Es gibt dann auch noch den Liongrat: sehr tolle Route,schon der Hüttenanstieg ist super, die gesamte Wegfindung dafür leichter als am Hörnligrat. Das Carrel-Biwak an einem Wahnsinnsort, aber drinnen ohne Hüttenwart die absolute italienische, oder besser gesagt, internationale Anarchie. Bei vielen Leuten, ein Abenteuer der besonderen Art, aber man hat dann später was zu erzählen. Mir hat es auf jeden Fall gefallen.

roger_h hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. September 2014 um 12:06
Dazu muss ich noch meinen Senf abgeben. Ich meine ich bin ja durchaus bei euch, wenn es darum geht, die 150.-- (sofern es denn wahr ist) als überteuert anzuprangern.
Allerdings muss ich dann auch sagen, dass ich die Hüttencrew inkl. Kurt Lauber als ausgesprochen freundlich, zuvorkommend und humorvoll in Erinnerung habe. Im weiteren war ich in der Zwischenzeit mit mindestens 5 verschiedenen Walliser Bergführern unterwegs und alle waren menschlich über jeden Zweifel erhaben. Mein bisher einziges Negativerlebnis mit einem Bergführer betraf ein Bündner Exemplar dieser Zunft!

eva79 hat gesagt:
Gesendet am 9. September 2014 um 10:41
Zuverlässige Quellen behaupten ebenfalls, dass die Busse für unerlaubtes Biwakieren deutlich unter den 150 Stutz liegt - ein Schelm, der Böses denkt:-).
Ansonsten wird das Umweltschutzargument doch gerade von den Zermattern immer dann ins Feld geführt, wenn es gerade hilft...

Investitionsrechnung hin oder her - das betrifft ja nur die Angebotsseite, es muss ja auch jemand bereit sein den Preis zu bezahlen. Abgesehen davon können solche Geschichten auch nach hinten losgehen hinsichtlich Reputation, öffentlicher Shitstorm etc. Denn bis auf Vonti habe ich bislang noch niemanden gehört, der die 150 Stutz in irgendeiner Form für gerechtfertigt hielt, noch nichtmal die Walliser selbst;-).

Vonti* hat gesagt:
Gesendet am 9. September 2014 um 16:48
>Denn bis auf Vonti habe ich bislang noch niemanden gehört, der die 150 Stutz in irgendeiner Form für gerechtfertigt hielt, noch nicht mal die Walliser selbst ;-).


Hoi Eva
Danke für den Kaktus ;-) Ich gehe davon aus, dass das Hörnlihüttenkommitee inkl. Walliser :-) die Preise abgesegnet hat...
Ganz klar, ich würde bestimmt auch weniger zahlen wollen wie die 150 Fr.! Aus unternehmerischer Sicht kann ich jedoch das Angebot nachvollziehen.
Sei nicht blauäugig: Sind etwa die Essens-, Hotel- und Immobilienpreise in Zermatt, der Stadt Zürich od. Zug, an der Goldküste, etc. jederzeit "angemessen & fair"? Kennst du das teure und trotzdem überlaufene "Chez Vroni" in Zermatt? Als Kunde habe ich die Auswahl und der "Markt" wird es früher oder später richten - auch im Fall der Hörnlihütte!

Apropos Reputation und Shitstorm: Solange die Reputation von Zermatt bei den finanziell potenten Touristen aus China, Japan, USA, CH, etc. sowie bei Investoren top ist...

eva79 hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. September 2014 um 20:00
;-). Ich bin mir nicht sicher, ob es sinnvoll ist (auch aus BWL Sicht;-), Luxushotelpreise mit Berghüttenpreisen zu vergleichen, denn das sind grds. ja ganz andere Zielgruppen; abgesehen davon: wenn ich nun unbedingt in Zermatt nächtigen will, habe ich immer noch die Auswahl zwischen diversen Preiskategorien an Hotels, der Jugendherberge und dem Campingplatz, im Fall der Übernachtung zwecks Matterhornbesteigung habe ich keine "Produktdiversifikation", sondern eine mehr oder weniger Monopolsituation, die mir aufstösst.

Die Reputation von Zermatt wird das nun wohl nicht unbedingt tangieren, die der Hörnlihütte vielleicht schon eher, wir werden sehen:-).

Vonti* hat gesagt:
Gesendet am 9. September 2014 um 21:01
Zermatt- resp. Matterhorntourismus ist eine Premium-Tourismus-Destination (Stichwort Zielgruppe)! Da gehört eben alles dazu: Hotellerie, Alpin Center Zermatt inkl. Tourenangebot, Kulinarik, Uhrenläden, Angebot Berg-und Wintersport, Berghäuser, etc. Das Angebot ist zielgruppenspezifisch und das Preisniveau entsprechend höher. Vergleich doch mal die Preise in "Hinterpfupfikon" mit Zermatt-Preisen. Zudem, schon mal überlegt warum in Zermatt 3*-Hotels teurer sind wie im Nachbardorf Täsch? Warum gibt es wohl keinen Camping- und Zeltplatz in Zermatt - bestünde da nicht eine riesige Nachfrage? Ist dir Zermatt als Familiendestination bekannt? Warum ist die Übernachtung in der Hörnlihütte wohl teurer als im Berghaus Malbun oder Engstligenalp?

Hey Eva, als BWLerin kennst du bestimmt die Theorie der marktorientierten Preisfindung resp. der Einflussfaktoren. Apropos Produktdiversifikation: Du meinst also ein "neues Produkt auf einem neuen Markt"?! Prüf den Begriff resp. das Thema Diversifikation nochmals ;-)

Und ja, Monopolsituationen sind unerfreulich, wir werden abgezockt, etc. - ich bin ja auch weitgehend einverstanden mit dir :-)

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 9. September 2014 um 22:14
*** BREAKING NEWS *** BREAKING NEWS ***

soeben wurde bekannt, dass der bau eines ibis-billig-hotels unter dem matterhorn von der burgergemeinde zermatt verboten wurde, da dies gegen den naturschutz verstösst.

xaendi hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. September 2014 um 07:52
Schade! Hoffen wir, dass das Hilton doch noch den Zuschlag bekommt. Die haben nämlich wassersparende Urinale.

mde hat gesagt: Gedankenanstoss
Gesendet am 10. September 2014 um 09:29
Nur so als Gedankenanstoss: "normale" SAC-Hütten sind doch stark defizitär, oder?! Für den nötigen Unterhalt und Umbauten sind ja jeweils Hundertausende bis Millionen Franken notwendig, die mühsamst von Gönnern, Sponsoren, usw. zusammengekratzt werden. Von den Sektionen und auch dem SAC gibt's weitere Quersubventionen. Wenn alle diese Kosten tatsächlich auf die Übernachtungskosten umgelegt würden, so wäre eine Übernachtung (viel?) teurer. Somit ist die Frage, wer bezahlt's - die Allgemeinheit oder der Kunde?!

kopfsalat hat gesagt: RE:Gedankenanstoss
Gesendet am 10. September 2014 um 10:25
die profitabilität der SAC-hütten lässt sich, glaub ich, nicht über einen kamm scheren. einige sind's andere nicht.

aber dies ist auch nicht das ziel des SAC. als verein(e) ist der SAC und seine sektionen ja nicht gewinnstrebend. sie müssen nicht einmal kostendeckend sein. wenn kein geld mehr in der kasse ist, werden eben die mitgliederbeiträge erhöht. die mitgliedschaft ist komplett freiwillig.

dafür dass die SAC-hütten von ihrem ursprünglichen zweck als selbstversorger-notunterkünfte für bergsteiger, zu berghotels für touristen mutiert sind, welche nun den vermeintlichen gesetzten der marktwirtschaft unterworfen sein sollen, sind die SAC sektionen selber schuld. dafür gibts ausser (unnötigem) komfort- und profitdenken keine begründung.

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Gedankenanstoss
Gesendet am 11. September 2014 um 13:05
Die Kosten für einen Umbau und den Unterhalt sind vorrangig vom Komfortniveau abhängig. Zahlt unsereins auf dreitausend Meter 65 Fränkli für Halbpension mit Duschen, Wasserspülung, Duvets im 4er Zimmer und den Dreigänger mit frischem Salat, ist dies niemals eine Vollkostenrechnung.
Subventioniert wird dies durch den SAC bzw. die Mitglieder, Gönner und Spender oder spendable Handwerker/Freiwillige.

In einer einfachen Hütte könnten dieser Betrag wohl kostendeckend sein, allerdings kosten diese nach wie vor in etwa gleich viel wie moderne, "komfortable" Hütten, z.B. HP SAC Keschütte 59.- versus Chammana Es-Cha 60.-.

Zur Rentabilitätsrechnung gehört auch immer der Fakt, dass die Hochsaison mit vernünftiger Auslastung bei manchen Hütten gut 5 Monate dauert, bei anderen deren zwei bis drei...

Grundsätzlich schliesse ich mich Kopfsalat an und finde die Umwandlung der SAC Hütten zu Berghotels fraglich. Die Schlüsselfrage dazu: Wer verlangt und wer bezahlt den Komfort in grosser Höhe wirklich?

G, Rise

roger_h hat gesagt: RE:Gedankenanstoss
Gesendet am 11. September 2014 um 14:20
Ich weiss auch nicht, aber wenn ich mit meinen Bergsteigerkollegen rede, sind eigentlich alle dafür, dass SAC-Hütten einfache Unterkünfte für Bergsteiger bleiben. Praktisch alle ziehen eine urige Hütte wie z.B. die Lauteraarhütte einer modernen Hütte wie z.B. der Monte Rosa Hütte vor.

Wenn man dem SAC Glauben schenkt, verlangen aber Berggänger immer mehr Komfort in Richtung Berghotel (kleine Zimmer, Duvets, Duschen, WLAN etc.).

Vermutlich gibt es diese zwei Hauptgruppen von Berggängern und ich komme schlicht mit diesen Komfortsuchenden nie in Berührung...

eva79 hat gesagt: RE:Gedankenanstoss
Gesendet am 11. September 2014 um 15:10
@Roger_H: Hm, das "Problem" ist ja vermutlich, dass die Hütten ihre Einnahmen schon gerne vergrössern würden, ist ja auch verständlich. Das geht bei einigermassen zugänglichen Hütten eben gut mit Wanderern, siehe z.Bsp. Bishornhütte aber auch Monte Rosa Hütte (da eben tw. geführt). Bergwanderer konsumieren grds. mehr, da sie nicht mitten in der Nacht aufstehen müssen, können sich auch mal ein Wein gönnen etc. Und kommen aber eben tw. aus einem anderen Kontext und haben nichts gegen etwas Komfort während für den Bergsteiger die Hütte als solches nicht das Erlebnis ist sondern Mittel zum Zweck - nämlich um einen Berg zu besteigen.

roger_h hat gesagt:
Gesendet am 10. September 2014 um 09:54
Hier an dieser Stelle kann man lesen, dass die Übernachtung mit Halbpension 150.-- CHF kosten wird, an anderer Stelle steht, dass die Übernachtung mit Halbpension zwischen 90.-- und 100.-- kosten wird. Beide Angaben beziehen sich auf eine sichere Quelle, nun mindestens einer wird seine Quelle hinterfragen müssen, wenn die Preise dann tatsächlich offiziell bekannt sind.

Vonti* hat gesagt: Preise Hörnlihütte 2015
Gesendet am 30. März 2015 um 21:12
www.hoernlihuette.ch/reservation.html

Preise: Im Lager bis max. 6 Betten pro Zimmer CHF 150.- pro Person
In einem Doppelzimmer CHF 450.- pro Zimmer
Kinder bis 12 Jahre CHF 75.- pro Kind

Alpenclub Mitglieder erhalten 10.- Reduktion pro Person beim Vorlegen des Ausweises.

Im ganzen Gebiet rund um's Matterhorn oberhalb 2880 M.ü.M ist wildes campieren und biwakieren strikte verboten. Zuwiderhandelnde werden mit Bussen von bis zu CHF 5000.- durch die Gemeinde Zermatt gebüsst.

Sputnik Pro hat gesagt: Zum Kotzen...
Gesendet am 30. März 2015 um 21:46
Ich sag es ganz ehrich was ich gerade denke: Geldgeile Arschlöcher!

kopfsalat hat gesagt: RE:Zum Kotzen...
Gesendet am 30. März 2015 um 21:58
du sagst es. aber zum glück hat der berg ja auch noch eine sonnenseite:

Rifugio Oriondé Duca Degli Abruzzi

Bed and breakfast ( per person per day ) : € 40,00
Half Board ( per person per day) : € 60,00
Full Board ( per person per day ) : € 75,00

maawaa hat gesagt: RE:Zum Kotzen...
Gesendet am 30. März 2015 um 22:01
Da stimme ich Dir gerne zu, und das kotzt mich dabei am meisten an :

" Im ganzen Gebiet rund um's Matterhorn oberhalb 2880 M.ü.M ist wildes campieren und biwakieren strikte verboten. Zuwiderhandelnde werden mit Bussen von bis zu CHF 5000.- durch die Gemeinde Zermatt gebüsst. "

:(((

alpensucht hat gesagt: RE:Preise Hörnlihütte 2015
Gesendet am 30. März 2015 um 22:34
"rund um's Matterhorn"... heißt das auch auf italienischem Gebiet? Was geht das italienische Gebiet die Gemeinde Zermatt an? Für mich steht fest: wenn Matterhorn (und das musss nicht wirklich sein!), dann nur Überschreitung von Italien her. Und dafür muss ich noch bissl üben ;)

Alpinist hat gesagt: Preise...
Gesendet am 30. März 2015 um 23:25
Warum regt ihr euch über diese Preise auf...???

Keiner sagt ihr müsst dort übernachten......

orome hat gesagt: RE:Preise...
Gesendet am 31. März 2015 um 06:32
und was ist das jetzt für ein Argument?

Warum regt ihr euch über die Boko Haram auf, müsst ja nicht nach Nigeria fahren.

Alles was mich nicht direkt betrifft darf ich nicht kritisieren oder kommentieren auch wenn sich da kriminelle Provinzwürschtel wieder die Taschen voll stopfen. Sauberes Demokratieverständnis.

roger_h hat gesagt: RE:Preise...
Gesendet am 31. März 2015 um 08:29
"und was ist das jetzt für ein Argument?"

Aber Boko Haram in einer Diskussion über Hüttenpreise passt gut oder wie?

orome hat gesagt: RE:Preise...
Gesendet am 31. März 2015 um 08:52
die Schlussfolgerung ist die Selbe, der Vergleich drastisch.
Wenn mich etwas nicht direkt betrifft bzw. ich es vermeiden kann, darf ich keine Meinung dazu haben ...

Alpinist hat gesagt: RE:Preise...
Gesendet am 31. März 2015 um 16:30
Danke roger :-)
einer ders tscheggt hed :-)

Sputnik Pro hat gesagt: RE:Preise...
Gesendet am 31. März 2015 um 08:50
Die Preise sind ist das eine, aber gleichzeitig ein Biwakverbot aus Umweltschutzgründen (ob das legal ist?) auszusprechen ist eine bodenlose Sauerei. So hat man gar keine Wahl...
Zudem mit dem Helikopter auf die Hütte zu fliegen ist ja sehr "umweltfreundlich". Ich kotze ab den verlogenen Zermatter-Argumenten! Sprich: Geldgeile Arschlöcher!

kopfsalat hat gesagt: RE:Preise...
Gesendet am 31. März 2015 um 08:52
was stört, ist die art und weise, wie die gemeinde die monopol-preise garantiert.

geschähe dies in "afrika", würde man mit dem finger darauf zeigen, lauthals "korruption" schreien und im brustton der überzeugung schwören, dass dies in unserem rechtsstaat nicht möglich wäre.

was man dabei vergisst, das matterhorn gehört zu afrika ... und vielleicht auch das ganze wallis?!?

Voralpenschnüffler hat gesagt: und im Winter?
Gesendet am 31. März 2015 um 09:11
unverschämt in der Tat, die Kombination von Preisen und Biwakverbot! Wie steht's eigentlich im Winter? Wenn die Hütte keinen Winterraum hat (was ich mal annehme) und das Biwakverbot auch im Winter gilt, wären im Endeffekt Winterbesteigungen generell verboten..., da nähme mich dann schon wunder, ob das gerichtlich durchginge...

denali2002 hat gesagt: Biwakieren
Gesendet am 31. März 2015 um 10:22
Ich finde das auch unglaublich, wie sich Zermatt mit dem Verbot des Biwakierens die unverschämt hohen Übernachtungspreise sichert.
Wenn man den Buchstaben genau nimmt, darf man unterhalb von 2880m sehr wohl biwakieren. Was spricht denn dagegen, dass man einen etwas längeren Gipfelweg auf sich nimmt? Falls ich mich mal aufs Matterhorn wagen würde dann bestimmt auch von der italienischen Seite her.


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