Clariden und Chammliberg Ostgipfel
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Sonnenaufgang auf dem Clariden und eine winterliche Kletterei am Chammliberg
Ein Sonnenaufgang auf einem Gipfel zu erleben gehört zum schönsten, was es in den Bergen gibt. Der Clariden ist wie geschaffen dazu: Die Alpen liegen zu Füssen und der aufgehende Sonnenball überflutet die Bergspitzen mit rotem Licht – wunderschön! Auf Frühlingsskitouren muss man aber früh raus für dieses Spektakel…
Der Chammliberg – von gewissen Hikrn schon als Mysterium bezeichnet – ist durchaus einen Besuch wert. Ich habe heute nicht den Hauptgipfel, sondern den alpinistisch interessanteren Ostgipfel Pt. 3169 besucht. Eine schöne, Fels-Schnee Kletterei führt auf den einsamen Gipfel, der sich gut an eine Clariden-Besteigung anhängen lässt.
Start um 2 Uhr in der Jägerbalm, zuerst einige Schritte auf der geräumten Passstrasse, dann auf Altschnee bergauf und schon bald gegen Nordhänge über der Passhöhe querend gegen das Iswändli. Der Aufstieg ist auch bei Dunkelheit nicht zu verfehlen. Zu schaffen machte mir eher der saustarke Bergwind, der mich einige Male fast von den Füssen geholt hätte. In der Querung über den Gletscher konnte ich die Stirnlampe ausschalten und beim Beginn der Ketten erreichten mich die ersten Sonnenstrahlen – ein unvergessliches Bergerlebnis!
Da die Abfahrt um halb sieben Uhr morgens nicht besonders gut zu werden versprach, machte ich Skidepot im Chammlijoch und erkundete den Chammliberg. Durch ein steiles Schneecouloir (50-55°) erreicht man den NE-Grat zum Chammliberg Ostgipfel. Von der Scharte oberhalb des Couloirs kurz in die Nordflanke queren, durch eine steile Schneerinne rund 10 Meter bergauf und über plattige Felsen gegen links wieder auf den Grat. Der anschliessende Felsaufschwung ist die Schlüsselstelle und erfordert ein paar ausgesetzte Kletterzüge im zweiten bis dritten Grad. Dann schöne kombinierte Kletterei über griffigen Schnee und Fels über den sehr schönen Grat zum Gipfel. Eine Scharte vor dem Gipfel erfordert nochmals Aufmerksamkeit. Man bleibt hier etwas rechts vom Grat. Standplätze sind an allen steileren Stellen eingerichtet. Der Chammliberg Hauptgipfel wäre von hier im Zuge der Überschreitung zu erreichen; Probleme könnte der ausgesetzte Grat kurz vor dem Hauptgipfel bereiten. Im Winter geht man den Chammliberg besser vom Chammlilücke an.
Auf dem gleichen Weg zurück ins Chammlijoch und Abfahrt übers Iswändli bei leider noch zu harten Verhältnissen. Auf rund 2500 m.ü.M. bin ich in die aufgefirnten Osthänge unter der Clariden Nordwand gequert und übers Claridenbödeli abgefahren. Diese Variante ist landschaftlich schön, erfordert wegen des coupierten Geländes jedoch einige kurze Gegenaufstiege.
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