Beim Klettern im Stoss-Gebiet musste ich als "Berg" den Stoss angeben. Obwohl ich noch nie auf ihm war. Und diese Scharte wollte ich jetzt ausmerzen ;-)
Und ich geb's ja zu, ich hab mich etwas verschätzt. Aber die ersten Hügel gingen so gut, da bin ich wohl übermütig geworden ;-)
Start war auf der Schwägalp, mit Ziel Stoss. Und eigentlich habe ich mein Ziel erreicht, also bin ich zufrieden. Es ging rauf zur Tierwis. Und das noch recht zügig. Den Grauchopf liess ich aus, den kann ich mal mitnehmen, wenn es zum Säntis geht.
So "bog" ich rechts ab. Ich hatte in anderen Touren vom Grenzchopf gelesen und war mir nicht sicher, ob der einfach war oder nicht. Er war recht einfach. Von Süden her (wo ich dann abgestiegen bin) noch einfacher als von der Tierwis direkt.
Danach gings dem Wanderweg entlang, an Spitzchen P.2140m vorbei. Der heisst anscheinend Grünchopf oder sowas. Ist aber nicht auf der Karte beschrieben und hat auch keinen Wegpunkt.
Die Silberplatten wären auch cool. Ich meinte jedoch, dass man das nur mit Klettern schafft. Als ich jedoch so davor stand, sah ich, dass es auch zu Fuss gehen müsste. Und es ging. Ist so etwas wie "Wandern auf Reibung" ;-) Und beim Runterlaufen sah ich auch den "Wanderweg". Runter geht es auf der gleichen Seite wie rauf, denn die Südseite ist doch etwas mehr als T6+ ;-)
Weiter gehts auf dem Wanderweg zum Stosssattel und von dort weglos zum Stoss. Dort muss man sich etwas halten und es hilft, schwindelfrei zu sein. Geht aber sonst recht gut. Und wenn es nicht so viel Nebel hat, ist die Aussicht sicher toll. Auf alle Fälle kann ich jetzt mit gutem Gewissen sagen, dass ich auf dem Stoss war...
Eigentlich wäre das Tagesziel erreicht und von der Lauchwis ginge auch ein Wanderweg auf die Schwägalp-Seite runter. Doch es war erst kurz nach Mittag! Ja, hätte ich auch da auf das Gefühl vertraut. Dann müsste ich jetzt nicht mit dem Muskelkater kämpfen.
Die nächsten paar Meter gingen auch noch gut. Ich beschloss Richtung Schwarzchopf, Unghüür und Schafwisspitz zu gehen. Auf der Karte schien ein Couloir westlich der Alp "Schrenit" den Weg extrem zu verkürzen. Und dem war auch so: Zu meinem Erstaunen gab es sogar so etwas wie ein Weglein. Und in den Fotos habe ich es auch noch etwas "dokumentiert". Oben angelangt begann dann mein Kampf gegen ALLES!
Das Trinken war Alle! Aber kein Problem, es gibt ja überall Alpen. Schon, aber ohne Wasser. Also ohne Wasserhahn. Ich empfehle, immer einen 4-Kant-Schlüssel dabei zu haben. Ein paar Minuten geht es aber schon noch ohne Wasser.
So "bestieg" ich kurz das Unghüür. Und schaute mir von oben den Schwarzchopf an. Wurde in anderen Berichten als recht steil beschrieben. Und sieht jetzt auch so aus. Ich beschloss, ihn auszulassen. Oder doch nicht? Ach, ich versuche es. Es bleibt beim Versuch :-( Ich versuchte (auf dem Foto) ziemlich weit rechts aufzusteigen. Aber es war zu steil. So kehrte ich um und lief zum Wasser auf der Schafwis. Aber eben, es gab kein Wasser. Nur die verschlossenen Wasserhahnen.
Die Geissen, die mir auf der Schafwis entgegen kamen, schienen auch Durst zu haben. Sie waren doch recht agressiv. Immer wieder rannten sie mit gesenktem Kopf auf mich zu. Und nein, sie wollten nicht nur spielen ;-) Zudem waren meine Beine vom Schweiss schon recht salzig, das wiederum fanden sie toll...
Immer noch durstig beschloss ich, den Schafwisspitz auszulassen. Ich wusste auch nicht, ob ich dort weiterkam, da ich glaubte, über den Stöllen geht es nicht alleine und so. So stieg ich, immer noch durstig und mit einer Geissenherde im Schlepptau Richtung Farenboden ab. Und ja, ich hatte langsam die Schnauze voll. Ich hätte zur Alp "Mutteli" gehen sollen (dort weiss ich, dass man trinken kaufen kann, wenn jemand dort ist), dann wieder zur Lauchwis aufsteigen und so runter zur Schwägalp.
Ja, denn bei der Alp Farenboden gab es auch kein Wasser. Aber kurz vorher hatte es einen Zaun und die Geissen blieben hier zurück... :-) So gings von Alp zu Alp. Bei Wart gabs dann Wasser. Aber auch nur durch Zufall. Ich hebelte etwas herum und merkte, dass wenn ich am ganzen Hahnen drehte, Wasser kam. Wenigsten konnte ich so meine Wassertank und die Flasche füllen. Komischerweise hatte es von hier an wieder überall Wasser... Die wollten mich doch nur testen ;-)
Ich bestieg noch den Windenpass, schon mit recht kleinen Schrittchen. Doch hinten runter war es nicht einfacher. Es war leicht nass und dreckig. Und nass + dreckig = rutschig. Also langsam laufen. Und die Knies spürte ich auch schon. Doch es war noch weit. Die Strecke zurück zur Schwägalp zog sich scheinbar endlos in die Länge.
Endlich auf der Schwägalp angelangt war ich richtig froh, hier zu sein. Die letzte Woche, wie viele 4000er waren es?, war nicht so anstrengend wie das heute. Ok, wie ich danach im GPS sah, waren es 2300 Höhenmeter rauf und runter auf einer Strecke von fast 20km.
Ich ziehe den Hut vor den Leuten, die das locker schaffen. Und empfehle gleichzeitig, die Tour zu verkürzen. Denn nach meiner "Hälfte" gab es ja auch keinen Gipfel mehr (ausser das Unghüür) ;-)
Zum Glück kann ich mich am Samstag und Sonntag wieder auf dem Breithorn und dem Allalinhorn erholen gehen ;-)
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