Großer Ifinger (2581 m) mit spannendem Finale
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Schwierigkeitsgrad „nur für Geübte“ und „Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit erforderlich“ stand in einem Kompass Wanderbüchlein, das in unserer Pension herumlag. Die Rede ist dabei vom „Großen Ifinger“, mit 2581 m ein Hausberg nordöstlich des Talkessels von Meran. Dass uns keine Promenade, wie am Ufer der Passeier erwartete, war uns schon klar, dass es aber trotz der vorhandenen Ketten und Seile ein für unsere Verhältnisse so anspruchsvolle Tour werden sollte, hätten wir nicht gedacht.
In unserer Tourenplanung spielte der Ifinger erst keine Rolle, da das planierte Wandergelände auf Meran 2000 aus lange zurückliegenden Unternehmungen mit unseren Kindern nicht als besonders attraktiv haften geblieben ist. Aufgrund der Beschreibung freuten wir uns aber auf den zu erwartenden Felskontakt und das Erlebnis, das im Prospekt der Bergbahnen versprochen wurde.
Von Falzeben (1600 m) fuhren wir gleich nach Liftbeginn 300 Hm nach Piffing (1900 m) hoch, wo sich ein Stück höher noch auch die Bergstation der Luftseilbahn Meran 2000 m befindet. Den Aufstiegsweg über die Skipiste konnten wir auch alsbald am Wegweiser „Monte Ivigna“ verlassen. Auf schönstem Wandergelände konnten wir den Tiefblick in den Talkessel von Meran und die Fernsicht zur imposanten Brenta-Gruppe genießen. Die Dolomiten hingegen zeigten sich den ganzen Tag über kopflos, die Spitzen in Quellwolken gehüllt.
Wenn auch steiler werdend, waren wir die meiste Zeit -inclusive Kleiner Ifinger- in einfachem T2-Gelände unterwegs, was sich dann aber schlagartig änderte. Der Steig auf den Großen Ifinger bog nämlich 50 m unter dem Gipfel des Kleinen Ifinger in die Nordflanke ab. Bis zu einer Kette war zunächst einmal eine schneegefüllte Rinne zu queren. Froh waren wir über die Fußstapfen, die sich unter meinem Gewicht aber nicht immer als tragfähig genug herausstellten. Der Neuschnee der letzten Zeit hatte noch nicht genug Zeit, sich zu verfestigen. Tief in den Schnee gerammte Stöcke gaben jedoch bei einem "Einsacker" den nötigen Halt.
Die Stöcke deponiert, ging es zunächst an einer Kette und einem Seil entlang weiter, das aber teilweise, unter dem Schnee verborgen, nicht zu greifen war. Schließlich haben wir die Scharte erreicht, wo der Steig, ebenfalls seilgesichert, in die Südflanke des Gipfelkopfes wechselt. Dass Schwindelfreiheit ein absolutes Muss ist, kann bei dem exponierten Gelände nur bestätigt werden. Mit etwas Kraftaufwand bewältigten wir aber auch ein Wändchen und eine felsige Plattenzone stellte sich im Aufstieg als nicht so schwer heraus. Aber wir mussten ja auch wieder runter.
Am Gipfel war es dann recht kühl. Der Aufenthalt beschränkte sich mehr oder weniger auf ein paar Fotos und den Eintrag in das neue Gipfelbuch. Esther58 zog es vor ihre neuen Trailrunner gegen die sicherheitshalber dennoch mitgeführten Wanderschuhe zu tauschen. Zwar hätten wir auch eine Brotzeit verdient gehabt, auf die wir aber angesichts der Anspannung wegen des bevorstehenden Abstiegs vom Gipfelkopf verzichteten. Mit allergrößter Konzentration haben wir diesen dann auch bewältigt. Später haben wir noch die Kuhleitenhütte besucht und sind dann über ödes Skigelände am St.- Oswald-Kirchlein vorbei nach Piffing zurückgekehrt.
Fazit: Trotz der Beschreibung im Wanderführer rechneten wir eher mit einem Gipfel, den wir mit vielen anderen teilen müssen. Wir hatten uns dabei gehörig verrechnet. Die mentale Vorbereitung auf die Tour wurde den erforderlichen Anforderungen ehrlich gesagt nicht gerecht. Dennoch hat die Tour großen Spaß gemacht. Das Mitführen eines Klettersteigsets könnte gerade beim Abstieg durchaus zur Entspannung beitragen. Erstaunlich ist, dass wir den ersten HIKR-Bericht zum Großen Ifinger beitragen.
Hinweis: Den Zustieg über das Skigebiet Meran 2000 kann man umgehen, wenn man aus nördlicher Richtung über die Kuhleitenhütte, mit allerdings mehr Höhendifferenz auf den Gipfel steigt. Auch über die Ifinger Scharte (nur für Geübte) steht eine anspruchsvolle Zustiegsmöglichkeit zur Verfügung.
EDIT 29.06.2013: Recherchen im Internet nach wird der Große Ifinger häufig als Klettersteig bezeichnet und mit Klettersteigset bestiegen.
In unserer Tourenplanung spielte der Ifinger erst keine Rolle, da das planierte Wandergelände auf Meran 2000 aus lange zurückliegenden Unternehmungen mit unseren Kindern nicht als besonders attraktiv haften geblieben ist. Aufgrund der Beschreibung freuten wir uns aber auf den zu erwartenden Felskontakt und das Erlebnis, das im Prospekt der Bergbahnen versprochen wurde.
Von Falzeben (1600 m) fuhren wir gleich nach Liftbeginn 300 Hm nach Piffing (1900 m) hoch, wo sich ein Stück höher noch auch die Bergstation der Luftseilbahn Meran 2000 m befindet. Den Aufstiegsweg über die Skipiste konnten wir auch alsbald am Wegweiser „Monte Ivigna“ verlassen. Auf schönstem Wandergelände konnten wir den Tiefblick in den Talkessel von Meran und die Fernsicht zur imposanten Brenta-Gruppe genießen. Die Dolomiten hingegen zeigten sich den ganzen Tag über kopflos, die Spitzen in Quellwolken gehüllt.
Wenn auch steiler werdend, waren wir die meiste Zeit -inclusive Kleiner Ifinger- in einfachem T2-Gelände unterwegs, was sich dann aber schlagartig änderte. Der Steig auf den Großen Ifinger bog nämlich 50 m unter dem Gipfel des Kleinen Ifinger in die Nordflanke ab. Bis zu einer Kette war zunächst einmal eine schneegefüllte Rinne zu queren. Froh waren wir über die Fußstapfen, die sich unter meinem Gewicht aber nicht immer als tragfähig genug herausstellten. Der Neuschnee der letzten Zeit hatte noch nicht genug Zeit, sich zu verfestigen. Tief in den Schnee gerammte Stöcke gaben jedoch bei einem "Einsacker" den nötigen Halt.
Die Stöcke deponiert, ging es zunächst an einer Kette und einem Seil entlang weiter, das aber teilweise, unter dem Schnee verborgen, nicht zu greifen war. Schließlich haben wir die Scharte erreicht, wo der Steig, ebenfalls seilgesichert, in die Südflanke des Gipfelkopfes wechselt. Dass Schwindelfreiheit ein absolutes Muss ist, kann bei dem exponierten Gelände nur bestätigt werden. Mit etwas Kraftaufwand bewältigten wir aber auch ein Wändchen und eine felsige Plattenzone stellte sich im Aufstieg als nicht so schwer heraus. Aber wir mussten ja auch wieder runter.
Am Gipfel war es dann recht kühl. Der Aufenthalt beschränkte sich mehr oder weniger auf ein paar Fotos und den Eintrag in das neue Gipfelbuch. Esther58 zog es vor ihre neuen Trailrunner gegen die sicherheitshalber dennoch mitgeführten Wanderschuhe zu tauschen. Zwar hätten wir auch eine Brotzeit verdient gehabt, auf die wir aber angesichts der Anspannung wegen des bevorstehenden Abstiegs vom Gipfelkopf verzichteten. Mit allergrößter Konzentration haben wir diesen dann auch bewältigt. Später haben wir noch die Kuhleitenhütte besucht und sind dann über ödes Skigelände am St.- Oswald-Kirchlein vorbei nach Piffing zurückgekehrt.
Fazit: Trotz der Beschreibung im Wanderführer rechneten wir eher mit einem Gipfel, den wir mit vielen anderen teilen müssen. Wir hatten uns dabei gehörig verrechnet. Die mentale Vorbereitung auf die Tour wurde den erforderlichen Anforderungen ehrlich gesagt nicht gerecht. Dennoch hat die Tour großen Spaß gemacht. Das Mitführen eines Klettersteigsets könnte gerade beim Abstieg durchaus zur Entspannung beitragen. Erstaunlich ist, dass wir den ersten HIKR-Bericht zum Großen Ifinger beitragen.
Hinweis: Den Zustieg über das Skigebiet Meran 2000 kann man umgehen, wenn man aus nördlicher Richtung über die Kuhleitenhütte, mit allerdings mehr Höhendifferenz auf den Gipfel steigt. Auch über die Ifinger Scharte (nur für Geübte) steht eine anspruchsvolle Zustiegsmöglichkeit zur Verfügung.
EDIT 29.06.2013: Recherchen im Internet nach wird der Große Ifinger häufig als Klettersteig bezeichnet und mit Klettersteigset bestiegen.
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