Rigi Weekend Part 2: Statt Bänderweg der Grüeziweg...


Publiziert von Mel , 21. Juni 2013 um 16:10.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:17 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 930 m
Abstieg: 360 m
Strecke:Seebodenalp - Ronenboden - Einstieg Bänderweg - retour Ronenboden - Rigi Staffel (6.5 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Seebodenalp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Rigi Staffel

Nach der gestrigen Tour auf die Rigi Hochflue verspüren wir schon ein paar «Abnutzungserscheinungen» in Form von müden Beinen und Muskelkater. Trotzdem möchten wir heute noch auf die «Königin der Berge». Bereits im Voraus haben wir den Bänderweg als die attraktivste Route dafür auserkoren, aber es sollte nicht sein...

Mit dem urichen Gondeli lassen wir uns auf die Seebodenalp chauffieren und halten uns ab hier an den sehr guten Wegbeschrieb von Pasci. Es ist ein richtiger Hitzetag und wir sind froh, den Aufstieg zum Ronenboden weitgehend im Schatten bewältigen zu können. Dort angekommen, treffen wir auf einen Herrn, der sich uns kurzerhand anschliesst - offenbar hat er das selbe im Sinn wie wir.

Zu Dritt bemühen wir uns, die richtigen Wegspuren aufwärts zu treffen und stehen bald darauf bei der 15 Meter hohen Nagelfluh-Wand, wo uns das typische Drahtseil mit den weissen Kügelchen zulächelt. Der Einstieg, eine rund 5 Meter hohe, sehr ausgesetzte Wand,  in den Bänderweg wirkt imposant - für meine etwas höhenangstgeplate Begleitung zu imposant. «Vergiss es», kriege ich sogleich zu hören. Ich bin darüber alles andere als entäuscht: hätte ich diese Schlüsselstelle im Vollbesitz meiner Kräfte vielleicht versucht, so scheint es mir heute definitiv auch nicht der Tag dafür zu sein. Ganz im Gegensatz dazu unser temporären Begleiter: er hangelt sich an die Kette und klettert wie eine junge Gemse die Wand hoch. Toll, wenn man in diesem Alter noch so fit ist!

Wir dagegen treten den Rückzug an und probieren etwa 100 Meter tiefer einen Abzweiger bei den orangen Stangen. Doch auch hier ist nach einigen Metern Endstation. Also heisst es Abstieg zurück zum Ronenboden und von dort abermals ein Abzweiger auf einen Pfad, der zum normalen Wanderweg quert. Dabei passieren wir zwei Bergbäche, deren Wasserfälle eine willkommene Abkühlung bieten. Der Pfad ist zunehmend mit umgestürzten Bäumen versperrt, welche wir überklettern oder umgehen müssen.

Schliesslich treffen wir auf den Grüeziweg und haben nun die Wahl, je rund 500 Höhenmeter zur Seebodenalp zurück abzusteigen oder zur Rigi Staffel hoch zu wandern. Da mir das Abwärtsgehen noch etwas Mühe bereitet, entscheiden wir uns fürs «Bergauf». Das dies auch nicht ganz das gelbe vom Ei ist, merke ich spätestens als der Wald sich lichtet: ich kann mich nicht errinnern, wann ich das letzte mal so geschwitzt habe! Gut möglich, dass man sich die Hitze nach dem langen Winter noch nicht so gewohnt ist und es mir deshalb noch brutaler vorgekommen ist. Jedenfalls schleiche ich jedem noch so kleinen Schatten hinterher, schöpfe meine Wasservorräte bis aufs letzte Tröpfchen aus und lasse mir als Andenken noch einen hübschen Sonnenbrand an den Schultern wachsen ;-)

Auf der Rigi Staffel angekommen, fühle ich mich wie dreimal durch den Fleischwolf gedreht, stelle aber mit Freuden fest, dass hier ein schüchternes Windchen weht. Im Selbstbedienungsrestaurant decken wir uns mit Glace und Getränken ein, suchen ein hübsches Schattenplätzchen und geniessen die Aussicht. Auf die Rigi Kulm wäre es von hier aus übrigens nur noch eine halbe Stunde, aber wir sind uns beide einig, dass für heute genug ist und nehmen das nächste Bähnchen nach Arth-Goldau runter. Als GA-Besitzer fährt man hier übrigens gratis - da könnten die Berner Oberländer sich noch eine Scheibe davon abschneiden. So oder so kommen wir sicher wieder einmal an den Vierwaldstättersee zurück, sei es nun für einen weiteren Bänderweg-Versuch oder für ein anderes der zahlreichen lohnenden Gipfelziele!

Tourengänger: Mel


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