Kampf der Giganten am Gantrisch


Publiziert von DanyWalker , 16. Juni 2017 um 13:50.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:13 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 560 m
Strecke:8 Km

Ums gleich vorweg zu nehmen. Bei den Giganten handelt es sich um Sonne und Nebel. Die eine mit ungeheuerer Kraft, der andere ungemein zäh. Wer auf was dramatischeres gehofft hat, wird hiermit leider enttäuscht.

Schon bei der Postautofahrt zur Wasserscheide hinauf schwant mir nichts gutes. Ein Blick an den Himmel verrät mir, dass ich wohl den falschen Ecken der Schweiz für meine Wanderung auserkoren habe.
So ist es dann auch. Während wohl in der ganzen Schweiz der Nebel Kampflos der Sonne platz gemacht hat, kämpft er hier erbittert um seine letzte Bastion.
Nach knapp 30 Minutenen entschliesse ich mich, wie fast alle anwesenden Wanderer, eine erste Rast im Restaurant einzulegen.
Knapp 15 Minuten wage ich den Versuch auf den Leiternpass. Das ist nicht weiter schwierig, aber ab dort ist es dann nicht mehr weit bis zur Abzweigubg zum Gantrisch, und noch immer behält der zähe Nebel die Oberhand. Meine Bedenken wachsen, ob es heute schlau ist, diesen doch ausgesetzten weg zu gehen.
Auf dem Leiternpass zeigt sich dann aber doch die Sonne siegesgewiss. Und es scheint fast als ob sie die letzte Schlacht für sich entscheiden konnte. Ein Blick der Kette entlang zum Stockhorn verrät mir jedoch, das ein weiteres Nebel-Schwadron im Anmarsch ist, das Unheil verkündet.
Bis zur Abzweigung wandere ich jedoch an der Sonne. Und meine Zuversicht wächst wieder. Die Abzweigung erreiche ich just in dem Moment als der Nebel erbarmungslos zuschlägt. Die Gantrischspitze wird im Sturm erobert. Innert kürzerster Zeit ist der Gantrisch umzingelt und wird wohl vorläufig nicht so schnell wieder freigegeben.
Einige Minuten verharre ich hier. Hoffe auf eine bessere Wende - vergebens. Unmöglich wäre der Weg wohl nicht. Trotzdem: Innerlich fluchend kapituliere ich jedoch. Ich riskiere es nicht, da auf dem Gipfel ausser Nebel wohl auch nichts zu sehen sein wird.
So ziehe ich Richtung Schiebespitz und Morgetepass davon. Hier kämpft die Sonne, auch wenn sie den einen oder andern Hieb einstecken muss, mit wesentlich mehr Erfolg.
So geht es dann hinunter zum Gantrischseeli. Ein wenig missmutig liegt es zwischen den Fronten. Weder im Nebel noch an der Sonne, aber bei mehrheitlich bedecktem Himmel.
Eine kurze Pause gönne ich mir hier, bevor es dann zur unteren Gantrischhütte geht. Dort holt mich das Menschenleere Postauto ab. So unterhalte ich mich bis Schwarzenburg mit dem Chauffeur.
Den Gantrisch werde ich bestimmt noch nachholen. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Oder um es auf Schwarzeneggerisch zu sagen: I'll be back.

Tourengänger: DanyWalker


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