Bauernpredigtstuhl (2119m) über die sonnige Rittlerkante
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Zum Abschluss der Kletter“saison“ (wenn man davon bei zwei alpine Klettertouren sprechen kann) wieder ein echtes, und für mich auch ziemlich hartes, Schmankerl im Wilden Kaiser gewählt. Bauernpredigtstuhl (sicher einer, wenn nicht der, schwersten Gipfel im Wilden Kaiser) über den Normalweg die Rittlerkante (VI+ bzw. V/A0), die in fünf (für mich) knackigen Seillängen gemeistert wird.
Zustieg von der Wochenbrunneralm bis wenige Meter unter dem Ellmauer Tor. In der letzten Kehre, wo es nach links ins Geröll zum Ellmauer Tor geht, zweigt nach rechts ein Steig ab, der relativ gut gangbar durch das Geröll zum Einstieg der Rittlerkante führt. Topo dazu gibt aus auf bergsteigen.com, auf das ich mich im folgenden beziehe.
Erste Seillänge in die Schlucht (II) und dann zur Kante ist gut zum Warmklettern, bevor es ans eingemachte geht. Gleich zum Beginn der zweiten Seillänge wartet die erste von zwei (für mich) Schlüsselstellen. Ziemlich abgespeckt (daher kaum mehr brauchbare Tritte) geht es an der Kante (V+) in einen Kamin, den es dann einfacher (bis V) aber stellenweise ziemlich eng (mit Rucksack muss man sich ordentlich „durchquetschen“) steil nach oben geht. Danach wird es in der dritten Seillänge wieder etwas gemütlicher, (bis IV+) aber auch der zweite Kamin ist stellenweise sehr eng und unangenehm mit Rucksack zu klettern. Die vierte Seillänge beginnt auch einfach (III) bevor ein leichter Überhang (V) vor dem letzten Stand wartet. Zum Schluss folgt dann die schwierigste Seillänge in der nach kurzem Riss eine glatte Wand zu meistern ist. Ohne Hilfe VI+, aber drei Haken und noch ein selbst gelegter Keil sorgen für ausreichend Exen und für uns machbare V/A0. Danach deutlich einfacher (III) die letzten Meter zum kleinen Gipfel.
Abstieg dann weiter am Grat, wo hinter dem markanten Zacken ein kurzes Drahtseil zur ersten Abseilstelle (1x20m) in die Scharte führt. Von dieser etwas nach Süden absteigen und östlich auf den nächsten Rücken queren (Steinmänner und verblasste rote Pfeile und Punkte) und an diesem weiter absteigen, bis ein weiteres kurzses Drahtseil zur Abseilpiste (4x20m) führt. Unten kommt man in einer extrem brüchigen Rinne an, über die man wieder zum Einstieg gelangen würde, aber besser weiter nach Süden und über einfachen Schrofenhang (I) zurück zum Einstieg.
Schnellabstieg dann über sehr gut zu laufendes Geröllfeld zum Aufstiegsweg.
Bis auf die stellenweise doch ordentlich polierten Kletterstellen sehr schöne und „kurze“ Klettertour, die allerdings überschaubar abgesichert (Stände und Schlüsselstellen) ist. Für mich im Nachstieg und als überwiegend Hallenkletterer war das stellenweise bereits hart am Limit (vielleicht sogar schon leicht darüber), aber was macht man nicht alles für einen exklusiveren (hat aber dann doch jährliche Einträge im hohen zweistelligen Bereich) Kaisergipfel. Nochmals brauche ich das aber nicht, aber auch weil noch genug andere Gipfel von diesem Niveau auf mich warten ;-)
Geodaten | |||
27774.gpx | Zustieg zum Einstieg | ||
27775.gpx | Abseilen und Abstieg (bis Ellmau da Aufzeichnung zu spät beendet) |
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