Vorder Grauspitz (2599) von der Liechtensteiner Seite [Euro Summits]
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Im Rahmen unseres gemeinsamen langjährigen Euro-Gipfel - Projektes sollte es dieses Jahr nun Liechtenstein mit dem Grauspitz sein. Der Berg schien bei Hikr meist von der Schweizer Seite begangen zu werden, was uns den Liechtensteinern gegenüber unpassend erschien. Also nach Vaduz und von dort mit dem Bus rauf nach Steg (1303). Von hier aus ist der Gipfel sehr gut auch an einem Tag machbar - wir waren aber erst mittags hier und wollten im malerisch mit Blüten übersäten Rätikon keine Hektik aufkommen lassen. Also via Alp Valüna (1409) und Alp Gritsch (1900) hinauf zur Pfälzer Hütte auf dem Bettlerjoch (2108). Die Wirtin riet uns für heute ob des fortgeschrittenen Nachmittags von der Grauspitz-Begehung ab. Also bestiegen wir mit dem Augstenberg (2356) den Hausgipfel und sahen uns von hier aus schon einmal die Wegführung für unseren morgigen Gipfelangriff an.
Am nächsten Morgen ging es kurz vor 8:00 Uhr dann los. Zunächst den Pfad von der Pfälzer Hütte hinab ins Naaftal (1863). Vom Talboden führt hier ein allmählich ansteigender, unmarkierter Wiesenpfad um den Nordabhang des Naafkopfs herum. Leider verliert er sich nach ca. 1km im Geröllfeld unterhalb des Grates, und man muss sich seinen Weg nun selbst über Schutt und durch tiefe Schmelzwasserrinnen suchen - insgesamt der mühsamste Teil der sonst schönen Tour (vor allem auf dem Rückweg). Immer westwärts in Richtung Plasteikopf stößt man schließlich auf einen ebenfalls unmarkierten Zickzack-Weg, der in wenigen Minuten direkt hinauf zum Ijesfürggli (2348) führt. Von hier geht der Blick über die südliche, weniger steil aufsteigende Flanke hinab zur Alp Ijes. Wir stiegen von der Scharte nun westlich über den Grat zum Schwarzhorn / Hinter Grauspitz (2574) hinauf. Anfangs erfordert das etwas ganz leichte, harmlose Kletterei, später ist es schönes Steigen. Der Gipfel ist schnell erreicht und der Rundblick ein ansprechender.
Allerdings waren wir ja wegen des westlichen Nachbargipfels hier. Ich hatte im Vorfeld immer wieder von der Variante gelesen, den Schwarzhorn-Gipfel südlich zu traversieren, um dann am tiefsten Punkt zwischen beiden Gipfeln wieder den Grat zu erreichen und so das Abklettern der Schwarzhorn-Westflanke zu vermeiden. Womöglich ist diese Variante beim Aufstieg von der Schweizer Seite besser einsehbar und daher zu empfehlen - aus der Gipfelperspektive vom Schwarzhorn erschien uns dessen steil abfallende, von fast senkrechten Fels- und steilen Schotterbändern durchzogene Südflanke als wenig einladend. Also der Grat. Die Beschreibungen sind alle richtig - das ist die Schlüsselstelle. Vom Schwarzhorn geht es ca. 20 Meter sehr ausgesetzt und vom Gipfel nicht voll einsehbar entlang des Felsgrates hinunter. Ich würde die Kletterei zwischen II und III einordnen. Nichts für Ungeübte. Bei Frost oder Regen mag ich mir das ungesichert auch nicht vorstellen. Ansonsten gibt es überall natürliche Griffe und Tritte im Fels, der nicht allzu brüchig ist. Immer wieder auch kurze, weniger steile Passagen zum Luftholen. Nach 20 Minuten ist man auf dem Sattel, der hier zu beiden Seiten etwas steiler abfällt als zuvor am Schwarzhorn. Am Grataufschwung zum Grauspitz gibt es noch einmal eine kurze Kletterpassage um einen einzelnen Pfeiler herum, der damit leicht umgangen werden kann. Der Rest ist wieder normales, aber ausgesetztes Steigen.
Oben auf dem Grauspitz (2599) dann eine grandiose Aussicht - nach Süden hinab ins idyllische Fläscher Tal mit seinen Bergseen - nach Norden übers Rheintal zum Bodensee - und nach Osten entlang des Rätikon-Hauptkamms über Naafkopf und Hornspitze bis zur Schesaplana (2965). Bisher eines unser schönsten Gipfelpanoramen und insgesamt ein Bergerlebnis, das wir sehr genossen haben!
Zurück ging es auf der gleichen Strecke, wobei sich wie so oft auch diesmal der kletternde Aufstieg zum Schwarzhorn als leichter erwies, als zuvor der Abstieg. Kurz nach 13:00 Uhr waren wir wieder an der Pfälzer Hütte - von der es an diesem Tag noch über den Zentralalpenweg weiter zur Mannheimer Hütte am Brandner Gletscher ging.
Den sympathischen Grauspitz sollte aber auch die von hier am nächsten Morgen erklommene, überlaufene Schesaplana in unseren Eindrücken nicht mehr verdrängen können.
Am nächsten Morgen ging es kurz vor 8:00 Uhr dann los. Zunächst den Pfad von der Pfälzer Hütte hinab ins Naaftal (1863). Vom Talboden führt hier ein allmählich ansteigender, unmarkierter Wiesenpfad um den Nordabhang des Naafkopfs herum. Leider verliert er sich nach ca. 1km im Geröllfeld unterhalb des Grates, und man muss sich seinen Weg nun selbst über Schutt und durch tiefe Schmelzwasserrinnen suchen - insgesamt der mühsamste Teil der sonst schönen Tour (vor allem auf dem Rückweg). Immer westwärts in Richtung Plasteikopf stößt man schließlich auf einen ebenfalls unmarkierten Zickzack-Weg, der in wenigen Minuten direkt hinauf zum Ijesfürggli (2348) führt. Von hier geht der Blick über die südliche, weniger steil aufsteigende Flanke hinab zur Alp Ijes. Wir stiegen von der Scharte nun westlich über den Grat zum Schwarzhorn / Hinter Grauspitz (2574) hinauf. Anfangs erfordert das etwas ganz leichte, harmlose Kletterei, später ist es schönes Steigen. Der Gipfel ist schnell erreicht und der Rundblick ein ansprechender.
Allerdings waren wir ja wegen des westlichen Nachbargipfels hier. Ich hatte im Vorfeld immer wieder von der Variante gelesen, den Schwarzhorn-Gipfel südlich zu traversieren, um dann am tiefsten Punkt zwischen beiden Gipfeln wieder den Grat zu erreichen und so das Abklettern der Schwarzhorn-Westflanke zu vermeiden. Womöglich ist diese Variante beim Aufstieg von der Schweizer Seite besser einsehbar und daher zu empfehlen - aus der Gipfelperspektive vom Schwarzhorn erschien uns dessen steil abfallende, von fast senkrechten Fels- und steilen Schotterbändern durchzogene Südflanke als wenig einladend. Also der Grat. Die Beschreibungen sind alle richtig - das ist die Schlüsselstelle. Vom Schwarzhorn geht es ca. 20 Meter sehr ausgesetzt und vom Gipfel nicht voll einsehbar entlang des Felsgrates hinunter. Ich würde die Kletterei zwischen II und III einordnen. Nichts für Ungeübte. Bei Frost oder Regen mag ich mir das ungesichert auch nicht vorstellen. Ansonsten gibt es überall natürliche Griffe und Tritte im Fels, der nicht allzu brüchig ist. Immer wieder auch kurze, weniger steile Passagen zum Luftholen. Nach 20 Minuten ist man auf dem Sattel, der hier zu beiden Seiten etwas steiler abfällt als zuvor am Schwarzhorn. Am Grataufschwung zum Grauspitz gibt es noch einmal eine kurze Kletterpassage um einen einzelnen Pfeiler herum, der damit leicht umgangen werden kann. Der Rest ist wieder normales, aber ausgesetztes Steigen.
Oben auf dem Grauspitz (2599) dann eine grandiose Aussicht - nach Süden hinab ins idyllische Fläscher Tal mit seinen Bergseen - nach Norden übers Rheintal zum Bodensee - und nach Osten entlang des Rätikon-Hauptkamms über Naafkopf und Hornspitze bis zur Schesaplana (2965). Bisher eines unser schönsten Gipfelpanoramen und insgesamt ein Bergerlebnis, das wir sehr genossen haben!
Zurück ging es auf der gleichen Strecke, wobei sich wie so oft auch diesmal der kletternde Aufstieg zum Schwarzhorn als leichter erwies, als zuvor der Abstieg. Kurz nach 13:00 Uhr waren wir wieder an der Pfälzer Hütte - von der es an diesem Tag noch über den Zentralalpenweg weiter zur Mannheimer Hütte am Brandner Gletscher ging.
Den sympathischen Grauspitz sollte aber auch die von hier am nächsten Morgen erklommene, überlaufene Schesaplana in unseren Eindrücken nicht mehr verdrängen können.
Tourengänger:
archer1
Communities: Europäische Höhepunkte
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Kommentare (2)