Yosemite NP - Auf den Half Dome
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Dienstreise nach San Francsisco – perfekt für einen anschliessenden Abstecher in den nur vier Stunden entfernten Yosemite National Park. Wir wollten die grosse klassische Tagestour machen – den Half Dome. Aufgrund der Beliebtheit der Tour gibt es seit ein paar Jahren eine feste Quota und man braucht ein Permit, um den Berg besteigen zu dürfen. Wir hatten uns bereits im Februar um ein Permit beworben und auch prompt in der Lotterie gewonnen.
Unsere Unterkunft im Yosemite Valley hätten wir allerdings besser wählen können. Wir schliefen in einer der Hütten im Curry Village. Der Begriff „Hütte“ in diesem Zusammenhang bedeutet ein Holzgestell mit Plane mit Holztür und Vorhängeschloss. Innen drin gibt es ein Schränkchen und ein Bett – Wahnsinn für 130 Dollar die Nacht. Aufgrund fehlender Decken (die auch nicht nachgereicht wurden) war es nachts so richtig saukalt... wer hier schläft sollte unbedingt einen Schlafsack dabei haben.
Schlaftrunken machen wir uns morgens um kurz nach 6 auf den Weg zum Trailhead, genannt Happy Isles. Dort angekommen wurde erst mal gefrühstückt und wir sahen auch einige andere Half Dome Aspiranten vorbei ziehen. Irgendwann zogen wir dann auch wieder los – schließlich lagen noch 11 km und 1400 Höhenmeter zwischen uns und dem Gipfel.
Zunächst führt der (noch geteerte) Weg steil hinauf entlang des Merced River bis zu einer Holzbrücke, von welcher man das erste große Highlight der Tour schon sehen kann – den Vernal Fall. Nach weiteren 15 Minuten wandern durch einen kleinen Wald erreichten wir dann auch den Fuß der Mist Trail Stairs...einer lange Kette von Steinstufen die sich entlang des Wasserfalls den Hang nach oben ziehen. Der Name Mist Trail will verdient sein und so befindet sich ein Großteil der Stufen direkt in der Gischt des Wasserfalls, was uns dann doch noch eine Morgendusche bescherte.
Oberhalb des Vernal Falls wurde der Weg zunächst etwas weniger steil, aber schon bald kam die nächste große Stufe in Sicht – der Nevada Fall. Und schon kurze Zeit später standen wir auch an dessen Fuß. Nach einer ganzen Menge Treppen entlang des Wasserfalls kamen wir schliesslich an einer kleinen Hütte oberhalb des Wasserfalls an wo wir erst mal eine kleine Pause einlegten.
Danach ging es erstmal halbwegs flach durch die Nadelholzwälder des kleinen Yosemite Tals bis zu einer Rangerstation. Von dort aus folgten wir dem Weg weiter zwischen Tannen den Seitenhang des Tales hinauf und stiegen lange bis auf den Rücken hinauf, der zur Felsnadel des Half Domes führt. Vort dort aus hat man schon eine absolut beindruckende Rundumsicht auf die Gipfel der Sierra Nevada und auf die umliegenden Granitberge und Täler. Aber es sollte noch besser werden.
Am Fusse des Anstieges zum Subdome, der kleinen Erhebnung unterhalb das Half Dome Gipfels wurden unsere Permits von zwei Rangern kontrolliert. Erstaunlich das die jeden Morgen hier herauf laufen. Nachdem die Permits gecheckt waren, begannen wir die endlosen Treppen hinauf zum Subdome zu steigen. Oben angekommen trennten uns nur noch die sogenannten Cables vom Gipfel des Half Domes. Also schnell die Handschuhe angezogen und in die Eisen gehängt. Was von unten moderat steil aussieht ist in der Tat nicht zu unterschätzen. Wir waren auf jeden Fall froh über die Holzbretter die alle paar Meter zwischen den Halterungen der Stahlseile befestigt waren - gute Ausruhpunkte. Denn der Granit war steil und verdammt glatt. Wir waren aber immer noch besser dran als die meisten der Amis, sie sich hier mit Sneakers und ähnlichem hoch qäulten und quasi an jedem Holzbrett erstmal länger Pause machen mussten. Aber wir überwunden auch dieses letzte Hinderniss und gegen halb 11 standen wir auf dem Gipfel des Half Domes - weit vor der angegebenen Zeit.
Oben genossen wir erstmal den absolut unglaublichen Anblick. Der Gipfel fällt auf der Talseite direkt bis unten in Yosemite Tal ab und der Blick erstreckt sich über das gesamt Tal bis weit hinter den berühmten El Capitan und seiner Nose.
Nach einer ausgiebigen Fotosession und einem genüsslichen Mittagsessen stiegen wir wieder ab und waren nach drei weiteren Stunden zurück im Tal. Eine wirklich gelungene und schöne Tagestour die ihren Ruf absolut gerecht wird. Insgesamt haben wir 10:30 gebraucht, aber inklusive mehrerer Pausen und mehr als einer Stunde sonnen auf dem Gipfel. Die Standardzeitangabe von 12 Stunden ist also übertrieben.
Anbei noch einige Infos bezüglich des notwendigen Permits:
Pro Tag von Mai bis November wird der Zugang zum Gipfel des Half Domes auf 200 Personen beschränkt, die ein Permit haben müssen. 100 dieser Plätze werden vor Beginn der Saison im Internet verlost und die anderen hundert jeweils einen Tag vorher (auch im Internet). Alle Infos kann man auf der folgenden Webseite finden: http://www.nps.gov/yose/planyourvisit/hdpermits.htm
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