Extremkogeln in den Kitzbüheler Alpen - Geißstein (2363m) und 21 weitere Gipfel


Publiziert von felixbavaria , 12. Juni 2014 um 20:09.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum: 6 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3 Tage 2:15
Aufstieg: 5000 m
Abstieg: 5000 m
Strecke:70 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug nach Fieberbrunn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zug nach Zell am See
Unterkunftmöglichkeiten:Wildseeloderhaus (ÖAV Sektion Fieberbrunn); Bochumer Hütte (DAV Sektion Bochum); Bürglhütte (privat)
Kartennummer:AV-Karte "Kitzbüheler Alpen Ost"

Die Kitzbüheler Alpen - Reich der Grasberge, bei Kaiserwetter im Frühsommer ein Traum in Grün, Blau und Weiß. Auf der hier vorgestellten, konditionell recht anspruchsvollen Tour wird so mancher Kogel bestiegen ...

1. Etappe: Fieberbrunn - Wildseeloderhaus

Von der Talstation der Fieberbrunner Bergbahnen steigen wir auf markiertem, angenehm schattigem Steig zum Whs. Streuböden und weiter auf einem (weniger angenehmen) Fahrweg in den Sattel unterhalb des Lärchfilzkogel. Von dort geht es über die Wildalm mit kleinem Gegenanstieg zum idyllisch gelegenen Wildseeloderhaus (1854m). 

An langen Sommertagen bietet sich eine Abendtour auf die Henne an, deren Westflanke noch lange in der Sonne liegt. Toller Rundblick auf die umliegenden Gebirgsgruppen.

2. Etappe: Wildseeloderhaus - Bochumer Hütte

Vom Wildseeloderhaus steigen wir in leichtem Auf und Ab über Seenieder, Jufenhöhe (Sattel), Niederen Mahdstein (kein Gipfel) und Windroaf (Sattel) in einen Kessel mit See und von dort Richtung Bischofsjoch. Das Joch selbst wird aber nicht betreten, stattdessen kürzt man über einen Pfad direkt auf den NNW-Grat des Bischofs ab. In steilem Gras auf guter Pfadspur zum Kreuzgipfel des Bischof.

Weiter geht's über Pfadspuren zum höchsten Punkt (2127m) und steil in eine Scharte unterhalb des spitzigen Pfaffel, der wohl eine T6-Tour darstellt. Dieser wird auf Pfadspuren in steilem Schrofengelände westseitig umgangen. Auf Gamswechseln steigt man zweckmäßig wieder auf den Grat zwischen Pfaffel und Mesnerhöhe. Nun auf Pfadspuren (gelegentlich alte Markierungen) immer am Grat oder wenige Meter unterhalb dessen zur Mesnerhöhe (2048m) und weiter zur Sonnspitz (2062m). Dieser weglose Teil  (Kompass-Karte: markierter Wanderweg) ist für Alpinwanderer der Höhepunkt der Tagesetappe.

Vom Sonnspitz geht es auf markiertem Steig hinab zum Hennlabjoch und in einem weiten Bogen zum Oberreiter Joch (1903m) und weiter zum Staffkogel (2115m). Auf gleichem Weg zurück zum Oberreiter Joch.

Anschließend erfolgt ein kurzer Gegenanstieg zum Saalkogel (2006m) und zur topographisch unbedeutenden, aber markanten Kuppe des Rauber (1972m). Von dort in leichtem Auf und Ab über das Hahnenkampel (1812m) und P. 1815 (der höchste Punkt ist durch Stacheldrahtzaun versperrt) zum Laubkogel (1760m) mit schöner Aussicht nach NW und zum Kaiser. Von dort in einer langen Querung zur Bochumer Hütte / ehem. Kelchalm (1432m).

3. Etappe: Bochumer Hütte - Bürglhütte

Von der Bochumer Hütte steigt man auf markiertem Steig, die Straße abkürzend, zum Tor (1931m). Rechtshaltend auf markiertem Weg zum idyllischen Torsee. Weiter auf gutem Steig in steilem Gras zum Gamshag (2178m). Auf dem breiten Rücken ohne jede Schwierigkeit zum Teufelssprung (2174m) mit Mini-Gipfelkreuz. Nun etwas ruppig (fast I) hinab in eine unbenannte Scharte. Weiter auf dem breiten Rücken über den Mittagskogel (1999m, kein Gipfel) und P. 2057 in die Schusterscharte.

Von der Schusterscharte ein Abstecher auf den Schusterkogel. Dazu weglos auf Trittspuren den W-Rücken empor. Kurz vor dem Gipfel wartet eine kleine Überraschung, denn ein paar Schrofenköpferl müssen kurz recht ausgesetzt überschritten werten (T4). Das Kreuz steht nicht auf dem höchsten Punkt. Kurz vor dem Kreuzgipfel wird der markierte Wanderweg erreicht, der von der Schlaberstatt (Scharte) heraufzieht. Auf diesem Abstieg zur eben genannten Scharte.

Nun auf markiertem Steig durch die NO-Flanke des Geißstein um dessen O-Abbrüche herum und durch die steile SO-Flanke bis kurz unterhalb des Gipfels. Von dort in wenigen Minuten auf gutem Steig zum Kreuzgipfel (2363m). Der Kopf etwas nordwestlich ist vermutlich der höchste Punkt, und auch der höchste Punkt der Tour.

Nun Abstieg auf dem markierten Weg kurz über den SO-Grat, dann aber gleich nach rechts in die Flanke absteigen und auf markiertem Steig hinab zur Bürglhütte. (Wir haben den Abzweig verpasst und sind von der Leitenscharte weglos durch die S-Flanke und hinab zur Bürglhütte).

4. Etappe: Bürglhütte - Zell am See

Zu dieser längsten Etappe starten wir bereits vor 7 Uhr. Bei noch angenehmen Temperaturen geht es schräg hinauf zur Murnauer Scharte. Weiter auf markiertem Steig über die Erhebungen des Mittagskogel (2094m) und der Zehetner Stange (2113m) zum Manlitzkogel (2247m). Auf dessen O-Grat über den Rabenkopf (2074m) mit Schäferhütte ins Sommertor (1939m). 

Weiter auf dem sanften Rücken zum Bärensteigkopf (2225m) und mit kurzem Gegenanstieg zum Sonnberg (2187m), dessen Umgebung leider durch Stromleitungen verschandelt ist.

Tiefer Abstieg in die Medalscharte und über den Medalkogel (2123m) auf zunehmend schärferem Grat zum Hochsaalbachkogel (2212). Im Gipfelbereich (für Geübte unnötige) Sicherungen. Weiter unschwierig zum Hochkogel (2249m), dem höchsten Punkt der Tagesetappe. 

Nach dem Abstieg zum Klinglertörl (2059m) folgen wir zunächst dem Zaun hinab ein eine tiefere Scharte und von dort dem zunächst sanften Rücken in Richtung Zirmkogel. Später wird es schmaler, der Vorgipfel des Zirmkogel wird auf Gamswechseln überstiegen (steile Schrofen, Kompass-Karte: markierter Wanderweg). Der Schlussanstieg auf den Zirmkogel ist leicht. Vom Gipfel geht es durch eine steile, brüchige Flanke (Kompass-Karte: markierter Wanderweg) in die Klammscharte.

Von dort könnte man noch den Gernkogel und den Maurerkogel mitnehmen, doch lassen wir das aus Zeitgründen sein und folgen nun dem Pinzgauer Spaziergang in leichtem Auf und Ab zum Rohrertörl und Ketterlingtörl. 

Von dort könnte man zur Schmittenhöhe aufsteigen und ins Tal abfahren, doch wollen wir die Tour "fair" beenden und steigen daher auf dem nicht gerade attraktiven Weg durchs Skigebiet (Forststraßen und Schotterwege) nach Zell am See ab.

Hinweise:

- Die genannten Unterkünfte sind durchaus empfehlenswert. Alle sind gastfreundlich und bieten recht geräumige Matratzenlager. Die Bochumer Hütte hat seit 2013/14 einen neuen, motivierten Pächter, vom des öfteren erwähnten Chaos ist keine Spur mehr.

- Auf der letzten, langen Etappe gibt es zwischen Bürglhütte und Hochsonnbergalm (Wirtschaft gegen Ende) nirgendwo eine Möglichkeit, Wasser aufzufüllen!

- Die Angabe von 5000 Hm / 70 km beruht auf einer groben Schätzung.

Tourengänger: felixbavaria


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Kommentare (2)


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trainman hat gesagt:
Gesendet am 13. Juni 2014 um 01:29
Schöne Runde in den Kitzbühlern, diese Grasbuckel haben schon einen gewissen Charme, da muss ich wohl auch mal wieder hin.
Beste Grüsse trainman

Gesendet am 6. November 2017 um 20:41
Servus felixbavaria!
Eine interessante Tour hast Du da gemacht!
Den Grat würde ich bei einer Tour im Juni/Juli gar nicht verlassen wollen, sondern oben biwakieren, wenn es dann nicht ein Wasserproblem gäbe!
Den Lämperbichlkogel hast Du übersehen! Allerdings konnte ich diesen Buckel kaum erkennen, d.h. er ist gar kein Gipfel. Der Hochsonnberg aber ist ein Gipfel, dem ich bei hikr einen Wegpunkt geschenkt habe. Den musst Du überschritten haben!

Gruß,abenteurer


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