Großer Judenkopf (2173m) - durch eine tiefe Scharte vom Hochplattig getrennt
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Einen Beitrag zu den Miemingern will ich noch verfassen und mich danach anderen Gebirgsgruppen zuwenden. Der nachfolgende Eintrag beschreibt wieder eine höchst einsame Unternehmung, die ich dem wahren Fan der Mieminger wärmstens empfehlen kann. Sie ist sozusagen als Ergänzung zu meinen bisherigen Einträgen, nämlich der Hochwand, dem Karkopf und dem Hochplattig zu sehen - führt sie doch von Süden über den Iversensteig auf die Judenköpfe, die zwar kein markiges Ziel darstellen, wo man jedoch den genannten höheren Gipfel in eindrucksvoller Weise unmittelbar gegenübersteht und die dortigen Anstiege sehr gut studieren kann.
Ich startete wieder am Waldparkplatz P5 nördlich von Wildermieming, um 5 Uhr morgens. Er liegt zwar mehr als einen Kilometer östlich vom Beginn des Iversensteiges, aber der Rückweg wird direkt dorthin führen. Zuerst geht es also gut 1km zurück an den nördlichen Ortsrand von Wildermieming, dann ansteigend nach Nordosten in den Wald hinein. Man folgt einer Forststraße, zunächst beschildert Richtung Grieslehn, später stand dann der Iversensteig mit roter Leuchtschrift auf einer Bretterwand. Auch die Neue Alplhütte und das Judentörl sind gelegentlich ausgeschildert.
Nach knapp einer Std. beginnt bei etwa 1020m der eigentliche Iversensteig. Er steigt in vielen kleinen Zick-Zack-Kehren steil durch den Wald an; gelegentliche rote Markierungen. Wiederum nach einer knappen Stunde führt dieser Weg an der privaten Iversenhütte, einem sehr kleinen Blockhaus, vorbei. Danach beginnt sich der Wald zusehends zu lichten; je höher man steigt, desto eindrucksvoll wird der Tiefblick in die wild zerfurchte Judenklamm (gemäß AV-Karte "In der Jude" genannt). Man befindet sich hier an der ostseitigen Begrenzung der Judenschlucht, dem Gachen Blick gegenüber (vgl. Toureneintrag Hochplattig). Auch in die Stöttlreise, zum Stöttltor und zur Wankspitze kann man bestens hinüberschauen. Und auch die ganze Wandflucht der uns überragenden Mieminger Berge wird umso eindrucksvoller, je höher wir steigen: Griesspitzen - Mitterspitzen - Hochplattig: ein langer, zerfurchter Grat mit vielen Scharten, Türmen, Karen; ein wilder, unzugänglicher und gerade deshalb so ungemein beeindruckender Gebirgsstock!
Irgendwann hat man dann die Waldgrenze hinter sich gelassen und bewegt sich in dichtem Latschengelände - trotzdem auf gut markiertem, bestens begehbaren Steig. Nur Kondition brauchts, denn das Gelände ist steil!
Gegen 8 Uhr war ich an der Stelle angekommen, wo knapp unterhalb des Judenkopfes der "obere Steig" nach Osten abzweigt. Über ihn bin ich nachmittags dann abgestiegen. Jetzt ging es aber erst mal noch gar hinauf auf den Judenkopf (2021m, neben den Zwölferköpfen), auf dem ich dann gegen 8:30 rastete und die grandiose Aussicht ausgiebig auf mich wirken ließ. Besonders das Studium der Flanken von Hochplattig, der Hochwand (dazwischen die unzugängliche Alplscharte) und m.E. des Karkopfes ist von dieser Aussichtswarte sehr instruktiv - und wie immer der Tiefblick auf das Mieminger Plateau, das Inntal und die Zentralalpen.
Beim genauen Studium der AV-Karte staunt man nicht schlecht: da gibt es noch einen Judenkopf jenseits des Judentörls! Ihn wollte ich unbedingt auch noch erklimmen, denn er ist dem Oberplattig, jenem Schrofenband unter dem Hochplattig, unmittelbar gegenüber gelegen!
Also wieder hinunter vom "kleineren" Judenkopf, hinüber ins Judentörl (hier kann man nordseitig absteigen zur Alplhütte) und jenseits nach etlichem Auf und Ab steil und nahezu weglos, aber unschwierig über Wiesenhänge hinauf auf den "großen" Judenkopf (2713m, 10:40 Uhr). Und der ist wirklich sehr eindrucksvoll gestaltet! Man sitzt auf schmaler Gipfelschneide - gen Westen eine blumenübersäte Steilwiese, die allerdings in die Judenschlucht abbricht - und gen Osten das typische Mieminger Erosionsgelände, senkrecht ins Alpl abbrechend. Man ist bemüht, nicht allzulaut zu husten, damit nicht der Berg erosionsbedingt in sich zusammenfällt!
Vom Oberplattig, also dem Anstieg zum Hochplattig, ist man durch einen tiefen, nahezu ungangbaren Einschnitt getrennt, in dem der Judenfinger steht, ein spitzer, ebenfalls einsturzbereiter Felskonus. Da geht man freiwillig nicht hinüber!
Mein Rückweg führte zunächst wieder ins Judentörl hinab, dann weiter südseitig auf gutem, markierten Steig durch die Hänge der Zwölferköpfe. Inzwischen war es hochsommerlich warm, die Hitze brütete in den duftenden Latschen - nur war ausnahmsweise mein Getränkevorat bedenklich zur Neige gegangen. Mit nicht unerheblichem Durst sehnte ich das plätschernde Wasser des Ochsenbrünnls herbei, an dem ich mich endlich erfrischen konnte, bevor ich den restlichen Fußmarsch hinab zum Parkplatz bei Wildermieming hinter mich brachte.
Ich startete wieder am Waldparkplatz P5 nördlich von Wildermieming, um 5 Uhr morgens. Er liegt zwar mehr als einen Kilometer östlich vom Beginn des Iversensteiges, aber der Rückweg wird direkt dorthin führen. Zuerst geht es also gut 1km zurück an den nördlichen Ortsrand von Wildermieming, dann ansteigend nach Nordosten in den Wald hinein. Man folgt einer Forststraße, zunächst beschildert Richtung Grieslehn, später stand dann der Iversensteig mit roter Leuchtschrift auf einer Bretterwand. Auch die Neue Alplhütte und das Judentörl sind gelegentlich ausgeschildert.
Nach knapp einer Std. beginnt bei etwa 1020m der eigentliche Iversensteig. Er steigt in vielen kleinen Zick-Zack-Kehren steil durch den Wald an; gelegentliche rote Markierungen. Wiederum nach einer knappen Stunde führt dieser Weg an der privaten Iversenhütte, einem sehr kleinen Blockhaus, vorbei. Danach beginnt sich der Wald zusehends zu lichten; je höher man steigt, desto eindrucksvoll wird der Tiefblick in die wild zerfurchte Judenklamm (gemäß AV-Karte "In der Jude" genannt). Man befindet sich hier an der ostseitigen Begrenzung der Judenschlucht, dem Gachen Blick gegenüber (vgl. Toureneintrag Hochplattig). Auch in die Stöttlreise, zum Stöttltor und zur Wankspitze kann man bestens hinüberschauen. Und auch die ganze Wandflucht der uns überragenden Mieminger Berge wird umso eindrucksvoller, je höher wir steigen: Griesspitzen - Mitterspitzen - Hochplattig: ein langer, zerfurchter Grat mit vielen Scharten, Türmen, Karen; ein wilder, unzugänglicher und gerade deshalb so ungemein beeindruckender Gebirgsstock!
Irgendwann hat man dann die Waldgrenze hinter sich gelassen und bewegt sich in dichtem Latschengelände - trotzdem auf gut markiertem, bestens begehbaren Steig. Nur Kondition brauchts, denn das Gelände ist steil!
Gegen 8 Uhr war ich an der Stelle angekommen, wo knapp unterhalb des Judenkopfes der "obere Steig" nach Osten abzweigt. Über ihn bin ich nachmittags dann abgestiegen. Jetzt ging es aber erst mal noch gar hinauf auf den Judenkopf (2021m, neben den Zwölferköpfen), auf dem ich dann gegen 8:30 rastete und die grandiose Aussicht ausgiebig auf mich wirken ließ. Besonders das Studium der Flanken von Hochplattig, der Hochwand (dazwischen die unzugängliche Alplscharte) und m.E. des Karkopfes ist von dieser Aussichtswarte sehr instruktiv - und wie immer der Tiefblick auf das Mieminger Plateau, das Inntal und die Zentralalpen.
Beim genauen Studium der AV-Karte staunt man nicht schlecht: da gibt es noch einen Judenkopf jenseits des Judentörls! Ihn wollte ich unbedingt auch noch erklimmen, denn er ist dem Oberplattig, jenem Schrofenband unter dem Hochplattig, unmittelbar gegenüber gelegen!
Also wieder hinunter vom "kleineren" Judenkopf, hinüber ins Judentörl (hier kann man nordseitig absteigen zur Alplhütte) und jenseits nach etlichem Auf und Ab steil und nahezu weglos, aber unschwierig über Wiesenhänge hinauf auf den "großen" Judenkopf (2713m, 10:40 Uhr). Und der ist wirklich sehr eindrucksvoll gestaltet! Man sitzt auf schmaler Gipfelschneide - gen Westen eine blumenübersäte Steilwiese, die allerdings in die Judenschlucht abbricht - und gen Osten das typische Mieminger Erosionsgelände, senkrecht ins Alpl abbrechend. Man ist bemüht, nicht allzulaut zu husten, damit nicht der Berg erosionsbedingt in sich zusammenfällt!
Vom Oberplattig, also dem Anstieg zum Hochplattig, ist man durch einen tiefen, nahezu ungangbaren Einschnitt getrennt, in dem der Judenfinger steht, ein spitzer, ebenfalls einsturzbereiter Felskonus. Da geht man freiwillig nicht hinüber!
Mein Rückweg führte zunächst wieder ins Judentörl hinab, dann weiter südseitig auf gutem, markierten Steig durch die Hänge der Zwölferköpfe. Inzwischen war es hochsommerlich warm, die Hitze brütete in den duftenden Latschen - nur war ausnahmsweise mein Getränkevorat bedenklich zur Neige gegangen. Mit nicht unerheblichem Durst sehnte ich das plätschernde Wasser des Ochsenbrünnls herbei, an dem ich mich endlich erfrischen konnte, bevor ich den restlichen Fußmarsch hinab zum Parkplatz bei Wildermieming hinter mich brachte.
Tourengänger:
gero
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